nun auch mal ein Beitrag von mir. In der Hoffnung jemand versteht es bissle oder kann mir weiterhelfen etc. Das wird ein bissle länger ich hoffe das ist ok?!
So generell kann ich gut alleine sein auch wenn ich mir mein Leben anders gewünscht hätte. Von dem Thema Kinder habe ich mich inzwischen verabschieden müssen und Mann ist auch utopisch.
In letzter Zeit wird es aber immer schlimmer mit dem Gefühl der Einsamkeit. Und ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.
Bei der Arbeit habe ich mit Menschen zu tun und bin oft Zuhörerin für die Sorgen, Ängste und Probleme anderer Leute; aber privat ist da einfach fast nichts mehr. Eine gute Freundin habe ich noch, inzwischen sehen wir uns wenigstens alle paar Monate wieder und über manches können wir uns austauschen trotz unterschiedlicher Situation, und eine Kollegin die altersmäßig meine Mutter sein könnte mit der ich bissle reden kann; aber alle anderen?! Einige Freundschaften sind in letzter Zeit im Sande verlaufen, ich bin es nun leid mich zu melden und es kommt eh (fast) nichts mehr zurück dass ich merke sie brauchen mich einfach nicht mehr weil sie ihre Partner bzw. Familien haben, und ich laufe nun keiner Freundschaft mehr hinterher weil ich einfach nicht mehr kann/mag. Ich bin leider nicht imstande mir neue Freunde zu suchen. Ich wüsste auch nicht wie oder wo. (Das habe ich mehrfach gehört; "such dir doch neue Freunde", "mach was was dich interessiert - so lernst du neue Leute kennen" etc. In Zeiten von Corona ein Scherz und außerdem bin ich kein Party- und abends-fortgeh-Mensch, eher introvertiert-nachdenklich und brauche eine Weile mit neuen Leuten kennenlernen, habe Schwierigkeiten mit Menschenansammlungen etc.; und Sportverein ist auch nicht ich. Um die 40 scheint neue Freunde zu finden irgendwie noch schwieriger als ich es mit 30 schon empfand.) Als es der einen wegen Trennung schlecht ging haben wir viel telefoniert und ich war für sie da wenn sie mich brauchte und umgekehrt teils auch. Dass der Kontakt nun bei null ist tut mir echt weh. Aber s.o. sie hat einen neuen Partner, Kinder, Arbeit, viel um die Ohren etc. und sie ist glücklich, hat keine Zeit und braucht mich nicht mehr. Oder ich habe zu viel rumgeheult. Oder beides.
Das Leben meiner Freunde geht immer weiter. Meins stagniert.
Ich gehöre (leider) zu den Menschen die ihre Dinge verarbeitet indem sie sich anderen mitteilt. Und es gibt einfach schier keinen mehr mit dem oder der ich über solche Sachen reden kann. Das tut mir garnicht gut, selten dass es mal jemanden interessiert wie es MIR denn geht. Und nicht aus Höflichkeit gefragt sondern aus echtem Interesse.
Um jemanden von meinen Leuten zu sehen bin ich mind. 2h unterwegs. Oder 6 oder noch mehr. In die Nähe meiner Angehörigen zu ziehen kommt für mich allerdings nicht in Frage.
Mein TZ-Job (mental nicht sehr herausfordernd) reicht so grad zum Leben (immerhin!) aber nur weil meine Wohnung sehr günstig ist. Ich täte gerne einen kürzeren Weg zur Arbeit haben aber umziehen ist nicht finanzierbar da die Preise in astronomischen Höhen liegen in der Gegend, v.a. wenn man auf den ÖPNV angewiesen ist. Ich verplempere täglich mehrere Stunden. Mit Fahrtzeit, Wegstrecken sowie Mittagspause bin ich oft bei fast 10h ausser Haus aber habe nur eine reine Arbeitszeit von 6h dafür passt das menschliche, Vorgesetzte Chef sind mit mir mehr als zufrieden aber nach paar Jahren frag ich mich ob ich noch lange so weiter machen kann und will. Beruflich etwas neues anzufangen traue ich mir nicht zu, da stand ich mir schon immer selbst im Wege. (Und manchmal denke ich wenn man zu zweit ist kann man sich da gegenseitig unterstützen aber allein schaffe ich das nicht. Und je älter man wird desto schwieriger wird es überhaupt noch was neues zu beginnen. U.a. hielt Prüfungsangst mich jahrelang davon ab.)
Wenn ich so denke fühle mich als Versagerin. Beruflich nichts erreicht, privat nichts erreicht. Zug abgefahren für alles mögliche.
Wo ich wohne ist es teils zu laut auch wenn es im letzten Jahr besser geworden ist; und wenn alles zusammenkommt (Schlafmangel dank Nachbarn/Umgebung, trotzdem +/- 6h am Tag bei der Arbeit lieb, nett und verständnisvoll sein - oder was noch schlimmer ist wenn es mir psychisch nicht so gut geht so tun als ob, und dann noch die anstrengende Arbeit, dazu die eigene Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation) könnte ich schier abdrehen weil ich einfach nichts geändert kriege bzw. sich nichts ändert, egal wie ich es drehe und wende im Kopf.
Lebe ich nur um anderen den Alltag zu erleichtern und den Tag zu verschönern und ansonsten muss ich großteils einsam und allein mein Dasein fristen?!
Manchmal finde ich mein Leben absolut das allerletzte. Und dann denke ich noch negativer über mich weil ich denke ich bin selbst Schuld daran wie ich lebe und dass es doch letztlich eine Form von 'Jammern auf hohem Niveau' ist.
Hobbies habe ich fast keine mehr und die Interessen sind auch weniger geworden und eh eher weniger gruppentauglich. Ausser dass ich im Sommer gern mal längere Strecken spazieren bzw. wandern gehe. Gibt zwar einen Verein aber die meisten Ausflüge sind Sonntags (und erst war ja alles gestrichen, nun nur mit 3G; dazu eher auf ältere Semester ausgerichtet) und ich brauche einfach einen Tag ausruhen nach langen Strecken, also danach hatte ich schon gesucht. Die Freunde die früher manchmal Samstags wandern gingen und u.a. mich mitnahmen sind vor längerem weit weggezogen. Mehr Ideen habe ich nicht. Also laufe ich nur allein in der Gegend rum. Oder bin daheim.
Bin ich beratungsresistent? Beziehungsunfähig? Oder sind es nur Selbstzweifel, mangelndes Selbstwertgefühl etc.? Bin ich einfach nicht ok?
Muss ich jetzt die nächsten Jahr(zehnt)e so weitermachen bis ich entweder in Rente gehe (und dann völlig vereinsame), krank werde weil mein Kopf irgendwann streikt weil ich zu traurig und unglücklich bin, oder vorher sterbe?! Das kann doch nicht alles gewesen sein im Leben. Oder doch? Muss ich mich damit arrangieren? Warum schaffe ich nicht was zu ändern?
23.10.2021 21:02 • • 26.10.2021 x 6 #1