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Benommenheit, Erschöpfung, Atemprobleme – ich weiß nicht mehr weiter!
Hallo zusammen,
ich wende mich an euch, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Alles begann vor etwas über einem Jahr: Ich hatte ständig ein Benommenheitsgefühl. Da ich zu diesem Zeitpunkt mit dem Rauchen aufgehört hatte, schob ich es zunächst darauf. Kurze Zeit später kamen jedoch weitere Symptome hinzu – vor allem kalte Füße tagsüber, die abends oft spontan wieder warm wurden.
Zunächst wollte ich nicht zum Arzt gehen und hoffte, dass es von selbst besser wird. Doch leider wurde es eher schlimmer. Vor drei Monaten brach ich schließlich heulend vor meiner Frau zusammen, weil ich mittlerweile nicht nur benommen war, sondern auch extrem schnell erschöpft. Wenn ich beispielsweise eine Lampe aufhänge, habe ich das Gefühl, nicht tief genug einatmen zu können. Meine Knie werden weich, ich fange an zu zittern, und mir wird schlecht. Auch beim Kochen im Stehen habe ich eine starke Benommenheit und kann mich kaum konzentrieren.
Zusätzlich begleitet mich seit dem Rauchstopp ein verstärkter nächtlicher Harndrang. Meistens muss ich mindestens einmal pro Nacht aufstehen oder morgens sehr dringend zur Toilette.
Für mich sah und sieht es von Anfang an nach einem Herzproblem aus. Herzstolpern habe ich schon lange, aber es wurde im Langzeit-EKG als unbedenklich eingestuft. Trotzdem mache ich mir große Sorgen. Ich kontrolliere mittlerweile oft meinen Puls und Blutdruck, habe zeitweise sehr häufig gemessen, um herauszufinden, ob meine Symptome durch Blutdruckprobleme entstehen.
Daraufhin ging ich doch zum Arzt. Es wurden eine Blutuntersuchung (inklusive Schilddrüsenwerte), ein EKG und eine Blutdruckmessung durchgeführt – alles ohne Befund. Zu diesem Zeitpunkt war das Gefühl, nicht tief genug atmen zu können, ständig präsent, besonders im Liegen empfand ich es als noch schlimmer. Mein Arzt schrieb mich zunächst für zwei Wochen krank, später folgte ein Langzeit-EKG, ebenfalls ohne Auffälligkeiten, und eine erneute Krankschreibung für weitere zwei Wochen.
Mein Arzt geht mittlerweile von einer psychosomatischen Ursache aus. Ich selbst habe jedoch panische Angst, dass eine Herzerkrankung – z. B. ein Problem mit den Herzklappen – dahinterstecken könnte. Inzwischen arbeite ich wieder, doch die Symptome bleiben, auch wenn es etwas besser geworden ist. Besonders körperliche Tätigkeiten wie ein Reifenwechsel bringen mich an meine Grenzen: Mir wird schlecht, mein Kreislauf spielt verrückt, und ich fühle mich völlig erschöpft. Das Schlimmste ist, dass ich mich bereits vorher gedanklich darauf fixiere, dass es gleich wieder losgehen wird.
Gleichzeitig kann ich problemlos vier Stockwerke Treppen steigen, ohne Beschwerden – was für meinen Arzt ein weiteres Argument ist, dass es nicht am Herzen liegen kann. Ein Termin beim Kardiologen steht noch aus, aber es ist sehr schwer, hier einen Termin zu bekommen. Zudem habe ich wahnsinnige Angst davor, dass sich meine Befürchtungen bestätigen. Ich weiß nicht, ob ich es überhaupt schaffe, dort hinzugehen.
Ich sollte vielleicht auch noch erwähnen, dass ich schon länger starke Angst vor verschiedenen Krankheiten habe. Immer wieder befürchte ich, eine schwere oder lebensbedrohliche Erkrankung zu haben, was mich zusätzlich belastet.


Meine Symptome zusammengefasst:

Benommenheitsgefühl seit über einem Jahr
Schnelle Erschöpfung bei körperlichen Tätigkeiten (z. B. Lampen aufhängen, Reifenwechsel)
Gefühl, nicht tief genug einatmen zu können, besonders im Liegen, ist inzw. nicht mehr so präsent!
Weiche Knie, Zittern, Übelkeit, Schwächegefühl bei Anstrengung
Starke Konzentrationsprobleme, vor allem beim Stehen, im liegen gar nicht im setzen auch eher nicht (z. B. beim Kochen)
Kalte Füße tagsüber, die abends oft spontan warm werden
Nächtlicher Harndrang (mindestens 1x pro Nacht oder morgens sehr stark)
Herzstolpern (im Langzeit-EKG als unbedenklich eingestuft)
Häufige Kontrolle von Blutdruck und Puls, um mögliche Ursachen zu finden (inzw. weniger)
Angst vor einer Herzerkrankung, insbesondere Herzklappenprobleme
Nach heißer Dusche zittrig
Gelegentlich stechende Schmerzen im Herzbereich
Stark trockene Augen, besonders wenn ich bei der Arbeit zittrig werde
Generelle Angst vor Krankheiten, die mich zusätzlich belastet

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder einen Rat für mich?

Heute 09:23 • 14.03.2025 #1


14 Antworten ↓


Hallo,

ich bin kein Arzt, aber es ist schon eine ganze Menge bei Dir gemacht wurden.
Ich kenne die Symptome auch - vor allem das Gefühl nicht richtig durchatmen zu können. Nach vielen Untersuchungen ist für mich klar, dass es eine Kombi aus Rückenproblemen und meiner Angst ist.
Bei Dir liest sich das ganze auch so - es scheinen mir typische Angstsymptome zu sein, auf welche Du ein besonderes Augenmerk legst. Sie sind zwar tatsächlich da, aber durch Deine Fokussierung auf die Symptome erscheinen sie Dir besonders schlimm.

Bist Du in Therapie und / oder nimmst AD?

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Benommenheit, Erschöpfung & Atemprobleme

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Zitat von BlueSide:
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht

Mindestens die Hälfte hier im Forum. Das was Du beschreibst ist ganz typisch für eine Angststörung und Hypochondrie. Mach Dich auf jeden Fall auf die Suche nach einem Therapieplatz und arbeite daran, zu akzeptieren, dass du keine körperliche, sondern eine psychische Erkrankung hast.

Nein, auch hier verhält es sich ähnlich Termine bei einem Psychologen würde ich frühestens in 4 Monaten bekommen! Der Hausarzt hat mir Promethazin verschrieben bei Bedarf! Hab ich aber noch nicht verwendet!

Zitat von BlueSide:
Nein, auch hier verhält es sich ähnlich Termine bei einem Psychologen würde ich frühestens in 4 Monaten bekommen! Der Hausarzt hat mir ...

Ich habe auch länger auf einen Therapieplatz gewartet. Lass Dich auf jeden Fall auf mehrere Wartelisten schreiben.

Ist das Medikament ein AD? Mein Hausarzt hat mich damals zum Psychiater überwiesen. Der hat mich mit den AD‘s eingestellt und so konnte ich die Wartezeit bis zur Therapie gut überbrücken.

@BlueSide Hallo BlueSide! Also so wie du deine Symptome beschreibst und was bisher für Untersuchungen durchgeführt wurden, gehe ich davon aus, dass es wohl psychosomatisch ist. Ich habe genau die gleichen Symptome (also, wirklich fast 100%) und die gleichen Untersuchungen wie du hinter mir. Auch nach einem längerer Zeit mit der Angststörung, kann ich mir manchmal nicht vorstellen, das keine körperliche Ursache dahinter stecken soll. Das ist schwer zu begreifen, da der Körper ja vermeintlich „Signale“ sendet. Die Beschwerden sind da, nur haben sie wohl keine körperliche Ursache.
Ich würde den Termin beim Kardiologen aber trotzdem wahrnehmen. Einmal alles von einem Fachmann abklären zu lassen, ist trotzdem wichtig. Sollte da nichts rauskommen, musst du schnell akzeptieren, dass es psychisch ist und vor allem mit dem ganzen Messen und kontrollieren aufhören. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Wenn man sich das antrainiert, wird man es nur schwer wieder los.
Ich wünsche dir viel Glück, dass es dir bald besser geht! Eine Therapie, auch wenn die Wartezeiten lang sind, ist immer sinnvoll. Egal, ob es sich um eine „kleine“ Angststörung handelt oder man denkt, dass die Probleme nicht so groß sind. Ich habe auch direkt eine Therapie angestrebt und es hat mir sehr geholfen.
Liebe Grüße!

@BlueSide je nach dem, wie stark du dich von deinen Symptome eingeschränkt fühlst, würde ich mich erstmal über ne Angstkreislauf etc. belesen. Ich denke nicht, dass man sofort ein AD nehmen muss… wie gesagt, es kommt drauf an, wie es dich belastet…

Es fällt mir schwer das zu glauben...obwohl es mir lieber ist als eine Herzerkrankung! Aber gerade die kalten Füße die Benommenheit im Stehen, sowie der nächtliche Harndrang lässt mich eher daran glauben das es doch vom Herzen kommt!

Zitat von BlueSide:
Es fällt mir schwer das zu glauben...obwohl es mir lieber ist als eine Herzerkrankung! Aber gerade die kalten Füße die Benommenheit im Stehen, ...

Nichts davon ist das Symptom einer Herzerkrankung, wohl aber einer Angsterkrankung. Wenn das Stresssystem ausser Kontrolle ist, ist vermehrter Harndrang nix ungewöhnliches. Ich gehe nachts bis zu drei oder vier Mal aufs Klo und mein Herz ist gesund.

Zitat von BlueSide:
Es fällt mir schwer das zu glauben...obwohl es mir lieber ist als eine Herzerkrankung! Aber gerade die kalten Füße die Benommenheit im Stehen, ...

Ich würde mir wünschen, nur einmal in der Nacht auf Toilette gehen zu müssen. Ich gehe oft bis zu drei mal. Und ich glaube, auch das liegt an der Angst. Dadurch hat man nämlich einen leichten Schlaf und merkt die Blase eher, als wenn man tief schläft!

Setz dich auf Wartelisten bei Therapeuten, am besten Verhaltenstherapie. Belese dich zu Therapieformen.

Du kannst in eine Tagesklinik, stationär, Beratungsstellen gehen.

Gute Besserung

Ich kenne das auch alles. Benommenheit, das Gefühl nicht richtig tief einatmen zu können, kalte Füsse etc. Viele Symptome sind nur noch gering vorhanden. Das mit der blase kenne ich auch. Einmal pro Nacht ist wirklich noch gut. Ich renne auch öfters. Und tagsüber habe ich sehr sehr oft das Bedürfnis die blase zu entleeren. Meiner blase geht es aber gut, das sind einfach die Nerven.

Deine Symptomauflistung kommt alles bei Angststörungen vor.

Und 4 Monate Wartezeit beim Psychologen? Herzlichen Glückwunsch, dass du so schnell einen Termin bekommen hast. Teilweise wartet man über 1 jahr - wenn man überhaupt noch aufgenommen wird.

Danke für euren zahlreichen Antworten! Alles schwer zu glauben das mir nur die Psyche diese starken Problem bereitet! Aktuell versuche ich mich einfach mehr zu bewegen, gehe sehr viel spazieren, und hoffe das es wieder besser wird...

Zitat von BlueSide:
Danke für euren zahlreichen Antworten! Alles schwer zu glauben das mir nur die Psyche diese starken Problem bereitet! Aktuell versuche ...

Die Seele schickt den Körper vor, wenn der Mensch nicht auf die Seele hört. Ist wirklich so.

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Beste Grüße
Carsten

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Mira Weyer
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