Als mein Vater dement wurde, war ich seine gerichtlich bestellte Betreuerin für 3 Jahre, bis er starb.
Ich hatte den Aufgabenbereich Gesundheitsfürsorge und Aufenthaltsbestimmung.
Obwohl mein Vater dement war, war ich ihm näher denn je. So schräg das jetzt klingt, aber es war eine sehr schöne Zeit.
Mein Vater war für mich stets eine Respektsperson, ich hatte auch manchmal Angst vor ihm. Er hatte selten Zeit für mich.
Plötzlich war er kindlich und suchte Nähe, was ich von ihm gar nicht kannte.
Als er starb, war ich froh, ihm seine letzten Jahre so schön wie möglich gestaltet zu haben.
Ich schreib das, weil du sagst, du fühlst dich verantwortlich für ihr Wohlergehen.
Zu diesem Zeitpunkt war ich noch relativ gesund. Heute könnte ich das nicht mehr leisten.
Um meine Mutter werde ich mich nicht so kümmern können, wenn sie Hilfe braucht.
Du weißt ja noch gar nicht, was die Zeit mit sich bringt.
Du darfst dich nicht verausgaben ! Damit ist keinem geholfen.
Schon gar nicht, wenn du sagst, sie tun dir nicht gut...
Sind deine Verwandten denn in einem Alter, wo man damit rechnen könnte, dass es bald zuende geht ?
17.10.2021 14:51 •
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