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Ich habe seit ein paar Jahren eine Angststörung/Depression. Nach einem Klinikaufenthalt habe ich fast 2 Jahre davon kaum etwas gemerkt. Nun wache ich seit ein paar Monaten wieder jeden Morgen mit Beklemmungen und Angst auf. Gehe demnächst wieder in eine Klinik. Ich nehme abends Opipramol. Wenn es ganz schlimm ist, sehr selten, eine halbe Tavor. So...nun überlege ich mir schon seit einiger Zeit, ob es für mich jemals wieder möglich sein wird, eine Beziehung zu führen. Die letzten Jahre war ich so beschäftigt mit mir selbst, dass sich die Frage gar nicht gestellt hat. Aber nun, obwohl ich eine nicht so gute Phase habe, denke ich manchmal daran wie das so sein könnte - eine Beziehung. Ob das funktionieren würde. Vielleicht eine Fernbeziehung, wobei man sich nicht so oft sieht? Morgens habe ich, wie gesagt, Beklemmungen und bin dann gerne alleine. Was meint ihr? Sollte man nur, wenn man stabil und symtomfrei ist, an eine Beziehung denken? Würde eine Beziehung nicht alles noch komplizierter machen? Ich habe neulich gelesen, dass Verliebtheit dieselben Vorgänge im Gehirn lostritt wie Ängste. Also Herzklopfen, Aufgeregtheit, etc.... Das brauche ich eingentlich nicht noch mehr. Was meint ihr. Erst mal alles vergessen und sich um sich selbst kümmern bis man wieder völlig stabil ist. Oder einfach so leben wie es sich ergibt?

10.12.2016 17:27 • 12.12.2016 #1


18 Antworten ↓


Hallo Philomena,
Zitat:
So...nun überlege ich mir schon seit einiger Zeit, ob es für mich jemals wieder möglich sein wird,
eine Beziehung zu führen.


Warum denn nicht? Eine funktionierende Beziehung in die beide Partner etwas einbringen, ist etwas wunderbares
Zitat:
Die letzten Jahre war ich so beschäftigt mit mir selbst, dass sich die Frage gar nicht gestellt hat. Aber nun,
obwohl ich eine nicht so gute Phase habe, denke ich manchmal daran wie das so sein könnte - eine Beziehung.


Wenn du Dich nicht nur mit Dir selbst beschäftigst gut.
Sonst ehern schlecht.
Was könntest Du denn einem Partner bieten? Und was muss der haben oder können?
Zitat:
Sollte man nur, wenn man stabil und symtomfrei ist, an eine Beziehung denken?


Ich finde Nein.
Zitat:
Würde eine Beziehung nicht alles noch komplizierter machen?

Eine Beziehung macht sehr, sehr vieles komplizierter.
Gleichzeitig vereinfacht sie aber so vieles und gibt erstaunlich viel Sicherheit,
Geborgenheit und Kraft, dass es für mich kaum etwas besseres gibt.

Und das sagt jemand, der schon wieder über zwei Jahre allein lebt.
Zitat:
Ich habe neulich gelesen, dass Verliebtheit dieselben Vorgänge im Gehirn lostritt wie Ängste. Also Herzklopfen, Aufgeregtheit, etc.... Das brauche ich eigentlich nicht noch mehr.


Hier weiß mich nicht, was Du meinst? Meine letzte Beziehung war so angenehm und intensiv, dass wir uns
immer noch zu einander hingezogen fühlen.
Nur täglich Kompromisse machen, ging bei uns leider zu selten.

Ich könnte vieles Interessantes berichten. Geschichten, die das Leben schreibt.


Also, wenn Du an einen tollen Kerl ran kommst, dann nimm den.
Wenn Du Pech hast, hat der ja schon eine Angststörung. Was machst Du dann?
Umtauschen?

Viele Grüße

Bernhard

A


Ist eine Beziehung mit Angststörung/Depression möglich?

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Ich finde es wichtig eine Beziehung zu führen, weil man die Person liebt und nicht, weil man gerne eine Beziehung haben möchte und so die Person instrumentallisiert.

Aber andererseits: Also ich bin auch single und kann dich sehr gut verstehen und ich finde, Vernunft wird oft überbewertet.

Also meiner Meinung nach ist eine Beziehung auch mit einer psychischen Erkrankung gut möglich. Wir sind durch die Krankheit sowieso schon so eingeschränkt, da sollte man sich nicht noch das Wunder einer Liebe nehmen lassen. Natürlich solltest du dich bereit dafür fühlen. Auch ist die Wahl des Partners besonders wichtig. Man sollte sich sehr sicher sein und nicht nur jemanden nehmen um nicht alleine zu sein. (Aber das ist natürlich nie ratsam ) Offenheit dem potenziellen Partner gegenüber zum angemessenen Zeitpunkt würde ich auch raten.

Hallo Philomena,

hätte ich immer gewartet,bis ich stabil bin,bevor ich eine Beziehung eingehe,wäre ich wohl fast mein Leben lang Singel gewesen...

Man kann auf jeden Fall mit Angststörung und Depressionen eine erfüllte Beziehung haben.
Natürlich kann das die Beziehung auch belasten aber perfekte Beziehungen gibt es nicht und normale bzw. nicht-psychisch belastete Menschen haben auch ihre Probleme in Partnerschaften,die sind nur anders gelagert.

Ich sag mal provozierend, das jeder eine Macke hat. Evtl. Ist die Intensität unterschiedlich.

Perfekt gibt es nicht. Wenn du dich trotz Depri und Angst verlieben kannst, dann tu es.

Beziehungen scheitern auch wegen anderer Dinge. Wenn dein Traumprinz kommt, dann halt den fest. Der Rest ergibt sich dann.

@Icefalki

Hallo Icefalki,
Zitat:
Ich sag mal provozierend, das jeder eine Macke hat.


Das hat meine Freundin auch immer gesagt.
Und jetzt kommst Du auch noch um die Ecke.

Was habt ihr gegen mich?

Viele Grüße

Bernhard

Zitat von Hotin:
@Icefalki

Hallo Icefalki,
Zitat:
Ich sag mal provozierend, das jeder eine Macke hat.


Das hat meine Freundin auch immer gesagt.
Und jetzt kommst Du auch noch um die Ecke.

Was habt ihr gegen mich?

Viele Grüße

Bernhard



Kicher, meine Lieber, ist das ein nettes getroffenes Hündchen, das gerade bellt? Hihi.

Ich find Macken gut. Wie heisst es so schön, ist der Ruf erstmals ruiniert , lebt es sich völlig ungeniert.

In diesem Sinne, ein wunderschönes Wochenende

@Icefalki

Auch Dir ein schönes Wochenende.

Ich wollte noch einkaufen.
Also ich komme mit meinen Macken ehern gut zurecht.

Bernhard

Wir sind vielleicht eingeschränkt...aber Liebe hat keine Grenzen...und ich finde eine Beziehung Partnerschaft und Kinder kann einem sehr gut tun...genau wie ein Tier...Ich finde es eher schrecklich damit alleine zu bleiben...wir sind doch nicht deswegen Bindungsunfähig...sondern habe alle unsere Ecken und Kanten...auch die keine Störung haben oder krank sind nicht perfect...niemand ist das...

Grüßle
Melanie

Unsere Krankheit, Klinikaufenthalte und Therapien sind nicht unser Leben und in aller Regel die Arbeit ebenso wenig.
Auch wenn es uns leider zu oft schlecht geht, sollten wir mit voller Bewusstheit und achtsam im Leben sein und dazu gehört sicherlich auch eine Beziehung zu führen.

Ich habe den Eindruck, als ob hier die meisten recht stabil sind und ich der labilste bin.

Wie findet denn unser einer die bessere Hälfte?

Mit unseren Introjekten und Projektionen, Phobien und unserem Alter wird es immer schwerer. Für mich zumindest.

@Levent

Hallo Levent,
Zitat:
Wie findet denn unser einer die bessere Hälfte?


Jetzt wird es wieder etwas ernster.
Indem Du Dich ehrlich und authentisch in der Öffentlichkeit zeigst und
in der Beziehung nur selten eine Rolle schauspielerst.
Und vor allem, indem Du Dich selbst so annimmst, wie Du bist,
mit allen Schwächen und guten Seiten.

Bernhard

Von mir auch ein ganz klares Ja. Einer meiner EX Freundinnen hat bedingslos zu mir gestanden, und hat mir meine Lage direkt angehsehen, und konnte demnach handeln, mich was runter zu holen. Das war immer wichtig da man bei einer heftigen Attacke schwer alleine sein kann (niemand findet mich usw). Leider hat die Chemie nicht so gestimmt, meinerseits und ich habe mich nach 3 Jahren von der Frau getrennt, mir hat einfach was gefehlt. Obwohl Sie Herzengut war und ist, aber es zählen ja noch ein paar andere Charakterliche Sachen.
Es ist nach der Trennung alles sehr harmonisch und Gut verlaufen und bin Dankbar das ich diese Erfahrung machen durfte.Wir haben auch noch freundschaftlichen Kontakt. Für Menschen mit Helferkomplex sind wir sehr anziehend, also keine Angst selbst Du kannst bedingunglos geliebt werden mit Panikstörungen....

Zitat von Levent:
Ich habe den Eindruck, als ob hier die meisten recht stabil sind und ich der labilste bin.


Da bist Du glaube ich nicht der Einzige,der das von sich denkt.Meint man aber nur.
Für eine neue Liebe ist man nie zu alt.
Du solltest Dir nur selbst die Chance darauf nicht verbauen,indem Du Dich zuhause vergräbst und Dir einredest,es wäre eh zu spät für Dich oder Du wärst zu verschroben für eine Beziehung.
Bist Du garantiert nicht,ich bin mindestens genauso komisch.

Einen passenden Partner zu finden ist auch immer etwas Glückssache,finde ich.
Wir können uns den nicht bestellen aber die Vorraussetzung dafür schaffen,dass er/sie in unser Leben treten kann.
Und das heisst einfach offen bleiben und versuchen,das Leben ohne Partner so gut es geht zu geniessen.

Nö, du bist nicht der einzig labile hier, ich bin auch sehr labil/instabil zurzeit mit Depression und GAS. Ich suche aktiv keine neue Partnerschaft, ich möchte erstmal mit mir einigermaßen klar kommen, aber das ist ja bei jedem anders.

LG Moni


PS In der Tagesklinik meinten sie, sie würden keine verliebten behandeln, denn wer verliebt ist, kann nicht depressiv sein. Ist das vielleicht sogar das Heilmittel?

Haha...keine Verliebte behandeln. Das finde ich irgendwie lustig. Ich bini z.Z. mehr angstgestört als depressiv. Früher war es andersherum. Vielleicht kann ich deswegen über sowas nachdenken. Ich habe aber auch gemerkt, dass es mir nicht gut tut, wenn ich mich emotional sehr reinhänge. Deswegen muss ich gut aufpassen, dass ich da meine Grenzen spüre und beibehalte.

Ja, es hatte sich da ein Pärchen gebildet .

Ich weiß nicht, was bei mir überwiegt. Ich glaube es ist zurzeit 50/50. Könnte immer aufs Sofa und habe gleichzeitig generelle Ängste. Ich glaube, vor einer Verschlechterung der Depression... aber ok, das ist hier ja nicht das Thema.

Ich hatte im letzten Jahr eine kurze Beziehung, da ging es mir plötzlich viel besser, habe mich dann aber auch sehr geklammert. Naja, er war dann doch nicht der Richtige.
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Ja das kenn ich zu gut wenn man Verliebtm ist gehts einem viel besser da ist der Ganze Hormonhaushalt verändert. Habe gerade ne Trennung hinter mir und Die schlägt genau ins gegenteil aus...

Das tut mit sehr leid, ich weiß, wie das ist. Ich drück die Daumen, dass es bald wieder besser wird... da muss man Geduld haben.

A


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Mira Weyer
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