Ich mache zur Zeit eine therapie wegen meiner ängste. Bin aber noch ganz am Anfang. Ich beschäftige mich aber seitdem sehr mit den vermutlichen Gründen/Ursachen meiner ängste. Ich war als kind schon sehr schuechtern und zurückhaltend.in meinen jahreszeugnissen stand immer ein Satz: Due schuelerin ist zu ruhig und beteiligt sich zu wenig am Unterricht. Klar, ich hatte ja damals schon Angst was falsches zu sagen. Wir mussten im mathematikunterricht oft aufstehen und dann wurde das grosse einmaleins abgefragt. Ich war schon panisch beim Aufstehen weil ich wusste ich wuerde vor lauter Angst keine rechenaufgabe lösen können. Alle durften sich nach einer richtig beantworteten Aufgabe setzen und ich stand oft noch als letzte im klassenzimmer weil ich vor aufregung keinen klaren gedanken fassen konnte,geschweige denn eine rechenaufgabe lösen konnte. Mir schoss jedesmal die schamesröte ins gesicht und ich sagte noch weniger als vorher. Rot wurde ich wegen jeder kleinigkeit. Ich habe mich auch oft fremdgeschämt. Wir durften z.b. In der klosterschule keine Bravo zeitschriften lesen, das war eine art Todsuende bei den Nonnen. Klar hatten ein paar diese heftchen unter der bank liegen und ich bekam mit wenn mitschuelerinnen heimlich reingeschaut haben. Mein gesicht hörte gar nicht mehr auf zu glühen vor angst dass die mädchen erwischt wuerden. Ich schämte mich fuer deren suendiges verhalten. In der lehrzeit war ich auch oft so unkonzentriert vor panik etwas falsch zu machen. Und genau wegen dieser panik passierten mir dann auch viele fehler. Es war eine art teufelskreis. Stress im beruf kann ich heute auch noch sehr schlecht aushalten. Seid ihr auch eher so veranlagt (gewesen)? Trifft das auf die meisten angsthasen zu oder gibts auch welche die ihre kindheit und jugend eher als taffe und draufgängerische typen erlebt haben?
11.08.2015 18:54 • • 12.08.2015 #1