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Hallo ihr Lieben.

Ich bin gerade wieder an einem Punkt, wo ich es schwer aushalte. Ich habe Angst wegen jedem Ereignis, das bevorsteht. Ich habe ständig Angst, wenn meine Familie Termine hat. Ich habe einen Freund, doch ich merke, dass ich bei ihm jetzt genau dasselbe durchlebe. Meine Gedanken belasten mich so enorm. Mein Gehirn schafft es jedes Mal aufs Neue, dass wegen irgendeinem Ereignis jemand stirbt. Ich weiß, wie bescheuert das klingt, deswegen kann ich nur hier darüber schreiben. Jedes noch so kleine Ereignis endet mit irgendeinem Tod in meinem Kopf. Ich habe Angst vor der Zukunft und ich möchte niemanden verlieren.

Ich weiß nicht, wie ein Therapeut mir da jemals helfen soll und kann. Ich halte es kaum aus und ich möchte nichts mehr als Sicherheit. Der Gedanke, dass mein Worst Case Szenario wahr wird ist so unerträglich.

29.10.2024 14:19 • 15.11.2024 #1


14 Antworten ↓


Zitat von Ninalein:
Ich weiß nicht, wie ein Therapeut mir da jemals helfen soll und kann.

In dem er Dich vom Kastastrophisieren weg bringt.
Denn so nennt man das, was Du tust.
Die Sicherheit die Du möchtest, die 100%ige, gibt es nicht, für niemanden.
Niemand wird sie Dir geben oder garantieren können.
Damit musst Du leben, wie alle anderen auch.

Was genau wäre eigentlich, wenn morgen eine Deiner schlimmen Befürchtungen eintreten würde?
Was würdest Du empfinden? Welche Gefühle? Es muss nicht nur eines sein?

A


Meine Angstzustände werden immer schlimmer

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@Ninalein
Warst du denn schon in psychotherapeutischer Behandlung wegen dieser Angst?
Nimmst du ein angstlösendes Medikament bzw. bist du in psychiatrischer Behandlung?

Hallo Ninalein,

Es kann schnell passieren, dass uns Gedanken sehr belasten. Meistens sind es Ängste, also Gedanken, welche in unserem Unterbewusstsein entstehen.
Damit möchte uns unser Gehirn meisten schützen.
Unser Unterbewusstsein kann aber nicht überprüfen. War das gerade gut, was ich vorgeschlagen habe. Oder war das schlecht, was ich vorgeschlagen habe. Unser Unterbewusstsein quatscht ständig einfach irgendwas.
Diese vielen, manchmal auch echt nachteilige Gedanken müssen wir mit
unserem Gehirn beurteilen und sortieren.
Wenn Du nun fragst, wie kann mir da ein Threapeut helfen, sage ich.
Über Gespräche kann Dir ein Therapeut beim Gedanken sortieren helfen.
Entscheiden, must Du allerdings selbst,
Welche Gedanken Du behalten möchtest und welche Gedanken Du
nicht sinnvoll und deshalb unbrauchbar findest.

Viele Grüße Bernhard

Zitat von Cbrastreifen:
Was genau wäre eigentlich, wenn morgen eine Deiner schlimmen Befürchtungen eintreten würde?

Das wäre schlimm und ich wäre am Ende.

Zitat von Cbrastreifen:
Was würdest Du empfinden? Welche Gefühle? Es muss nicht nur eines sein?

Trauer, Verzweiflung, Angst, Existenzende ...


Zitat von silberauge:
Warst du denn schon in psychotherapeutischer Behandlung wegen dieser Angst?
Nimmst du ein angstlösendes Medikament bzw. bist du in psychiatrischer Behandlung?

Nein und nein.

Zitat von Hotin:
Unser Unterbewusstsein quatscht ständig einfach irgendwas.

Bei mir ist das allgegenwärtig.

Nicht nur bei Dir redet das Unterbewusstsein ständig.
Bei mir ist das auch so.
Und bei allen anderen Menschen auch.

Wie viele Spiegel hast Du im Haus?
Was machst Du damit? Wofür benutzt Du die?

@Ninalein

Liebe Ninalein,

zunächst möchte ich sagen, dass es ganz verständlich ist, wie belastend und erdrückend diese Gedanken und Ängste sein können. Es braucht Mut, darüber zu sprechen, und es ist ein wichtiger erster Schritt, dass Sie dies hier tun.

Es gibt in der Psychologie tatsächlich das Konzept der „realen“ und der „falschen“ Angst. Reale Angst bezieht sich auf Bedrohungen, die wirklich in unserer Umgebung vorhanden sind. Das könnte zum Beispiel eine akute Gefahr sein, wie eine gesundheitliche Krise oder eine Bedrohung, der man aktiv begegnen muss. Diese Form von Angst signalisiert uns echte Risiken und motiviert uns, entsprechend zu handeln.

„Falsche“ Angst hingegen entsteht nicht durch eine akute äußere Bedrohung, sondern meist durch das, was in unserem Kopf passiert: unsere eigenen Gedanken und Szenarien, die unser Gehirn auf der Grundlage von Sorgen, Unsicherheiten oder früheren Erfahrungen entwickelt. Diese Angst ist nicht weniger real in ihrer Wirkung, sie kann den Körper und Geist genauso in einen Stresszustand versetzen wie eine akute Gefahr, auch wenn sie keinen aktuellen Anlass hat.

Ein Ansatz, mit dieser Art von Angst umzugehen, ist, zunächst das eigene Gedankenmuster zu verstehen und dann daran zu arbeiten, das Gehirn „umzuschulen.“ Dabei geht es um die schrittweise Trennung von den eigenen Gedanken und die Frage: „Welche meiner Sorgen haben eine Grundlage im Hier und Jetzt, und welche beruhen nur auf dem Worst-Case-Szenario?“ Ein Psychologe/in kann hier Techniken wie kognitive Verhaltenstherapie oder Achtsamkeitsübungen einführen, die Ihnen dabei helfen, einen neuen Umgang mit diesen Gedanken zu entwickeln.

Es ist verständlich, dass der Wunsch nach Sicherheit sehr groß ist – wir alle wollen diese Sicherheit, aber das Leben birgt Unsicherheiten, die wir nur schwer kontrollieren können. Ein wichtiger Schritt ist zu lernen, dass man mit der Unsicherheit leben kann, ohne dass sie das eigene Wohlbefinden beherrscht. Mit einer professionellen Begleitung könnten Sie Wege finden, diese Ängste nach und nach zu mindern und mehr inneren Frieden zu gewinnen.

Mit herzlichen Grüßen
Zuletzt geändert von Psychic-Team am 30.10.2024 10:34, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Werblicher Inhalt

Zitat von Hotin:
Wie viele Spiegel hast Du im Haus?
Was machst Du damit? Wofür benutzt Du die?


1. Da guck ich nur rein, wenn ich mich morgens fertig mache. Wieso?

Zitat von Ninalein:
1. Da guck ich nur rein, wenn ich mich morgens fertig mache. Wieso?

Wir Menschen sollten nicht nur einen Spiegel für unser Äußeres benutzen.

Wir haben auch einen Spiegel für unsere Gedanken im Kopf.
Dieser Spiegel nennt sich Das Bewusste Denken. Leider schauen die Menschen
viel zu wenig in diesen Spiegel hinein. Deswegen merken die meisten Menschen gar nicht, was sie denken.
Und sie überprüfen damit auch nicht, ob es klug erscheint, so zu denken oder eher nicht hilfreich ist.

Ich habe bei mir beobachtet, wenn ich feste Routinen in meinen Alltag einbaue, das mir das Sicherheit gibt.
Kenne ich auch von anderen, manch einer macht es sogar unbewusst.

Zitat von Hotin:
Wir Menschen sollten nicht nur einen Spiegel für unser Äußeres benutzen. Wir haben auch einen Spiegel für unsere Gedanken im Kopf. Dieser Spiegel nennt sich Das Bewusste Denken. Leider schauen die Menschen viel zu wenig in diesen Spiegel hinein. Deswegen ...

ui, die Signatur ist eine Offenbarung

Ich finde aber wirklich, dass das eine fundamentale Erkenntnis ist und als mir das mal klar wurde,
da irgendwie so eine Art eigene Minderwertigkeit/ Großgefühl der anderen weg ging.

Ich finde der Satz von Heinz Erhardt passt da auch:

Sie dürfen nicht alles glauben was sie denken.

Zitat von Luce1:
Ich habe bei mir beobachtet, wenn ich feste Routinen in meinen Alltag einbaue, das mir das Sicherheit gibt.

Dann würde ich mich nur noch schlechter fühlen, wenn was aus der Reihe tanzt. Du magst dennoch recht haben damit.

Zitat von mkaufmann:
Sie dürfen nicht alles glauben was sie denken.

Klingt richtig. Mir fällt das leider schwer.

@mkaufmann @Luce1
Kleine Ergänzung: Ein Mensch ist das, was er den ganzen Tag denkt.....Wie könnte er denn etwas anderes sein?
(Dichter Emerson)---Sie sind nicht das , sagte Norman Vincent Peale ,was Sie denken, dass Sie sind, sondern Sie sind was Sie denken.
Manchmal nicht leicht!

Zitat von harzhardy:
Kleine Ergänzung: Ein Mensch ist das, was er den ganzen Tag denkt.....Wie könnte er denn etwas anderes sein?

Ich denke, der Mensch ist NICHT das was er denkt. Er weiß es bloß nicht, solange er sich nicht mal ausgiebig mit seinem Denkapparat auseinandergesetzt hat. Von daher kommt obiges Zitat der Sache näher:
Zitat von mkaufmann:
Ich finde der Satz von Heinz Erhardt passt da auch:

Sie dürfen nicht alles glauben was sie denken.

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Mira Weyer
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