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Hallo!
Ich habe ganz fürchterliche Angst davor, dass meine Oma stirbt. Sie wird ja irgendwann sterben, immerhin ist sie über 90. Aber mein Vater ist dann ganz allein. Meine Geschwister und ich studieren in anderen Städten, meine Mutter ist gestorben und mein Vater glaubt, er sei Schuld daran.
Wenn ich zu meinem Elternhaus komme, habe ich jedesmal Angst, mein Vater liegt tot im Bett und wenn ich gehe, kann ich es kaum ertragen, seinen traurigen Blick und die unterdrückten Tränen zu sehen.
Ich habe furchtbare Angst vor dem Tag, an dem meine Oma stirbt, die der letzte feste Halt für meinen Vater ist, sein zu Hause.
Was soll ich denn nur tun?
Meinem Vater kann ich nicht sagen, dass mich das belastet, immerhin ist er selbst schon so traurig. Ich habe solche Angst, dass ich Weinkrämpfe habe, die teilweise stundenlang nicht aufhören, höchstens von einer Phase unterbrochen werden, in der ich nichts denke, nichts tue, einfach nur dumpf da sitze und wirklich nichts tue oder empfinde. Sobald ich anfange, zu denken, geht das Weinen wieder los.
Und in eine Psychotherapie will ich auch nicht, ich kann nicht vertrauen und ich will auch niemandem alles erzählen, was vorgefallen ist. Ich will niemandem sagen, was ich fühle, weil es zu sehr weh tut.
Auch während ich hier schreibe, halte ich innerlich Abstand.
Hat irgendjemand hier Erfahrungen mit sowas?
Oder Tipps, wie ich mit der Angst umgehen soll? Denn es ist ja immerhin etwas, das auf jedenfall passieren wird. Es kommt mir vor wie das Ende der Welt.

07.11.2009 12:53 • 07.11.2009 #1


1 Antwort ↓

Hallo Cobaka,

Du musst Dir klarmachen, dass Du keinen oder wenig Einfluss auf das hast, wie Dein Vater reagieren würde, was er dann tun könnte und dafür auch nicht verantwortlich bist. Das Ganze führt nur dazu, dass es zusätzlich Dir schlecht geht, nachdem in Eurer Familie anscheinend schon genug Schlimmes vorgefallen ist.

Das Einzige, was Du tun könntest, ist zu versuchenDeinen Vater zu überreden, sich professionelle Hilfe zu suchen, schon alleine wegen der Schuldgefühle bzg. der Sache mit Deiner Mutter; wenn er das nicht will, kannst Du ebenfalls nichts Weitergehendes tun und solltest das auch nicht krampfhaft versuchen. Auch wenn sich das kalt anhört.

Deine Vorbehalte ggü. Psychotherapie (trotz eigener, ganz überwiegend guter Erfahrungen) kann ich zwar nachvollziehen, aber die Möglichkeit besteht natürlich, dass Du klar zum Ausdruck bringst, worüber Du reden möchtest und worüber nicht, ein guter Therapeut akzeptiert das. Tut mir leid, dass Du in so einer schwierigen Situation bist, also wenn es Dir zuviel wird, vielleicht probierst Du es einfach mal.

Viele Grüße

pc





Mira Weyer
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