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Hallo


Ich war lange nicht mehr hier Unterwegs. Aber so langsam muss ich sagen, werd ich Verzweifelt. Überlege morgen oder nachher mal meinen Hausarzt anzurufen.

Therapie war ich seit einige Monate nicht mehr, wie auch. Sie macht nur Telefonisch. Aber das hilft mir nicht. Mir wäre Vorort lieber .

Ich habe vorhin meinem Sohn Bücher vorgelesen und was passiert?! Während ich Ihb vorlas, überstieg mir eine Hitze von rechter Hinterkopfhälfte bis unten am Schulterbereich. Hielt paar Sekunden an und nun bin ich leicht nervös. Hätte ich mich direkt hineingesteigert, wäre ausgeartet. Mein Mann ist auf Montage und ich bin hier mit meine 2 Kinder. Wäre sehr schlecht.

Ich verstehe einfach nicht, wieso das immer wieder mal für einige Sekunden passiert?

Wieso kann mich das nicht einfach in Ruhe lassen? Ich möchte das nicht mehr. Ich wünsche mir so sehr, es komplett vergessen zu können, zu dene zu gehören, die nicht ma annähern wissen, was es heißt darunter zu leiden.

12.04.2021 15:43 • 14.04.2021 #1


19 Antworten ↓


Hallo Wake,

so abwegig und vielleicht sogar unerfreulich es sich anhört: Du bist es, die das nicht loslässt.
Wovor sollen wir flüchten und uns verstecken? Es ist letztendlich keine Krankheit, obgleich man Neurotransmitterdefizite etc. messen kann. Es ist auch kein Problem, sondern Es ist Dein und mein Thema.
Themen wollen nicht gelöst werden, sonst wären es Rätsel. Themen verlangen Zuwendung. Keine Angst oder Panik. Das sind nur Symptome.

A


Hitzewallung als neues Symptom

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Zitat von moo:
Hallo Wake, so abwegig und vielleicht sogar unerfreulich es sich anhört: Du bist es, die das nicht loslässt. Wovor sollen wir flüchten ...


Ich bin jetzt ein bisschen Überfordert.....wie soll das den gehen, das ich es loslassen soll. Soll ich so verstehen, das ich es zulassen soll .... es zulassen, wie es kommt ?

Zitat von Wake:
Wieso kann mich das nicht einfach in Ruhe lassen?


Weil Angststörungen etwas sind, das man nur durch kontinuierliche Arbeit in den Griff kriegen kann.

Zitat von Wake:
Ich möchte das nicht mehr.

Dann liegt es an dir, es zu beenden.

Zitat von Wake:
Ich wünsche mir so sehr, es komplett vergessen zu können, zu dene zu gehören, die nicht ma annähern wissen, was es heißt darunter zu leiden.

Das wird niemals mehr passieren. Aber du kannst erreichen, dass das Ganze irgendwann nur noch eine Erinnerung ist.

Zitat von Wake:
Ich bin jetzt ein bisschen Überfordert.....wie soll das den gehen, das ich es loslassen soll. Soll ich so verstehen, das ich es zulassen soll .... ...


Angst wird aktiv kreiert, ein-ge-bild-et. Obwohl es so scheint als würde sie uns überfallen, machen wir sie und halten uns an ihr fest.

Der (ungeschulte) Geist will immer (!) Angenehmes erfahren. Wenn er das nicht bekommt, reagiert er mit Wut, Ärger, Trauer - oder, wenn diese Emotionen irgendwie blockiert sind, mit z. B. Angst.

Das bedeutet: Die Angst ist Ausdruck der Ablehnung. Die generalisierte Angst ist eine verfestigte Reaktionsstrategie der Ablehnung. Daran hast Du keine Schuld, aber Du hast die Veränderung genauso im Griff wie die Entwicklung der Angst.

Loslassen bedeutet in diesem Zusammenhang, den ständigen Drang des Geistes nach Angenehmem zu erkennen und seine Unhaltbarkeit zu akzeptieren. Du kannst auch dafür die Metapher verwenden den Kampf einzustellen.

Zitat von moo:
Angst wird aktiv kreiert, ein-ge-bild-et. Obwohl es so scheint als würde sie uns überfallen, machen wir sie und halten uns an ihr fest. ...



Es ist extrem schwer Sie zu akzeptieren. Weil Sie einem uns ständig daran erinnert, daß die Angst noch da ist. Ich habe 2009 verschiedene Symptome gehabt.

Zurzeit habe ich nur, diese Hitze am Hinterkopf. Aber nur Sekundenhaft. Unerwartet und meistens ohne Grund. Als würde mir die Angst sagen wollen: Hey, nicht vergessen, bin noch da. Schau...spürst du es. Prima.

Ich weiß es schon das Sie nicht gefährlich ist. Ich weiß es schon, das Sie nur extrem Unannehmlich sein kann. Das habe ich alles über die Zeit schon verstanden und gelernt und trotzdem habe ich das dringende Gefühl, es komplett loshaben zu wollen.

Wie eine weiter oben geschrieben hat, als Erinnerung zu behalten. Das wäre toll..aber wenigsten ohne Symptomen bzw. Einen Rückfall zu erleiden.

Ich habe und man hat mir auch gesagt , ich solle doch zulassen. So richtig. Aber wie soll ich das bitte ohne Arzt das anstellen. Ih traue mich garnicht mal und hätte den Mut nicht.

Meine Kinder würde total in Panik geraten, wenn Sie sehen würden, was gerade mit mir geschieht oder mein Mann....

So einfach ist das nicht.

Guten Morgen Wake,

naja, es ist eigentlich schon einfach aber nicht leicht

Dein dringendes Gefühl, die Angst loshaben zu wollen ist verständlich aber auch ein Indiz dafür, dass Du meine obigen Ausführungen nicht verstanden hast. Liegt eventuell auch an meiner Ausdrucksweise.

Du hast natürlich Recht: Die Symptome zeigen, dass der Geist (weiterhin) ängstlich ist. Einfach die Angst anzunehmen oder loszulassen ist schon eine vermessene Aufgabe, die uns diverse Fachleute immer wieder vorbeten. Das wäre dasselbe, wie wenn eine Ameise die an einer Zimmerdecke läuft, loslassen soll - das kann sie einfach nicht!

Aber sie kann einen Umweg nehmen. Sie hat nämlich auch einen Umweg zur Decke hin genommen.

Im Bezug auf die Angstsymptome bedeutet das, sich den Ursachen zuzuwenden. Die Ursachen sind Dinge oder Umstände, die der Geist nicht akzeptieren will. Diese Dinge gilt es zu finden, zu untersuchen und die Schlüsse daraus zu ziehen! Entweder stellen sie sich als unabänderlich heraus, dann müssen wir lernen, sie zu akzeptieren. Oder sie sind veränderbar, dann ändert man sie. So einfach ist das im Grunde, aber eben nicht leicht.
Denn um nach so langer Zeit der Angstreaktion die Auslöser (meist sind es mehrere) zu erkennen ist harte Arbeit.
Sehr, sehr, sehr oft sind es unangemessene Geisteshaltungen, die keine Erfüllung finden können. Diese chronifizieren sich im Laufe des Lebens und sind deshalb akut nicht greifbar.
Das ist unsere Aufgabe.
Bitte frag weiter, wenn noch Unklarheiten bzgl. der Theorie bestehen. Am besten lernt man die Theorie, indem man mit der Praxis beginnt.
Nochmal: Es geht niemals um die Angst selber! OK?

Zitat von moo:
Guten Morgen Wake, naja, es ist eigentlich schon einfach aber nicht leicht Dein dringendes Gefühl, die Angst loshaben zu wollen ist ...



Ich versuche schon zu dich zu verstehen. Aber wie du schon schreibst, jenachdem wie man formuliert.
Ich sage es mal so, da ich es alleine nicht kapieren will, oder mich wohl möglich richtig dumm anstelle, habe ich gestern jemand angerufen, ich darf Freitag direkt kommen. Vielleicht lerne ich was neues. Ich hab bevor die ganze sch. mit der Pandemie angefangen hat, Sport gemacht. Habe mich angemeldet. Das tat mir so gut getan. Einmal in der Woche für eine Stunde. Seit einige Monate ist es vorbei.....hoffe es ist bald damit vorbei und ich kann gewohnt wieder hin. Den das hat mir aufjedenfall geholfen.

Durch das ich dauern zuhause bleiben muss, Aufgrund der Kinder, brauche ich nicht mal versuchen dort einen Termin zu machen. Es ist eben alles so schwierig.

Aber ich hoffe sehr, das ich dich letztendlich verstanden habe.

Zitat von Wake:
Ich sage es mal so, da ich es alleine nicht kapieren will, oder mich wohl möglich richtig dumm anstelle, habe ich gestern jemand angerufen, ich darf Freitag direkt kommen. Vielleicht lerne ich was neues.


Bitte verstehe es nicht als Kritik sondern als Hinweis. Es ist aber trotzdem sicher ein Nutzen, wieder einen Therapeuten zu treffen - gratuliere zu Deiner Entscheidung!

Es gibt viele Therapiewege mit denen Angststörungen behandelt werden und eine weitverbreitete davon ist die kognitive Verhaltenstherapie. Zahlreiche Menschen bekommen dabei Werkzeuge an die Hand, wie sie mit der Angst umgehen sollen. Bei manchen klappt das, bei vielen jedoch nicht - vor allem langfristig nicht. Weshalb? Weil die Verhaltenstherapie vorwiegend den akuten Umgang, also die unmittelbare Angstreaktion untersucht und dann entsprechende Manöver anbietet.

Nur sehr selten werden dabei die Ursachen überhaupt berührt. Es wird auch nur selten überhaupt danach gesucht. Warum? Weil es langwierig, anstrengend, unerfreulich und vor allem zeitraubend ist. Der Therapeut müsste sich mit dem Patienten wirk-lich beschäftigen, er müsste tatsächlich anteilnehmen und das können bzw. wollen die wenigsten. Es ist letztlich eben auch ein Zeitfaktor. Aus meiner Sicht kann jeder Betroffene selber am besten eine echte Harmonie wiederherstellen, wenn er die Vorgehensweise beschrieben bekommt, vollständig versteht und konsequent handelt.

Es kann natürlich nicht schaden, wenn man für den akuten Notfall Verhaltensweisen erlernt, mit ihnen umzugehen. Aber wenn die Ursachen nicht angegangen werden (und das ist mit z. B. Sport oder Freunde treffen alleine nicht zu erreichen...), wird immer die Basis für Ängste fortbestehen, auch wenn es sich jahrelang so anfühlt als hätten wir die Angst besiegt.

Deshalb nochmal mein Appell: Mache Dir in Ruhe Gedanken darüber, welche generellen Lebensumstände und Belastungen in der Zeit vor (!) Deiner ersten Angstattacke herrschten. Das können recht banale Dinge sein: Eltern werden alt und krank, Kinder kommen zur Welt, Ehemann hat berufliche Probleme, man selber hat einen Grippeinfekt, das Geld reicht seit Jahren hinten und vorne nicht, ein geliebter Mensch ist gestorben, eine Freundin will nicht mehr mit mir zu tun haben etc.

Bei all diesen Aspekten fragen wir uns:

1. Wie wirk(t)en diese Dinge auf uns? (Haben sie uns tatsächlich berührt, beeinflusst?)
2. Welches Gefühl löst das bei mir aus? (Trauer, Ärger, Wut, Enttäuschung)
3. Ist dieses Gefühl angemessen? (Oder war z.B. die Trauer oder Wut blockiert und wurde umgeleitet in Angst oder Panik?)
4. Falls das angemessene Gefühl nicht erlebt werden konnte: Woher kommt diese Blockade? (Eltern!?!?!)
5. Falls das Gefühl angemessen war: Welche Reaktion kam nach dem Gefühl? (Eine Verarbeitung des Themas und/oder eine entsprechende Aktion: Reden, Umstände ändern, an der geistigen Haltung arbeiten?)
6. Wenn keine Reaktion erfolgte: Warum?

Diese 6 Überlegungen führen zu einer Bewusstwerdung. Das bewusste Mitkriegen, was geistig so abläuft bringt uns aus der (unbewussten) Opferrolle in die (bewusste) Eigenverantwortlichkeit.

Die Symptome wie z. B. die Hitze am Hinterkopf ist völlig irrelevant. Sie ist ein Symptom der Angst und die Angst ist ein Symptom der Unbewusstheit. Es hat keinen Sinn, sich am Symptom und dem Untersymptom abzuarbeiten. Die Unbewusstheit ist der springende Punkt.

Wenn Du magst, können wir gemeinsam an einem von Dir gewählten Beispiel das Ganze mal interessehalber durchspielen. Du wirst dann ein Stück weit erleben (!), wie der Geist arbeitet. Diese Einsicht ist der Schlüssel und das Schloss.

Zitat von moo:
Bitte verstehe es nicht als Kritik sondern als Hinweis. Es ist aber trotzdem sicher ein Nutzen, wieder einen Therapeuten zu treffen - gratuliere zu ...



Ich versuche dir so kurz wie möglich zu erklären, woher ich dwd habe bzw. Wie es zustande gekommen ist.

Meine Oma lebte Jahrenlang bei uns. Von klein aus bis zum Jugend alter.....
Sie litt unter Diabetes und wollte ständig zum Arzt gefahren werden. Umso älter sie wurde umso schlimmer....
Oft gab zwischen meine Mama und meiner Oma heftigen Streit....weil meine Oma vieles nicht verstehen wollte, warum z.b der Zucker so und so ist und andere Sachen.

Eines Tages im Jahr 2009 kam ich von der Arbeit zu früh nachhause. Meine Oma sah aufn Stuhl. Ihre Töchter und mein Vater standen da im Wohnzimmer rum. Es gab irgendwie eine heftige Diskussion.

Plötzlich fiel meine Oma quasi aufn Stuhl im Ohmacht und KH wurde sofort gerufen. Ich sah alles mit.

Als KH da war....ging ich im Zimmer und beobachtete alles ausn Fenster aus. Sie wurde mitgenommen.

Meine Mama sagte mir wenig später das Sie einen leichten Schlaganfall erlitt.


Ich schreibe gleich weiter.....muss Kinder holen.....moment

Zitat von moo:
Bitte verstehe es nicht als Kritik sondern als Hinweis. Es ist aber trotzdem sicher ein Nutzen, wieder einen Therapeuten zu treffen - gratuliere zu ...




So es geht weiter......als meine Mama es mir sagte, prägte es so extrem in meinen Kopf.
Wenig später Telefonierte meine Tante im Omas Zimmer mit Ihrer Tochter über den Fall...ich war bei Ihr, weil ich Neugierig war. Dann fing Sie an zu weinen und weinen....Plötzlich erlebte ich das erste Mal die Hitze am Hinterkopf. Ich bekam sofort Angst aber Ignorierte es..ging im Zimmer und chattete mit meinem besten Freund. Ich schätze so nach 20 min passierte es plötzlich. Hitze am Hinterkopf, zittern, leichtes Gefühl, Beine extrem wackelig.....ganz schlimm. Alles zuviel aufeinmal. Meine Mama brachte mich sofort ins KH. Dort wurde ich mit allem untersucht.....sie meinten es lege am stress wegen meiner Oma.

Ich konnte Wochenlang nicht alleine sein. Aufkeinenfall. Immer wenn meine Eltern weg mussten, ging ich mit oder ging zu meinem Bruder.

Eines Tage konnte ich unerwartet umziehen. Zu meinen damaligen Freund. Vor lauter Umzug.....über Wochen hinweg, hatte ich tatsächlich 3 Jahre Ruhe.

2013 Kam meine Tochter zur Welt und dann merkte ich, daß es wieder anfing die Symptome.
Immer aber leichte...sie waren einfach wieder da.....

Ich nahm einige Wochen Tropfen....dann war wieder super.. meine Oma erging immer schlechter. Jeden Tag telefonierte ich mit meiner Mutter und sie konnte bei mir quasi alles ausprechen.

Eines Tages starb sie. Ich konnte nicht zur Beerdigung.

Nun ist es mittlerweile so, das die Symptome hin und wieder blicken lassen, aber einen krassen Rückfall hatte ich zum Glück nicht mehr.

Hallo Wake,

danke für die Schilderung. Wir nehmen das gleich als Beispiel:

Zitat von Wake:
Ich schätze so nach 20 min passierte es plötzlich. Hitze am Hinterkopf, zittern, leichtes Gefühl, Beine extrem wackelig.....ganz schlimm. Alles zuviel aufeinmal.

Zitat von Wake:
sie meinten es lege am stress wegen meiner Oma.

Zitat von Wake:
Ich konnte Wochenlang nicht alleine sein.


1. Wie wirk(t)en diese Dinge auf uns? (Haben sie uns tatsächlich berührt, beeinflusst?)
Das war eindeutig eine traumatische Erfahrung für Dich! Nicht mehr aber auch nicht weniger.

2. Welches Gefühl löst das bei mir aus? (Trauer, Ärger, Wut, Enttäuschung)
Wahrscheinlich eine Mischung aus vielem, wie bei Traumen üblich. Gemäß Deiner Beschreibung jedoch war nur Angst als Reaktion erkennbar.

3. Ist dieses Gefühl angemessen? (Oder war z.B. die Trauer oder Wut blockiert und wurde umgeleitet in Angst oder Panik?)
Die restlichen Gefühle waren blockiert - davon gehe ich aus.

4. Falls das angemessene Gefühl nicht erlebt werden konnte: Woher kommt diese Blockade? (Eltern!?!?!)
Gab es bei Deinen Eltern oder Verwandten öfters Situationen, wo die Angst vorherrschte, anstatt konstruktiv zu agieren? Hast Du das Gefühl, Deine Eltern konnten mit DEINER Angst umgehen oder waren sie selber mit sich oder Deiner Oma beschäftigt?

5. Falls das Gefühl angemessen war: Welche Reaktion kam nach dem Gefühl? (Eine Verarbeitung des Themas und/oder eine entsprechende Aktion: Reden, Umstände ändern, an der geistigen Haltung arbeiten?)
Du hast immerhin mit Deinem Freund gechatted. Aber wurdest Du [i]konkret darüber aufgeklärt, was ein Schlaganfall ist und weshalb er gerade Deine Oma ereilt hat (Zucker)? Hat man Dich ernst genommen, getröstet, in den Arm genommen?[/i]


Dadurch, dass Deine Eltern mit den Symptomen (Hitzegefühl am Hinterkopf, Schwindel etc.) nicht umgehen konnten und Dich sofort ins KH brachten, stellte der Geist eine Verbindung her: Das was meiner Oma passiert ist, kann mir jederzeit auch passieren! Dies ist ein unterbewusster Glaubenssatz: Ich bin nie sicher - es kann immer sowas passieren UND die Symptome erscheinen automatisch, wenn Du durch irgendeine Situation im Leben (unbewusst!) daran erinnert wirst. Z. B. bei der Geburt Deines Kindes. Sobald man Mutter wird, BEGINNT gleichzeitig die Sorge um das Lebenswohl des Kindes. Das war ein klassischer Trigger, der das alte Trauma wieder hervorgeholt hat.

Es kann sein, dass das Wissen, wie das ganze funktioniert und automatisch abläuft, der Angst ihren Stachel nimmt und Du nun besser damit umgehen kannst. Besser und wichtiger ist es jedoch, dass Du aus Deiner heutigen Erwachsenensicht die Situation und das Verhalten Deiner Eltern und Tante richtig beurteilst und bewertest. Durch die Richtigstellung wird der Triggerreflex abgeschwächt. Du kommst in die Handlungsrolle und wirst souverän.

Deine Eltern und Verwandten waren mit der Situation überfordert. Das ist oft so, wenn mehrere Generationen unter einem Dach wohnen. Der Schlaganfall ließ die Lage sozusagen eskalieren. Sie hätten sich Dir gegenüber eindeutig fürsorglicher und aufklärender verhalten sollen stattdessen transportierten sie Dich wegen ganz normaler Überlastungssymptome (!) ins Krankenhaus. Das machte Deine Panik komplett... Deswegen darfst Du ihnen nicht die Schuld geben - sie wussten es halt auch nicht besser und man kann von Eltern nicht erwarten, dass sie mit allem umgehen können.

Das ist ein klassisches Beispiel, wie sich vermeidende Verhaltensweisen von Generation zu Generation übertragen, außer: Man erkennt das Muster und schiebt den Riegel vor.

Gab es bei Deinen Eltern oder Verwandten öfters Situationen, wo die Angst vorherrschte, anstatt konstruktiv zu agieren? Hast Du das Gefühl, Deine Eltern konnten mit DEINER Angst umgehen oder waren sie selber mit sich oder Deiner Oma beschäftigt?

*Nein, wir sprachen wenig darüber, es ist auch Jahre her. Was Sie wirklich darüber dachten, weis ich nicht. Meine Mama meinte damals sehr oft zu mir und ich denke, Sie war ein wenig Verzweifelt, das es sich bei mir nur im Kopf abspielt. Ich hätte nichts. Und ich soll aufhören, darüber zu denken.
Sie brachten mich ja sofort ins KH, natürlich, Sie dachten, es geht nun bei mir auch irgendwas los.
Die Tage danach, war es für mich die Hölle gewesen. Mir war nur eines Wichtig: Bloß nicht alleine mit der Angst bleiben, nicht das was passiert und ich sterbe. Sie brachte mich auch nochmal damals zum Hausarzt, er verschrieb mir irgendwelche Tabletten.....Fakt ist, irgendwie wurde ich kaum damals aufgeklärt. Letztendlich stand ich alleine mit der Situation da.

Du hast immerhin mit Deinem Freund gechatted. Aber wurdest Du [i]konkret darüber aufgeklärt, was ein Schlaganfall ist und weshalb er gerade Deine Oma ereilt hat (Zucker)? Hat man Dich ernst genommen, getröstet, in den Arm genommen?

*Damals schrieb ich mit meinen besten Freund darüber, was an dem Tag passierte. Aber es war eine Sache von 20min und sofort musste ich das PC ausmachen und zu meine Eltern gehen, da ich alle Ängste spürte. Die ganzen Wirkungen....meine Beine waren so labil, schwarze Punkte tanzten vor meine Augen. Dann die Hitzewallungen. Ich dachte an dem Moments; Das wars, du hast nun auch einen Schlaganfall erlitten.

Heute ist es so.....höre ich im Fern oder von Irgendwem....der oder die hatte einen Schlaganfall, kommt bei mir dann einiges wieder hoch.

Ich war auch normal in unzählige Ärzte, einfach so....zur Sicherheit. Herz Kontrolle....und das ganze halt.
Heute gehe ich normal hin, wenn ich es brauche. Aber nicht, weil ich jetzt ein Stechen gespürt habe und direkt in Panik verfalle. So auch wieder nicht.

Aber wenn jemand schlimme Nachrichten überbringt....tut es mir garnicht gut.


Das was meiner Oma passiert ist, kann mir jederzeit auch passieren! Dies ist ein unterbewusster Glaubenssatz: Ich bin nie sicher - es kann immer sowas passieren UND die Symptome erscheinen automatisch, wenn Du durch irgendeine Situation im Leben (unbewusst!) daran erinnert wirst.


*Ich glaube, das ist es auch so. Ein beispiel, obwohl es auch immer wieder mal vorgekommen ist.
Wir wollen in einem Monat endlich in den Urlaub. Die Freude ist groß, und endlich klappt es.
Aber dann Stunden später oder Tage später....anstatt das es so weiter bleibt, denke ich OHNE Grund; Ja, was ist wenn ich die Symptome spüre? Was mache ich dann, im Urlaub damit ? Aber es könnte doch heute auch einen Rückfall geben, oder ?

Merkst was?! Dann denke ich mir, warum ? Wie dumm kann man sein, das du Dir jetzt ohne einen Grund, so eine sch. dir vorstellst. Und das macht mich innerlich wütend.
Wie letztes mal, ich lese meinem Sohn einen Buch aber anstatt mich zu Konzentrieren, denke ich; Ob jetzt die Hitzwallungen kommen, am Hinterkopf ? Lange nicht mehr gespürt.

Ich könnte ein strahl deswegen kotzen. Und das ist das, was ich nicht an mir verstehen kann.
Wieso, ich das immer denken muss. So nach dem Motto: Hallo Angst, bin noch da....und du?!

Aber unbewusst, ist es auch sehr oft. Wenn eine Freundin z.b mir schreibt: Mein Papa, hatte einen Schlaganfall, oder meine Mama liegt im Koma, weil Krank ist.....
Dann werde ich innerlich sowas von Unruhig.....

Mit Sterben kann ich mich nicht anfreunden. Krankheiten, die Unheilbar sind auch nicht. Genauso wenig, was jedem natürlich in uns auch nachvollziehen kann, wenn z.b mein Mann plötzlich stirbt oder meine Kinder....

Als meine Tochter zur Welt kam, war 1 Jahr nicht ganz toll. Ich vermute ganz Stark dran, durch den ganzen Stress....erstes Kind usw....plus die Telefonate von meiner Mama...indem Sie mir alles erzählte....wie es gerade meine Oma gehe, was passiert ist...usw....war mir zuviel bzw. ist es manchmal heute noch...obwohl Sie schon lange gestorben ist.

Ich bin einfach nicht Stark genug...solche Notizen aufzunehmen und nur Traurig zu sein. Damit umzugehen zu können und denjenigen zu Trösten.

Seit die erste Attacke, ist bei mir ein Teil zerbrochen. Ich wusste nicht, wie sehr sowas einem aus dem Bahn werfen kann und was man einem da antut.

Ich gebe das ganze nicht meine Eltern oder meine Verwandten oder meine Oma die Schuld....ich glaube eher nicht. Sicher bin ich mir nicht. Sie haben es nicht mit Absicht gemacht....verstehst du? Ich war einfach beim falschen Timing aufgetaucht....aber ich vermute, früher oder später, hätte es mir das passiert. Weil ich soviel erlebt habe, meine Oma, hatte richtig Angst vor dem Tod.

Aber ich verstehe nun deine Texte besser. Ich merke, das du mich verstehst, den du trifft die richtige Worte.
Ich denke, ich habe schon meinem Weg gefunden, damit umzugehen. Aber durch die Pandemie, ist es wieder zerbrochen. Ich ging letztes Jahr, jede Woche einmal zum Reha-Sport, 2 mal in der Woche ging ich Frühstücken, nahm meine Termine wahr, und war beschäftigt....

Hallo Wake,

herzlichen Dank! Deine Rückmeldung lässt einige Lichter aufgehen und ich glaube auch, dass Du die Sache mit der Zeit in den Griff bekommst. Allerdings würde ich gerne noch einige Punkte Deiner Antwort besprechen - jedoch nur wenn Du dafür offen bist?
Ich melde mich morgen, wenn ich nix Gegenteiliges von Dir lese.
PS vorab: Deine Strahlkotz-Wut solltest Du vielleicht mal kultivieren und entsprechend nutzen - mehr dazu morgen.

Zitat von moo:
Hallo Wake, herzlichen Dank! Deine Rückmeldung lässt einige Lichter aufgehen und ich glaube auch, dass Du die Sache mit der Zeit in den Griff ...


Ich bin offen, du kannst ruhig schreiben. Alles gut ! Es tut mir auch gut, darüber zu schreiben. Vielleicht verstehe ich mich dann dadurch immer besser....was mir vorher nicht bewusst war.
Versuche nur etwas besser zu formulieren. Vieles verstehe ich sonst nicht so, direkt. Wie du es meinst.
Danke dir.

Schönen abend noch.

Ich glaube, Du wurdest damals von Deinen Eltern einfach nicht genug ernst genommen. Zuwenig persönliche (!) Zuwendung. War das vielleicht schon immer so? Wurdest Du vernachlässigt? Das ist oft ein Hauptgrund für fehlendes Vertrauen ins Leben.
Deine Eltern sind nicht schuld (!), denn sie haben nicht mit Absicht gehandelt.
Aber: Sie haben Dich mehr belastet (!) statt unterstützt (!). Z.B. nach der Geburt Deiner Tochter. Du (!) solltest immer für Deine Eltern dasein, obwohl sie nur wenig für Dich da waren. Ist es nicht so?

Das erzeugt WUT! Und TRAUER! Meinst Du nicht auch?

Ich glaube, Wut und Trauer wurde in Deiner Familie nicht erlaubt. Du hast sie nicht gelernt auszudrücken. Kommen Deine Eltern vielleicht aus dem Ostblock? Dieses Verhalten ist dort sehr verbreitet: Männer weinen nicht, Frauen werden hysterisch. Die Kinder wachsen oft ohne echte Liebe auf und entwickeln Gefühlsblockaden. Aus Selbstschutz.

Wenn Wut und Trauer nicht ausgelebt werden können, bleiben oft nur Angst und Zwänge als Ausweg. Zwangsgedanken z. B. über tödliche Krankheiten, Sterben, Vergänglichkeit.

Jetzt als Erwachsene drückt sich die Wut endlich aus: Aber gegen Dich selber (!). Du hasst Dich dafür, dass Du nicht glücklich sein kannst.

Bitte denke mal nach: Die Zwangsgedanken (Angst vor Sterben) sind eine Möglichkeit für Dich, die Wut gegen Dich auszudrücken. Du bestrafst Dich (!) dafür und das befriedigt ein klein wenig Deine tief sitzende Wut. Du hast gelernt, dass Wut und Trauer nicht erwünscht sind. Darum richtest Du sie gegen Dich selber! Sie müssen raus!

Kannst Du mir folgen? Siehst Du die Zusammenhänge, die Verbindungen?

Bitte gib mal Feedback, dann machen wir weiter.

Nein. Meine Eltern kommen aus Italien. Ich wurde nicht Vernachlässigt. Sie waren immer für mich da. In Jeder Hinsicht. Aber eins kann ich dir sagen, als Kind fragte ich oft, so wie meine Kinder es zu uns auch machen, über das Thema Tod. Es gab eine Phase, wo das Thema einfach unerwünscht war. Sie gaben mir keine richtige Antwort und war mehr als Abwimmeln gewesen, als das ich Antworten bekamen.

Meine Mama war damals als meine Oma noch gelebt hat...die letzten Phasen, sehr belastet. Sie wusste nicht mehr, Ihr zu helfen. Gab oft Streit.
Wir telefonierten jeden Tag....auch heute noch. Und Sie ließ alles an mir raus, ich war für Sie da. Wie wenn man eine beste Freundin was auskotzen muss.

Oft ist es so, das bei mir Symptome bewusst kommen, wenn direkt unangenehme Nachrichten kommen. Aber manchmal unbewusst, wenn ich Glücklich bin, und dann trotzdem ich tief im Hinterkopf denken muss, ob die Angst noch existiert.
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OK, jetzt sehe ich etwas klarer. Ist alles gar nicht so einfach, wenn man nur wenig voneinander weiß.

Fakt ist aber, dass die Sache mit dem Schlaganfall von Dir nicht verarbeitet werden konnte. Inwieweit Deine Eltern hier eine Rolle spielen, kann ich nicht beurteilen aber Du solltest Dir darüber schon Gedanken machen.

Seit ich denken kann, sind die Themen Tod, Sterben, wo komme ich her, wo gehe ich hin, wer oder was bin ich etc., ein sehr bestimmender Aspekt in meinem Leben. Auch meine Eltern konnten mir nie Antworten auf derlei Fragen geben. Schon gar nicht auf die Frage nach Gott und Teufel, Gut und Böse etc. Meine Mutter war evangelisch, mein Vater katholisch - beide haben NIE mit mir über ihre Einschätzung über Religion usw. gesprochen. Und ich glaube auch zu wissen, warum: Weil sie keine Ahnung hatten, wie so viele...

Beide sind im Krieg aufgewachsen, mussten früh in der Familie Verantwortung übernehmen. Deren Eltern waren zwar soweit ich weiß auch überzeugte Christen, aber was bedeutet das schon, wenn es sich im Leben nicht widerspiegelt? Anfangs suchte ich Antworten im Christentum, in der Bibel. Das führte nur zu noch mehr Verwirrung und Unsicherheit. Mir wurde schnell klar, dass Religionen mit einem Schöpfergott nicht mein Ding sind. Da ist mir zuviel notwendiger Glaube im Spiel. Und das entspricht nicht meinem zweifelnden Charakter. Letztendlich bin ich bei der Befreiungslehre des Buddha gelandet: Den vier Edlen Wahrheiten. Das nun schon seit über 15 Jahren und langsam greift das Ganze auch.

Zurück zu Dir: Ich bin mir sehr sicher, dass die Symptome von Deiner Angst vor dem Tod kommen. Egal ob Herztod, Krebs etc. - Du kannst Dich mit der Tatsache nicht abfinden, dass die Geburt eines Menschen gleichzeitig den unausweichlichen Tod bedeutet. Wenn man damit nicht weiterkommt, keine echte Lösung sieht, kommt es auch oft zu Zwangsgedanken. Ungefähr so: Wenn ich immer dran denke, dass ich jederzeit sterben könnte, kümmere ich mich ja darum. In Wahrheit verstärkt das jedoch die diffuse Angst, weil sie keine wirkliche Berechtigung hat. Wir wissen idR ja nicht mal, was Leben oder Tod überhaupt bedeutet! Davor Angst zu haben, hat also keinen Sinn, sondern die Untersuchung von Leben, Tod und Ich sind notwendig. Aber wer will das schon machen - sich mit sowas zu beschäftigen?!

Das können und wollen übrigens die wenigsten Menschen. Und jeder entwickelt seine persönliche Strategie, damit (nicht?) umzugehen: Verdrängung, Sucht, Ablenkung, Religion, Psychologie, Philosophie etc. Du kannst nun einfach auch versuchen, irgendwie damit klar zu kommen. Dafür würde in Deinem Fall wahrscheinlich eine normale Verhaltenstherapie genügen. Probiere es aus!

Bei mir genügt das nicht und da bin ich nicht alleine. Ich möchte mich diesen Themen stellen, weil ich meine, dass es Teil eines sinnvollen Lebens ist, sich genau damit auseinander zu setzen. Wie gesagt - bei mir erfüllt diesen Zweck die Buddhalehre aber das ist sicher nichts für jedermann/jedefrau... Wenn Du Dich psychologisch-wissenschaftlich näher damit beschäftigen willst, kann ich Dir das hervorragende Buch Existenzielle Psychotherapie von Irvin D. Yalom empfehlen. Er definiert die 4 großen Lebensthemen des Menschen: Tod, Freiheit, Isolation und Sinnlosigkeit. Ich finde es einen sehr guten Einstieg in eine wirklich tiefgehende Eigentherapie. Es kann auch von Patienten sehr gut gelesen werden.

Davon abgesehen: Hast Du Deiner Mutter eigentlich schon mal gesagt, wie belastend es für Dich ist, wenn Du immer als Kummerkasten herhalten musst? Bist Du nur als Tochter willkommen, wenn Du ihr ihre Sorgen abnimmst? Was sagt überhaupt Dein Mann zu der Sache?

Aus meiner Sicht könnte es hilfreich sein, das ganze Thema, das wir beide hier besprechen, mal mit ihr (Deiner Mutter) unter vier Augen zu diskutieren. In aller Ruhe, ohne Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Wer weiß, vielleicht hat Deine Mutter dann doch etwas zu Deiner (und ihrer!) Angst zu sagen? ...

Mein Mann glaubt nicht an den einen Gott sondern an die Götter (Odin, Freya....) für Ihn gibt es mehrere. Er sagt mir, er könne nicht verstehen, das man über den Tod Angst haben kann, wenn es so oder so, unausweichlich ist. Es kommt. Egal ob ich mit aller Macht verhindere es zu Akzeptieren.
Ich weiß nicht was danach kommt. Wer weiß das schon. Ich glaube und hoffe das nach dem Tod, das ewige Leben kommt. Ohne Krankheiten, ohne den endgültigen Tod. Ich möchte nach den Tod, meine komplette Familie wieder sehen.....als wäre dieses Leben hier, eine Probe und das echte, wartet noch auf uns.

Das Thema Tod und Religion konnte ich mit meine Eltern nie wirklich reden. Es war wie bei dir. Ich habs versucht....aber irgendwie hätte ich ich gegen die Wand reden können.
Die wussten nichts weiter. Mein Mann meint, daß meine Familie generell alle...Angst haben. Deswegen reden die Ungern darüber und versuchen es zu vermeiden. Keiner mag so das Thema. Vielleicht habe ich das unbewusst, abbekommen?!

Wenn meine Tochter darüber reden will, und Sie ist 8....versuche ich Ihr klare Antworten zu geben..ich möchte nicht den Fehler machen, wie meine Eltern und meine Kinder gegen die Wand drücken und unwissend lassen.

Ich glaube an Gott. Aber ich muss gestehen, ich bin meist Ahnungslos. Sicher bin ich mir nicht.. überzeugend auch nicht. Aber ich glaube schon schon Gott. Es ist etwas schwierig das Thema. Bei Bedarf bete ich schon.

Wegen deinen Vorschlag mit deinem Buch, werd ich nachher mal schauen.

Mit meiner Mutter reden wir über alles. Nicht nur Probleme....bei Ihr und meinem Vater ist es leider heute noch so....sie können mit den solchen Themen wie Ängste oder Tod nichts darüber anfangen und vermeiden das. Ich erzählte gestern z.b meiner Mutter, das ich am Freitag wieder zu einer neue Therapie gehe..Habe etwas mehr darüber erzählt....sie sagte nichts. Sie meinte nur, okay ....dann geh Freitag hin und schaust dann.

Und schon haben wir aufgelegt. Was soll Sie da großartig sagen.

Sie selber aber hat keine Angst vor den Tod. Mein Vater schon....mein Mann hat auch garkeine Angst. Weil es unvermeidbar ist.....

Die Ironie ist...ich selber Arbeite seit Jahren in einem Altersheim. Aber wenn einer im Sterben liegt....kann ich nicht rein. Und gehe auch nicht rein. Ansonsten bekomme ich ja viel mit....

Für mein Erleben (!) macht es glaube ich schon einen Unterschied, ob ich mich mit dem Sterben/Tod abfinde oder ständig damit Probleme habe. Die Frage ist nur: Ist denn die Angst vor dem Tod wirklich (!) unbegründet? Nur weil er unausweichlich ist, bedeutet das nicht, dass ich mir keine Gedanken darüber zu machen brauche.
Im Gegenteil: Gerade weil (!) er unausweichlich ist, muss ich mich damit beschäftigen. Das bedeutet nicht, ständig Angst davor zu haben, sondern zu überlegen, was diese Tatsache für mein Leben bedeutet.
Ich glaube, Du (!) hast gar nicht die Möglichkeit, die Augen davor zu verschließen, so wie es die Leute um Dich herum tun. Dafür bist Du zu lebensklug. Du kannst das Thema nicht abschütteln. Also stelle Dich dem Thema! Das erfordert Mut, aber welche andere Wahl haben Leute wie Du und ich wirklich?

Das o. g. Buch ist wirklich ein guter Einstieg. Ich wünsch Dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei Deiner Therapie.

A


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Mira Weyer
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