Ich selber habe zwar keine Panikattacken, aber mein Leben wurde weitgehend von Ängsten (im zwischenmenschlichen Bereich) bestimmt.
In vielen Beiträgen lese ich, man müsse die Angst besiegen. Die Angst selber ist jedoch keine pathologische Ursache, sondern eigentlich nur ein Symptom (Warnzeichen), welches in Folge weitere Symptome (körperlich spürbare) nach sich zieht.
Die Auslöser für pathologische Angst können endogener Natur sein (physisch, biochemisch, Stoffwechsel, Hirntraumata etc.), oder sie können exogener Natur sein (psychisch, Kindheitsprägung, Erlernen, negative und traumatisierende Erlebnisse etc.) sein.
Ein reines Besiegen der Angst verändert also nicht dauerhaft wirksam auch die Ursachen der Angst. Konfrontation, sowie Symtome beobachten und konntrollieren, ist natürlich gut und wichtig, aber es wird alleine nicht dauerhaft ausreichen.
Zuerst sollte man also zweifelsfrei abklären, ob die Ursachen der pathologischen Angst physischer oder psychischer Natur sind. Natürlich besteht dort auch (nach langer Zeit) eine gewisse Wechselwirkung.
Dann sollte man den eigentlichen Ursachen (Auslöser) der Angst auf den Grund gehen.
Dazu ist bei physischen Auslösern eine umfangreiche Untersuchung der neuronalen Hirnbotenstoffe (Aminosäuren) und der synaptischen Übertragungswege notwendig. Anschliessend kann gezielt chemisch (durch Medikamente etc.) eingegriffen werden.
Bei psychischen Auslösern wird eine Art Analyse notwendig (es muss aber nicht immer komplette Psychoanalyse sein). Die Methode des Bodyscans, die übrigens auch für alle anderen (normalen) Lebenssituationen positiv anwendbar ist, kann dazu durchaus ein geeignetes Mittel sein. Das Augenmerk sollte aber dabei weniger auf die Symptome, als vielmehr auf die Ergründung der Frage, warum und vor was habe ich in diesem Moment Angst, ausgelegt sein.
Es ist natürlich etwas eine Gratwanderung, zwischen einerseits dem freien und unbewerteten Wahrnehmen, und andererseits dem doch etwas selektiven Fokusieren auf die Auslöser und Ursachen der momentanen Angst.
Aber wenn es gelingt, dann geben diese neuen Erkenntnisse die reale Möglichkeit, sein Denken und Fühlen wirklich positiv zu beeinflussen. Durch Üben lassen sich dann sogar die angstauslösenden neuronalen Hirnstruckturen (synaptische Verbindungen), real und dauerhaft positiv verändern.
Dies alles ist natürlich ein langer Weg, er bedeutet auch sehr viel Arbeit, und es ist mit Sicherheit auch nicht von Heute auf Morgen machbar, aber es ist eine reale Chance.
LG, omega
13.04.2009 12:00 • • 14.04.2009 #1