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Hallo!

Ich bin neu hier und stelle mich mal kurz vor: Bin weiblich, 30 Jahre und seit 9 Monaten alleinerziehende Mama. War schon einmal vor drei Jahren in Therapie wegen generalisierter Angststörung und nahm damals auch Trevilor. Dann ging es mir so gut, dass wir die Medikamente ausschlichen und ich die Therapie mit einem glücklichen Lächeln beenden konnte. Dann zog ich in eine andere Stadt, lernte einen Mann kennen und tja, nach 4 Monaten war ich dann schwanger.

Aber die Schwangerschaft war alles andere als schön. Erst bekam mein Hund Lymphdrüsenkrebs. Ich habe alles versucht ihm zu helfen, aber es war zu spät. Er starb grade mal mit 3 Jahren und ich verlor nicht nur einen Hund, sondern meinen besten Freund, mein Baby, meinen Seelenheiler. Ich war total fertig und kann bis heute noch nicht darüber reden, ohne in Tränen auszubrechen - wie grad wieder. Dann zog ich mit meinem damaligen Freund zusammen. Kurze Zeit darauf entpuppte er sich als riesiges fieses Ar., der mich mit Worten jeden Tag so fertig machte, bis ich weinend zusammenbrach. Er beleidigte mich ständig und ich habe es ertragen, weil ich dachte, er hatte recht und ich ja diejenige war, die psychisch krank war und mittlerweile wieder über schlimmen Schwindel jammerte. Meine Familie, meine Freunde warnten mich, ich soll mich von diesem Typen trennen, aber ich wünschte mir so sehr eine eigene kleine Familie, dass ich die Hoffnung noch hatte, nach der Geburt wird alles gut und es ist nur der Stress, den werdende Eltern durchmachen.

Leider konnte ich keine normale Geburt haben, da mein Baby verkehrtrum lag und somit eine normale Geburt zu gefährlich war. Somit bekam ich einen Kaiserschnitt, den ich wegen einer PDA voll mitbekam. Es war für mich die Hölle. Ich hatte ständig die Angst zu sterben, sie rüttelten auf dem OP-Tisch so sehr an mir rum, dass ich dachte, die schlachten mich. Klar bekam ich dann mein Baby in die Arme, aber die Angst war zu stark um diesen Moment hätte genießen zu können. Die Zeit nach dem Kaiserschnitt war auch schlimm, da ich mich kaum bewegen und um mein Baby kümmern konnte. Nach dem Klinikaufenthalt bin ich wieder in meine eigene Wohnung gezogen, weil ich mich bei meinem damaligen Freund nicht mehr wohl fühlte und schon Angst vor ihm hatte, da er mich immer als Sündenbock missbrauchte.

Es war eine sehr harte Zeit, mit so einem kleinen Baby zurecht zu kommen. Stillen, kaum Schlaf bekommen, ständiges Babygeschrei wegen Koliken, Haushalt ... es war kaum schaffbar und ich bekam keinerlei Unterstützung von meinem Ex. Ehr im Gegenteil, er ging mit unserem Kind um, als wäre es schon 3 Jahre alt. Das heißt, er war es in die Luft und fing es wieder auf. Mir war jedesmal schlecht und ich bat ihn das zu unterlassen, da es einfach viel zu früh war und das Baby den Kopf noch nicht halten konnte. Daraufhin bekam ich wieder beleidigende Worte an den Kopf geknallt und er machte mich so fertig, bis ich wieder weinend zusammenbrach. Ich hatte solche Angst, dass dem Baby was passiert und er stellte mich hin, als hätte ich von nichts eine Ahnung. Als er dann einmal mit dem Baby spazieren war, habe ich in sein Handy geschaut, wo ich sehr eindeutige SMS an eine andere Frau entdeckte. Ich war fertig mit der Welt, aber konnte nicht mit ihm Schluss machen, weil ich vor seiner Autorität solche Angst hatte. In dieser Zeit ging es mir schon sehr schlecht. Ich bekam kaum Luft, Dauerschwindel, Ohnmachtsnähe ... aber ich dachte es wäre von dem fehlenden Schlaf. Da mein Ex mit diesen Symptomen und mir nicht klar kam, weil ich ja in seinen Augen zu fett und hässlich geworden bin, hat er dann mit mir Schluss gemacht - ich danke ihn heute insgeheim dafür!

Ich bin dann für ein paar Tage mit meinem Kind zu meinen Eltern gefahren und da ging es dann richtig los. Ich bekam von meinem Ex SMS, dass ich meinen Ar. gefälligst zurück bewegen soll, er will sein Kind sehen. Und da ich darauf nicht reagierte und mal ein paar Tage für mich und mein Baby sein wollte, bekam ich Droh-SMS, dass er zum Jugendamt geht und denen sagt, dass ich psychisch so krank sei und mich nicht um sein Kind kümmern könnte. Wenn ich Glück hätte, dürfte ich später dann mein Kind mal bei ihm unter Aufsicht des Jugendamtes besuchen kommen. Des weiteren war er beim Gericht, weil er das Sorgerecht haben möchte. Und da erzählte er wieder die Story, ich wäre unfähig, weil ich psychisch so krank und eine Gefahr für`s Kind bin. Kaum wieder daheim, musste ich beim Jugendamt antanzen und mir blöd kommen lassen, dass ich die Pflicht habe, dass der Vater sein Kind besuchen kann. Die erste Frage war sowieso: Was haben sie denn für eine psychische Erkrankung und ihr Ex macht sich ja solche Sorgen.

Von da an konnte ich ihn nicht mehr ertragen. Meine Anwältin setzte mich auch unter Druck, dass sie nur Gesunde vertreten könne. Somit muss ich hier schauspielern, dass alles so super läuft und es mir prima ergeht. Ich suchte mir schnell eine Wohnung in der Nähe meiner Eltern, zog dann innerhalb von einer Woche um. Es war viel Stress beim Umzug, da mein Ex dem Umzugsunternehmen seinen ganzen Sperrmüll mitgab und sich abends per SMS noch erkundigte, ob sein Einzugsgeschenk ankam. Jede Woche kommt er nun vorbei und besucht unser Kind. Jedesmal ist es für mich der Horror, ich kann ihn einfach nicht mehr sehen, er hat mir soviel Fieses angetan, ich verachte ihn nur noch.

Jetzt sitze ich da und habe jeden Tag Angst. Es kommen auch immernoch SMS, wo er mir versucht einzureden, dass ich eines Tages an der Erziehung scheitern werde, weil mich meine Angst besiegen wird und dann werde ich nach seiner Hilfe betteln usw. - er versucht mich fertig zu machen, so wie er es schon in der Schwangeschaft mir androhte.

Ich bin total fertig mit den Nerven. Habe Angst vor dem, was noch kommen wird. Angst vor dem Jugendamt, dem Gericht, der Zukunft. Ich habe Angst, dass mein Ex Recht hat und ich eines Tages an all dem zerbreche.

Mir geht es auch total schlecht und ich habe Angst, dass ich sterben werde und mein Kind zu meinem Ex kommt. Um Himmels Willen, das wäre das Schlimmste, was meinem Baby passieren könnte. Meine Symptome sind so widerlich, ich halte sie kaum aus. Mir ist dauernd schwindelig und benommen (als würde ich alles träumen). Meine Augen flimmern (wie Schnee vor Augen), ich kann kaum lesen und habe ständig das Gefühl, ich würde jeden Moment in Ohnmacht fallen, zittige Arme und Beine. Durchfall, Übelkeit, Luftnot und ein starkes Erschöpfungsgefühl machen mir alles noch viel schwerer. Ich war beim Arzt und wurde durchgecheckt. Bluttest war in Ordnung, Lungenfunktionstest war normal, MRT Kopf war bis auf eine Zyste unauffällig, Augenarzt meinte meine Hornhaut sei in Ordnung, HNO fand nichts. Habe Antidepressiva probiert, aber sie jedes Mal nicht vertragen.

Sind das wirklich alles Angstsymptome?? Ich habe Angst zu sterben und mein Kind zurückzulassen. Ich habe Angst alles nicht mehr zu schaffen. Die Symptome habe ich 24 Stunden, rund um die Uhr und hin und wieder merke ich, wie Angst in mir hochkriecht. Ist das normal? Habt ihr ein paar Tipps, was ich tun könnte, damit es mir schnell wieder besser geht und dem Druck standhalte?? Gibt es natürliche Mittel, die mir helfen könnten, wenn ich schon keine Antidepressiva vertrage??

Ich muss doch ne starke Mami sein, muss kämpfen um mein Kind und habe solche Angst, diesen Kampf nicht zu gewinnen! Habe schon ein schlechtes Gewissen meinem Baby gegenüber, dass ich so da hänge und nicht die glückliche Mami sein kann, die es verdient hätte. Ab nächsten Montag beginne ich auch eine Tiefenpsychotherapie, hoffentlich hilft sie mir.

Bin dankbar für jede Hilfe! Sind das alles nur Angstsymptome? Wie gehe ich mit denen am besten um? Wie komme ich aus dieser Kacke wieder raus? ... bin echt verzweifelt!!

LG Athene

30.06.2011 20:11 • 30.06.2011 #1


1 Antwort ↓

Hallo Athene,

das du Angst hast und dir diese Situation über den Kopf wächst, oder gewachsen ist, dass leuchtet absolut ein. Du bist durch die Hölle gegangen, aber du stehst bereits am Ausgang, auch wenn es da noch sehr heiß ist. Das Problem, dieser schlechte Mensch, der eins dein Lebensgefährte war, der hält den Ausgang verschlossen.
Athene du musst unbedingt gegen ihn vorgehen unbedingt!
Hast du deiner Anwältin denn mal gezeigt, was er für furchtbare SMS schreibt?
Athene es gibt Rechtsmittel gegen solche Menschen. Einstweilige Verfügung, irgendwas. Ich kenne mich nicht allzugut aus, auf solchem Gebiet. Aber das musst du dir nicht gefallen lassen.

Halte irgendwie seine Art fest. Speichere die SMS, nimm Gespräche mit ihm auf, alles was beweist wie er mit dir umspringt und dann gehe gegen ihn vor. Es wird dir keiner das Kind wegnehmen, wenn sie sehen das du unter ihm leidest. Versuche ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Der macht nur heiße Luft.

Ich kenne das nur aus der zerbrochenen Ehe meines Schwagers. Er ist echt ein Fiesling gewesen und seine Exfrau hat auch sehr unter ihm und den verbalen Schlägen gelitten. Nach dem Auszug hat er seine Frustration immer mehr an dem Kleinen ausgelassen. Ihm versucht einzutrichtern, das Mama dies und das ist. Der Lütte hat wieder eingenässt und konnte keine Nacht durchschlafen. So hat sie alles daran gesetzt meinem Schwager das Kind vollständig zu entziehen. Für das Kind und für sie selbst, ist es besser so. Hier meckern zwar alle, das er ein Recht auf das Kind hat, aber das sehe ich anders.
Wenn ein Mensch nicht in der Lage ist respektvoll mit dem Expartner umzugehen und so auch eine vernünftige Basis für das Kind zu schaffen, dann ist er schlichtweg selbst schuld.
DU hast überhaupt gar keine Schuld Athene, die trägt ganz allein ER. Weil ER nicht fähig ist und wahrscheinlich ist ihm das sehr bewusst, deshalb zieht er dich runter, damit er sich selbst besser fühlt.

Ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft Athene.





Mira Weyer
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