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Ich leide seit sehr sehr langer Zeit unter einer Angststörung mit Panikattacken. Am Anfang ging es ohne Medikamente, jetzt nehme ich seit 11 Jahren 50 mg Sertralin. Eigentlich hatte ich die Angst recht gut im Griff, aber seit einiger Zeit zieht es mich wieder in eine Spirale rein. Ich würde gerne eure Meinung wissen oder vielleicht habt ihr Tipps?

Es fing alles mit einer Migräne mit Aura an, die habe ich auch schon lange und eigentlich machen die mir keine Angst mehr. Wurde am Anfang auch alles neurologisch abgeklärt. Jetzt hatte ich sie aber zum ersten Mal nicht zu Hause sondern als ich bei einem Kaffeetreffen mit meinen Cousinen war. Das hat mich arg gestresst und ich bin doch in Panik geraten. In den darauf folgenden Tagen hatte ich ungefähr 4 Mal eine Migräne mit Aura, sonst nur mal 1 bis 2 Mal im Jahr, allerdings habe ich dann auch meine Regel bekommen und ich glaube, ich befinde mich in den beginnenden Wechseljahren (49 Jahre alt). Mein Hausarzt und mein Neurologe haben mich dann beruhigt und das Thema Migräne mit Aura ist für mich auch abgehakt. Ich bin auch in Therapie und habe mit meiner Psychologin nochmal einen besseren Tages/Nachtrhythmus besprochen und das tut mir auch gut.

Durch die Erfahrung mit der Aura habe ich nochmal gedacht, wie ungesund ich eigentlich lebe, ich bin adipös und bewege mich zu wenig. Die Ernährung ist sicherlich nicht sehr gut gewesen. Rauchen tue ich seit 12 Jahren nicht mehr und Alk. trinke ich auch nicht.

Jetzt will ich mein Übergewicht und die Ernährung aktiv angehen und ich habe seit knapp 7 Wochen die Ernährung sehr umgestellt auf kaum noch Süßigkeiten, kein Fast Food und ich bewege mich jeden Tag mindestens 40 Minuten auf dem Laufband. Knapp 6 Kilo sind auch schon runter, aber ich merke jetzt, dass mir öfter komisch wird, oft morgens nach dem Frühstück. Ich fühle mich zittrig, mir ist leicht übel und ich bin total nervös. Ich muss noch dazu sagen, dass ich L-Thyroxin 50 mg nehme für die Schilddrüse, Candesartan 32 mg und Bisoprolol 2,5 mg gegen gegen meinen leichten Bluthochdruck. Der Bluthochdruck bzw. das Blutdruckmessen ist eine starke Angst für mich, deshalb messe ich eigentlich nicht. Mein letztes Messen war beim Gynäkologen im März diesen Jahres da war er im oberen Bereich noch ok, so 139/89 obwohl ich sehr sehr aufgeregt war weil ich ja wusste, dass dort gemessen wird.

Am Anfang meiner Angsterkrankung war ich überall bei jedem Arzt und mehrfach, jetzt mag ich gar nicht mehr hin, weil ich dann immer so nervös bin. Halte mich aber an die Vorsorgeuntersuchungen und meine Schilddrüse wird regelmäßig untersucht, auch mindestens 1 Mal im Jahr EKG und Blutwerte wegen Sertralin. Die Vorsorge beim Hausarzt war erst im letzten Jahr im März, mit allem und da war alles ok.

Gerade ist es wieder so schlimm, dass ich auf jedes Signal meines Körpers reagiere. Das war komischerweise schon oft so, wenn ich versucht habe mein Gewicht zu reduzieren. Ich achte extra darauf, dass ich genug Kalorien esse, dass ich alle Nährstoffe abdecke und genug Wasser trinke. Mein Körper wird also viel viel besser versorgt als noch vor einem Jahr, warum fühlt es sich trotzdem so doof an? Muss ich nur durch halten? Mein Übergewicht muss weg, denn das ist ja der Auslöser für viele Dinge die meine Angst ja immer befeuern.

Es ist etwas viel und wirr geworden, aber vielleicht kann mich jemand beruhigen oder hat Tipps für mich?

07.06.2024 12:22 • 07.06.2024 #1


11 Antworten ↓


Ich glaube, du machst gerade noch einen Zuckerentzug durch. Einerseits, weil es ja echt bis zu einem gewissen Grad abhängig macht, andererseits war dein Körper gewöhnt direkt nach der Nahrungsaufnahme auf leicht verfügbaren Zucker zu stoßen, entsprechend ist dann auch noch die Insulinantwort.

Eventuell ist es sinnvoll, kurz vor dem Essen doch noch ein wenig Zucker zu essen. Dann hat der Körper schonmal etwas Energie, die er ja auch anfänglich zum Verdauen braucht.

Viel Erfolg weiterhin

A


Ernährungsumstellung & Kaloriendefizit - Kreislaufprobleme?

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Ich danke dir, daran habe ich auch schon gedacht. Komisch ist es aber auch, dass mir oft nach Haferflocken übel ist Ich brauche immer eine Erklärung für sowas, aber ich muss mich auch anscheinend mal damit abfinden, dass es die nicht immer gibt. Schwierig.

Aber der erste Weg wär ja mal, die Haferflocken weg zu lassen

Zitat von Stefanie75:

Aber der erste Weg wär ja mal, die Haferflocken weg zu lassen

Ja, die können schon auch sehr schwer im Magen liegen. Das sind schon sehr viele Ballaststoffe. Mehr als 30g solltest du erstmal nicht pro Portion essen. Und die auch am besten über Nacht eingeweicht.

Alternativ könntest du auch Haferbrei probieren. Also schon so als lösliches Pulver. Gibts im DM-Markt bei der Babynahrung z.B.
Ich schwöre gerade auf Hirsebrei

@colitis9439 Hirsebrei klingt auch nicht schlecht, wird mal ausprobiert. Haferflocken sollen ja so gesund und auch gut für den Cholesterin Spiegel sein, aber nützt ja auch nichts, wenn ich ihn mir rein zwinge, denke ich muss testen, denn die Umstellung soll ja für immer sein.
Ich wiege einiges zu viel und esse gerade so 2400 Kalorien zum Abnehmen, da kann ich kaum Kreislauf bekommen wegen zu wenig essen Das ist mein logisches Denken, aber die Angst denkt leider anders. Ich hasse das so sehr und bin gerade echt frustriert. Mit dem löslichen Pulver ist auch eine Gute Idee, ich danke dir

Dein Blutzucker wurde ja sicher mal gecheckt? Kalorien und Reserven hast du sicher genug. Die Frage ist, ob sie auch für dich verfügbar sind

Ja, ich hatte erst im März 2023 den großen Check up, da war auch Blutzucker mit drin. Hatte allerdings schon überlegt, mir mal ein Messgerät zu kaufen und selbst zu messen, aber habe gelesen, dass diese Werte nicht so aussagekräftig sind. Wie meinst du das mit ob sie auch für mich verfügbar sind?

Zitat von Stefanie75:
ob sie auch für mich verfügbar sind?

Wenn du jetzt sehr lange viel Fast Food und Süßigkeiten gegessen hast, könnte es sein, dass dein Körper jetzt mit echter Nahrung noch nicht so gut klar kommt und vieles davon mehr oder weniger unverdaut wieder herauskommt oder nur sehr langsam verdaut wird.

Gerade viele Ballaststoffe verlangsamen die Nährstoffaufnahme. Es könnte auch sein, dass dein Magen deutlich verzögert das Essen weiter transportiert, weil er länger braucht beim zersetzen der Nahrung.

Also ich will dich jetzt nicht verrückt machen. Das wären alles nur temporäre Effekte. Der Körper gewöhnt sich ja.

Ich würde nur empfehlen, Ballaststoffe nur ganz langsam zu steigern und jetzt noch eher leicht verdauliche Kohlenhydrate bei jeder Mahlzeit dabei zu haben. Also Kartoffeln, Reis, Nudeln.

Ich kenne den Effekt von der anderen Richtung. Wegen chronischer Darmkrankheit kann ich oft längere Zeiten nicht essen. Auch da muss ich mich jedes Mal langsam an vollwertige Nahrung gewöhnen, da die Verdauung sonst überfordert ist.

@colitis9439 Oh, okay, jetzt bemerke ich auch erst so richtig deinen Nick Ich habe tatsächlich von jetzt auf gleich alles geändert, ich bin so Typ ganz oder gar nicht Aber du hast total recht, ich kann nicht erwarten, dass mein Körper direkt mit der geballten Ladung klar kommt. Ich musste auch ziemlich in der Mitte der Umstellung knapp 10 Tage hoch dosiert Antibiotika nehmen, das war sicher auch noch mal die Belastung.
Tatsächlich habe ich aber immer diese Beschwerden gehabt wenn ich länger versucht habe abzunehmen und dann bin ich immer wieder in alte Muster verfallen. Hat aber dann auch sicher was mit dem Kopf zu tun, die Veränderung, der Gedanke ich esse vielleicht zu wenig, der Panzer der jetzt weg fällt obwohl ich mir nichts mehr wünsche ... aber ich schweife ab
Danke dir sehr für eine Tipps und Hilfe, ich hoffe, du hast für dich auch gute Wege gefunden um deinem Körper das Richtige zu geben?

Ein Hinweis noch: Es kann gut sein, dass du gerade zum ersten mal fühlst, wie sich echter Hunger anfühlt (nicht nur Appetit, sondern Hunger). Das kann sich schon mal zittrig und schwindelig anfühlen. Das dauert etwa 30-45 Minuten, bis das vorübergeht, auch ganz ohne Essen. Dann stellt der Körper auf Fettverbrennung um.
Sofern du keinen Diabetes hast, ist das völlig harmlos.

@colitis9439 Das könnte wirklich sein. Ich danke dir für diesen Denkanstoß. Glaubst du es macht doch Sinn mal eine Zeit lang den Blutzucker zu testen?

Ich wollte auch eigentlich mein Sertralin in diesem Jahr langsam absetzen bzw. damit anfangen. Natürlich in Absprache mit dem Neurologen und eben in der Therapie. Ich erhoffe mir damit auch einen normalisierten Blutdruck, denn ich habe ihn erst erhöht seit ich mit Sertralin begonnen habe. Aber bei meinem Gewicht glaubt das niemand.

Man kann sich mit dem Blutzucker auf verrückt machen. Ich würde das, wenn, nicht auf eigene Faust machen, sondern beim Arzt. Sonst verunsichert dich das nur, wenn der Wert mal nicht so ist, wie du dir das gedacht hast.

Es gibt ja diese Langzeitmessgeräte, die man für 1-2 Wochen dauerhaft am Arm trägt. Aber das solltest du wie gesagt mit dem Arzt besprechen, ob das Sinn macht.

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Mira Weyer
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