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Kennt ihr das, Ihr versucht eure Angsterkrankung in den Griff zu bekommen und ihr bekommt immer mehr Symptome?
Ich habe die Schnauze voll mich von meiner Angst beherschen zu lassen. Es kostet mich sehr viel Überwindung gegen meine Angsterkrankung anzukämpfen, da ich unteranderem unter der Angst leide, dass wenn ich meine Angsterkrankung in den griff bekomme sterben muss. Totaler Blödsinn ich weiß.
Nun ich habe mich nun nach 29 Jahren Angsterkrankung dafür entschieden meine zweite Hälfte meines Lebens ohne diese unnatürliche Angst leben zu wollen und möchte meine Angsterkrankung (generalisierte Angsstörung und Hypochondrie) in den griff bekommen.
Meine Beobachtung ist, je mehr ich versuche diese Ängste auszuhalten, mir sage, diese Symptome sind nur deine Angst also nichts dramatisches je mehr körperlich symptome bekomme ich.
Kennt ihr soetwas auch?

06.03.2012 15:38 • 11.03.2012 #1


12 Antworten ↓


Sehr typisch für die Hypochondrie ist die suche nach Symptome und deren Ursache. Wenn ein Symptom nicht eindeutig oder mehrfach zugeordnet wird, wird auch automatisch aufgehört simple Methoden zur Bewältigung der Angststörung zu nutzen und sozusagen ein
möglicher ausweg gesucht. Hypochonder sind aufgrund des breiten Symptomorchesters der Angst am schwierigsten zu Therapieren, weil sie in allen Fällen am meisten Gegenstrategien zu einer möglichen Genesung entwickeln.

Für dich lesina gibt es 2 Möglichkeiten!
A) Du profitierst weiter von unendlich vielen möglichen Krankheiten und lebst damit
oder
B) Du bewältigst die Krankheit ganz oben in der Hierachie, die Angst selbst

A


Angst bekämpfen verursacht immer mehr symptome

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das kenne ich nur zu gut geht mir nicht anders

Hallo Lesina,

ich kenne das auch, litt auch unter Krankheitsangst.


Du meintest, dass du jetzt versuchst deine Angst auszuhalten. ich gehe davon aus, dass du auch schon von dem Begriff Angst vor der Ansgt gehört hast und deshalb diese Strategie anwendenst.

Wenn du mich fragst, auch genau die richtige. Ich habe es so auch geschafft.

Meine Frage:

Wenn du deine starken Symptome wieder bekommst, vor was hast du dann Angst?
Hast du Angst davor umzukippen oder an einer schlimmen Krankheit zu leiden?

Das wäre dann soviel ich weiß das Problem.

Du müsstest zusätlich noch einsehen, dass diese Symptome eben nicht gefährlich sind und eben nur durch deine Angst entstehen.

Kann es sein, dass du das noch nich so verinnerlicht hast?

VG und gute Besserung.

@ dust Bei mir variirt das immer, mal ist meine Hypochondrie im Vordergrund dann wieder meine generalisierte Angsstörung und ich bekomme aus heiterem Himmel eine Panikatacke. Die Angst vor der Angst ist auch ein großes Thema.
Ich ziehe in 3 Wochen um und möchte, dass mit diesem Umzug ein neuer Abschnitt meines Lebens beginnt und ich möchte meine Angst in den Griff bekommen. Bis jetzt habe ich wohl immer einen entscheidenden Fehler in der Bekämpfung meiner Krankheit gemacht. Ich hab immer gemacht vor was ich Angst hatte, habe die situation aber immer nie solang ausgehalten bis die Angst völlig verschwunden war.
D.h. ich gehe in große Läden einkaufen, doch wenn mein Einkauf beendet war hatte ich oft immer noch angst und bin nach hause gefahren. Von meinem Psychater den ich seit 4 Monaten habe, erfuhr ich, ich müsste solange im Laden bleiben bis ich keine Angst mehr verspüre erst dann hat es eine Therapeutische Wirkung.

Mit meiner Hypochondrie ist es so, kaum habe ich irgenwo Schmerzen, mögen sie noch so leicht sein fällt mir mindestens eine passende schlimme Krankheit dazu ein. Z.B. hab ich Rückenschmerzen hab ich sicher einen herzinfarkt. Hab ich Kopfschmerzen hab ich bestimmt einen Hirntumor oder ein aneyrisma.
Wenn ich wirklich Krank bin, wie im Moment (Erkältung) ist das für mich eine extreme Quälerei

Im Moment rede ich sehr stark gegen diese Ängste an und gehe nicht zum Arzt. Auch versuche ich mein Blutdruckmessgerät so wenig wie möglich zu benutzen. Seit dem ich mich dafür entschieden habe meine Krankheit in den griff bekommen zu wollen habe ich noch heftiger Symptome als davor.

[quote=dust]Du müsstest zusätlich noch einsehen, dass diese Symptome eben nicht gefährlich sind und eben nur durch deine Angst entstehen.quote]

Da hast du absolut recht. Mein Großes Problem besteht in der Frage: erkenne ich den Unterschied zwischen Syptome auf grund meiner Angst und tatsächlicher krankheit?
Ein Beispiel: ich habe oft Rückenschmerzen. Jetzt weiß ich Rückenschmerzen in einem gewissen Areal können einen herzinfarkt andeuten. Meine immer wiederkehrende Frage: Wenn der Ernstfall eintritt, werde ich dann den unterschied zwischen einem echten herzinfarkt und einem auf grund einer Angststörung eingebildetem Infarkt unterscheiden können?

Hallo Lesina,

ich kann das voll nachvollziehen. Und ich weiß auch das es leicht gesagt ist, dass diese Symptome nicht gefählich sind, usw.
Das Umsetzen ist noch mal um ein vielfaches schwieriger.

Ein großes problem bei uns Angstpatienten ist denke ich oft, dass wir immer alles kontrollieren wollen und immer die absolute Sicherheit haben wollen.

Mir geht es ja auch so. Am liebsten wäre mir, wenn mir jemand 100 % sagen kann, dass ich mit 90 Jahren ruhig in meinem Bett einschlafen werde.

Diese Sicherheit gibt es aber nicht.

Du kannst schon morgen von einem Auto überfahren werden.
Und du kannst auch eine schwere krankheit bekommen.


Beide Möglichkeiten sind aber sehr gering.

Wir suchen uns nur immer diese sehr geringern Möglichkeiten heraus und denken den ganzen Tag daran.

Wir vergessen aber, dass es z.B. 150000 % wahrscheinlicher ist, dass die Rückenschmerzen eben nur Rückenschmerzen sind.

Was mir bisher gut geholfen hat, ist es Wissen aufzubauen. Ich konnte mir damit bisher immer alles sehr gut erklären.

Hab dazu auch einen Blog erstellt in dem ich mein Wissen an andere weiter gebe,

Kannst ja mal reinschauen und vielleicht auch ein Kommentar abgeben.

www.panikattacken-1mal1.de

Wenn du noch Fragen hast, ich stehe gerne bereit, sie zu beantworten.

VG

Deinen Blog habe ich schon mal durchgelesen. Ich wollte auch mal so einen Blog machen, doch die Angst wieder verurteilt zu werden war zu groß.
Ich bin jedoch sehr froh dass andere soetwas hinbekommen. Hochachtung vor dir

Vielen Dank,

ich weiß nur nich was du genau damit meinst. Wieso sollte dich jemand verurteilen wenn du mit deinem Wissen andern Menschen helfen kannst?

Das ist doch eine tolle Sache.

Vg

In meinem Umfeld passiert das oft. Da höre ich so setze, wie bekomm deine Angst endlich in Griff wenn ich etwas nicht tun kann auf grund meiner Angst heißt es du denkst nur an dich
Feunde die ich in den Zeiten in denen es mir besser ging fand, waren ziemlich schnell verschwunden wenn es mir mit der Angst wieder schlechter ging, weil sie damit nicht umgehen konnten. Wenn ich versuchte zu einer verabredung mitzugehen und es nicht schaffte meinte man auf mich könne man sich ja nicht verlassen. Meine letzte verhaltenstherapeutin meinte dann sogar zu anderen Therapeuten an einem Stammtisch, ich habe borderline da ich immer mal wieder es nicht schaffte zu einem Therapietermin zu fahren weil ich zu große angst davor hatte......
ich önnte noch viel aufzählen. Ich denke wenn ich einen öffentlichen Blog darüber hätte würden möglicherweise auch solche vorwürfe kommen und das würde ich glaub net verkraften

Zitat von lesina:
D.h. ich gehe in große Läden einkaufen, doch wenn mein Einkauf beendet war hatte ich oft immer noch angst und bin nach hause gefahren. Von meinem Psychater den ich seit 4 Monaten habe, erfuhr ich, ich müsste solange im Laden bleiben bis ich keine Angst mehr verspüre erst dann hat es eine Therapeutische Wirkung.


Nunja, Du musst dich der Angst stellen, weil das ursächliche Problem eine falsch abgespeicherte Bewertung in Deinem Kopf ist. Eine Angst- und Gedankenspirale rennt dann los in Deinem Kopf, die Du nicht mehr stoppen kannst....

D.h., wenn die Angst im Laden zu groß wird, solltest Du raus gehen, es aber Minuten später wieder versuchen. Dein Verstand muss begreifen, dass nichts passiert.

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung berichten, dass das funktioniert, weil es bei mir genau so war.

Am besten ist, wenn Du es geschafft hast, Dich noch zu belohnen! Ein Eis danach oder irgendwas Schönes gönnen. Der Verstand speichert dann noch verstärkter, dass das die richtige Reaktion und Verhalten war und es geht schneller mit der Umgewöhnung/Lernen.

Zitat von lesina:
Mit meiner Hypochondrie ist es so, kaum habe ich irgenwo Schmerzen, mögen sie noch so leicht sein fällt mir mindestens eine passende schlimme Krankheit dazu ein. Z.B. hab ich Rückenschmerzen hab ich sicher einen herzinfarkt. Hab ich Kopfschmerzen hab ich bestimmt einen Hirntumor oder ein aneyrisma.


Siehe oben.

Auch das beruht auf einer Fehlinterpretation Deines Verstands, denn wie wahrscheinlich ist es, dass Du bei Kopfschmerzen einen Hirntumor hast oder bei Herzrasen einen Infarkt, oder bei...

Relativ unwahrscheinlich.

Genau das, musst Du aber wieder erlernen, z.B. im Rahmen einer Verhaltenstherapie.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir versichern, dass das im Rahmen einer Verhaltenstherapie sehr gut klappt. Ich hatte Deine Symptome, nur noch viel schlimmer. Bei mir war alles Angst, Menschenmengen, Autofahren...gar nicht dran zu denken, über Brücken gehen, oh mein Gott...usw.

Heute denke ich an die Zeit zurück mit einem Schmunzeln und bin immer noch fassungslos, welche große Kraft so eine Angst haben kann.

Als Tip kann ich Dir nur raten, der Angst auch ein wenig Raum zu geben im Alltag. Wenn sie da ist, ist sie halt da. In dem Moment kannst Du sowieso nichts dagegen tun. Dann gib ihr den Raum, den sie verlangt. Die Angst will Dich ja nur auf etwas hinweisen. Nämlich das Du endlich was tun sollst.

Vertraue Deinem Therapeuten. Erlerne verschiedene Entspannungstechniken. Das war für mich auch Schlüssel zum Erfolg!

Verstehe.
Weißt du das Problem an der Sache ist, dass sich Menschen die nicht unter Ängsten leiden, sich das einfach nicht vorstellen können. Es klingt ja auch irgendwie erst einmal komisch. Wieso hat jemand Angst einkaufen zu gehen oder Angst davor Auto zu fahren oder sich an öffentlichen Plätzen aufzuhalten.
Wenn man soetwas noch nicht erlebt hat, kann man nur eines machen. Und zwar sich dafür zu interessieren. Also Bücher darüber lesen, usw,
Kläre doch deine Freunde darüber auf. Erkläre Ihnen wieso das so ist, wie alles funktioniert. Vielleicht haben sie dann mehr Verständnis.

VG

@ Heiko das hast du sehr gut erklärt. Im Kopf weiß ich das leider alles nur an den richtigen stellen gibt es eben doch Zweifel. Den Tipp mit der Belohnung hinterher find ich super. Das werd ich versuchen bei mir einzubauen.
Das mit der Verhaltenstherapie ist so eine Sache. Ich habe diese Krankheit schon sehr lange und habe eineige Therapeuten durch. Bis jetzt immer Verhaltenstherapeuten. Nur einer hat mir wirklich geholfen, doch der hatte mit sich selbst auch sehr große Probleme und musste selbst zum Therapeuten
Meist blieben wir an dem Punk in der Therapie stehen wo mir der Therapeut jedesmal das Gleiche runterleierte, ich müsse meine Angst aushalten und so schwer ist die Bekämpfung von Angsterkrankungen nicht. Ja super dachte ich dann immer, wenn ich die Angst aushalten würde bräuchte ich sie nicht.
In einer psychiatrie hat man das Ganze dann auf die Spitze getrieben, man Hat mich einfach in einen Bus gesetzt und nich 20km weit fahren lassen. Im Bus fing die Angst schon an und als ich in der mir fremden Stadt ausstieg, war an ein aushalten der Angst nicht mehr zu denken. Nach 5 Minuten rief ich mir meist in Panik ein Taxi.
Doch aufgeben möchte ich auch nicht. An meinem neuen Wohnort möchte ich eine Tiefenpsychologische therapie machen am besten gekoppelt mit einer Traumatherapie. Mein Mann versucht mit mir die Ansgt Auto zu fahren oder weiter weh von zuhause langsam in den Griff zubekommen. Ich hoffe es gelingt mir.

Und da wär ich bei dir
@ dust
Das mit dem Erklären ist immer wieder so eine Sache. Noch nicht einmal mein Mann, dem ich die Krankheit schon soooooo oft erklärt habe kann sie verstehen oder gar akzeptieren. Auch von ihm bekomm ich immer wieder zu hören: bring endlich deine Angst in Griff.
Ich denke manchmal jemand der das nicht selbst erlebt hat wird es immer fremd bleiben und er sieht eben nur den Nachteil den er durch meine Krankheit hat.
Die Familie meines Mannes ist ziemlich groß und sie bekommen es über meinen Mann immer wieder mit, dass ich manche Sachen nicht kann. Man hat es auch ihnen schon oft erklärt doch auch dort bin ich die die sich nicht zusammenreisen kann.
Ich habe mich mitlerweile damit abgefunden. Selbst meine Eltern sind mit dieser Krankheit nie zurecht gekommen und ich habe sie seit meinem 11 Lebensjahr.
Ich denke wenn sind es wirklich sehr gute Freunde die sich mit dieser Krankheit wirklich auseinandersetzen und sich dafür interessieren und solche findet man denke ich nicht so oft im Leben.

A


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Mira Weyer
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