ich lese schon eine weile still hier im forum mit und war oft überrascht über die verständnisvollen, netten und aufmunternden antworten, die hier oft gegeben werden. ist im netz ja nicht selbstverständlich. ja, jetzt hab ich endlich den mut aufgebracht, hier auch mal zu schreiben wird sicher wieder elendslang, aber es muss einfach raus:( würd mich freuen, falls es trotzdem jemand zu ende liest und vll sogar was zurückpostet!
zu meiner person, bin 19, komme aus wien und beginne am 1.oktober mit dem medizinstudium. ja, weiß grad nicht so wirklich, wo ich anfangen soll...generell spielte angst immer eine große rolle in meinem leben, so lang ich denken kann schon.
mit 12 bekam ich depressionen, die sich mit unterbrechungen bis jetzt ziehen. ich war bei 2 psychotherapeuten in behandlung, insgesamt etwa 3 jahre. allerdings war die wirkung nie von dauer, leider:( im nachhinein betrachtet waren meine psychischen probleme wohl immer schon auch sehr angst-lastig, und überhuapt haben sich meine beschwerden immer mehr zur angst hin verlagert. meistens handelt es sich dabei um eine ..ähm..ja irgendwie generelle zukunftsangst:( und grad jetzt macht mich die wirklich wirklich fertig.
ach ja, seit einem halben jahr nehme ich außerdem wellbutrin (bin mir grad nicht sicher, wie das in d heißt, elontril glaub ich aber. wirkstoff ist auf jeden fasll bupropionhydrochlorid.) und, wenn ich schlafpobleme hab, trittico. ich weiß, für angst ist wellbutrin eigentlich eine ungewöhnlcihe behandlung, aber in den monaten vor meiner matura im juni war vor allem eine ständige müdigkeit/antriebslosigkeit mein hauptproblem. davor habe ich sertralin und ixel probiert, aber hatte bei beiden medis sehr unangenehme nebenwirkungen. meine neurologin hat mir dann wellbutrin verschrieben, weil es angeblich unwahrscheinlich sei, dass ich andere medis aus den selben wirkstoffgruppen (ssri und snri) besser vetragen würd. und gegen die anriebslosigkeit hat mir wellbutrin wirklich gut geholfen.
seit meiner matura geht es mir wieder erheblich schlechter. ich grüble oft den ganzen tag über...ja...eigentlich über nichts bestimmtes. es ist ein wirklich komisches gefühl, als käme irgendwas ganz schlimmes auf mich zu, nur angst und rastlosigkeit, manchmal so schlimm, dass es mir ständig kalt den rücken runterläuft, ich aus unerfdindlichen gründen zu schwitzen beginne oder dass mir schlecht ist, so, wie vor einer unbewältigbaren prüfung oder so.
das komische ist aber, dass dazu die konkreten gedanken fehlen. also ich könnte nicht sagen, dass ich mich vor einer ganz bestimmten situation fürchte. aus dem bauch heraus rechne ich irgendwie ständig damit, zu versagen und mein leben nicht auf die reihe zu bekommen. und dabei komm ich mir richtig undankbar vor, wo ich doch gar keinen grund für solche gedanken hab:(
boah das hört sich jetzt hoffentlich nicht arrogant an, so ist es nämlich gar nicht gemeint und iwie tu ich mir schwer, es nur zu schreiben, aber eben mit 12 wurde bei mir eine hochbegabung festgestellt, ich hab eine matura mit auszeichnung produziert und den aufnahmetest fürs medizinstudium geschafft, also eigentlich könnt ich stolz drauf sein, so bs jetzt....aber irgendwie schaff ichs nicht und hab wirklich ganz schreckliche angst zu versagen und irgendwie als gescheiterte persönlichkeit zu enden, trotz guter genetischer ausstattung was die intelligenz angeht.
vor 3 wochen bin ich dann nach fast 5 jahren fernbeziehung mit meinem freund(22) zusammengezogen, alles war perfekt, schöne wohnung, er verdient ganz gut, zumindest brauchen wir uns keine großen sorgen zu machen, zumal wir eine wirklich gutes verhältnis zu unseren familien haben.
seht ihr? ich könnte so verdammt zufrieden sein. und dabei heul ich mir fast täglich die augen ausm kopf und bin labil und unausgeglichen weil ich nicht aus meinen düsteren, unausgeformten sorgen und ängsten rauskomm, dass ich irgendwie alles kaputt machen könnte, meine beziehung, mein verhältnis zu meiner familie, dass ich mich im unibetrieb nicht zurecht finde und alles den bach runter geht. ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich damit auch meinen freund ziemlich belaste, obwohl r sich sichtlich bemüht, für mich da zu sein. ich komm schon so ungern zu ihm mit meinen ängsten, weil sie mich einfach so oft plagen und ich ihn nicht auch noch unglücklich machen will.
ich hab nach meinem wechsel zu meiner jetzigen neurologin auf ihren rat hin auch wieder nach einem therapieplatz gesucht, aber das gestaltet sich sehr schwierig, weil vollerstattet plätze nur mit 2, 3 jahren wartezeit zu bekommen sind und die kk sonst nur prinzipiell 21 euro dazuzahlt, und selbst bei günstigen therapeuten dann noch immer 60,70 euro pro woche übrig bleiben würden und ja...wie gesagt, wir kommen finanziell ganz gut aus, aber 280 euro im monat ist trotzdem verdammt viel geld und nur, weil ich nen riesigen vogel hab...((
ich weiß im moment echt nicht weiter und je näher der 1. oktober (studium) kommt, desto schlechter geht es mir...ich kann an nix anderes mehr denken...ich hab solche angst davor...ich glaub, wenn mein freund/familie nicht wär, würd ichs einfach hinschmeißen und mich verkriechen...würd mich am liebsten in luft auflösen können:(
hm, ein halber roman:(...danke schonmal, falls ihr mir antworten wollt.
Lg
20.09.2009 14:55 • • 09.10.2009 #1