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Die Betreiber dieser Foren tun mir leid, auf irgendeine Art. Es gibt so viele Themen, so viele Leute, die das selbe Problem beklagen, wenn auch mit unterschiedlichen Wortlauten. Ich bin nur einer von vielen Leuten, die nirgends Hilfe gefunden haben und nicht mehr weiter wissen, mag es daran liegen, dass man heute da draußen einfach keinerlei Hilfe findet. Psychologie kann man vergessen, schlimmstenfalls reden sie neukluge Dinge, die dir nicht helfen, bestenfalls pumpen sie dich mit Tabletten zu, die dir eine heile Welt vormachen sollen, die du leider irgendwann auch durchschauen wirst. Ich war lange genug in Behandlung, wirklich weitergebracht hat es auch nicht. Ich bin genauso weit, wie vor 6 Jahren.

Nichts ist von dauerhafter Hilfe, denn letztendlich bist du das, was du immer warst, alleine auf dieser Welt... und dir wird jeden Tag bewusster, dass du es auch immer bleiben wirst. Du kannst dich Nachts in den Garten setzen, den Mond anschauen oder die Sterne bewundern, alle schönen Dinge dieses Lebens erleben und doch weißt du, dass du es immer alleine tun wirst. Ohne Freunde, ohne Partner(in), ohne Leute, die dir wirklich nahe stehen. Wie viel Spaß macht es wohl, alleine Fußball zu spielen? Alleine zu wandern? Alleine auf ein Konzert zu gehen oder alleine einen Kinofilm anzusehen?

Nein, ich bin keine 60 und sterbe in 10 Jahren, falsch gedacht. Ich bin gerade Mitte 20 und habe noch so viele Jahre vor mir, leider. Jahre, in denen ich mit jedem blinzeln, jedem Augenblick und jeder einzelnen Träne an meiner sozialen Inkompetenz scheitern werde. Das bedeutet nicht, dass ich nicht mit Menschen reden kann, ich kann mich sehr wohl ausdrücken. Ich bin sicherlich kein eloquenter Mensch, aber doch, ich kann durchaus sagen, was ich möchte. Ich kann Fremde nach dem Weg fragen, mich mit der Verkäuferin an der Theke unterhalten. Ich bin nicht unintelligent, nicht abschreckend hässlich, nicht unfreundlich, nicht böse aber doch... sehe ich es jeden Tag, irgendwas fehlt mir, um zu dieser Welt dazu zu gehören. Um überhaupt irgendwann einmal irgendwo dazu zu gehören. Es ist zum verzweifeln.

Sorry für das Gejammere, aber ich weiß einfach nicht mehr wohin damit. Ich würde am liebsten schreien, aber doch würde ich wissen, dass mich niemand hört. Was soll ich machen... ist es wirklich der Sinn des Lebens, auf seinen Tod zu warten?

Und bitte kommt mir jetzt nicht mit Kommentaren von wegen Ar. hoch und mach was aus deinem Leben, so schlau war ich auch schon, denn genau das versuche ich seit Jahren, ohne jeden Erfolg. Ist eine Psychiatrie die letzte Lösung - um dort unter Betreuung zu verenden und irgendwann zu sterben? Um ehrlich zu sein, ich denke mehrmals täglich nur noch an meinen Tod. Welche Mittel und Wege gibt es diesem immer währenden Schmerz zu entkommen?

14.06.2009 02:26 • 14.06.2009 #1


2 Antworten ↓


Hallo black

Ich kann dich zu 100% verstehen.

Noch vor wenigen Monaten hätte ich deinen Beitrag, Satz für Satz und Wort für Wort, genauso schreiben können.
Bei mir hat dieses innere alleine sein aber erst mit etwa 30 Lebensjahren angefangen, heute bin ich 50 Jahre alt. Mein letzter Psychiatrieaufenthalt (Therapie) war 2001.

Du hast vollkommen recht, wir sind und bleiben in einer gewissen Weise für immer alleine (alle Menschen).
Wenn wir uns an diesem Gedanken festhalten, dann kommt der Punkt, wo nichts mehr einen Sinn zu machen scheint, und das tägliche Leben nur noch ein depressives Warten auf das Ende ist.

Doch dies liegt nicht an dieser Realität, sondern an unserer Einstellung und Bewertung dieser Realität. Und genau diese Einstellung (unser Denken und Fühlen) dazu können wir ändern. Wir können versuchen, diese Realität für uns anzunehmen.

Die dadurch gewonnene Zufriedenheit und Kraft können wir dazu verwenden, wieder soziale Beziehungen aufzubauen.
Beziehungen, in denen zwar jeder immer noch autonom (und letztendlich alleine) ist, in denen man sich aber gegenseitig Austausch, Sinn, Kraft, Motivation und vielleicht sogar etwas Liebe geben kann.

LG, omega

Hallo black,

was Omegaman schreibt, sehe ich genau so.

Grundsätzlich sind wir alle immer allein. Und es ist wichtig, dass wir das akzeptieren und sogar lieben lernen. Denn andernfalls brauchen wir immer jemand anderen als Krücke und geraten durch Beziehungen in emotionale Abhängigkeit. Das kann sogar ein sehr schlimmer Zustand werden, wie du hier im Forum immer wieder lesen kannst. Symbiotische Beziehungen sind keinewegs das Gelbe vom Ei.

Gute Beziehungen aufbauen und halten, Freunde und eine Partnerin gewinnen kann man nur, wenn man sich als Alleiner gut und solide bodenhaftend fühlt. Vielleicht bist du von dieser Basis gar nicht so weit entfernt - du musst diese existenziellen Einsamkeitsgefühle nur erstmal annehmen und als deine Lebensbegleiter willkommen heißen.

Zitat:
Wie viel Spaß macht es wohl, alleine Fußball zu spielen? Alleine zu wandern? Alleine auf ein Konzert zu gehen oder alleine einen Kinofilm anzusehen?

Konzert, Kino und Wandern finde ich auch allein oft sehr schön, jedenfalls weit schöner als in der falschen Begleitung.
Fußball - natürlich nicht.

Aber damit kann ich nicht übereinstimmen:
Zitat:
und doch weißt du, dass du es immer alleine tun wirst. Ohne Freunde, ohne Partner(in), ohne Leute, die dir wirklich nahe stehen.

Richtig wissen kannst du nicht, dass es niemals sein wird. Du bist noch sehr jung und es liegen noch so viele Jahre/Jahrzehnte vor dir - wenn du an dir arbeitest, kann und sollte sich das ändern.

Du kannst evtl. wissen, dass es in den nächsten Wochen oder Monaten nicht klappen wird. Aber selbst dafür würde ich keine Hand mehr ins Feuer legen. Dafür habe ich schon zu viele Spontanheilungen erlebt, gerade in den letzten Jahren. Ein gutes Internetforum wirkt, soweit ich das sehen kann, in vielen Fällen sogar besser als so manche Gruppentherapie.

Also, auf in den Kampf, würde ich sagen.

LG
GastB





Mira Weyer
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