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Hallo Ihr Lieben.
Ich melde mich nach langer Zeit zurück.
Kurz zu meiner Story: vor 9Monaten kam es bei meinem Partner und mir zur Trennung. Seitdem leider ich an einem permanenten Angstzustand. Naja in den letzten drei Monaten habe ich zwischendurch immer mal wieder ein paar Tage Ruhe davor. Aber die Angst kommt immer wieder zurück.
Ich bin seit 7Monaten in Psychotherapie. In dieser Zeit habe ich schon mehrere immer verschiedene Diagnosen bekommen...Depression, Anpassungsstörung, Angsstörung, Dysteni, eine Entgiftung wegen Unverträglichkeit von irgendwelchen Antidepressiva die ich verschrieben bekommen habe und wieder absetzen musste... und nun ganz aktuell generalisierte Angststörung .
Nun zu meiner Frage an die, die sich mit GAS auskennen:
Ja, ich habe fast permanent Angstsymptome die mich wahnsinnig machen. Aber ich mache mir um nichts (außer um meinen Zustand) Sorgen.
Ich habe keine Befürchtungen oder Angst um irgendwelche Unglücke die sich ereignen könnten. Auch mache ich mir weder um meine Tochter noch um irgendwen Sorgen. Sie sind einfach nur da diese widerlichen Angstsymptome.
Ist das typisch für GAS?
Ich glaube meine Therapeutin weiß bei mir irgendwie nicht weiter
Ich wäre wirklich dankbar für eine Antwort.
LG

13.08.2018 18:45 • 19.08.2018 #1


16 Antworten ↓


Könnte sein oder auch nicht. Mein Ratschlag wäre es in der Therapie darüber zu reden. Erkläre denen lieber warum dir das wichtig ist zu wissen, frage nach in wie fern welche Diagnose bei dir zutrifft und erkläre wie dein Empfinden dazu ist.

A


Diagnose GAS

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Danke Dir. Das habe ich eigentlich fast nach jeder Diagnose gemacht.
Ich kann mir dann sowas anhören wie:
''Sie haben auch immer Gegenargumente '' oder: ''Ich bin doch nicht Jesus''.
Mag da schon garnicht mehr nachhaken.

Anfangs meinte Sie ja ich wäre stark depressiv. Das hab ich vehement dementiert da ich absolut (oh Wunder sogar immer noch nicht) depressiv bin. Nach ein paar Besuchen bei ihr hab ich das dann schon selber geglaubt und wollte mit ihr über Depressionen sprechen. Dann konnte ich mir von ihr anhören dass ich auf keinen Fall depressiv wäre.

Tharapeuten labern irgendwas daher. Generalisierte Angststörung ist nicht zu therapieren. Jedenfalls nicht mit Verhaltentherapie. Warum? Weil es unmöglich ist herauszufinden, woher sie kommt. Und wenn man nicht rausfinden kann woher etwas kommt, dann kann man auch keine dafür Lösung finden. Er führt im Prinzip bloss Gespräche, um dich beschäftigt zu halten und dir eine kleine Entlastung zu bieten.

Na wenn das so ist kann ich mir die Therapeutin ja sparen
Ich habe ja den Eindruck dass Sie nicht so recht weiß was ich habe.
Und...naja....man weiß nicht woher eine GAS kommt....Fakt ist, dass ich vor der Trennung keinerlei Probleme hatte und Bang...auf einmal ist alles anders.

NAtürlich kann man herausfinden, woher man eine GAS hat.
Aber zustimmen müsste ich, das nur Verhaltenstherapie nicht so ganz das richitge sein könnte.
WEnn ich allerdings lese, wie dein Therapeut lillilika so reagiert, werde ich wütend.
Scheint kein wirklich guter Therapeut zu sein, wenn der so reagiert....

Manchmal ist so eine Trennung nur der AUslöser für etwas, das schon lange im Untergrund gärt.
Es war also schon vorher da. Nur halt nicht so bewusst.
Eine Möglichkeit....

LIebe GRüße

Achja.....vieleicht sollte ich noch erwähnen, dass es mir den letzten 3Monaten immer mal wieder für ein-zwei Wochen so geht als wenn nichts gewesen wäre. Und dann wachste morgens auf und die Schei.. ist wieder da.
Ich hab keinen Plan mehr und das Diagnosehinundhergehoppe bringt mich echt nicht weiter.
Bin gespannt was ich als nächstes habe....

Also, ich habe eine Generaliserte Angststörung und meine Therapie funktioniert super.
Schon mal etwas vom Diathese Stress Modell gehört? Das besagt, dass jeder eine bestimmte Stressschwelle hat, wenn der Stress darüber hinaus geht, wird man krank.
Die Schwelle ist bei jedem anders. D.h. ENTLASTUNG ist sehr wichtig.
Dazu musst Du erst mal herausfinden (idealerweise mit Therapeut - aber das scheint wirklich nicht der Richtige zu sein - habe selbst ein paar durchgetestet, bis ich bei meinem Favoriten gelandet bin) was Dich belastet. Das kann auch einfach nur die Summe der Dinge sein. Deshalb einfach mal alles auflisten - bis zur kleinsten Kleinigkeit. Da kann ganz schön viel zusammen kommen.

Viel ERfolg!

Das Problem mit der Angst ist - zumindest meine Erfahrung - dass Psychopharmaka bei Angst oft nicht wirken. Ist gemein.
und noch ein Tipp. Nicht gegen die Angst kämpfen oder verdrängen, aber das sind Dinge, die Dein Therapeut Dir beibringen sollte.

Lieben Dank jennplus2 für den wirklich guten Kommentar
Tatsächlich bin ich mir auch nicht so sicher ob meine Therapeutin die Richtige ist.
Das mit der Szressschwelle finde ich sehr interessant. Vor allem weil die Trennung (sich über 2Monate hinzog). Das war ein unglaublicher emotionaler Stress für mich. Als es dann endgültig vorbei war schoss mir dieses Panikgefühl in den Kopf und ist nun mit einem paar Unterbrechungen permanent da.
Ich glaube auch nicht so wirklich an die Diagnose GAS. Ich habe nun schon sehr viel darüber gelesen. Immer wieder wird von ständigen Sorgen oder Katastrophendenken gesprochen. Das ist bei mir nicht der Fall. Die einzigen Sorgen mach ich mir nur um mich selbst. Was wohl verständlich ist
Ich war neulich bei einer Dipl.Psychologin die überwiegend mit Hypnosetherapie arbeitet. Der Termin Gesprächstermin war sehr interessant und hat mir auch Hoffnung gegeben. Nun hindern mich aber 3Wermutstropfen daran eine Therapie bei ihr zu beginnen...
1. Sie arbeitet nicht parallel zu einer anderen Psychotherapie (ich brauch meine Therapeutin ja zumindest für die Krankmeldungen)
2. Die Kasse übernimmt das nicht (wenn's denn hilft für mich eher zweitrangig)
3. ( schlimmster Punkt) meine Therapeutin hat mir da echt Angst vor gemacht weil sie meint ( hat auch angeblich selber eine Ausbildung in Hypnose) Hypnose könne alles verschlimmern.

Hmmmm.... Hypnosetherapie. Interessant. Ich habe keine Erfahrung damit,
Bin aber eher skeptisch. Gerade weil das von der Kasse nicht übernommen wird. Bei sog. Rückführungen wäre ich sogar noch skeptischer, dass am Ende alles Koch Schlimmer wird.

Ich lese gerade von der Trennung. Das kann sehr gut sein, dass die Angst als psychische Reaktion auf diesen trennungsstress gekommen ist.
Mein Therapeut schreibt auch gerne alles mögliche auf die Rechnung als Diagnose. Ob es nun GAS ist oder nicht finde ich eigentlich zweitrangig. Scheinbar hast Du Panik und Angstgefühle, die Dich im Alltag deutlich beeinträchtigen.

Was mir an der Stelle noch einfällt ist das Buch von
Margaret Wehrenberg geht, um Angst und Panik besser zu managen. Da sind ein paar super Sachen drin.

Und noch eine Frage zur Angst. Wie äußert sich denn Deine Angst? Woran denkst Du denn dann in diesem Moment? Wenn ich diese diffusen Angstgefühle habe analysieren mein T. Und ich genau wie sich die Angst anfühlt. Bei mir ist es oft ein Gefühl von erdrückender Einsamkeit.

Ich hoffe das hilft irgendwie. Es gibt soooo vieles das man
Machen kann. Das wird schon wieder!

Hallo lillilika,

Zitat:
Fabberlin schreibt:
Generalisierte Angststörung ist nicht zu therapieren.


Dieser Aussage möchte ich entschieden wiedersprechen.

Zitat:
Na wenn das so ist kann ich mir die Therapeutin ja sparen
Ich habe ja den Eindruck dass Sie nicht so recht weiß was ich habe.


Dein Eindruck wird richtig sein.
Deine Therapeutin wird wohl kaum wissen können, was Dein Problem verursacht.
In Therapeutengesprächen sollst Du selbst herausfinden, wo Du Dir eine gedankliche Sperre oder eine andere
Blockade gebaut hast.
Zitat:
Und...naja....man weiß nicht woher eine GAS kommt..


Du hast Recht. Man weiß selten, woher eine GAS her kommst. Man weiß jedoch,
was sie für Probleme erzeugt und wie man sie abschwächen kann.

Zitat:
und das Diagnosehinundhergehoppe bringt mich echt nicht weiter.
Bin gespannt was ich als nächstes habe....


Wie schon gesagt. Warte nicht darauf, dass andere Dir sagen, was Du hast.
Im psychischen Bereich solltest Du den oder die Gründe selbst herausfinden.
Niemand kann in Deinen Kopf und Deine Denkweisen hineindringen.

Viele Grüße

Bernhard

Erstmal an jennplus2...
Lieben Dank auch für diesem Beitrag.

Meine Angst ist für mich gefühlt einfach so da. Es ist irgendwie so ein Gefühl dass ich durchdrehe ,mein Leben nun vorbei ist. Genau das sind dann auch meine Gedanken....Nichts ist mehr normal, ich komm da nie wieder raus, es ist einfach vorbei...Ich kann quasi einpacken.

Ich bin ja immer der Meinung das erst das Gefühl und dann der Gedanke da ist.
Klar wird mir immer gesagt dass meine Gedanken dieses Gefühl verursacht...ich bin mir da nicht ganz sicher obwohl meine Logik mir schon sagt dass es so sein muss

Obwohl ich schon seit 7Monaten bei meiner Therapeutin bin sind wir noch nicht bei der Analyse des Gefühls angekommen.

Danke auch für den Buchtip...Dem werde ich mal nachgehen

Naja das mit der Hypnose...ich war ja bei einer Hypnosetherapeuten um mich zu informieren. Sie hat mir die ganze Sache erklärt und es klingt für mich schon plausibel. Das hier auszuführen wäre allerdings etwas viel.

Lieben Dank auch für die aufmunternden Worte am Schluss

Nun an Hotin ,

Lieben Dank auch für Deine Worte.

Du hast sicher Recht. Niemand kann in den Kopf eines anderen schauen und sicher äußert sich, was auch immer bei gleicher Diagnose, anders. Wir sind eben immer noch individuelle Persönlichkeiten.

Danke auch das Du dementiert hast eine GAS wäre nicht behandelbar

Lernt man in der Therapie wie man die Probleme, die die GAS verursacht , abschwächen kann?

Lieben Gruß zurück

Ach...Nun nochmal eben zu dem Analysieren:

Ich weiß das ich ein grundsätzliches Problem damit habe etwas verursacht zu haben, was sich evtl als Fehler rausstellen könnte und ich es dann nicht mehr beeinflussen oder rückgängig machen kann.
(Die Trennung ging tatsächlich von mir aus)

Doch was nützt mir diese Erkenntnis nun?

Sü...das wollte ich nur noch eben einwerfen

Hallo lillilika,
Zitat:
Lernt man in der Therapie wie man die Probleme, die die GAS verursacht , abschwächen kann?


Ich finde ja. Allerdings verursacht die GAS eigentlich nur ein Problem. Nämlich die GAS
verursacht eine generelle Angst Ich könnte etwas falsch gemacht haben.
Mit Deiner Aussage:
Zitat:
Ich weiß das ich ein grundsätzliches Problem damit habe etwas verursacht zu haben, was sich evtl als Fehler
rausstellen könnte und ich es dann nicht mehr beeinflussen oder rückgängig machen kann.


bestätigst Du genau das.

Was ich bedauere ist, meiner Meinung nach wird in Therapien zu wenig auf das praktische Umsetzen von neuen Erkenntnissen,
die Du in der Therapie gewinnst hingewiesen.
Es verbessert sich nämlich nur dann etwas, wenn Du etwas veränderst.

Noch einmal zurück zu Deiner Aussage.
Zitat:
etwas verursacht zu haben, was sich evtl als Fehler rausstellen könnte und ich es dann
nicht mehr beeinflussen oder rückgängig machen kann.

Bei jedem Denkvorgang, bei allem was wir sagen, verursachen wir etwas, was sich später als Fehler herausstellen kann.
Vieles kann man danach nicht mehr rückgängig machen.
Auch das, was ich gerade schreibe, kann Fehler beinhalten. Wenn mich jemand darauf hinweist, mich also sachlich kritisiert,
werde ich es überprüfen und danach meine Meinung entweder beibehalten (verteidigen) oder meine Meinung verändern (korrigieren).

Alles was Du machst, alles was Du sagst, machst Du aufgrund Deines heutigen Wissenstandes.
Folglich muss alles, was Du heute denkst, sagst und machst, für Dich richtig sein.
Niemand hat das Recht Dich zu zwingen, anders zu denken!


Dies solltest Du Dir immer wieder bewusst machen. Und so baust Du mehr Selbstbewusstsein auf.

Anders verhält es sich mit den Konsequenzen, also den Folgen Deiner Entscheidungen.
So, wie es Dir heute geht, das hängt sehr stark davon ab, was Du im Laufe Deines Lebens entschieden hast.
Fühlst Du Dich in Teilbereichen damit nicht wohl, dann wird es Zeit, hier und da etwas zu verändern.
Die Therapie sollte Dir dabei helfen, herauszufinden, an welchen Stellen Du immer unzufrieden bist.
Ein guter Therapeut versucht folglich ein neutraler Spiegel für Deine Aussagen zu sein.
Nur manchmal finde ich, übertreiben es Therapeuten mit der Neutralität.
Nämlich dann, wenn Du den Mut nicht aufbringst, an wichtigen Stellen eine Entscheidung
für Dich zu treffen.
Deshalb versuche ich hier immer auch praktische Hilfe anzubieten und auch Kritik, die weh tun kann, zu schreiben.

Zitat:
(Die Trennung ging tatsächlich von mir aus)

Doch was nützt mir diese Erkenntnis nun?


Diese Erkenntnis zeigt Dir, dass Du Dich zum Zeitpunkt Deiner Entscheidung völlig richtig entschieden hattest.
Nun musst Du nur bereit werden, das, was Du entschieden hast, als für Dich richtig anzunehmen.

Das Leben geht nun weiter für Dich. Und jeden Tag triffst Du neue Entscheidungen.
Immer erst nach einer Entscheidung wirst Du wissen, ob es mehr gut oder eher ungünstig war, etwas so zu entscheiden.
Anders geht es nicht. Zufrieden wirst Du, wenn Du Dir immer wieder einmal anschaust, wo Du heute stehst.
Und dann entscheidest, wohin Du weiter gehen willst.
Für eine starke allgemeine Angst (GAS) wird dann kaum noch Platz sein, wenn Dir klar wird, dass Du am Steuer
Deines Lebens stehst und kein anderer.

Bernhard

Wow Bernhard....danke für diesen ausführlichen Text.
Du hast mir nun eine Menge zum Nachdenken gegeben.

Besonders der letzte Abschnitt ist sehr gut. Ich denke auch genau dieses -Annehmen- ist mein Problem dafür brauche ich anscheinend Unterstützung. Rein vom Verstand her weiß ich dass es das einzig Richtige war nur der Rest von mir scheint es anders zu sehen

Nun werde ich erstmal über Deine Worte nachdenken.

Lieben Gruß Li

A


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Mira Weyer
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