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Hallo, ich lese schon längere Zeit hier im Forum mit und möchte jetzt auch Mal meine Geschichte erzählen. Meine erste Panikattacke hatte ich vor 16 Jahren mit 18 nach einem Disco Besuch. Ich war angetrunken aber habe keine Dro. genommen. Ich war alleine zu Hause, weil meine Eltern im Urlaub waren und so nahm das übel seinen Lauf. Von da an immer wieder Panikattacken und der Ärztemarathon ging los mit Krankenhausaufenthalt usw. Alles ohne Befund. Irgendwann bekam ich dann die Diagnose generalisierte Angststörung mit Panikattacken und wurde medikamentös eingestellt und habe eine Verhaltenstherapie gemacht. Habe immer wieder versucht die Medikamente abzusetzen und es ging immer für eine Weile gut und dann kam ein Rückfall. Ich habe mich wahnsinnig schwer damit getan solche Medis zu nehmen und hatte auch Nebenwirkungen. Dann wurde ich 2019 das erste Mal schwanger und da stand für mich fest, dass ich sie wieder absetze. Hat auch super geklappt und ich hatte bis Jetzt Ruhe. Ich hatte zwar hin und wieder eine vereinzelte Panikattacke aber sonst keine Probleme. Dieses Jahr im Juli habe ich mein zweites Kind bekommen. Ich hatte in der gesamten Schwangerschaft mit schwerer Schwangerschaftsübelkeit zu tun aber psychisch ging es mir gut. Ein paar Wochen nach der Geburt kam jetzt der Rückfall. Ich habe gerade ein sehr hohes Stresslevel mit zwei kleinen Kindern (der große mitten in der Trotzphase und ein Baby, dass ich voll stille) zudem bauen wir noch ein Haus und es gab einen Todesfall in der Familie. Zu meinen Symptomen: Druck und stechen in der Brust (Angst vor Herzinfarkt), schmerzen im linken Arm (da trage ich aber auch ständig meine Tochter) Schwindel und für mich das beängstigendste. So ein komisches Körpergefühl, was ich nicht beschreiben kann. Einiges passt zu Depersonalisation oder Dissoziation aber ich kann es einfach nicht richtig erklären. Es fühlt sich einfach eklig an und macht mir wahnsinnige Angst. Ich war bei meinem Hausarzt und der hat ein kurzes EKG geschrieben und ein Blutbild gemacht. Alles in Ordnung. Bis auf, dass der Blutdruck etwas hoch war und beim ersten EKG war der Herzschlag wohl etwas unregelmäßig aber da war ich auch mitten in einer Attacke. Es wurde dann noch eins gemacht und das war dann gut. Ich habe so große Angst, dass ich nicht mehr für meine Kinder da sein kann. Das macht mich fertig. Ich weiß auch nicht, ob ich mir jetzt weitere Arztbesuche aufbürden soll, weil ich eh schon kaum Zeit für irgendetwas habe. Anderseits würde es mich vielleicht beruhigen. Gibt es hier vielleicht noch andere Mütter mit Angststörung? Oder die nach den Geburten einen Rückfall hatten? Ich würde mich so gerne austauschen. Ich fühle mich so schlecht, weil ich einfach eine gute Mama sein will aber momentan das Gefühl habe, dass mir alles über den Kopf wächst. Bisher schlage ich mich durch und mache weiterhin alles mit den Kindern. Letzte Woche erst Indoor-Spielplatz. Es war die Hölle für mich aber ich habe es durchgezogen. Danach war ich sehr stolz auf mich, aber ich habe Angst, dass ich das nicht mehr lang schaffe und zusammenbreche.
Mein Mann versucht mich zu unterstützen, der ist aber beruflich und durch den Hausbau sehr eingespannt. Zudem sind meine Kinder absolute Mama Kinder und lassen ihren Papa kaum. Ich freue mich über Nachrichten. Viele Grüße

05.12.2022 21:34 • 10.12.2022 x 1 #1


13 Antworten ↓


Hallo,
ich hatte immer Ängste, nahm aber keine Medikamente und nach der Geburt meines zweiten Kindes waren sie besonders schlimm, das erste hatte mich eher aufgebaut, mich fröhlich werden lassen, das zweite war eine Quelle großer Ängste, obwohl sie das sehnlichst gewünschte Mädchen war.

Ich drehte Katastrophenfilme für sie nicht mehr da sein zu können, einziger Trost war der große Bruder.

Das Stillen ist anstrengend und dann kommt bei dir noch der Hausbau dazu, ich würde dir wünschen, dass du wenigstens etwas ent-spannen kannst, hast du ein Hobby?

lg Auge

A


Mama mit Angststörung - Rückfall nach zweitem Kind

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Zitat von kritisches_Auge:
Ich drehte Katastrophenfilme für sie nicht mehr da sein zu können

Genau das hatte ich auch, ganz schrecklich. Was, wenn ich nicht mehr für mein Kind da sein kann, wenn ich tot bin usw.
Bei mir war das damals die totale Überlastung.

Zitat von MamaMitAngststö:
Zudem sind meine Kinder absolute Mama Kinder und lassen ihren Papa kaum.

Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber oft ist es so, dass wir Mamas *meinen*, alles machen zu müssen/können/sollen. Wir müssen lernen, Dinge auch mal abzugeben...
Dann gibt's halt keinen Indoorspielplatz o. Ä.

Versuchen zu entschleunigen, wo es nur geht. Viel an die frische Luft gehen. Das vielleicht mal für den Anfang. Bauchatmung, vielleicht zunächst im Liegen üben. Von unten nach oben atmen, also zuerst in den Bauch, dann seitlich (wie eine Vase mit Bauch, die mit Wasser volläuft) und zum Schluss in die Brust atmen. Da hat mir meine Physio damals gelernt. Mir hats geholfen.

Ich weiß, wie schwer das alles ist... Ich konnte damals die 1.Klassaufgaben meines Sohnes nicht rechnen! Es war so viel zu viel.

Ich fühle so mit Dir

Ich Reihe mich auch mit ein. Nach dem zweiten Kind wurde es so schlimm, dass ich sogar in eine psychiatrische Klinik musste, wo sie auch Kinder mit aufgenommen haben.

Bei mir halfen der Bruder und der Mann sehr, das war ein Glück, aber über die Ängste sprach ich kaum. Mutter sagte noch, das zweite Kind ist zu viel für dich.

Aber später hatte ich soviel Freude an ihr, es war ein Höhepunkt.

Werde versuchen Dir trotzdem gerne zu helfen, auch ich war schon mehrmals beim Arzt wegen schmerzen im linken arm bzw Verdacht auf Herzinfarkt schon bestimmt zehnmal habe ich dieses durchgezogen und zehn Mal wurde ich abgewiesen oder beruhigt dass ich nichts habe und ich glaube auch wenn ich die nächsten zehn Mal noch hingehen werden die mir dasselbe sagen,

Was ich mittlerweile mache ich fahre tatsächlich dann in das Krankenhaus setze mich dort ganz kurz ins Wartezimmer oder in die Klinik rein und überlege dort noch mal 15 Minuten ob es jetzt wirklich notwendig ist sich dort vorzustellen und ein paar Mal hat es geklappt dass ich zähneknir schon wieder nach Hause bin und es ist nichts passiert und dann habe ich mir gedacht siehst du es wäre auch nichts passiert wenn du jetzt sich dort weiterhin gesetzt hättest und untersucht würdest.

Natürlich habe ich jetzt kein Baby und kann nicht sagen wie es ist wenn man so viel Stress hat auch mit nächtlichen Störungen und Schlafstörungen vielleicht durch das Kind und so weiter dass es noch mal eine andere Hausnummer aber tendenziell ist es immer gut seine Angst irgendwie zu akzeptieren, ich habe das auch lange noch nicht gemacht ich versuche es jeden Tag und manchmal klappt es wenn ich wirklich den ganzen Tag abgelenkt bin wunderbar aber es gibt auch Tage da könnte ich auch einfach sagen sch. was ist das denn jetzt wieder für ein Mist also es gibt für unsere Erkrankungen eigentlich keinen großen Fortschritt wenn man nicht damit klar kommt dass man es nicht akzeptieren kann und da versuche ich mein Bestes und das will ich auch jedem anderen raten es zu akzeptieren wenn der Schmerz so intensiv ist und so stark dann kann man immer noch sagen okay ab ins Krankenhaus manchmal wegen ich aber ab kennst du diesen Schmerz oder ist er neu und meistens kenne ich diesen Schmerz und sage dann okay dann bleibst Du jetzt zu Hause

Hallo liebe Mama,
ich kann es dir so gut nachfühlen. Ich habe 2011 mein erstes Kind bekommen (war vorher schon hier im Forum aktiv) habe damals 2 verschiedene AD's nehmen müssen, mir ging es richtig dreckig. Als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin habe ich einfach die Medikamente weggelassen und mir ging es richtig gut bis ca. 3 Jahre nach der Geburt. Danach ging es leider wieder von vorne los. Ich war dann jahrelang mit einer halben Opipramol Tablette stabil. Vor 2 Jahren habe ich das Opipramol wegen meinem Kinderwunsch abgesetzt und habe so irgendwie durchgehalten. Leider wurde ich erst durch eine künstliche Befruchtung schwanger. Ich hatte die ganze Schwangerschaft sehr starke Hyperemesis und mir ging es nicht so sonderlich gut aber es war ok. Im Wochenbett hat es mich dann richtig erwischt.. Ich habe immernoch ununterbrochen weitergespuckt, hatte Zwangsgedanken und Panikattacken.. Stundenlang Angstzustände, ich habe nur noch geweint, konnte mein Baby nicht mehr versorgen.. Ich nehme jetzt seit 16 Tagen wieder Mirtazapin 30mg und war eh vorher schon in Therapie. Bei meinem ersten Sohne hatte ich gar nichts und dieses mal hat es mich echt komplett zerlegt.. Es wird besser! Ich drück dich

Hallo zusammen, vielen Dank für eure Nachrichten und den Zuspruch. Es tut immer gut wenn man hört, dass man nicht alleine ist. Es ist so frustrierend. Nach unserem Sohn macht unsere Tochter das Familienglück perfekt und ich könnte nicht glücklicher sein und jetzt kommt diese sch. Panik zurück. Ich hab auch so ab Angst, dass der große was mitbekommt oder die kleine es spürt. So lange ich alleine mit den Kindern bin funktioniere ich irgendwie und die Angstsymptome kommen gar nicht oder nur leicht. Aber sobald die Kinder im Bett sind oder mein Mann da ist, kommt es umso heftiger. Gestern zum Beispiel habe ich beim Vorlesen so sehr gezittert. Ich habe dem großen dann gesagt, dass mir ganz dolle kalt ist. Ich hab auch alles ganz komisch gesehen wie HD im Fernsehen und dann als ob mein Körper gar nicht da wäre und trotzdem war da ein Anspannungsgefühl im ganzen Körper. Der Boden hat auch geschwankt. Kennt dieses Gefühl jemand? Wenn es so ist (kommt ja manchmal ganz plötzlich) und ich meine Tochter auf dem Arm habe, habe ich immer schreckliche Angst, dass ich sie fallen lassen könnte. Würde am liebsten auch in eine Klinik... Aber auch wieder nicht wegen dem großen. Die kleine könnte ich wahrscheinlich mitnehmen. Hat eine von euch schon eine Kur gemacht, bei der die Kinder mit konnten? Das wäre vielleicht noch eine Möglichkeit. Liebe Grüße

Zitat von kritisches_Auge:

Das Stillen ist anstrengend und dann kommt bei dir noch der Hausbau dazu, ich würde dir wünschen, dass du wenigstens etwas ent-spannen kannst, hast du ein Hobby?

Ich habe momentan eigentlich für nichts Zeit. Wir haben auch nur wenig Unterstützung in der Familie. Meine Eltern leben über die Hälfte des Jahres im Ausland und meine Schwiegereltern kümmern sich nur um meine Neffen.

Bei mir spielt auch ein Katastrophenfilm nach dem anderen im Kopf ab. Was soll aus meinen Kindern werden, wenn mir was passiert oder ich sie nicht aufwachsen sehen kann

Zitat von Südmama:

Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber oft ist es so, dass wir Mamas *meinen*, alles machen zu müssen/können/sollen. Wir müssen lernen, Dinge auch mal abzugeben...
Dann gibt's halt keinen Indoorspielplatz o.

Du hast vollkommen Recht. Es fällt mir auch schwer Dinge abzugeben und ich will auch alles alleine schaffen. Allerdings habe ich momentan auch fast keine andere Wahl, weil ich nicht viel Unterstützung habe.

@Neverfull
Oh nein eine künstliche Befruchtung ist bestimmt psychisch und hormonell bestimmt auch eine sehr starke Belastung. Auch wenn man nicht unter Ängsten leidet. Ich habe auch das Gefühl, dass sich die anstrengende Schwangerschaft gerade auch noch ein bisschen rächt. Und ich hatte eigentlich gar kein Wochenbett... Ich kam aus dem KH und die Kita Schließzeit hat begonnen.. da war nicht viel mit schonen. Du schreibst du hattest stundenlang Angstzustände. Das geht mir auch so... Wenn es nur Mal ne Attacke wäre, die nach 20 Minuten vorbei ist. Auch nicht schön aber es nimmt gar kein Ende. Ich bin Dauer angespannt und die schlimmen gedanken und das in sich hineinhorchen hört kaum auf.

Du scheinst Erholung zu brauchen, aber wie könntest du die nur bekommen?

Guten Morgen,
ich kann dir nur als sehr hilfreichen Tipp geben wenn du anfängst dich komisch zu fühlen und das Gefühl in dir hochsteigt,
atme nur noch durch die Nase bis es aufhört. Ohne hyperventilieren keine Panikattacke. Wenn ich rechtzeitig dran denke und nicht zu beeindruckt bin von meinem Kopfkino atme ich so alles weg. Jede Attacke, jedes komische Gefühl. Versuch es mal auch wenn du dann 1 Stunde durch die Nase atmest. Wirklich so lange bis es aufhört auch nicht mehr sprechen. Mir hilft das wirklich jedes mal.

@Neverfull ja die gute atmung, ich bin jedesmal wieder beeindruckt wie gut die hilft

A


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Mira Weyer
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