Extreme und berechtigte Existenzangst

Hallo. Wo soll ich anfangen? Ich bin so verzweifelt.
Seit ca 14 Jahren bin ich selbstständig, seit 5 Jahren gemeinsam mit meinem Mann. Wir haben uns etwas Schönes aufgebaut.
Da ich sehr auf Sicherheit bedacht bin, hatten wir mehrere größere Kunden. Fällt einer weg, kann man es auffangen. Nun haben alle größeren bis auf einen selbst Probleme. Sie brauchen uns nicht mehr und setzen auf inhouse Lösungen. Das, was ich nie gedacht hätte, ist eingetreten. binnen weniger Wochen. Wir haben ein Polster, aber das reicht nicht ewig. Ich bemerke, wie ich wieder etwas depressiv werde. Mein Mann sagt, dass es immer weiter geht und wir weiter suchen.
Keiner unserer Kunden hat gekündigt, weil er unzufrieden war. Sie sparen eben nur alle. Ich hab mich schon im Supermarkt ums Eck beworben. einfach nur, um etwas zu tun. Ich weiß nicht weiter. zumal auch ein kleinerer Firmenkredit und der Dienstwagen bezahlt werden müssen. Wollte mich nur mal auskotzen. Ich habe noch Kunden. aber wenn die Großen wegfallen...

Moin,

tut mir leid, dass ihr da so in Schieflage kommt. Aber die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung ist ja nicht schön und das zieht sich natürlich durch auf andere Firmen, die wiederum für die Firmen arbeiten, die in Schieflage kommen.

Als rein praktischer Tip würde ich versuchen, den Dienstwagen loszuwerden, sofern möglich, um Kosten zu senken. Notwendige Fahrten dann eben mit dem Privatfahrzeug machen und steuerlich absetzen.

Und mit dem Kredit kann man evtl. die Raten senken oder erstmal aussetzen, wenn die Bank mitspielt.

@Mupsi hallo, ich fühle sehr gut in deiner Lage mit rein. Magst du dich mal privat austauschen? Unser Familienbetrieb steht aktuell genau am selben Punkt und ich fühle deine Worte wirklich sehr die hätten aus meinem Mund kommen können.

Zitat von Mupsi:

Wollte mich nur mal auskotzen

Tu' das! Das Gefühl kenne ich nur zu gut. Erst sparen alle und wollen Sonderpreise. Du hast ja noch Glück dass sie dir kündigen. Ich hatte schon 2 Insolvenzen meiner größten Kunden wo 5-stelligen Summen einfach mal weg sind. Dann kam Corona und damit für meine Firma das Aus. Plan B ist da immer eine gute Idee. Supermarkt vielleicht nicht die Beste, aber wenn's gleich ums Eck ist klingt das auch ganz ok.

Zitat von Mupsi:

Hallo. Wo soll ich anfangen? Ich bin so verzweifelt. Seit ca 14 Jahren bin ich selbstständig, seit 5 Jahren gemeinsam mit meinem Mann. Wir haben uns etwas Schönes aufgebaut. Da ich sehr auf Sicherheit bedacht bin, hatten wir mehrere größere Kunden. Fällt einer weg, kann man es auffangen. Nun haben alle größeren ...

Leider befindet sich die Wirtschaft in einer Abwärtsbewegung. Die Ketten der Arbeitsteilung in der Wertschöpfung sind lang. Die ersten Opfer sind Freelancer, Selbstständige und Gekündigte. Dann kommen die Kürzungen im kulturellen und sozialen Bereich. Die Adresse für die berechtigte Wut ist der Wirtschaftsminister, denn er ist dafür verantwortlich. Er wurde gewählt und er kann wieder abgewählt und durch einen besseren ersetzt werden.