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Hallo zusammen,

also, ich habe 2012 Abitur gemacht, war dann für ein Jahr in Kanada (WorkTravel), habe danach ein Jahr gearbeitet und bin nun für Maschinenbau an einer FH eingeschrieben. Anfangs wollte ich Design studieren oder ne Ausbildung zum Mediengestalter machen, aber davon bin ich recht schnell abgekommen, weil mir die Branche gar nicht zusagt, das Feld viel zu überlaufen ist und ich die Arbeit doch irgendwie langweilig finde. Will mir das auch als Hobby beibehalten und nicht durch sowas kaputt machen.
Also was solides, dachte ich mir, wie Maschinenbau. Mathe lag mir immer ganz gut (hatte auch Mathe LK) und bin auch sonst sehr Technik interessiert. Nur irgendwie finde ich keinen Draht zu dem Fach. Wir berechnen seit Wochen irgendwelche Kräfte und wie es aussieht, ist das auch die Hautaufgabe später im Job. Mir macht das irgendwie alles Angst, ich will nicht den ganzen Tag im Büro sitzen und nur über irgendwelchen DIN-Tabellen hocken und Kräfte berechnen. Das stelle ich mir unglaublich langweilig vor. Ich weiß zwar, das Feld später ist sehr groß und es ist dumm, das so zu pauschalisieren, aber ich weiß nicht, ob ich da wirklich der Typ für bin. Eigentlich würde ich viel lieber selber basteln, was tüfteln, schrauben, löten, steuern etc., aber ein Studium (egal ob Maschinenbau oder E-Technik oder oder...) scheint mich da auch nicht hinzubringen.
Ich frage mich überhaupt, ob ich wirklich der Typ für ein Studium bin. Ich will nicht ganz hoch hinaus, ich will einen Job, von dem ich ganz gut leben kann, der mir halbwegs Spaß macht und nicht so schnell langweilig wird.
Hinzu kommt, dass ich immer noch (oder wieder) zu Hause wohne und lieber jetzt schon Geld verdienen würde und selbstständig wäre. Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt 4 weitere Jahre so intensiv mit einem Fach wie Maschinenbau auseinandersetzen kann. Außerdem hab ich gehört, dass es ne große Schwemme (Schweinezyklus) bis 2020 an MB Ingenieuren geben soll. Und mein Lebenslauf ist jetzt schon nicht so pralle, sodass ich jetzt schon Angst habe, später nix zu finden und dann dumm da zu stehen. Vorallem, wenn ich mir anschaue, was die Firmen alles von den Absolventen verlangen, das ist doch irre.
Vielleicht wäre auch einfach eine Ausbildung etwas für mich. Am liebsten würde ich ja sowas wie Tischler lernen, nur leider scheint der Beruf sich stark gewandelt zu haben (CNC-Fräse bedienen statt Handarbeit etc.) und der Bedarf auch eher gering ist. Spannend fände ich aber auch Fachinformatiker oder Elektroniker (oder Mechatroniker). Leider habe ich da nie dran gedacht vorher, weil von allen Seiten immer klar war der Junge geht studieren. Auch in der Schule wurde nie darauf hingewiesen, dass es vielleicht auch diese Möglichkeit gibt. Generell wurde bei uns nur auf's Abi hingearbeitet, aber auf's Leben wurden wir kaum vorbereitet. Dabei möchte ich niemanden die Schuld für meinen Zustand geben, aber ich weiß, wie gut Realschüler oder Hauptschüler da betreut werden und ich finde es einfach unsinnig zu glaube, dass jeder angehende Abiturient weiß, was er machen möchte und dass er weiß, dass er auf jeden Fall Studieren möchte. Nach dem Abi stand ich auch erstmal vor einem riesigen Loch. Ich habe inzwischen schon vieles ausprobiert und auch vieles ausgeschlossen, aber so richtig eine Leidenschaft oder ein Ziel konnte ich bisher noch nicht herausfinden. Das macht mich irgendwie wütend innerlich. Ich würde so gerne einfach mal irgendwo fest ankommen und wissen, was ich wirklich will, ein klares Ziel vor Augen haben, auf das es sich lohnt hinzuarbeiten.
Ich habe Angst, dass das nie aufhört und ich nie meinen Weg finden werde. Und es macht mich wütend, dass das bei mir einfach nicht klappen mag bisher. Ich bin eigentlich super motiviert, was zu machen und was zu bewegen, wenn ich nur wirklich wüsste, was.

Vielleicht ist ja jemand in einer ähnlichen Situation und mag sich mit mir austauschen oder jemand hat einen Rat für mich.
Ich musste das aber einfach mal loswerden. Ich habe auch bereits einen Termin zur Studienberatung ausgemacht und zum Arbeitsamt möchte ich auch noch (wenn die mal Zeit haben). Da werde ich mich auf jeden Fall nochmal persönlich beraten lassen. Vielleicht gehe ich auch mal zu einem Psychologen und frage da nach Hilfe. Vielleicht liegt ja das Problem auch wo anders, ich weiß es nicht.

Danke für's Lesen und liebe Grüße
Jan

07.12.2014 00:30 • 07.12.2014 #1


1 Antwort ↓

Hallo jan246,

so sehr schlimm finde ich das eigentlich nicht, wenn Du noch nicht so genau weißt,
Zitat:
Vielleicht wäre auch einfach eine Ausbildung etwas für mich. Am liebsten würde ich ja sowas wie Tischler lernen

Grundsätzlich kannst du so etwas machen. Als ich so alt war wie Du, habe ich auch geglaubt, es geht auch
ohne Studium. Da hatte ich mich aber geirrt.
Heute sehe ich das so. Wir leben in einer Schein-Gesellschaft. Das bedeutetet. Für alles, was Du machst, vor allem
im Beruf brauchst Du einen Schein.
Angeblich leben wir in einer Leistungsgesellschaft. Diese Sichtweise ist vermutlichvorsätzliche Täuschung.
Inzwischen ist es mir fast egal. Während meines Berufslebens habe ich mir oft gewünscht die Gesellschaft würde sich
zu einer Leitungsgesellschaft wandeln.
Also schau in den jungen Jahren zu, dass Du irgend etwas studierst. Dann kannst Du später immer nachweisen, das Du einen Schein hast. Wenn Du möchtest kannst Du ja immer noch was ganz anderes machen

Hotin





Mira Weyer
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