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Hallo liebe Gleichgesinnte,

mein richtiger Name ist Sarah, bin 23 und komme aus der schönen Pfalz, Raum Trier.

Ja, wie hab ich hier her gefunden ? Ganz einfach, durch Google . Ich war auf der Suche nach einem Forum, in dem man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann. Im realen Leben ist mir dies leider nicht möglich und über das Internet fällt es mir leichter.

Nun weiter zu meiner Person.

Ja also, mir ging es seit der Kindheit schon nicht wirklich gut. Das fing so mit 11 circa an, habe gemerkt, dass etwas mit mir anders ist, ich wurde schnell zur Aussenseiterin und habe alles mit mir machen lassen. Jahrelang wurde ich gemobbt und auch von Mitschülern geschlagen, verspottet etc.

Als ich 7 war habe ich mein persönliches Trauma durchlebt, möchte jetzt ungerne weiter darauf eingehen, da ich mich diesbezüglich nicht stark genug fühle um darüber zu sprechen. Naja jedenfalls habe ich keine psychotherapeutische Unterstützung bekommen.

Als ich 15 wurde dachte ich, ich sei wieder normal und in der Blüte meiner Jugend. Hatte meinen ersten Freund und alles schien gut. Nur leider habe ich zu spät gemerkt (nach 5 Jahren), dass er mich gar gut tat. Ich könnte so viele Dinge schreiben über diese Zeit, aber ich schaffe es einfach nicht.

Naja jedenfalls zog ich mit 19 aus um mein Studium zu beginnen und plötzlich war ich - wer hätte es gedacht - allein. Das war der Beginn meines persönlichen Höllentrips. Es war nicht die Selbstständigkeit oder die plötzliche Verantwortung, sondern auf einmal war der Raum und die Zeit gekommen, wo ich mich mit mir selbst beschäftigen musste. Dann hab ich noch zwei drei andere Dinge durchmachen müssen und die Katastrophe war perfekt.

Ich saß nur noch in meiner 28m2 Wohnung und habe mich komplett isoliert. Konnte nicht mehr lernen, nicht mehr konzentrieren, nur noch schlafen. Es war so, dass ich mir selbst sagte und einredete, das Schlaf abgesehen vom Suizid die letzte Möglichkeit für mich ist, von der Welt nichts mehr sehen oder hören zu müssen. Wenn ich schlafe kriege ich nichts mehr mit und spüre nichts mehr.

Aber wie ich so naiv war holten mich relativ schnell Flashbacks und Alpträume ein und so war schlafen genauso schlimm, wie die Augen offen zu haben und alles um mich herum mitzubekommen. Dieser Zustand änderte sich nicht. Irgendwann musste ich gesundheitsbedingt aus der Wohnung ausziehen und dachte ok, jetzt ändert sich alles.

Ich begann ein neues Studium und kämpfte mit den Konsequenzen meines Studienabbruches (meine Eltern haben das nicht verstanden, habe Ihnen immer die heile Welt vorgegaukelt) und erlebte aber auch dann, dass eine neue Wohnung und ein neuer Studiengang nichts bringt. So siechte ich vor mich hin und sah nur noch meinem seelischen Verfall zu.

Ich bekam ein gesundheitliches Problem nach dem anderen, was mich widerrum noch mehr runter zog. Ich dachte früher immer, dass es nicht schlimmer kommen kann, aber da wusste ich es, dass es immer schlimmer geht. Meine Freunde distanzierten sich komplett und stempelten mich als verrückt ab.

Bei dem ein oder anderen fing ich absichtlich Streit an, damit sie mich ein für alle Mal in Ruhe lassen. Jeder Anruf, jedr Nachricht, jedes kurze Vorbeischauen löste enormen Stress aus und ich bekam Panikattacken. Ich riss sogar die Klingel mehrmals ab, ich entwickelte Aggressionen gegen mich selbst und verletzte mich nahezu täglich selbst und das Unerträgliche für einen kurzen Moment zu ertragen.

Ich wollte und konnte nicht zu einem Facharzt. Ich traute es mich nicht. Irgendwann landete auch ich im Jahr 2016 und geändert hat sich nicht drastisch was, außer dass ich mich zur Psychotherapie anmeldete und nun lange lange warten muss bis ein Platz frei wird.

Weiterhin suchte ich einen Psychiater auf und der diagnostozierte mir eins nach dem anderen. Er verschrieb mir anschließend Moclobemid und es scheint zu wirken, zwar noch nicht so wie es soll aber auch das brauch seine Zeit. Das was ich merke, ist eben, dass es schon etwas besser miz meiner Stimmung und dem Antrieb geht, nur nicht mit meinen Phobien. Die Zeit wird es aber zeigen.

So das war erst einmal.
Liebe Grüße Sarah alias Lozada.

12.07.2016 19:21 • 12.07.2016 #1


13 Antworten ↓


Hallo Sarah,

dann heiße ich Dich erst einmal herzlich Willkommen im Forum!

Du hast schon viel erlebt und es ist sehr bewegend, was Du uns von Dir erzählt hast. Dazu gehört auch eine Menge Mut!

Es ist ein guter und wichtiger Schritt, dass Du Dich für eine Psychotherapie angemeldet hast, auch wenn Du noch etwas warten musst. Viele Menschen machen diesen Schritt ihr Leben lang nicht, obwohl sie so sehr leiden.

Nun wünsche ich Dir einen guten Austausch bei uns.

LG, Martina

A


Lange Angst-Geschichte, nun leichte Besserung durch Medis

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Hallo Martina,

vielen lieben Dank. Ich freue mich hier zu sein und bedanke mich recht herzlich bei euch, dass mir hier die Möglichkeit gegeben wird.
Ja, wenn ich keine Therapie mache und mich nicht zusammenreißen würde, würde ich nur noch einen Ausweg kennen, aber das kann nicht der Sinn sein, wenn man ein Leben geschenkt bekommen hat. Das ist nicht naturgemäss und erst Mal kein Ausweg, wenn man nicht vorher alles versucht hat..

Liebe Sarah,
das ist der Richtige Schritt in die Richtige Richtung das Du nun für eine Therapie offen bist.Ich denke jede/er kann nachvollziehen wie schwierig aber auch wie Hilfreich solch ein Schritt ist.Ich selbst bin auch erst seit gestern in diesem Forum.Doch ich habe schnell gemerkt wie Hilfreich es ist hier auf Menschen zu stoßen die mit vielen gleichen Beschwerden Leben und damit lernen umzugehen.Und genau daß hat etwas sehr tröstliches für mich.Ich weiß manchmal ist das wieder aufstehen und das Krönchen zu richten um dann weiter zu machen nicht immer leicht ist.Doch genau das machst Du und das finde ich super und bewunder Dich.Denn das ist die Kunst zu leben.Und ausserdem möchte man ja selbst auch mal auf der Sonnenseite des Lebens stehen.Und glaube mir das Leben ist eine Wubdertüte.Und auch wenn wir uns oft nur allzu gut an all das schlechte Erinnern.So hat das Leben auch seine schönen Seiten.Und was ganz sicher ist alles ist vergänglich.Auch wenn man manchmal erst große Felsen beiseite Räumen muss.Doch jeder geht seinen Weg selbst.Und jeder kann bestimmen und selbst lenken wo es hin gehen soll.Man wird sicherlich immer wieder vor Problemen stehen.Doch dann heißt es Ruhe bewahren.Auf sich hören für sich selbst da sein.Und dann kommt man auch wieder zu einem schönen Aussicht Plattform wo man ruhig mal verweilen darf um dies zu geniessen.
ICH WÜNSCHE DIR VIEL KRAFT AUF DEINEM WEG.UND EINE SCHÖNE ZEIT.
LG
KATHLEENA

Danke Kathleena. Ja, du sagtst es. Es hat etwas beruhigendes zu sehen, dass auch andere Menschen unter diesem und jenem leiden und man sieht, dass man nicht völlig alleine ist. Das gibt einem wieder Kraft weiter zu gehen und immer schön das Krönchen zu richten.
Danke, ich wünsche Dir und allen anderen auf diesem steinigen und schwierigem Weg alles Gute und sehr viel Kraft .
LG Grüße Lozada.

Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein Schatz es ist zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Mark Aurel

Zitat von Kathleena:
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein Schatz es ist zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Mark Aurel



Dass es ein Schatz ist - ja wahrhaftig! Mit dem freuen tu ich mich schwer, sehr schwer. Aber das wird auch eines Tages wieder, auch wenn ich nicht ein Fan solcher Floskeln bin .

Hallo Sarah,
Schön dass du hier bist.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten haben wir eine Menge gemeinsam. Du sprichst mir aus der Seele

Lg durkadenz

Zitat von durkadenz:
Hallo Sarah,
Schön dass du hier bist.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten haben wir eine Menge gemeinsam. Du sprichst mir aus der Seele

Lg durkadenz


Hallo Durkadenz,


danke . Würde mich sehr interessieren, welche Kleinigkeiten bei Dir anders sind.

Vielleicht schreibst du mir eine PN - sofern du das natürlich möchtest .

Zitat von durkadenz:
Hallo Sarah,
Schön dass du hier bist.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten haben wir eine Menge gemeinsam. Du sprichst mir aus der Seele

Lg durkadenz

Zitat von Lozada:
Zitat von Kathleena:
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein Schatz es ist zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Mark Aurel



Dass es ein Schatz ist - ja wahrhaftig! Mit dem freuen tu ich mich schwer, sehr schwer. Aber das wird auch eines Tages wieder, auch wenn ich nicht ein Fan solcher Floskeln bin .


Ich bin auch nicht so ein RiesenFan davon
Aber in der Klinik in der Trauma Gruppe bei der Psychoedukation wurde uns empfohlen ein Freudetagebuch zu schreiben jeden Abend es muss ja nichts großes sein hieß es.Zuerst dachte ich so ein Psycho müll.Doch ich war neugierig.Und siehe da die kleinen Dinge im Leben sind die,die das Leben ein wenig erträglicher machen.Und wenn es nur die Freude war das es Honig zum Frühstück gab

Hallo Lozada,
ich heiße dich auch herzlich willkommen und finde es schön, dass du hier bist.
Ich schreibe dir eine PN wenn du nichts dagegen hast.
LG Aryane

Ich bin auch nicht so ein RiesenFan davon
Aber in der Klinik in der Trauma Gruppe bei der Psychoedukation wurde uns empfohlen ein Freudetagebuch zu schreiben jeden Abend es muss ja nichts großes sein hieß es.Zuerst dachte ich so ein Psycho müll.Doch ich war neugierig.Und siehe da die kleinen Dinge im Leben sind die,die das Leben ein wenig erträglicher machen.Und wenn es nur die Freude war das es Honig zum Frühstück gab [/quote]



O.O... Okay, ich muss zugeben, das klingt super interessant. Habe davon noch nie etwas gehört... Freudetagebuch. Ich werde es definitiv mal ausprobieren. Vielleicht finde ich ja doch etwas . Danke für den Tipp

Zitat von Aryane:
Hallo Lozada,
ich heiße dich auch herzlich willkommen und finde es schön, dass du hier bist.
Ich schreibe dir eine PN wenn du nichts dagegen hast.
LG Aryane


Liebe Aryane,

natürlich nur zu . Freue mich über jede noch so kleine Nachricht.

A


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Mira Weyer
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