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Tja, wie fange ich an?

Nach fast vier Jahren Arbeitslosigkeit habe ich letztes Jahr durch Zeitarbeit endlich wieder eine eigentlich tolle Stelle bekommen. Auch noch in meiner Branche. Eigentlich gefällt es mir dort sehr gut.
Eigentlich.

Der April war der absolute Horror. Alle paar Tage total einschneidende, zukunftswichtige Änderungen. Mal positiv, mal negativ. Immer auf und ab. Dann zum Glück eine wirklich gute Lösung.

Auch seit April nur noch langweilige Fließbandarbeit für uns, man braucht so gut wie nicht nachzudenken. Ich fühle mich völlig unterordert, hätte gerne Abwechslung. Keine Aussicht darauf, dass mit diesem langweiligen Kram endlich Schluss ist. Dazu dieser Druck, möglichst viele Vorgänge zu schaffen. Wie im Akkord. Es interessiert nicht, dass man die Sachen korrekt bearbeitet, es geht alleine um die Anzahl. So kann ich nicht arbeiten.

Die Teamleiterin hat das Gemüt eines Fleischerhundes. Total oberflächlich. Null Empathie.

Und in der Woche vor Pfingsten hat sich dieses ganze Chaos dann gerächt. Durchfall und Panikattacken. Herzrasen, total flacher Puls, Angst, Unruhe, inneres Zittern.... Ihr kennt das ja.
Heute erster Arbeitstag nach fast zwei Wochen krank geschrieben. Die Teamleiterin hat nur Sorge, dass die Zahlen nicht stimmen.

Heute morgen ging es mir noch nicht wirklich gut. Hatte wieder Durchfall und leichte bis mittelschwere PA, die ich aber mit Autosuggestion halbwegs in den Griff bekommen habe. Trotzdem war ich bis Mittags eigentlich nicht arbeitsfähig. Ich frage mich, wie das weitergehen soll.
Ich sehe mich da morgen schon wieder mit meinen PA kämpfen

Denn eigentlich mag ich den Job. Die Kollegen (bis auf die Teamleiterin) sind alle nett, bisher hatte auch die Arbeit Spaß gemacht, war abwechslungsreicher.

Ich muss diese PA jetzt so schnell wie möglich in den Griff kriegen, sonst riskiere ich meinen Arbeitsplatz.
Die Überweisung zum Neurologen habe ich hier liegen, konnte aber leider bisher keinen Termin machen. Entweder ist besetzt oder niemand da

Hat jemand von euch einen guten Tip für mich?
Medikamente nehme ich keine. Mag ich auch nicht. Ich will das selber in den Griff bekommen, nicht auf Medikamente angewiesen sein.

Vielen Dank für alle Ratschläge

19.05.2008 20:23 • 02.07.2008 #1


6 Antworten ↓


Hi,
Ratschläge zu erteilen ist sehr schwer. Ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten, dass man nur sehr schwer aus PA`s mit eigener Kraft herauskommt. Ich würde auch eher einen Therapeuten, an Stelle eines Neurologen aufsuchen.

LG
Willi

A


PA durch Über-/Unterforderung und Perfektionismus?

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Hallo,
die Redaktion von Akte 08 ist immer auf der Suche nach Betroffenen ungewöhnlicher Ängste oder Phobien. Wenn du dir vorstellen könntest über deine Erfahrungen auch vor der Kamera zu berichten, würden wir uns freuen, wenn du dich bei uns meldest. Viele Grüße Beatrice

Hallo,

Wahnsinn ich habe das gleiche erlebt, war jetzt auch 1 Jahr arbeitslos und seit kurzem einen Job über Zeitarbeitsfirma auch sogar in meiner Branche. Die erste Woche war ich dort sind auch alle nett, eigentlich aber plötzlich kann ich nicht mehr hingehen, nicht mehr das Haus verlassen. Ab Donnerstag soll ich sogar zum ersten mal im Leben Medikamente bekommen. Natürlich kommt jetzt noch zu den Panikattacken die Angst um den Arbeitsplatz hinzu.

Tipps kann ich dir leider keine geben, da ich ja selbst keinen habe. Ich fand es nur sehr berührend das wir die gleiche Geschichte haben. Bei mir ist es so dass ich nicht mal mehr selbst mich krank melden kann ich lass immer ne Freundin anrufen um wieder für ne Woche mich krank zu melden.

Viele verständnisvolle Grüße
flowergirl

Inzwischen geht es mir wesentlich besser. Meine Teamleiterin ist in Urlaub Leider ist sie aber ab morgen wieder da.

Den Neurologen hätte ich mir wirklich sparen können. Ne Stunde gewartet (Trotz Termin ), fünf Minuten hat er mir zugehört und mir dann ne Telefonnummer von nem 'Auskunftsdienst' für Psychotherapeuten gegeben. (Zusätzlich ein irgendwie unfreundlicher, oberflächlicher Mensch, dieser Neurologe...)
Am Mittwoch habe ich meinen ersten Termin bei einer Psychotherapeutin.
Die meinte am Telefon, sie würde gucken, ob man das ambulant in den Griff bekommt oder ob ich für mehrere Monate in eine Psychosomatische Klinik müsste.
Die Klinik kann sie sich abschminken. Denn dann bin ich a) meinen Job los und habe in meinem Alter so gut wie keine Chance einen neuen zu finden und b) muss ich mein Problem ja sozusagen in dieser Situation auf die Reihe bekommen.
Was nützt es mir wenn ich da für lange Zeit raus bin? Wenn ich wieder zurück bin (wenn das überhaupt passieren sollte) weiß jeder was los war und ich kann mir von meiner Teamleiterin wahrscheinlich noch viel unsensiblere Sprüche anhören als bisher schon.

Hallo Frosch,

ich drücke Dir alle Daumen und große Zehen, daß Dein Termin bei der Psychotherapeutin heute für Dich gut verlaufen ist!

Es ist schön, daß es hier auch noch jemanden gibt, der keinen Klinikaufenthalt möchte, weil er seine Probleme in der Situation in den Griff bekommen möchte und nicht fernab. Ich habe die gleiche Einstellung und bin damit bisher auf wenig Gegenliebe gestoßen. Aber ist doch so gut, wenn Sie mal eine Weile rauskommen! Ja, aber hinterher sind die Probleme entweder immer noch da und noch schlimmer geworden.

Mitfühlende Grüße
Federchen

Zitat von Federchen:
Ja, aber hinterher sind die Probleme entweder immer noch da und noch schlimmer geworden.



Ja genau. Aus diesem Grund werde ich in keine Klinik gehen. Da kommt man dann frisch und ausgeruht zurück und es trifft einen wie mit dem Hammer. Da kann man direkt wieder in die Klinik zurückgehen.

Der Termin bei der Psychotherapeutin war eigentlich toll. Sie hat mir wirklich zugehört, nicht so wie die ganzen Leute, die immer sagen, sie hören mir zu. Sie ist wirklich auf mich eingegangen, hat sogar schon ein paar Ursachen und Lösungen angedeutet. Hat sich 'erfreulicherweise' mit dem gedeckt, was ich mir schon selber zusammengereimt habe.
Sie hat die verschiedenen Arten der Psychotherapie (Verhaltenstherapie....) ein wenig erläutert.
Leider hat sie z.Zt. keine freien Plätze. Ich habe mich aber natürlich auf ihre Warteliste setzen lassen, denn sie war mir wirklich sehr sympathisch.
Sie hat mir geraten, noch bei anderen Therapeuten Beratungsgespräche zu machen um DEN wirklich für mich passenden Therapeuten zu finden.
Ist leider sehr schwierig. Ich muss ja arbeiten und kann mich nicht den ganzen Tag ans Telephon setzen um in den Praxen anzurufen und Termine auszumachen.





Mira Weyer
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