Es existiert keine grundlose Angst

Ich lese wiederholt, dass Mitglieder von grundloser Angst schreiben. ‍️
Es gibt für alles einen Grund = eine Ursache.
Gefühle tauchen nicht ohne Kontext/Ursache auf! Jedoch ist es bei traumatischen Erlebnissen so, dass der Körper den Kontext kappt. Er ist da; er ist unbewusst.
Nur, weil man die Ursache für seine Angst nicht er-kennt, bedeutet das nicht, dass keine im Biosystem vorhanden wäre.
Die Angst hat stets mit einer vergangenen, häufig traumatischen frühkindlchen Erfahrung zu tun. Jedem steht frei, eine andere Sichtweise zu haben.
Alle meine Ängste, welche ich bearbeitet habe, hatten einen realen Hintergrund, welchen ich am Anfang meines Selbstheilungsprozesses nicht kannte . nicht ahnte .
Eine meiner größten Ängste, war die vor Radioaktivität . Wie kommt man nur auf sowas? Ich wohne ja nicht neben einem Kernreaktor! Irgendwann habe ich aber erkennen können, dass diese Angst auf einer Prägung basiert. Sie kam also nicht aus dem Nichts oder war grundlos .
Und so geht es mir mit vielen meiner Ängste . wenn sie dran sind, also freigelegt, dann erkenne ich die zugrunde liegende Prägungserfahrung.

Die schlmmsten Ängste basieren meiner Erkenntnis und Erfahrung nach auf Erfahrungen, die vor unserem zweiten Lebensjahr erlebt wurden. Daher auch kein bewusster Kontext. Gräbt man tief genug, findet man die Verbindung und kann die Angst nachhaltig auflösen . (sofern man in der Lage ist, die Angst vollständig emotional zu durchleben). Dafür muss der Kontext freigelegt werden, welcher unter vielen emotionalen Erfahrungsschichten begraben liegt .

@Transformation

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es keine grundlos Angst gibt. Es ist oft nur so, dass Menschen, welche das sagen, diese Tatsache (noch) nicht erkennen können (oder sogar wollen). Es geschieht also im Grunde unbewusst.

Wenn man daran arbeitet, sei es mit Therapie oder auch autodidaktisch, lichten sich langsam die Gedanken und die Menschen erkennen langsam, was da alles in ihnen vorgeht.

Also sind alle grundlosen Ängste gleichzeitig unbewusste Ängste.

Ich konnte jahrelang meine Ängste nicht richtig benennen, zeitweise herrschte heilloses Chaos in mir. Aber ich weiß auch nicht mehr so wahnsinnig viel aus meiner Kindheit, die Erinnerungen scheinen wie ausgelöscht. Ich erinnere mich nicht, wie ich im Alter zwischen 2 und 7 war. Die Erinnerungen an diese Zeit scheinen überlagert. Das einzige, was ich noch weiß, dass ich zeitweise extrem

Trigger

Gemobbt wurde in diesem Zeitraum.

Kann also gut damit zusammen hängen.

Keine Angst ist grundlos da
Hinter jeder Angst steckt etwas nur sieht oder erkennt man es meistens nicht

Angst will uns ja etwas sagen etwas mitteilen wir müssen nur richtig zuhören

Ich glaube auch nicht, dass man grundlos Angst haben kann im Sinne von Ich weiß nicht, wovor ich Angst habe.

Was aber glaube ich bei vielen der Fall ist, ebenso bei mir, ist das die Angst auf einmal grundlos kommt.
Sprich ich sitze zuhause vor dem Fernseher und bekomme auf einmal Angst.
Ich kann zwar benennen wovor, aber nicht, warum sie ausgerechnet jetzt kommt wenn ich gerade bspw. einen lustigen Film gucke, der null komma null mit der Angst zu tun hat, die ich verspüre.

Das ist glaube ich eher das Problem.
Und bisher hat bei mir auch niemand geschafft, mir diese Angstphasen zu nehmen, obwohl ich weiß, wovor ich Angst habe.

@Lerchen
Auch ich habe erlebt, dass Menschen es so genau gar nicht wissen wollen. Sie ahnen, dass unter der Oberfläche Schmerz liegt ...
Ich kann diese Haltung zwar akzeptieren/tolerieren, aber nicht nachvollziehen.
Ich bin durch und durch analytisch gestrickt. Warum? Woher? Ursache? Ich wollte das immer wissen ...
Dieser Wesenzug hat mir zur Erkenntnis und Heilung verholfen.
Anfangs hatte ich auch keinen Schimmer ... ich war einfach auf der Suche ... und fand ... nach und nach ... die schmerzhaften Ursachen. Manche sind so qualvoll gewesen, dass ich es nicht aushalte, darüber nachzudenken. Aber es ist mir möglich, diese Gefühle zu fühlen und dann aufzulösen. Dann brauche ich auch nicht mehr darüber nachzudenken.
Eines Tages, wenn ich fertig werden sollte, werde ich mir vllt. diese Erinnerungen gönnen ... der vollständigkeitshalber ...

@Horizon
Wenn wir entspannt sind, wird die körperliche Anspannung aufgehoben, welche Ängste festhält.
Deshalb ist es nicht selten so, dass man Angst fühlt oder krank wird, wenn man entspannt ist oder z.B. am WE, im Urlaub ... Dann werden die Gefühle quasi freigelassen ...

@Horizon
Du weisst wovor du Angst hast ... weisst du auch woher die Angst kommt?
Wenn wir Angst haben, müssen wir in das Ursprungsgefühl und -kontext kemmen, um sie zu lösen.
Intellektuell, also, durch blosses Wissen/Reflektieren, löst man keine Angst auf, sonst hätten wir ja keine. Vllt. gibt es Ausnahmen, durch Aha-Erleben.
Angst ist oft irrational, weil emotional begründet!

Beispiel: Jemand hat Angst vor einem Staubsauger! Die Angst ist irrational; die Person weiss intellektuell, dass ihr der Staubsauger nichts tut.
Wenn man jedoch den Kontext hinzufügt, ist die Angst nicht mehr irrational, sondern gewissermaßen logisch:
Sagen wir, diese Person wurde als Baby von einem Staubsauger erschreckt. Die Mutter hat dem Kleinkind damit Angst gemacht und fand vllt. spassig, dass sich ihr Kind vor diesem harmlosen Ding erschreckt.
Das Kind vergisst den Vorfall, aber der Körper hat die Angsterfahrung abgespeichert: Der Staubsauger wird zum emotionalen Trigger. Daher rührt also die irrationale Angst ... Um sie zu lösen, müsste die Person, den Kontext kennen und nachfühlen ... Dann könnte die emotionale Dissoziation aufgelöst werden ...

Klar.
Ich habe Verlustangst.
Und da die Angst eben nicht unbegründet ist, sondern nun mal garantiert irgendwann eintritt, weil Lauf des Lebens, kommt sie eben immer wieder. Ich weiß auch, dass sie daher kommt, dass ich als Kind viel zu oft und viel zu viel allein gelassen wurde.

Diese Lücke kann ich aber nun mal nicht mehr fühlen, und akzeptieren reicht nicht aus, um die Ängste los zu werden.
Ich werde damit leben müssen und das ist okay so. Es nervt halt trotzdem manchmal .

Manche Ängste sind bei mir bspw. irrational, weil sie durch etwas anderes ausgelöst werden.
Bspw. habe ich Angst vor dem Autofahren, aber nicht vor dem Fahren an sich, sondern davor, aus unerklärlichen Gründen jemanden umzufahren, zu schnell zu fahren etc. Das resultiert aus meinen Zwängen und Dissoziationen, sprich Kontrolle. Diese Ängste gehen meist nach einiger Zeit von allein weg, weil sie nicht durch die Angst ausgelöst wurden, sondern durch den Zwang. Fühlt sich aber genauso an.

Ich habe mittlerweile 6 Therapien gemacht, bei der 6. bin ich jetzt fast durch und froh darüber.
Sie bringt mich einfach nicht weiter und jedes Mal erzähle ich dem Therapeuten nur noch, was er hören will, weil er auf das, was mir wirklich wichtig ist, nicht reagiert. Bin dann auch durch mit dem ganzen Gelaber und lebe halt so gut es geht mit den Ängsten.

Es gibt Tage, da bin ich absolut angstfrei. Und dann gibt es Tage, da kommt eben der Hammerschlag.
Übrigens bei mir auch völlig egal ob angespannt oder entspannt. Ich kann beim Sport Ängste kriegen, ich kann bei Aufregung Ängste kriegen oder auch beim Entspannen. Deswegen bin ich bspw. bei den Therapeuten als schwieriger Fall bekannt. Weil sie mit ihrer normalen Buchlogik bei mir nicht weiterkommen, da ich nicht so funktioniere wie ich sollte.