Die letzten Tage waren grauenhaft und ich fühle mich auch jetzt noch voller Panik. Gestern hatte ich ausserhalb ein Vorstellungsgespräch und evtl. bekomme ich sogar eine Zusage zu dem Job (das glaubte ich gestern zumindest herausgehört zu haben). Einerseits wäre es ein guter Job, in dem ich mich auch finanziell verbessern würde, andererseits liegt er ca. 100km entfernt von meinem Heimatort - also zu weit, um täglich zu fahren. Ich müsste mir also eine Unterkunft für die Woche suchen und am Wochenende dann nachhause fahren. Es macht mir einfach nur Angst - Angst - und nochmals Angst. Logisch betrachtet ist das Blödsinn, aber mein Inneres rastet da total aus. Heute bin ich den ganzen Tag völlig ruhelos unterwegs gewesen, bin um 2h morgens aufgewacht, ich kann nicht mehr klar denken, es ist einfach nur noch diese Angst in mir. Dazu kommt - und das ist mir heute wieder sehr bewusst geworden - dass ich allein bin - sehr allein - es ist einfach niemand da, den ich anrufen könnte, von dem ich das Gefühl hätte, dass ihm oder ihr etwas an mir liegt. Irgendwie ist es egal, ob ich nun existiere oder nicht - so kommt es mir jedenfalls vor.
Heute Mittag dachte ich, dass es irgendwie einen Plan B geben müsste -eine Alternative zu meinem Beruf Ingenieur, den ich inhaltlich zwar gerne mache, der mir aber von der Job-Anforderung offenbar über den Kopf wächst. Aber ich bin fast 50 - was sollte ich noch neu beginnen (können!) ... hier in Deutschland, wo jeder Lebenslauf sauber gebügelt aussehen muss und man jung sein muss? Manchmal denke ich, dass es mir besser gegangen wäre, wenn ich in den sozialen Bereich gegangen wäre, wenn ich bei der Arbeit das Gefühl haben könnte, jemanden geholfen zu haben .. etwas für andere Menschen zu tun. Dabei habe ich andererseits auch wahnsinnige Angst vor mir unbekannten Leuten und brauche sehr lange, um Kontakte zu knüpfen...
Im Moment kreise ich einfach nur um mich selbst, ich kreise und kreise - und komme kein Stückchen weiter...
Heute Mittag irrte ich irgendwie durch die Stadt, in mir nur die Angst alles zu verlieren, von hier vertrieben zu werden und in der Fremde vollends zu scheitern... Da hatte ich wirklich das Gefühl kapitulieren zu müssen und ich sagte mir - Geh' zum Arzt! Geh' endlich zum Arzt! ... und dann kam gleich wieder der Gedanke, dass ich das eigentlich nicht darf, dass es mir ja nicht sooo schlecht geht, dass ja nicht jeder so handeln kann ... so nach dem Motto Nun musst Du Dich einfach mal am Riemen reissen! Aber ich glaube doch, dass ich Menschen in meinem Leben brauche, ich brauche irgendwie eine Art Unterstützung, eine Hilfe - so geht es zumindest nicht weiter...
Das sind so meine Gedanken im Moment ... ich musste sie einfach einmal los werden, auch wenn sie vielleicht sehr unstrukturiert wirken...
10.02.2015 17:54 •
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