Heute möchte ich meine Geschichte erzählen.
Alles fing an als ich 13 Jahre alt war.
Dazu muss ich sagen das ich nie das selbstbewussteste Kind war.
Ich war in einem Turn Verein, an dem in den Ferien ein Ausflug stattfand nach Österreich. Weil ich nun schon eine Weile dabei war, hat man mich gefragt ob ich mit möchte.
Ich war mir sicher das es mir sehr viel Spaß machen würde und habe meinen Eltern gesagt das ich gerne dabei sein möchte.
Dazu muss ich sagen das meine Eltern sehr gute Menschen sind.
Alles in allem ging alles schief in dieser Zeit, ich hatte furchtbares Heimweh, wurde gehänselt (war mit Abstand der kleinste und jüngste) und traute mich nicht zusagen das ich heim möchte.
Rückblickend war das der Anfang meiner Zwanghaften Karriere
Da ich in dieser Zeit eine enorme Unsicherheit fühlte die vorher noch nie dagewesen schien, entwickelte ich erste Methoden um diese Unsicherheiten zu entrinnen.
Es fing an wenn sich das Gefühl anbahnt immer die Augen zu zukneifen.
Danach wurden es Kontroll Zwänge, zählen bis 10 wenn die Tür zu ist das niemand mehr reinkommt usw. Das ging ca. 3 Jahre so bis ich 16 wurde.
Ich habe meine erste Freundin gehabt meine Ausbildung begann ich konnte Geld verdienen das Leben hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte bis ich 27! Jahre alt wurde keinerlei Zwangsgedanken mehr geschweige den zwanghaftes Verhalten mehr gespürt.
Dann kam meine Heirat näher, rückblickend sehe ich auch da ein zwanghaftes Verhalten in mir da ich meine Frau geheiratet habe als wir uns gerade Mal 9 Monate kannten. Nichts desto trotz wir sind heute nach vielen Tiefs immer noch verheiratet.
Auf einmal beschlich mich wiederum das Gefühl der Unsicherheit.
Es dauerte nicht lange bis sich meine Gedanken soweit auf meine Ehe eingeschossen haben, das ich dermaßen an dieser Ehe gezweifelt habe wie noch nie an irgendetwas zuvor.
Hauptgedanke war: ich habe Angst das ich meine Frau nicht mehr liebe
Durch unser erstes Kind hörten diese Gedanken auf. Und es war eine Zeitlang still in meinem Kopf, weil verschiedene Sachen auf mich warten, ich habe ein Einfamilienhaus umgebaut und war neben her Mal so 36 Std arbeiten und habe dann Abends noch die kleine gehabt weil meine Frau nebenher arbeiten Ging.
Alles ging gut bis meine Frau zum zweiten Mal schwanger wurde, mich packte es nach 4 Wochen von der übelsten Art von Gedanken.
Mein Sohn könnte behindert auf die Welt kommen.
Keine Ahnung warum ich dieses Gefühl hatte dieser Gedanke hielt mich 9 Monate in Angst und schrecken. Es war fast kein normales Leben mehr möglich. Zum Schluss müsste ich mich nach 9 Monaten als das Kind da war (kerngesund) in stationäre Behandlung begeben da ich nervlich total fertig war.
5 Wochen war ich in der Klapse danach habe ich mit 10 kg mehr dieses Haus verlassen weil es mich fertig machte. Aber ich würde die Erfahrung heute nicht missen.
Zyprexa habe ich danach angesetzt und das Venlafaxin habe ich beibehalten.
Danach startete ich eine Psychotherapie bei einer wirklich guten Therapeutin die hat mir so manche Baustellen aufgezeigt in meinem Leben und es lief eigentlich alles gut, ich habe während 2017 und 2021 alles gemeistert bekommen u.A Ehe kriesen, Corona usw. Alles locker.
Nun habe ich den nächsten Schritt gewagt um meinem selbstbewusstsein einen kick zu geben und eine Fortbildung im aug. 2021 angefangen. Zur gleichen Zeit meinte meine Ärztin zu mir es wäre ein perfekter Zeitpunkt um das medi endgültig abzusetzen.
Gesagt, getan.
Ich glaube ich muss niemanden erzählen was für absetzt Symptome Venlafaxin hat.
Es war übel .
Nach ca 9 Wochen! War der spuck vorbei. Ich fühlte mich super und begann die Welt anderst wahrzunehmen als mit Medis. Leider kamen mit dem ganzen Schulstress auch wieder vereinzelt Zwangsgedanken zu Tage. Ich kam einigermaßen damit klar bis es jetzt im Mai wieder furchtbar schlimm wurde und ich mich wieder in totalen Zwangsmodus befinde mit Zwangshandlungen usw. Ich bin wieder medikamentös eingestellt und es geht gerade wieder.
Aber das ist so doch die Hölle.
Meine Zwangsgedanken beziehen sich gerade wieder auf die Zukunft.
Das ich während meiner Baustellen Zeit einen Fehler gemacht haben könnte und man mir das anlsaten könnte und ich in Zukunft nicht mehr für meine Familie sorgen könnte.
Dieser Gedanke treibt mich aktuell in den Wahnsinn.
Ich hoffe der Text war jetzt nicht al zu lang.
Musste es mir wahrscheinlich nur Mal von der Seele schreiben
15.06.2022 23:20 • • 17.06.2022 x 5 #1