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Hallo!


Danke an alle, die diesen Beitrag lesen und mir vielleicht antworten möchten.

Ich bin neu hier und seit einiger Zeit weiß ich nicht, wie ich mein Leben weiter führen soll.
Seit sieben Jahren bin ich wegen einer Borderline-Störung und Depressionen frühberentet
(erhalte Rente/Bezüge in Höhe von Hartz 4), die Berentung war unter anderem unter dem Gesichtspunkt, daß ich den Kontakt zu anderen Menschen als sehr anstrengend empfinde, für mich eine große Erleichterung.

Allerdings hatte ich schon immer Schwierigkeiten, meinem Leben einen Inhalt zu geben,
habe mich mal mit diesem, mal mit jenem beschäftigt, es durfte natürlich nie viel kosten.
Irgendwann hatte ich, meinem Empfinden nach, alles Verfügbare durch.
Ich habe nur eine Bezugsperson, meinen Ex-Freund, mit dem ich mich stellenweise wieder gut verstehe, allerdings hat er leider Alk. und kann dadurch stellenweise sehr verletzend sein. Heute gab es deswegen eine heftige Auseinandersetzung, woraufhin er sich wieder mal in seinen Alk. zurückzog.

Meine derzeitige Hauptbeschäftigung, jetzt bitte keinen Schreck bekommen, ist das (zur Zeit sehr intensive) Sammeln von Leergut. Irgendwann habe ich mir gesagt, daß es nicht schaden kann, eine Kleinigkeit anzusparen, da mir bei meinen geringen Ersparnissen doch etwas flau war. Außerdem weiß ich ehrlich gesagt nicht, mehr, wie ich mich sonst noch beschäftigen soll.

Ich finde, die Menschheit macht so viel verkehrt, was das unkontrollierte Sich-Vermehren betrifft, lange wird das, ökologisch und anderweitig betrachtet, nicht mehr gut gehen.
Auch ist die Landschaft so zersiedelt geworden, daß Radtouren immer weniger Spaß gemacht haben. Auch ein großer Teil des Fernsehprogramms ist nicht gerade sehr anspruchsvoll.

Ein ziemlich wichtiger Punkt ist aber auch, daß ich oft unter Interesselosigkeit leide, denn es gibt natürlich auch bildende Sendungen, zum Beispiel gute Naturreportagen.
Es gelingt mir immer weniger, die Zerstörung der Umwelt nicht an mich herankommen zu lassen.

Ach, ich könnte noch viel schreiben, aber vielleicht bin ich zu traurig wegen zu vielem, momentan. Zwar denke ich daran, morgen einmal den Sozialpsychiatrischen Dienst aufzusuchen, denn sämtliche Probleme liegen wahrscheinlich allein in mir begründet
(dies ist allerdings natürlich ironisch gemeint, denn die Zerstörung unserer Umwelt aufgrund von Überbevölkerung deprimiert natürlich nicht nur mich und liegt auch nicht an mir allein.)
Ich habe keine Kinder in die Welt gesetzt, allerdings nicht nur aus Umweltgründen, sondern Familiengründung hat mich nicht interessiert.

Anders Geborgenheit. Die Geborgenheit, die ich mir mit und bei einem Partner gewünscht hätte, habe ich leider nicht gefunden, jedenfalls nicht in dem Ausmaß, wie ich es gebraucht hätte, dabei bin ich insgesamt ein warmherziger Mensch, der gern Zuneigung gibt, wenn sie bei mir vorhanden ist. (Vielleicht will ich aber auch nur gebraucht werden. Bei allem will ich auch nicht un-selbstkritisch sein.)

Alles Liebe, ich würde mich über etwas Zuspruch sehr freuen.


Katja

17.05.2009 10:54 • 18.05.2009 x 1 #1


5 Antworten ↓


Hallo Katja!wie es aussieht,tut Dir Dein Ex-Freund nicht gut.Da könntest mal Abstand halten.
Interesselosigkeit kann ich so nicht erkennen-Du interessierst Dich für die Umwelt.Aber offensichtlich hast Du das Problem,die ganzen Mißstände auf Deine Schultern tragen zu müssen.Das geht nicht-das wäre für eine einzelne Person zu schwer.Du kannst wenig alleine verändern.
Mehr Gedanken solltest Du Dir um Dich selbst machen.Da könntest einige Veränderungen tätsächlich umsetzen.Grüße

A


Leere, Gefühl der Auswegslosigkeit

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Hallo Wild!


Mit dem Abstand zu meinem Ex hast Du schon recht. Leider habe ich große Schwierigkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und vor allem zu halten, der Kontakt mit Menschen ist für mich sehr anstrengend. Mit ihm (meinem Ex) konnte ich mich häufig einigermaßen arrangieren, aber zur Zeit geht auch das nicht mehr. Menschen auf derselben Wellenlänge zu finden, ist unter den Voraussetzungen schon sehr, sehr schwer und so weiß ich im Moment in diesem Bereich nicht weiter.

Du hast aber auf jeden Fall recht damit, daß ich mich um mich selber kümmern muß.
Nur im Bereich „soziale Kompetenz“ sehe ich ziemlich schwarz. (Therapien, zumeist abgebrochen, habe ich schon hinter mir). Bin im Großen und Ganzen ja meistens auch ganz gern allein, auch, weil Kontakte für mich anstrengend sind, aber nicht ausschließlich deswegen................

Vielen Dank für Deine Antwort!
Ich werde wohl noch eine ganze Weile überlegen müssen, was ich jetzt am besten tun kann. Mal sehen.

Alles Liebe!
Katja

Wie wäre es,wenn Du Dich dem stellst.Was machst denn gerne?Wie wäre es (um zu üben)z.B in einen Tanzverein,Kurse etc einzutreten.
Die Vermeidungstaktik,so fürchte ich bringt Dich nicht weiter.
Welchen Grund gab es die Therapie abzubrechen?Kam man Deinem Problem da zu nahe?Was wars?Grüße

Hallo Wild!

Ich setze mich nicht gern anderen Menschen aus.
Ich habe Angst, nicht für voll genommen, ausgelacht oder „verarscht“ zu werden.
In der Kindheit wurde ich häufiger gehänselt, weil ich nicht so „cool drauf“ war wie manche anderen Klassenkameradinnen, z.B. eine altmodische Brille trug, die Klamotten nicht die neuesten waren, vor allem aber, weil ich unsicher war und leicht errötete.
Auch in der Beziehung zu meinem Ex-Freund habe ich mich oft verarscht gefühlt.
Das war zwar nicht seine Absicht gewesen, die Situation entstand, weil er selber mit sich nicht klarkam (multiple Persönlichkeit) und ich eben auch so meine Knackpunkte hatte, aber für mich war es noch einmal etwas in diese Richtung gehendes.

So viel im Kurzen dazu.
Daß sich etwas tun muß, weiß ich, auch wenn ich keine Lust dazu habe, denn wie bisher geht es nicht weiter. Mein Ex-Freund treibt Raubbau mit seinem Körper und befürchtet, über kurz oder lang (hartnäckiger Bluthochdruck) einen Schlaganfall zu bekommen, in Nase und Auge sind ihm schon je einmal Adern geplatzt.

Ich werde mich in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen (für Psychisch Erkrankte) erkundigen. Dort spreche ich mich auch gleich die Frage nach Alternativen an (Tagesstätte, in die ich auch halbtags gehen kann). Dort wird an der Tagesstruktur gearbeitet.
Auch wenn ich keine Lust dazu habe, weiß ich, daß alternative Kontakte lebensnotwendig sind.
Das Leben fragt nun einmal nicht danach, ob ich etwas gern möchte, es fragt nach Notwendigkeiten!

Vielen Dank aber für Deinen unbequemen „Thread“.
Ich wußte zwar vorher schon, daß ich diese Stellen aufsuchen werde, aber ich habe mich trotzdem sehr darüber gefreut, daß Du noch einmal reagiert hast. Auch meine größten Ängste gegenüber anderen Leuten waren mir zwar schon bewußt, aber nun habe ich sie auch einmal öffentlich geäußert.


Alles Liebe und noch einmal Danke!
Katja

Hallo Katja!Gerne.
Offensichtlich machst du Dir im Moment zu viele Gedanken um Deinen Exfreund.Bleib mal lieber bei Dir.Das mit der Tagesklinik und dem Betreuen ist eine gute Idee.Ich wünsche mir für Dich,dass Du da gut mitarbeiten kannst,auch wenn es manchmal viel wird.Aber es muß sein,nur so kommst weiter.Liebe Grüße





Mira Weyer
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