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@Disturbed
Dein Beitrag ist spitze und die volle Wahrheit!

Zitat von Coru:
Manchmal find ich das frustrierend. Aber es stimmt leider schon. Es ist nur schwer es zu machen.

So ist es, aber genau das Problem hat jeder hier und genau das ist der Knackpunkt der meisten Erkrankungen hier. Es ist diese unfassbar schwere Überwindung, AKTIV zu werden und selbst den A....hochzukriegen. Ich weiß es ja selbst und muss auch immer wieder kämpfen.

Der erste Schritt wäre also (und genau dazu ist der Therapeut da), zu verstehen und auch einzusehen, dass man nur selbst etwas tun kann und es geht niemals (!) ohne diese unfassbar schwere Überwindung und Anstrengung.
Wäre es leicht oder nur ab und zu mal ein wenig schwer, würden wir hier alle nicht mehr sein und schreiben. Der Mensch mag es immer bequem und möglichst einfach. Das geht aber nicht mit unseren Erkrankungen und dem Weg zur Besserung (von Heilung rede ich gar nicht einmal).

Es ist das eine, ob man es jeden Tag schafft, sich aufzuraffen oder aktiv zu trainieren (ja, richtig gehört....TRAINIEREN wie beim Sport....regelmäßig und hart....rauszugehen, soziale Kontakte zu haben oder auch seine Ängste zuzulassen). Dass man das nicht immer schafft, ist keine Schande und sollte akzeptiert werden.

Das andere ist aber, ob man diese Tatsache eben akzeptiert, dass es nur so geht.
Wer immer noch an dem Punkt ist, dass er nicht akzeptiert, dass er sich nur selbst helfen kann mittels diesem dauerhaften Aufraffen und Kämpfen und stattdessen immer noch erwartet, dass ein Therapeut, ein Arzt (mittels Medikamente etc) einem Besserung verschafft, der ist leider noch ziemlich am Anfang in Bezug auf das Verstehen der ganzen Sache.
Das mag unfassbar frustrierend und auch hart sein, aber es ist halt einfach die Wahrheit.

Ich vergleiche unsere Situationen manchmal ein wenig mit Menschen, die täglich aufstehen müssen, um einen knallharten und gehassten Job zu machen und zwar einfach, weil es nicht anders geht und sie sonst (finanziell) nicht leben könnten - vielleicht noch alleinerziehend.
Jeden Tag immer wieder die gleiche Last und Anstrengung, abends kaputt um 22 Uhr ins Bett fallen, kaum Zeit für sich selbst oder Hobbies - einfach funktionieren. Ich kenne solche Menschen und diese sind ebenso wie wir auch immer wieder soweit, dass sie sagen, dass sie das nicht mehr können und keine Kraft mehr haben bzw. wofür denn? Die meisten machen es für ihre Kinder. Bei mir sind auch meine Kids meine größte Motivation, mich dann doch aufzuraffen, wenn ich eigentlich denke Es geht heute nicht.
Und ja, ich weiß, dass das wohl immer so sein wird und nie wieder so wie früher wird, wo ich Kraft für fast alles hatte.

Ich habe schon seit längerer Zeit keinen Therapeuten mehr.
Ich hatte die letzten neun Jahre mehrere. Ich betrachte mich als ambulant austherapiert.
Ich habe schon bei den letzten beiden Therapeuten gemerkt, dass die mir nix Neues mehr erklären können. Es liegt also nur noch an mir selbst, was daraus wird.
Irgendwann ist das Fass Therapie ausgeschöpft, egal ob mit Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie etc

A


Hat jeder von euch einen Therapeuten?

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Wer sich sträubt Medikamente zu nehmen, um die Kraft zu haben, aktiv zu werden und raus zu gehen, der ist auch irgendwo selber Schuld. Mit Passivität hat man halt fast schon verloren, so traurig es auch ist.
@SteveRogers, ich finde diesen letzten Absatz irgendwo anmaßend, jemanden eine Schuld zuzusprechen.
Ich habe die Medis nicht vertragen, zudem mit Allergien zu tun, ausserdem noch eine Angsterkrankung wegen Medis, aber selber Schuld? Was ist mit Nebenwirkungen? Ich werfe mir nicht irgendwo eine Pille ein, damit ich seit C mich besser in der Welt einfinden kann? Diese Pille ist für mich lediglich eine Pille, kein Dauerzustand, meine Mutter hat mir vorgelebt, wie es ist für alles was einzunehmen. Weißt du wo sie jetzt ist?
Ich halte nur davon was, die Medis zu nehmen, die einer ernsthaft braucht, die jemand nehmen muss. Für denen einen halt dann AD, wenn die Person es braucht vom Arzt her.
So was zu schreiben geht gar nicht bei mir und Verständnis auf Dauer gibt's eh nicht, weil keiner in den Kopf des anderen schauen kann.
Ja, dann lauf halt so weiter, selber Schuld.... So was erlebe ich ständig in letzter Zeit draußen im Straßenverkehr z. B nur Unverständnis und zum Teil aggressives Verhalten. Das bezieht sich auf Beobachtung draußen, wenn ich ohne Medis und klar ohne Watte im Kopf hinausgehe. Nur noch jeder für sich mit Ellenbogen unterwegs.
Wer anderer Meinung ist, steht oft als Außenseiter da und zieht sich immer mehr zurück, wird gemieden usw.

Zitat von Reisende_:
, ich finde diesen letzten Absatz irgendwo anmaßend, jemanden eine Schuld zuzusprechen.

Vielleicht hast du ihn ein wenig falsch verstanden.
Aber ja....ich bin da schon der Meinung:
Wer noch nicht wirklich alles VERSUCHT (!) hat, aber gleichzeitig herumjammert....ja, der ist tatsächlich selbst Schuld. Wer wirklich alles versucht hat und immer noch massiv Probleme hat - klar - da kann man keinen Vorwurf machen und ja, ich weiß, dass es diese Fälle auch gibt.
Ich kenne aber eben einige Leute, die wie wir hier Probleme haben und die jammern seit Jahren herum. Medikamente haben sie aber trotz Anraten trotzdem nicht einmal versucht. Klinik? Keine Chance (habe keine Zeit dafür...blabla). Nicht einmal der Therapeut wird gewechselt.
Soll man da Mitleid haben oder ihnen zustimmen, wenn sie die Schuld den Therapeuten geben?

Es ist doch ähnlich wie bei Leuten, die ihren Job hassen und jammern, aber noch nie versucht haben, sich woanders zu bewerben (kenne ich auch). Soll man da Mitleid haben?
In diese Richtung wollte ich gehen.

Zitat von Reisende_:
So was erlebe ich ständig in letzter Zeit draußen im Straßenverkehr z. B nur Unverständnis und zum Teil aggressives Verhalten

Ich weiß nicht, wie dieser Vergleich mit dem Straßenverkehr helfen soll?


Kurz noch zum Thema Medis:
Ich habe mich auch lange gesträubt, welche zu nehmen (etliche Jahre).
Ich bin ebenso wie du massiver Allergiker und auch spiele auch die Nebenwirkungen nicht herunter.
Ich sage nur: Pauschal sich dieser Sache zu verschließen, halte ich für nicht gut.
Ich kenne einige, die prima mit Medis zurecht kommen oder sie auch nur vorübergehend gebraucht haben (1-2 Jahre).
Es ist halt auch immer eine individuelle Erfahrung je nach Situation.
Wer wie du gesehen hat, dass jemand in der Verwandtschaft damit negative ERfahrungen gemacht hat, wird die Sache anders sehen.
Ich finde aber super, dass du es ja versucht hast und dann ist ja alles gut.

Ich weiß, dass ich mich hier nicht bei jedem beliebt mache, aber nur mit Selbstmitleid und Samthandschuhen kommt man auch nicht immer weiter.
Manchen schadet ein kräftiger A....tritt nicht (ich spreche aus eigener Erfahrung).

Passend zum Thema hab ich gerade eine Absage für eine Soziotherapie erhalten bei der Klinik steh ich auf der Warteliste seit 2 Jahren.

Dies ist keine Verwandtschaft, sondern war meine Mutter. Die lebt nicht mehr...
Menschen, die nur jammern und sich auch selber in Hilflosigkeit bringen und sich drin baden, nichts tun, nervt irgendwann, klar, verstehe ich.
Ich war in Schmerztherapie und Psychotherapie und Physiotherapie.
Ich hatte topp Therapeuten und ja, wenn ich der Therapeutin nicht nur den Finger, sondern die ganze Hand nehmen wollte, sagte sie mir schon, ich kann ihnen heute nicht helfen. Sie war toll und hat mir sehr geholfen. Das Medi nicht, Schmerzen waren noch da und schlafen konnte ich auch nicht. Traumata, Ptbs kommt dazu und die geliebte Derealisation.
Selbsthilfegruppe war nicht so doll, es gibt die Möglichkeit weiterzusuchen, auch für Zugfahrten einen Therapeuten kurzfristig zu kontaktieren für paar Stunden.
Tavor hat geholfen bei der Knochenzynthi, beim MRT nicht, was soll ich davon halten?
Der Straßenverkehr viel mir gerade so ein und Nein, es ist nicht alles gut, sonst würde ich nicht nach Lösungen suchen. Angst ist ein Weg, vielleicht irgendwo nach vielen vielen Jahren und Versuchen, irgendwann wirklich frei zu sein von Belastungen und glücklich nach vorne zu schauen.

Zitat von Reisende_:
es ist nicht alles gut, sonst würde ich nicht nach Lösungen suchen.

Es ist gut, dass du weiter suchst.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Glück u. Erfolg dabei

Zitat von Samishi:
Nein, nicht unbedingt. Das ganze kommt auf die Kapazität und die Therapeuten in deiner Region an. Ich habe explizit nachgefragt, ob es sich dabei ...

Das würde mich sehr interessieren ob das wirklich so ist. Mir wurde von der 116117 mitgeteilt das sie nur Erstgespräche vermitteln können. Bei einer Psychiaterin habe ich über diese Telefonnummer auch nur einen Termin bekommen und dann keine Weiterbehandlung. Alles blöd aber wahrscheinlich regional unterschiedlich.

@Malin2
Bei mir war das auch so. Wenn es keine freien Plätze gibt, dann gibt es keine. Die niedergelassen kassenpsychotherapeuten müssen zwar dieses Erstgespräch anbieten, aber wenn dann kein Platz ist, dann ist da kein Platz.

Zitat von Malin2:
Das würde mich sehr interessieren ob das wirklich so ist. Mir wurde von der 116117 mitgeteilt das sie nur Erstgespräche vermitteln können. Bei einer Psychiaterin habe ich über diese Telefonnummer auch nur einen Termin bekommen und dann keine Weiterbehandlung. Alles blöd aber wahrscheinlich regional ...

Wie weiter oben schon geschrieben war es nicht nur ein Erstgespräch in dem Sinne, sondern auch der Platz. Sie können nur das Anbieten, was sie von den Ärzten übermittelt bekommen, also ja, ich denke das es hier natürlich regionale Unterschiede geben wird, was aber vor allem an den Ärzten/Therapeuten hängt.

Zitat von Malin2:
Mir wurde von der 116117 mitgeteilt das sie nur Erstgespräche vermitteln können.

War bei mir so und der Therapeut hat mir beim Erstgespräch direkt einen Platz in einer seiner Gruppen angeboten.

Hallo,

ich hatte eine kognitive Verhaltenstherapie gemacht . Meine Therapie war erfolgreich.
Die generalisierte Angststörung ist heilbar . Meine Anspannungen die durch die negativen Selbstgespräche kommen ,kann ich sehr gut ,mit Yoga und progressive Muskelentspannung entgegen kommen. Die Krankheit geht mit Anstrengung ein von daher ist es sehr wichtig , sich immer wieder und dass mehrmals am Tag oder in der Stunde , sich Ruhe zu geben , abschalten. Das ist Kopfarbeit also muss da auch wieder Ruhe und Balance entstehen ,im Kopf . Nur so , fühlt man wieder die Ruhe ,sich selbst und sein Leben . Das Leben ist wirklich gefährlich aber weitaus nicht so gefährlich wie vor Jahrzehnten oder Jahrtausenden.
Vieles spielt sich im Kopf ab das Leben geht vorwärts.

A


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Mira Weyer
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