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Hallo zusammen,

ich habe ein kleines Problem. Ich nehme jetzt wie vom Psychiater angeordnet 2 Medikamente, die mir helfen sollen, und ich spüre bereits einige sehr vielversprechende Erfolge. Jedoch ist es noch so, das ich mich nicht zu weit von zuhause entfernen kann, und den ÖV nicht nutzen kann. Natürlich wird es mit der Zeit besser, sodass es auch ohne Probleme wieder möglich sein wird.

Jedoch kommt hier meine Mutter ins Spiel. Wir wollten zusammen zu einem etwas entfernterem Supermarkt gehen. Diese Strecke bin ich schon länger nicht gegangen. Auf der Hälfte der Strecke war es für mich bereits ein Erfolg, denn so weit schaffte ich es schon lang nicht mehr. Meine Mutter aber fand das keinen Erfolg, sondern erst, wenn wir den Supermarkt erreicht hätten, was mich tierisch aufgeregt hat, da es für mich ein schöner Moment war, und ich in kleinen Schritten vorgehen möchte.

Außerdem sagte sie, daß ich mich nicht zu sehr auf das Medikament verlassen soll, sondern auch im Kopf was ändern muss. Würde ich ja gerne, wenn die Medikamente wirken, und ich es zur Therapie schaffe.

Es gibt dauernd Situationen, die mich einfach nur ankotzen, wo ich mich frage, ob da überhaupt ein Funken Verständnis ist. Wenn ich ihr das vorwerfe, dann kommt nur sowas wie: Sind ja deine Gedanken, da können wir nichts machen. Danke für nichts.

Bezüglich Medikamente scheint sie allgemein eher kritisch eingestellt zu sein, und ich bin eher der Typ, der auch nur Medikamente nimmt, ohne Therapie. Was laut Studie sogar gleichwertig ist. Ich nehm lieber die Kapseln am Morgen, statt stundenlange Gespräche zu haben. Davon hatte ich genug, aber ich will es trotzdem noch einmal probieren.

Ich weiß nicht, bin ich zu kritisch, erwarte ich zuviel? Was sind eure Erfahrungen in dem Familien?

13.01.2020 10:04 • 13.01.2020 x 1 #1


16 Antworten ↓


Das kommt leider sehr häufig vor, dass Familienmitglieder kein Verständnis dafür aufbringen (können).
Die wissen einfach nicht wie sich das anfühlt, welche Hürden das sind die man jeden Tag zu bewältigen hat.
Ist bei mir genau das gleiche außer meinem Mann -und das auch nur bedingt- versteht mich keiner. Meine Mutter denkt z.b. ich bin einfach nur faul. Ich habe mich damit abgefunden.

A


Meine Mutter versteht mich nicht

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Ich kann deine Entäuschung sehr gut verstehen geht mir oft auch genau so...
Was für mich schon ein riesen Erfolg ist,das ist für andere selbstverständlich..

Gott sei dank habe ich einen tollen Mann der mich versteht und mich zu 100%unterstützt...

Mit dem Rest der ganzen Familie habe ich keinen Kontakt mehr...

Zitat von NIEaufgeben:
Ich kann deine Entäuschung sehr gut verstehen geht mir oft auch genau so...
Was für mich schon ein riesen Erfolg ist,das ist für andere selbstverständlich..

Das geht dir mir und vielen anderen auch so.
Sei stolz auf dich es so wie du kannst geschafft zu haben.
Lg.

Hey Dominik, ich habe eher den Eindruck, das Deine Mutter wirklich nur das beste für Dich will. Auch aus Deinen anderen Beiträgen heraus. Es sieht so aus, als wenn sie selbst verzweifelt über Deine Probleme ist und sich einfach selbst hilflos und überfordert fühlt. Dazu nimmt sie eine Rolle ein, die der einer Mutter, mit einem mittlerweile 24 jährigen Sohn nicht gerecht wird. Sie übernimmt zu viel Verantwortung für Dich, die eigentlich Du tragen solltest.

Jetzt kannst Du ja mal überlegen warum das so ist. Warum tut Deine Mutter das? Warum glaubt sie Deine Aufgaben übernehmen zu müssen und weiß besser als Du was gut für Dich ist?

Ich glaube nicht, dass Deine Mutter kein Verständnis für Dich hat. Wahrscheinlich will sie Dich nur motivieren und ein bischen in den Hintern treten, dass Du Dir noch mehr zutraust.

Dass sie das Gegenteil bewirkt merkt sie anscheinend nicht, dass hat mit mangelndem Verständnis nichts zu tun, sondern ist eher ein Zeichen von Hilflosigkeit. Jede Mutter möchte schließlich, dass es ihrem Kind gut geht.

Sie fühlt sich wahrscheinlich grade genauso unverstanden wie Du.

LG Angor

Zitat von Safira:
Jetzt kannst Du ja mal überlegen warum das so ist. Warum tut Deine Mutter das? Warum glaubt sie Deine Aufgaben übernehmen zu müssen und weiß besser als Du was gut für Dich ist?



Vielen lieben Dank für die Zusprüche von allen. Es fühlt sich toll an, wenn man weiß, das man nicht alleine damit ist.

Ich will hier aber ganz besonders mal auf Safiras Zitat eingehen. Also nach der Scheidung meiner Eltern wurde die Angst bei mir immer stärker, sie war natürlich vorher schon da, aber erst dann ging es richtig los. Von meinen Ängsten habe ich nie jemandem erzählt, sondern erst viel später. Meine Mutter hat damals sehr viele Aufgaben für mich übernommen, also Telefonate, begleitete mich überall hin usw. Das ging eine sehr lange Zeit so, und noch heute merke ich das. Ich muss auch sagen, das ich eine abhängige Persönlichkeitsstörung habe, und meine Mutter nach der Scheidung die einzige Bezugsperson war. Ich will jetzt im Februar eine Therapie beginnen, obwohl ich vorher schon welche hatte. Ich hoffe, das es diesmal funktioniert.

Zitat von Angor:
Sie fühlt sich wahrscheinlich grade genauso unverstanden wie Du.LG Angor


Ja, das kann gut sein. Also sie motiviert mich auch wirklich sehr, aber wenn ihre Motivation und Versuche von Ansporn nichts bringen, dann fällt auch sie in das Muster nach der Scheidung zurück: Entweder ich mach es, oder keiner.

Was würdet ihr denn davon halten, wenn meine Mutter und ich gemeinsam zur Therapie gehen? Ich merke schon, das wir beide profitieren könnten, und meine Mutter wäre bereit dazu.

Ich finde das toll. Von wem ging der Gedanke aus?

Zitat von Safira:
Ich finde das toll. Von wem ging der Gedanke aus?


Danke, ich habe mir das überlegt. Weil ich denke, das in der Kindheit sicher einige ungesunde Beziehungsaspekte aufgebaut wurden, die sicherlich mit zur Angst beitrugen. Meine Mutter gibt es auch zu, wenn sie nachdenkt. Natürlich keine Absicht von ihr, aber dennoch könnten wir gemeinsam davon profitieren. Wir freuen uns beide ehrlich gesagt schon darauf. ^^

Zitat von DominikDO:
Meine Mutter gibt es auch zu, wenn sie nachdenkt.

Versuche Dich in ihre Rolle hineinzuversetzen. In der Therapie wird sie sicher mit Fehlern und Taten konfrontiert, die ihr Schuldgefühle machen oder verstärken könnten, die, wo ich vermute schon jetzt ein großes Thema für sie sind.
Deine Ma, so hört sich das an, hat auch viel durchgemacht.

Als Mutter denkt man viel nach. Es ist sehr schwer, sich die Fehler vor dem Kind einzugestehen. Das tut sehr weh

Zitat von DominikDO:
Vielen lieben Dank für die Zusprüche von allen. Es fühlt sich toll an, wenn man weiß, das man nicht alleine damit ist. Ich will hier aber ganz besonders mal auf Safiras Zitat eingehen. Also nach der Scheidung meiner Eltern wurde die Angst bei mir immer stärker, sie war natürlich vorher schon da, aber erst dann ging es richtig los. Von meinen Ängsten habe ich nie jemandem erzählt, sondern erst viel später. Meine Mutter hat damals sehr viele Aufgaben für mich übernommen, also Telefonate, begleitete mich überall hin usw. Das ging eine sehr lange Zeit so, und noch heute merke ich das. Ich muss auch sagen, das ich eine abhängige Persönlichkeitsstörung habe, und meine Mutter nach der Scheidung die einzige Bezugsperson war. Ich will jetzt im Februar eine Therapie beginnen, obwohl ich vorher schon welche hatte. Ich hoffe, das es diesmal funktioniert.

Vielleicht geht es ihr auch nicht gut !? Eine Scheidung ist immer hart und wenn dann noch Das eigene Kind darunter leidet ist es umso schlimmer. Sie wird ein schlechtes Gewissen haben, aber auch wissen dass es keine andere Möglichkeit gab. Sie wird hin und hergerissen gewesen sein zwischen ihrem Leben und deiner Gesundheit. Jetzt versucht sie natürlich das zu komprimieren. Und wenn es für dich manchmal so aussieht als würde sie es nicht verstehen, glaub mir sicher Mütter wissen sowas und können nur manchmal nicht damit umgehen. Vielleicht braucht sie auch Hilfe um gewisse Sachen zu verarbeiten. Sprich mal in Ruhe mit ihr darüber und frag sie einmal wie es ihr denn geht. Sie wird sich über dein Interesse freuen.Wenn man in einer Situation ist Wie du jetzt, dann vergisst man die anderen manchmal . Seid gut zueinander! Ich kann aus der Erfahrung heraus sagen, es gibt keine engere Bindung als zwischen Mutter und Kind. Auch wenn es manchmal schwer ist. Als Mutter bekommt man nun einmal keine Bedienungsanleitung. Wünsche euch viel Glück

Da du ängstlich-vermeidend bist, wird das dein Thema sein. Allerdings möchte ich dir zu deiner Mutter eines sagen, ob sie nun mit beteiligt daran ist, oder nicht, dein Fokus solltest du nur auf dich richten. Du hast das Problem und darfst daran arbeiten.
Wie wir alle, deren Leben von Angst bestimmt wird.

Allerdings kommt keiner drumrum zu erkennen, dass das richtig Arbeit ist. Und ob das nun jemand versteht, oder nicht, ist total egal, denn andere helfen einem nur bedingt. Man kann auf Dauer nicht erwarten, dass man ständig unterstützt wird, denn andere haben auch ihre Päckchen zu tragen.

Zitat von Icefalki:
Da du ängstlich-vermeidend bist, wird das dein Thema sein. Allerdings möchte ich dir zu deiner Mutter eines sagen, ob sie nun mit beteiligt daran ist, oder nicht, dein Fokus solltest du nur auf dich richten. Du hast das Problem und darfst daran arbeiten.


Ich weiß ja, das ich meinen Fokus auf mich richten muss. Aber ich schaff es einfach nicht. Ich habe wirklich in Therapien versucht an meinen Problemen zu arbeiten, mich nur darauf konzentriert, aber ich schaff es nicht. Außer die Medikamente, Unterstützung seitens der Familie, und der Therapie bekomme ich das nicht gebacken, auch wenn ich mir wünsche, daß es anders wäre. Ich fühl mich einfach so unbedeutend, nicht im Sinne von, keine Existenz zu leben, sondern durch die Angst so versteckt, runtergedrückt. Und das schon seit 12 Jahren, weil ich mich nicht traute etwas zu sagen. Ich weiß an diesem Punkt nicht weiter.

Hallo,

ich kann nachvollziehen, dass du frustriert bist, aber ich denke, dass auch deine Mutter sehr unter den Umständen leidet. Es ist für sie natürlich nicht nachvollziehbar, wie du dich fühlst, weil sie mit deinen Ängsten schließlich nur passiv konfrontiert wird. Ich würde dir eine Therapie ans Herz legen wollen. Die Einnahme von Medikamenten ist sicherlich richtig, aber sie ersetzt nicht die psychotherapeutischen Gespräche. Die Medikamente sollten eine Ergänzung sein. Vielleicht kann deine Mutter dich begleiten; sie könnte dadurch lernen, besser mit dir umzugehen und dich zu unterstützen - ohne dich dabei gleich unter Druck zu setzen.

Ich hoffe, dass du schon sehr bald normal einkaufen gehen und ÖV benutzen kannst.

Ganz liebe Grüße

Zitat von avocuddle:
Hallo,ich kann nachvollziehen, dass du frustriert bist, aber ich denke, dass auch deine Mutter sehr unter den Umständen leidet. Es ist für sie natürlich nicht nachvollziehbar, wie du dich fühlst, weil sie mit deinen Ängsten schließlich nur passiv konfrontiert wird. Ich würde dir eine Therapie ans Herz legen wollen. Die Einnahme von Medikamenten ist sicherlich richtig, aber sie ersetzt nicht die psychotherapeutischen Gespräche. Die Medikamente sollten eine Ergänzung sein. Vielleicht kann deine Mutter dich begleiten; sie könnte dadurch lernen, besser mit dir umzugehen und dich zu unterstützen - ohne dich dabei gleich unter Druck zu setzen.Ich hoffe, dass du schon sehr bald normal einkaufen gehen und ÖV benutzen kannst. Ganz liebe Grüße


Hallo,

vielen lieben Dank für deine netten Worte, die Therapie ist für Februar schon geplant. Ich warte schon seit 3 Monaten, und freue mich. Ich denke, ich werde Morgen nochmal mit meiner Mutter reden, ob wir dann mal zusammen zur Therapie gehen könnten, sie hat mir ja bereits zugesagt.

A


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Mira Weyer
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