ich weiß gar nicht so recht wie und wo ich anfangen soll, aber ich schreib einfach mal drauf los ohne wirklichen Plan.
Meine größte Angst ist umzufallen, also in Ohnmacht. Die rührt daher, dass ich als Kind öfter mal einfach umgefallen bin. Angefangen hat es, als ich zum Impfen musste. Das komisch daran war aber immer, dass ich immer erst umgefallen bin, als alles schon vorbei war. Später hat sich das nicht mehr nur aufs Impfen ansich bezogen. Ich bin einmal umgefallen, als ich eine mündliche Kontrolle in der Schule hatte. Hier das komische: Ich hab mich freiwillig gemeldet, weil ich meine Note aufbessern wollte, und auch hier, bin ich erst danach umgefallen. Oder mal beim Augenarzt, ich konnte es einfach nicht ertragen, dass der Typ an meinem Auge rumgefummelt hat. Dann mal einfach früh morgens an der Bushaltestelle, da war nix, ich bin einfach so umgekippt.
Das alles ist jetzt Jahre her. Ich bin mittlerweile 30 Jahre alt. Mein letzter Anfall war vor 10 Jahren glaub ich. Ich war als Teenager auch in Behandlung, aber es wurde nie ein wirklicher Grund gefunden.
Und auch wenn ich jetzt 10 Jahre Anfallsfrei bin ist die Angst doch immer noch da. Das unangenehme dabei ist, dass alle Körperfunktionen aufhören, bis auf das Atmen. Das heißt in 90% der Fälle hab ich eingenässt. Sehr peinlich. Und auch hier kann ich das nur so schreiben, weil mich eigentlich keiner kennt von euch. Es ist mir sehr unangenehm
Nun kam noch hinzu, dass ich vor 7 Jahren einen schweren Schicksalsschlag erleiden musste. Mein Sohn wurde von seinem Vater misshandelt und er ist fast gestorben. Mir haben die Ämter die Schuld in die Schuhe geschoben und ich hatte keine Chance. Damit hat sich diese Angstörung mit Panikattacken entwickelt. Ich bin nicht mehr vor die Tür gegangen, hab das Essen verweigert. Ich dachte ich muss sterben. Es hat lange Zeit gedauert, bis ich in Therapie kam, denn ich habe mich mit Händen und Füßen gewährt mir das einzugestehen, dass ich krank bin. Aber letztendlich habe ich mit Hilfe meiner Anwältin damals einen teilsstationäre Therapie begonnen. Sie ging 3 Monate und war das Beste was ich hätte machen können. Dadurch hab ich die Kraft zurück bekommen um mich und meinen Sohn zu kämpfen. Den Kampf um meinen Sohn hab ich gewonnen. Ich habe ihn seit über 5 Jahren wieder bei mir zuhause. Aber den Kampf gegen die Angst mit Panik kämpfe ich bis heute.
Ich gehe zwar vor die Tür, und erledige auch meine Sachen, wie einkaufen und co. aber oft mehr schlecht als recht und mit größter Anspannung. Oft könnte ich einfach nur heulen, weil diese blöde Angst mein ganzes Leben bestimmt.
Jeden Tag ein neuer Kampf
28.10.2012 13:41 • • 28.09.2013 #1