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ich bin schon einige Male geflogen, aber das ist lange her - 1986 und 1988 nach Asien.
Dann noch einige Inlandsflüge in Asien mit so`ner tupolew.

Ich muß sagen, dass die Angst damals noch nicht so schlimm ausgeprägt war. Ich hatte zwar Angst, konnte aber dennoch damit umgehen.
Die richtig heftige Angst kam erst nach dem 11.September.
Ich hätte jetzt unheimliche Angst vor Entführungen oder Attentaten.

Wie hier schon gesagt wurde: Man ist dann völlig ausgeliefert, hilflos.
Beim Autofahren kann ich immer noch selbst Entscheidungen treffen, aber beim Fliegen lege ich mein Leben in die Hände eines anderen. Und das geht für mich gar nicht mehr.

Das hat aber mit meinen Ängsten generell zu tun, dass ich niemandem mehr vertraue, oder nur sehr schlecht Vertrauen fassen kann.

Aber Du solltest dir nicht zu viele Gedanken machen, technisch war die Maschine doch in Ordnung.
Vielleicht hättest du hier nicht fragen sollen, wie Leute über das Fliegen denken.
Ich hoffe, es beeinträchtigt Dich nicht zu sehr.

Ich würde auch sehr gerne wieder nach Asien fliegen, aber meine Gedanken sind zu heftig und lassen sich nicht abstellen.

Ich wünsche Dir, dass Du es genießen kannst, denn irgendwie ist es doch einfach fantastisch.

LG
Mondkatze

Danke an alle, die versucht haben mich zu beruhigen. Inzwischen hat meine Angst vorm Fliegen wieder etwas nachgelassen und ich hoffe, dass sie ganz verschwindet, wenn es denn endlich soweit ist und ich im Flieger sitze. Die Angst vorm Fliegen hat etwas damit zu tun, dass das wohl die unnatürlichste Art ist sich von einem Ort zum anderen zu bewegen. Der Mensch ist nunmal kein Vogel und fühlt sich am Boden sicherer als in der Luft. Ob er dabei größeren Risiken ausgesetzt ist oder nicht, spielt für die Psyche keine Rolle. Dazu kommt noch, dass man sein Leben in die Hände des Piloten und Co-Piloten legt, von ihnen vollkommen abhängig wird, weil man die Kontrolle abgibt. Beim Autofahren hat man ja sein Schicksal selbst in der Hand, das ist der Unterschied. Was einem sicher erscheint, muss ja nicht zwangsläufig auch sicher sein. Aber es fühlt sich so an. Man kann das mit Geldanlagen vergleichen. Auf dem Girokonto bzw. in Festgeldanlagen ist das Geld scheinbar sicherer als in Aktien, aber aufgrund niedriger Zinsen und der Inflation verliert es mit der Zeit an Wert, wogegen Aktien in langfristiger Betrachtung die besten Reichmacher sind, obwohl sie stark schwanken und gelegentlich sogar crashen können. Und diese Kursschwankungen machen einem Angst. So kommt es auch dort oben in der Luft hin und wieder zu Turbulenzen, aber man kommt schneller ans Ziel und genießt unter'm Strich sogar eine höhere Sicherheit. Also sollte ich wohl den jüngsten Absturz als eine Art Crash betrachten. Und Crashs ereignen sich doch recht selten. Das beruhigt.

Ich empfand Aussagen von Kollegen auf der Arbeit dazu, dass nun jeweils zwei Personen im Cockpit sein müssten, als irritierend. In Etwa Ja so solls auch sein sagten die. Als wenn das eine langersehnte Notwendigkeit gewesen wäre, die den Absturz mit Sicherheit verhindert hätte. Ich finde, dass die sich es damit etwas zu leicht machen. Wer meint, dass es nun eine 100%-ige Sicherheit vor dem gäbe, was mit dieser Germanwings-Maschine passiert ist, ist etwas naiv. Denn wenn ich fest dazu entschlossen wäre, Suizid mit einem Flugzeug zu begehen, würde ich dies vermutlich auch dann schaffen, wenn ich nicht alleine im Cockpit bin. Dann hau ich den Piloten oder die Flugbegleiterin neben mir halt um oder so. Das soll nicht heißen, dass die Sicherheit dadurch nicht erhöht würde - natürlich kann das auch den gegenteiligen Effekt haben dass so einer sich sowas nicht unbedingt traut. Aber aber eine 100%-ige Sicherheit ist es halt auch nicht. Da müssen manche Leute ihre Erwartungen auch scheinbar runterschrauben und etwas realistischer werden.





Mira Weyer
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