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Zitat von Gnomenreigen:
erst einmal Respekt für Dein Engagement! Dass das keine leichte Aufgabe ist, dürfte jedem klar sein. Ich weiß nicht, ob Du meine Meinung teilen kannst (?) Du erlebst da sehr viel mehr, ich habe es nur privat erlebt...., aber ich würde meinen, dass gerade eine sachliche Beschäftigung mit dem Tod, auch direkt ins Leben führt? Ich will damit sagen, man erlebt es persönlich, auch in der Literatur, im Film. Da sind Menschen auf ihrem Sterbebett, und sie denken im Angesicht der Kürze der Zeit, die bleibt und der direkten Konfrontation mit dem Tod, auch über ihr Leben nach. Vielen wird dabei das erste mal so richtig die Endlichkeit ihres eigenen Seins bewußt. Und im Anbetracht dessen erkennen sie erst sich und ihr Leben. D.h. welche Qualität dieses hatte, wie sie es genutzt haben oder im negativen Sinne vernachlässigt haben. Ich bin der Meinung, wenn man - das klingt jetzt sehr verrückt, ich weiß - Menschen im Zuge ihres Erwachsenwerdens zuerst auf das Totenbett legen würde, die Endlichkeit für sie wirklich erlebbar machen könnte, würden viele Leben ganz anders verlaufen. Im Bekanntenkreis habe ich das auch zwei mal miterlebt, bei tödlichen Krankheiten. Die Menschen haben aus dem Bewußtsein heraus ihr Leben völlig verändert, mit anderen Inhalten und Schwerpunkten.



Voll und ganz! Sich im Leben bewusst werden und vor allem die Angst dazu ablegen. Verdrängen könnte man - sollte man aber nicht, dass ist wie mit anderen Therapieformen vor denen man sich fürchtet, es akzeptieren und sich der Angst stellen, dabei ist es ganz unwichtig wie man dabei über das wie und was denkt. Ob man Religion oder Evolutionstheorie einbringt, Christlich/Muslimisch/Buddhistisch oder Atheist, einfach nur seine Vorstellungen freien lauf lässt, sich aber immer wieder klar macht das man keine Angst haben muss. Ganz viele haben mehr Angst vor dem Leben und stellen sich nicht den Problemen und Ängsten, sie versuchen es zu kompensieren und verdrängen. Sie haben Angst vor dem Sterben (nicht vor dem Tod) und vor Schmerz, aber sie Rauchen und Trinken oder Leben ihr Leben ungesund. Ganz so schlimm wird es nicht werden, es gibt doch Mittel welche den Schmerz oder die Angst nehmen, hat man nicht immer irgendwelche Ausreden oder Fluchtpunkte? Wenn viele über ihre Gedanken und Gefühle berichten kann dies nur positive Auswirkungen haben, sogar bei/in einem Trigger. Ich kann 90 werden oder älter aber was wenn mich dann erst der Gedanke quält das ja auch ich die Welt verlassen muss. Ich habe sie ganz oft weinen sehen und spürte ihre Angst und Verzweiflung, muss man so lange Leben um erst am Ende ein Bewusstsein dafür zu erlangen? Ich denke nicht.

@jawa Genau das ist es, ich habe es so in etwa vermutet. Mann könnte, wenn man über eine Portion schwarzen Humors verfügt sagen Und hinterher ist man klüger Nur nützt das dann eben nichts mehr. - - - Und wahrscheinlich ist das für Dich und alle die Menschen, die - in welcher Form auch immer - häufig mit dem Tod zu tun haben, auch ein Prozess, der persönlich wachsen läßt. Was ja u.a. neben der Empathie eine Grundvoraussetzung ist, den Menschen in dieser letzten Lebensphase beistehen zu können. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei sehr vielen Mitarbeitern bewirkt, bewußter zu leben, zu handeln, zu empfinden. Ich bin bei all der Trauer jedenfalls froh, dass ich den Tod erfahren habe, dass ich wirklich verinnerlichen konnte, dass es einen Anfang und ein Ende gibt. Und es das Dazwischen ist, was uns bleibt, mehr oder weniger zu gestalten. Zudem ich die allermeisten Menschen so erlebe, als wenn ihr Leben unendlich wäre, zeitlebens ist da immer noch genug Zeit ...für später

ich häng hier noch mal ein Zitat mit der Frage von Karl Kraus an, weil es zum Thema passt und ganz witzig ist:
Gibt es ein Leben vor dem Tod?





Mira Weyer
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