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Hallo liebe Community!

Ich heiße Marvin, bin 18 Jahre alt und leide seit einem knappen Jahr an einer mittelschweren Depression, die mein tägliches Leben erschwert...

Zu meiner Vorgeschichte...

Als ich 12 jahre alt war, trennten sich meine eltern - ich zog mit meiner schwester und meiner mutter in eine wohnung, mein vater zog weiter weg und ich hatte wenig kontakt zu ihm.
Meine mutter lernte ihren jetzigen mann kennen und war dann fast nie mehr zu hause, somit war ich mit meiner schwester die meiste zeit alleine.
Nach einiger zeit beschloss das jugendamt, dass ich nicht alleine sein darf.
Ich müsse also zu einer pflegefamilie oder ins heim wenn mich mein vater nicht nehmen würde.
Mein vater nahm ich zu ihm auf, ich war zwar einige km von meinen freunden und meiner schule entfernt, jedoch ging es mir deutlich besser, weil ich nicht mehr alleine war.
zu uns zog dann auch noch seine partnerin mit ihrer tochter.

Ich konnte kein gutes verhältnis mehr aufbauen, also beschloss ich mit 16 den motorradführerschein sowie den auto führerschein zu machen, um unabhängig zu sein.
Mit 17 jahren besaß ich endlich beide führerscheine sowie meine fahrzeuge.
neben meiner ausbildung beschloss ich nun in eine eigene wohnung zu ziehen, da ich unabhängig sein möchte und kein familiäres umfeld mehr gewohnt war...

jetzt kam der punkt wo die ganzen ängste kamen...

Schaff ich es finanziell, ist es schlimm, wieder allein zu sein, wie lange werde ich alleine sein, schaff ich den haushalt etc... - dies begleitete mich jeden Tag.
Nach dem umzug lernte ich eine freundin kennen...
Anstatt jedoch positiv zu denken, verschlimmerte diese beziehung meine ängste.
Es kamen noch ängste wie - wie lang wird es halten, ist sie eh glücklich mit mir, mache ich eh nichts falsch, etc... - Begleitet wurden diese ängste dann von folgenden symptomen: herzrasen, starke übelkeit, konnte nur noch wenig essen, schwindel, panik, schlafstörung...

Nach dem Besuch bei einem psychiater wurde eine mittelschwere depression diagnostiziert.
Ich bekam nun folgende medikamente:

Früh: 100mg Sertralin
Abends: 30mg Mirtabene

nach rund 2 wöchiger einnahme machte meine freundin schluss, den grund weiß ich nicht...
Ich dachte es würde nun schlimmer werden, doch mir ging es nach weiteren 7 tagen deutlich besser... Meine beziehungsängste waren weg und ich konnte mich auf andere sachen konzentrieren... In dieser zeit machte ich auch eine psychotherapie (gespräche) - mein psychologe meinte, es ist erstaunlich wie schnell sich meine krankheit gebessert hat, sowie mein denkvermögen... Nach 3 monaten war die therapie zu ende.

Ich fühlte mich ziemlich gut.
Doch jetzt habe ich wieder eine freundin, ich liebe sie wirklich...
Nur meine ängste sind jetzt wieder da...

Jedesmal wenn ich zu meiner freundin fahre, überfällt mich diese übelkeit (sodass ich bei ihr wieder nichts essen kann), atemnot und herzrasen...

Ich habe ihr meine ganze vorgeschichte erzählt, sie weiß alles und versteht das bzw hilft mir auch, jedoch komme ich von diesem symptomen nicht weg...

Ich will endlich diese symptome loswerden, sodass ich an der angst arbeiten kann, geht aber nicht...

Ich habe für notfälle bromazepam bekommen, die nehm ich aber nie wegen dem suchtlotenzial...

Kurz noch zu den medikamenten:

Das mjrtabene zeigt die gewünschte wirkung, es steigert den apetit (leider über nacht), ich hsbe gewünscht 10kg zugenommen und es wirkt sedierend und schlaffördernd. Leider bin ich tagsüber sehr müde, was mir nicht gut tut.

Von den sertralin hingegen merke ich keine wirkung, die ängste und die symptome sind den ganzen tag über da, bis ich wieder die mirtabene nehme, die stellen mich ruhig und ich kann wieder in ruhe essen...

nun zu meiner eigentlichen frage:

Wie kann ich diese symptome loswerden?
Soll ich nochmal mit meinem psychiater über andere medikamente reden?
Kennt jemand sowas ähnliches? Wenn ja, welche medikamente nehmt ihr?


Ich bedanke mich im Voraus über eure antworten!

Lg
Marvin

12.03.2015 12:30 • 18.03.2015 #1


3 Antworten ↓


Hallo Marvin,

Du hast doch schon mal durch Gespräche mit einem Psychologen sehr
deutliche Verbesserungen erreicht. Deshalb denke ich, es wäre gut, wenn Du
noch mal zu dem gleichen Psychologen gehen könntest.

Kann es sein, das Du durch die Trennung Deiner Eltern und das, was Du dann erlebt hast eine
Ehe und eine Freundschaft ehern negativ siehst?
Hast Du Zweifel, das Freundschaften auf Dauer halten können?

Zitat:
Jedes mal, wenn ich zu meiner Freundin fahre, überfällt mich diese Übelkeit.


Was passt Dir nicht, wenn Du zu Deiner Freundin fährst? Du fährst doch dann in eine Situation, die
Dich belastet. Warum fühlst Du dich unwohl dabei? Solltest Du Dich dabei nicht eigentlich freuen
und entspannen?
Bitte antworte nicht Ich weiß es nicht.
Überlege, und finde es heraus, ganz gleich wie lange Du dafür brauchst.

Viele Grüße

Hotin

A


Angst beeinflusst mein Leben sowie die Partnerschaft

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Hallo Hotin,

vielen Dank erstmal für deine Nachricht und Hilfe!

Ich bin auf alle Fälle bereit, mich nochmals einer psychotherapeutischen Behandlung zu unterziehen, jedoch liegt das Problem darin, dass mein damaliger Psychologe ein Wahlarzt ist, und ich alle Einheiten zahlen müsste, was ich mir leider nicht leisten kann.
Die Krankenkasse erstattet mir nur knapp 30% zurück.
Gibt es kostenlose Psychotherapeuten in Österreich?

Zitat von Hotin:
Kann es sein, das Du durch die Trennung Deiner Eltern und das, was Du dann erlebt hast eine
Ehe und eine Freundschaft ehern negativ siehst?


Ja ganz genau...

Zitat von Hotin:
Hast Du Zweifel, das Freundschaften auf Dauer halten können?


Freundschaften schon, aber Partnerschaften und Beziehungen nicht...
Man hört ja immer wieder, wie viele Ehepaare sich trennen oder wie viele fremdgehen (gerade im Jugendalter) auf Partys etc...
Da bin ich dann immer schon misstrauisch, wenn ich in eine Beziehung gehe und denke oft darüber nach:

Kann ich schon mal zum zählen anfangen, wie viele Monate oder Jahre die Beziehung hält...
Wenn Sie mal ausgeht, wird sie eh möglicherweise einen anderen kennenlernen...

Ich bin das leider von meiner letzten Freundin so gewohnt, dass ich betrogen wurde, ausgenutzt wurde, etc... - wie in allen Lebensbereichen... ich kenn es leider nicht anders...

Zitat von Marviin18:
Was passt Dir nicht, wenn Du zu Deiner Freundin fährst? Du fährst doch dann in eine Situation, die
Dich belastet. Warum fühlst Du dich unwohl dabei? Solltest Du Dich dabei nicht eigentlich freuen
und entspannen?


Die Gedanken wie o.a. kreisen im ganzen Kopf umher, sodass ich, wenn ich zu ihr fahre, schon Angst habe, Sie könnte mich verlassen, ich könnte was falsch machen, etc...

Weiters fühl ich mich auch unwohl, wenn ich bei ihr was esse oder mit ihr... ich kenn das Problem auch von einer anderen Bekannten und meiner Schwester...
Die haben mit dem Essen in der Öffentlichkeit bzw. neben dem Partner auch Probleme...
Die Symptome dabei sind dann so, dass ich nicht mal eine Kleinigkeit essen kann, weil mir so übel auf einmal wird, dass ich kotz** müsste...

Ich weiß leider nicht warum das so ist, mein Psychologe meinte, dass kommt vllt. davon, dass ich immer alleine gegessen habe früher und keiner da war...
Weiters muss ich dazu sagen, dass ich damals sehr schlank war mit ca. 50 kg auf 168cm mit 17 Jahren und ich mir nicht gefiel... ich wollte einfach etwas fester sein... also habe ich immer versucht zwangsweise zu jederzeit zu essen, obwohl ich keinen Hunger hatte, bis mir tw. übel wurde.... und jedes mal wenn ich wo aß, kamen immer wieder die blöden Sprüche Du isst so wenig, wie soll jemals was aus dir werden, du musst das doppelte essen um dicker zu werden... half alles nichts, ich nahm trotzdem nicht zu.

Das komische ist jedoch, wenn meine Freundin bei mir schläft und ich nehme die Mirtabene am Abend, dann bekomm ich auf einmal Hunger und Apetit ohne Gedanken oder Sorgen, da kann ich ohne Probleme essen... tagsüber funktioniert das nicht... Hab ständig Angst, mir würde wieder übel werden oder es fallen wieder blöde Sprüche, obwohl ich nun 10 kg zugenommen habe, worüber ich sehr froh bin.

Also wieso funktioniert es mit der Mirtabene, aber tagsüber nicht mit dem Sertralin?
Wenn ich den Apetit und Beruhigungseffekt von der Mirtabene auch tagsüber hätte, dann könnte ich mich dem Problem stellen und mir somit wieder Selbstvertrauen aneignen und die Situationen meistern.


Weiters muss ich noch sagen, dass ich derzeit anstelle des Grundwehrdienstes den Zivildienst (9 Monate) bei der Landespolizeidirektion mache.
Ich will schon seit Kind immer Polizist werden, jetzt hätte ich sogar eine gute Gelegenheit, da ich nun Erfahrungen im Innendienst mit Parteien bzw. tw. im Außendienst (wenn ich mitfahren darf) sammeln kann...
Da ist jedoch das nächste Problem: Wie soll ich jemals Exekutivbeamter werden mit den Medikamenten bzw. mit der Krankheit?

Als Alternative Berufung möchte ich Astronomie, Meteorologie und Geodynamik bzw. Geowissenschaften studieren... stellt sich wieder die Frage, wie soll ich dann Geld verdienen, wenn ich das mache?

Ich grüble also den ganzen Tag / Nacht durch und mach mir Gedanken über alles... aber leider sehe ich nur die negativen Dinge in meinem Leben...
Was ich eig. schon erreicht habe oder wie schön ich es haben könnte, das löscht es bei mir alles...

Ich möchte nun endlich anfangen positiv zu denken, zu handeln und nicht mehr über alles Nachzudenken...

Vielen Dank im Voraus!

Marvin

Hallo Marviin18

Zitat:
Ich grüble also den ganzen Tag / Nacht durch und mach mir Gedanken über alles... aber leider
sehe ich nur die negativen Dinge in meinem Leben...


Grübeln ist vermutlich Denken, bei dem Du das Ergebnis nicht gut genug findest, also nicht akzeptierst.
Negativ sind Deine Denkergebnisse nicht. Du akzeptierst die Ergebnisse nur nicht. Wenn Du nun
deshalb immer wieder das gleiche überlegst, in der Hoffnung es kommt irgendwann eine bessere
Lösung dabei heraus, kann das eine starke Angst auslösen.
Eine Lösungsmöglichkeit kann sein, Zwischenergebnisse auf Papier zu schreiben. Eventuell erkennst Du
Dein Denken wie in Zeitlupe. Vieles kannst Du dann besser entscheiden, weil Du siehst, welche Gedanken
zusammen passen und was weniger Sinn macht.

Viele Grüße

Hotin





Mira Weyer
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