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Hallo, mein Name ist Barbara und ich bin 16 Jahre jung. Ich war schon immer ein eher ängstlicher Mensch und habe mit 9 Jahren das erste mal Bekanntschaft mit starken Ängsten gemacht. Ich ging zu einer Therapeutin und mir ging es bald wieder gut, nun, nach mehr als 6 Jahren Pause, habe ich wieder Probleme mit Ängsten, und das seit ca. Jänner diesen Jahres.

Meine Frage ist nun, werfe ich meine Jugend weg, wenn ich nicht wie alle anderen meiner Freunde auf Partys gehe, mich betrinke oder sonstiges? Ich war schon immer eher introvertiert, wenn sich jemand unter einem schönen Abend eine Party vorstellt, ist das bei mir eher ein Abend gemütlich zuhause in der Badewanne mit einem Buch.

Ist das seltsam? Oder falsch?

Eigentlich alle Jugendlichen aus meiner Umgebung gehen feiern oder sonstiges. Und selbst wenn ich der Typ Mensch wäre, dem so etwas gefällt, wäre es mir durch meine Ängste doch gar nicht möglich.

Mein größte Angst ist es, einfach umzukippen und ich habe auch die meiste Zeit das Gefühl, dass das gleich passiert. Ich habe riesige Angst vor großen Menschenmassen und auch oft das Gefühl ich hab irgendwas, gleich werde ich sterben etc.

Ich fühle mich so anders, unnormal, weil ich nicht so bin wie die meisten anderen.

Wart/seid ihr vielleicht auch so? Ist es schlecht, dass ich so bin? Ich weiß, dass es eigentlich ein ziemlich unnötiges Thema ist, aber es beschäftigt mich sehr.

Würde mich über Antworten freuen! Lg

21.08.2016 22:29 • 22.08.2016 #1


5 Antworten ↓


Ich hatte das früher auch gehabt ist also absolut nichts schlimmes...(leicht gesagt)
bei mir fing das an als ich mich mal in eine nicht stark besuchte Kneipe setzte mit ein paar engeren Freunden. Ein Fan von Discos etc bin ich immernoch nicht da ich nichts damit anfangen kann . Also solltest du dir da nicht so den Kopf drüber machen, kann doch nicht jeder die selben Interessen haben;-)

A


Ist meine Jugend verschwendet?

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Du bist genauso gut wie du bist. Du bist nicht unnormal. Ich kenne das sehr gut. Ich bin zwar dreizehn Jahre älter als du, aber introvertiert und als Teenie hatte ich die gleichen Probleme wie du. Ich arbeite zwar in einer Kindertagesstätte, aber ich brauche nach der Arbeit meist sehr viel Ruhe und muss mich dann ganz zurück ziehen.

Große Menschenmassen mag ich auch nicht. Ich leide oft an Zukunftsängsten und zerdenke alles ins kleinste Detail. Ich denke manchmal auch viel zu kompliziert.

Es gibt introvertierte und extrovertierte Menschen. Wir sind schneller mit zu vielen Reizen überfordert und brauchen mehr ruhigere Aktivitäten als andere. Nicht jeder Mensch muss dem anderen har genau gleichen.
Was ich damit sagen will, dass du nicht alleine mit den besagten Eigenschaften bist..Sie gehören nun mal zu uns

Wichtiger Prozess ist es alles zu akzeptieren und sich selbst bisschen mehr wertschätzen.

Zitat von barbara2605:
Meine Frage ist nun, werfe ich meine Jugend weg, wenn ich nicht wie alle anderen meiner Freunde auf Partys gehe, mich betrinke oder sonstiges? Ich war schon immer eher introvertiert, wenn sich jemand unter einem schönen Abend eine Party vorstellt, ist das bei mir eher ein Abend gemütlich zuhause in der Badewanne mit einem Buch.


Ich hatte in meiner Jugendzeit keine Ängste, aber ich bin trotzdem nicht auf Parties, in Discos etc. gegangen. Ich war gerne tagsüber mit meinen Freundinnen zusammen, wir haben viel miteinander gelacht, aber mehr wollte ich nie. Mir hat es einfach keinen Spaß gemacht zu tanzen, zu trinken, zu rauchen usw.
Später bin ich gerne am Wochenende mit 3-4 Freunden abends in die Altstadt gegangen, wo wir einige Kneipen besuchten, aber immer ganz harmlos ohne Alk. nur reden und lachen.

Hallo Barbara,

in deinem Alter ging es mir ähnlich. Dieses Gefühl, etwas zu verpassen, kenne ich auch gut. Als ob sich da draußen das wahre Leben abspielt, während man selbst nur in seinem Zimmer hockt. Rückblickend (bin jetzt 27) bereue ich es, nicht mehr unternommen zu haben. Es sind einfach gemeinsame Erinnerungen, die fehlen.

Andererseits solltest du schon schauen, wie es dir geht, das ist das Wichtigste. Vielleicht wäre es am besten, einen guten Mittelweg zu finden, wie viel Party für dich angenehm ist. Sich zu etwas zwingen, was dir Angst bereitet, so wie große Menschenmassen, bringt nichts. Dann wirst du auch immer fühlen, dass du dich an solchen Orten nicht wohlfühlst, während andere einfach nur Spaß haben. Also mein Vorschlag ist, dass du dich langsam mit dem Partymachen vertraut machst, Neues ausprobierst, dabei aber immer auch deiner Gefühle bewusst bleibst und schaust, was dir gut tut, was nicht. Vielleicht wäre ja eine Hausparty in beschaulicher Runde so ein möglicher Kompromiss.

Introvertierte Menschen sind in der Minderheit, aber es gibt sie. Sie würden nicht rausposauen, dass sie am Wochenende nichts vorhaben und sich vorgenommen haben, ein gutes Buch zu lesen. Das wirkt halt nicht so spannend, so gesellig auf andere, und sie können nicht sagen: Machst du mit? Allein Kräfte tanken geht halt nur allein. Es kann leicht der Eindruck entstehen, es gäbe nur extrovertiert Menschen, weil die mehr darüber reden, was sie Tolles am Wochenende vorhaben (zeigt ja auch irgendwie, dass man sozial präsent ist). Die stilleren, ruhigeren Menschen gehen dann oft unter, sie scheinen gar nicht zu existieren. Aber ich bin mir sicher, dass es auch in deiner Umgebung Menschen gibt, für die das ein Graus ist, was für Stimmungskanonen das Leben interessant macht, ganz sicher.

Barbara, ich denke, es macht einen Unterschied, ob du angstbedingt zuhause bleibst, oder aus freien Stücken.

Zweiteres haben dir die anderen schon gesagt, nicht jeder findet Halligalli super und muss es auch nicht.

Wenn dich aber deine Angst daran hindert, wäre es evtl. nochmals angebracht, das therapeutisch aufzuarbeiten.

Ob in deiner Jugend oder in einem späteren Zeitraum die Angst dich daran hindert, frei und selbstbestimmt dein Leben zu leben, ist eigentlich egal, denn belastend ist es immer.





Mira Weyer
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