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Hallo zusammen

Ich bin neu hier, und hoffe auf eure Hilfe

Ganz kurz zur Einfürung in mein Problem: Im Nov. 06 nahm sich mein geliebter Bruder urplötzlich das Leben. Ein halbes Jahr später verstarb meine ebenso geliebte Tante innert wenigen Wochen an Pankreas- Krebs und zu guter letzt verstarb im November 07 auch noch meine Grossmutter Doch die Probleme begannen ziemlich genau vor einem Jahr. Meine Frau und ich haben zusammen mit meinen Eltern 2 Wochen Urlaub in Griechenland gebucht. Plötzlich wurde mir bewusst, dass wenn wir zusammen verunglücken würden, meine Familie fast ausgelöscht wäre. Folglich entwickelte ich eine schlimme Flugangst inkl. Panikattacken und allem. Ich war überzeugt, dass wir verunglücken werden. Zuvor flog ich ca. 40 mal, immer mit einer leichten Flugangst. Trotzdem flogen wir- Problemlos!
Da ich schon seit Kindheit her eher ängslich veranlagt bin (Höhenangst, soziale Phobie, leichte Flugangst) suchte ich zuerst meinen HA auf. In der Folge bekam ich Tabletten gegen Angst (Anxiolit) sowie Anti- Depris (Paronex). Da die Besserung nur unwesentlich war, meldete ich mich Ende 07 bei einer Psychologin an. Seither hatte ich 5 Sitzungen, stehe also noch am Anfang der Therapie. Die Diagnose steht jedoch: leichte bis mittlere Depression sowie ziemlich sicher Generalisierte Angststörung

Nun ja, jetzt zu meinem aktuellen Problem:
Meine Eltern fliegen diesen Sa. für eine Woche nach Madeira. Bis vor ca. 1,5 Wochen machte ich mir keine grossen Gedanken. Doch dann, plötzlich war die Angst da. Was, wenn ihnen etwas passiert?! Die Angst lässt mich nicht mehr los, ich halte es kaum aus Ich grüble und grüble und grüble. Finde keinen erholsamen Schlaf und habe Verdauungsstörungen!

Meine Frage an euch: Ist das normal?? oder erahne ich etwas?? Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich bin dankbar für jede Antwort!

Lg
Denis

17.04.2008 07:20 • 17.04.2008 x 1 #1


3 Antworten ↓


Meiner Meinung nach hast du Verlustängste! Ich kenne das auch! Ich versuche dagagen zu steuern! Ich sage mir was ist wenn sie nicht verunglücken? Was ist wenn sie einen tollen Urlaub verbringen und viel Spaß haben? Du solltest gleich positive gegenfragen machen! stelle dir vor wie sie für dich schöne Geschenke kaufen und du dich auf sie freuen kannst!

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Erdrückende Ängste! Wer weiss Rat?

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Hallo Denis!

Kommt mir sehr bekannt vor. Ich erinnere ich dran, als meine Eltern ihren vorletzten Urlaub in Griechenland verbrachten. Sie machten sogenanntes Inselhüpfen und hatten zwischendurch immer mal wieder eine Fahrt mit einer Fähre auf dem Programm. Einmal wusste ich, dass sie die Insel wechseln. Ich wartete auf einen Anruf, dass sie angekommen seien, und wartete und wartete... gleichzeitig meldete das Handy meines Papas immer not available blablabla.... Ich hab mich da so reingesteigert, dass ich echt nur noch zitternd und von Durchfall geplagt durch die Gegend gerannt bin. Mir kam das auch alles so lang vor, also ich dachte, ich vermisse sie schon tagelang. Alles in allem lagen zwei Tage zwischen zwei Anrufen meines Papas. Aber mir war klar: Entweder war die Fähre gesunken oder sie sind irgendwo in der Pampa verunglückt und liegen ungesehen im Graben. *seufz*

Solche Gedanken habe ich schon tausend Mal durchleben müssen, und immer strengt es mich wahnsinnig an. Mein Problem sind vor allem Autofahrten, also wenn meine Eltern zu uns kommen und sind nicht zur genannten Zeit da, ,kriege ich sofort Durchfall und stehe nur noch am Fenster. Inzwischen haben wir es so gelöst, dass keine Zeiten mehr genannt werden, aber dennoch denke ich mir dann irgendwann: Jetzt müssten sie mal langsam eintrudeln, und wenn nix passiert, dann Panik im Anmarsch.

Das ist alles typisch für eine Generalisierende Angststörung. Und wo du selbst solche schlimmen VErluste hinnehmen musstest, kann das alles nochmal verstärkt sein. Ich habe auch zwei Freunde sehr jung sterben sehen, und beide Male haben mich wie traumatisiert, danach wurde es immer schlimmer.

Wichtig ist, dass du dich gut behandeln lässt,also von einem Profi. Suche dir einen Neurologen oder Psychologen in der Nähe und mach was, ehe du kaputt gehst. Ich bin auch in Behandlung (übrigens mit der gleichen Diagnose wie du) und nehme eine leichte Medikamentendosis permanent. Das hilft mir gut! zusätzlich arbeite ich intensiv an mir (anhand von Literatur etc., auf verschiedenen Wegen sag ich jetzt mal) und es klappt. Mein Mann ist grade drei Tage weg, und das wäre früher noch undenkbar gewesen, aber im Moment fühle ich mich stark und packe das! Solche Erfolge bringen einen immer wieder vorwärts, obwohl ich nicht denke, dass ich diese Angst jemals ablegen werden. Ich kann nur lernen, damit zu leben.

Wonnie

Hi Wonnie

Vielen Dank für Deine ausführliche Antowrt!

Ich habe eine sehr gute Psychologin gefunden, nur gerade 5min. von mir entfernt. Allerdings hat sie noch Urlaub. Alleine Ddurchwursteln klappt nicht! Die Medis sollen mich halt einfach unterstützen, damit ich den Alltag so mehr oder weniger hinbekomme...

LG
Denis




Mira Weyer