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Hallo! Mich treibt die Zukunftsangst um. Ab September fange ich eine berufliche Qualifizierung an. Dafür bin ich die ganze Woche getrennt von meiner Familie und ca. 160 km entfernt. Ein Teil von mir ist der Meinung, dass ich mich meiner Angsterkrankung nicht geschlagen geben darf. Ich muss diese Chance nutzen, muss da durch und habe so vielleicht die Möglichkeit, einen Teil der Angst und diese vielen Selbstzweifel hinter mir zu lassen. Aber gerade nachts kann ich den lauten ängstlichen Teil nicht verdrängen. In meinem Kopf drehen sich vernichtende Gedanken, dass ich versage, warum ich mir das antue, wie naiv ich bloss bin, warum ich nicht lieber gleich wieder in eine Klinik gehe. . Lauter Selbstzweifelgedanken. Und dann natürlich die Angst mit den ganzen körperlichen Symptomen, die ich auch habe. Ich bin dort alleine. Ich lass meine Familie im Stich ( was sie nicht so sieht). Puh. Ich hab mal gelesen, dass es ohne Angst keinen Mut gibt. Aber mutig fühl ich mich gar nicht. Eher, als würde ich da in was reinschlittern, was ich gar nicht begreife und überblicke. Etwas, was ich mit meiner Krankheit gar nicht bewältigen kann. Kennt ihr das? Dass man sich selbst gar nichts mehr zutraut? Eine Entscheidung längst gefallen ist und es einfach schrecklich ist, weil es los geht und so ungewiss ist? Ich wäre so gerne neugierig. Abenteuerlustig. Stolz wegen der Chance. Aber da komme ich nicht ran. Diese Gefühle gibt es in meiner Gefühlswelt gar nicht.

29.08.2019 21:53 • 30.08.2019 #1


2 Antworten ↓


Hallo Kiliane,
also erstmal kann ich dir sagen, dass ich all deine Bedenken sehr gut verstehen kann. Wiederum sag ich dir aber auch: Mach es!
Es ist normal, dass du Zweifel hast. Die Angst in uns ist nämlich unglaublich stark. Aber du als Mensch, als das was du bist, bist stärker.
Klar, 160km sind nicht um die Ecke. Aber du beginnst in deinem Wohnort eine Ausbildung und wirst allein schon dadurch viele neue Kontakte knüpfen.
Versuch dir, mit der Zeit, eine Art sicheres Netz aufzubauen. Vielleicht findest du einen tollen Psychotherapeuten oder Psychiater, bau dir ein soziales Umfeld auf mit Freunden auf die du dich verlassen kannst, finde Lieblingsorte (ein schönes Cafe, eine Bücherei, ein Park). Vielleicht hast du neben der Ausbildung noch ein wenig Zeit für Vereinssport.
Und vor allem: gestalte dir deine eigenen vier Wände ganz nach deinen Vorstellungen, so dass DU dich darin wohl fühlst.

Ich bin selbst für meine Ausbildung knapp 100 Kilometer von zu Hause weggezogen. Mich hat dort zwar eh nichts mehr gehalten, aber trotzdem war es mit sehr sehr viel Angst verbunden. Im Nachhinein bereue ich keine einzige Sekunde.
Ich wünsche dir ganz viel Glück für deinen großen Schritt!

Ich finde auch Du solltest es wagen! In einer Umgebung in der man krank geworden ist kann man nur schwer gesund werden. Riskier es, sei mutig, du wirst neue Leute kennenlernen und vielleicht suchst Du schonmal online nach einem Therapeuten vor Ort der Dich unterstützt! Das klappt schon... und wenn nicht... zurück geht immer





Mira Weyer
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