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Hallo,
nun auch mal ein Beitrag von mir. In der Hoffnung jemand versteht es bissle oder kann mir weiterhelfen etc. Das wird ein bissle länger ich hoffe das ist ok?!

So generell kann ich gut alleine sein auch wenn ich mir mein Leben anders gewünscht hätte. Von dem Thema Kinder habe ich mich inzwischen verabschieden müssen und Mann ist auch utopisch.
In letzter Zeit wird es aber immer schlimmer mit dem Gefühl der Einsamkeit. Und ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.
Bei der Arbeit habe ich mit Menschen zu tun und bin oft Zuhörerin für die Sorgen, Ängste und Probleme anderer Leute; aber privat ist da einfach fast nichts mehr. Eine gute Freundin habe ich noch, inzwischen sehen wir uns wenigstens alle paar Monate wieder und über manches können wir uns austauschen trotz unterschiedlicher Situation, und eine Kollegin die altersmäßig meine Mutter sein könnte mit der ich bissle reden kann; aber alle anderen?! Einige Freundschaften sind in letzter Zeit im Sande verlaufen, ich bin es nun leid mich zu melden und es kommt eh (fast) nichts mehr zurück dass ich merke sie brauchen mich einfach nicht mehr weil sie ihre Partner bzw. Familien haben, und ich laufe nun keiner Freundschaft mehr hinterher weil ich einfach nicht mehr kann/mag. Ich bin leider nicht imstande mir neue Freunde zu suchen. Ich wüsste auch nicht wie oder wo. (Das habe ich mehrfach gehört; "such dir doch neue Freunde", "mach was was dich interessiert - so lernst du neue Leute kennen" etc. In Zeiten von Corona ein Scherz und außerdem bin ich kein Party- und abends-fortgeh-Mensch, eher introvertiert-nachdenklich und brauche eine Weile mit neuen Leuten kennenlernen, habe Schwierigkeiten mit Menschenansammlungen etc.; und Sportverein ist auch nicht ich. Um die 40 scheint neue Freunde zu finden irgendwie noch schwieriger als ich es mit 30 schon empfand.) Als es der einen wegen Trennung schlecht ging haben wir viel telefoniert und ich war für sie da wenn sie mich brauchte und umgekehrt teils auch. Dass der Kontakt nun bei null ist tut mir echt weh. Aber s.o. sie hat einen neuen Partner, Kinder, Arbeit, viel um die Ohren etc. und sie ist glücklich, hat keine Zeit und braucht mich nicht mehr. Oder ich habe zu viel rumgeheult. Oder beides.

Das Leben meiner Freunde geht immer weiter. Meins stagniert.
Ich gehöre (leider) zu den Menschen die ihre Dinge verarbeitet indem sie sich anderen mitteilt. Und es gibt einfach schier keinen mehr mit dem oder der ich über solche Sachen reden kann. Das tut mir garnicht gut, selten dass es mal jemanden interessiert wie es MIR denn geht. Und nicht aus Höflichkeit gefragt sondern aus echtem Interesse.
Um jemanden von meinen Leuten zu sehen bin ich mind. 2h unterwegs. Oder 6 oder noch mehr. In die Nähe meiner Angehörigen zu ziehen kommt für mich allerdings nicht in Frage.

Mein TZ-Job (mental nicht sehr herausfordernd) reicht so grad zum Leben (immerhin!) aber nur weil meine Wohnung sehr günstig ist. Ich täte gerne einen kürzeren Weg zur Arbeit haben aber umziehen ist nicht finanzierbar da die Preise in astronomischen Höhen liegen in der Gegend, v.a. wenn man auf den ÖPNV angewiesen ist. Ich verplempere täglich mehrere Stunden. Mit Fahrtzeit, Wegstrecken sowie Mittagspause bin ich oft bei fast 10h ausser Haus aber habe nur eine reine Arbeitszeit von 6h dafür passt das menschliche, Vorgesetzte Chef sind mit mir mehr als zufrieden aber nach paar Jahren frag ich mich ob ich noch lange so weiter machen kann und will. Beruflich etwas neues anzufangen traue ich mir nicht zu, da stand ich mir schon immer selbst im Wege. (Und manchmal denke ich wenn man zu zweit ist kann man sich da gegenseitig unterstützen aber allein schaffe ich das nicht. Und je älter man wird desto schwieriger wird es überhaupt noch was neues zu beginnen. U.a. hielt Prüfungsangst mich jahrelang davon ab.)
Wenn ich so denke fühle mich als Versagerin. Beruflich nichts erreicht, privat nichts erreicht. Zug abgefahren für alles mögliche.

Wo ich wohne ist es teils zu laut auch wenn es im letzten Jahr besser geworden ist; und wenn alles zusammenkommt (Schlafmangel dank Nachbarn/Umgebung, trotzdem +/- 6h am Tag bei der Arbeit lieb, nett und verständnisvoll sein - oder was noch schlimmer ist wenn es mir psychisch nicht so gut geht so tun als ob, und dann noch die anstrengende Arbeit, dazu die eigene Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation) könnte ich schier abdrehen weil ich einfach nichts geändert kriege bzw. sich nichts ändert, egal wie ich es drehe und wende im Kopf.

Lebe ich nur um anderen den Alltag zu erleichtern und den Tag zu verschönern und ansonsten muss ich großteils einsam und allein mein Dasein fristen?!
Manchmal finde ich mein Leben absolut das allerletzte. Und dann denke ich noch negativer über mich weil ich denke ich bin selbst Schuld daran wie ich lebe und dass es doch letztlich eine Form von 'Jammern auf hohem Niveau' ist.

Hobbies habe ich fast keine mehr und die Interessen sind auch weniger geworden und eh eher weniger gruppentauglich. Ausser dass ich im Sommer gern mal längere Strecken spazieren bzw. wandern gehe. Gibt zwar einen Verein aber die meisten Ausflüge sind Sonntags (und erst war ja alles gestrichen, nun nur mit 3G; dazu eher auf ältere Semester ausgerichtet) und ich brauche einfach einen Tag ausruhen nach langen Strecken, also danach hatte ich schon gesucht. Die Freunde die früher manchmal Samstags wandern gingen und u.a. mich mitnahmen sind vor längerem weit weggezogen. Mehr Ideen habe ich nicht. Also laufe ich nur allein in der Gegend rum. Oder bin daheim.
Bin ich beratungsresistent? Beziehungsunfähig? Oder sind es nur Selbstzweifel, mangelndes Selbstwertgefühl etc.? Bin ich einfach nicht ok?
Muss ich jetzt die nächsten Jahr(zehnt)e so weitermachen bis ich entweder in Rente gehe (und dann völlig vereinsame), krank werde weil mein Kopf irgendwann streikt weil ich zu traurig und unglücklich bin, oder vorher sterbe?! Das kann doch nicht alles gewesen sein im Leben. Oder doch? Muss ich mich damit arrangieren? Warum schaffe ich nicht was zu ändern?

23.10.2021 21:02 • 26.10.2021 x 6 #1


22 Antworten ↓


Hey,

ich glaube,dass das Thema Einsamkeit viele Menschen betrifft und es ist gut,dass Du das so benennen kannst.

Dass bei anderen alles läuft hab ich früher auch gedacht aber das ist selten der Fall.

Manche Menschen haben Familie und Kinder und sind dabei sehr unglücklich bzw. haben das Gefühl,nurnoch zu funktionieren und sich am liebsten davon befreien zu wollen.

Dein Vorteil ist,dass Du frei bist.

Das hier hab ich letztens durch Zufall gefunden:

https://www.gleichklang.de/?gclid=CjwKC...PUQAvD_BwE

Das ist eine Partnerbörse für besondere Menschen (hoffe,die Verlinkung klappt).

A


Festgefahren und ohne Plan B

x 3


Hallo Flame,

ja da hast du wohl recht (dass nur weil man 'alles' hat man nicht unbedingt auch gleichzeitig glücklich ist).

Aber, frei fühle ich mich nicht. Eher einsam gefangen in einem Leben was ich lieber anders hätte.

Dankeschön für den Link (sagte mir was, von denen war vor Jahren immer Werbung in der Zeitschrift vom Bioladen). Aber PV ist echt nicht meins.

Zitat von Meeresliebe:
Eher einsam gefangen in einem Leben was ich lieber anders hätte.


wie haettest Du es denn gerne?

...ähm das habe ich doch ausführlich geschrieben?!

Partner, Freunde in erreichbarer Nähe = Zeit verbringen mit Menschen außerhalb der Arbeit (wo es nicht nur einseitig ist) also die mich mögen und die ich mag, Nachts Ruhe, weniger Freizeit opfern wegen der Arbeit dafür mehr Zeit haben (für zusätzlichen Job z.B.) oder Mut für andere Arbeit suchen, so die Art...

.. ohne Plan B .. naja, wann hat Plan B denn schon mal funktioniert?

Huhu @Meeresliebe =)

denke, ich kann mich relativ gut in deine oben beschriebene Situation einfühlen, wie wohl auch eine ganze Reihe anderer Leute hier im Forum. Bist also ganz und gar kein Einzelfall aber wie sich dadurch auch zeigt, ist die Lösung so eines Dilemmas alles andere als einfach, weil komplett individuell. Es gibt da schlichtweg nichtmal den Ansatz einer Universallösung. Hab' selbst schon lange genug danach gesucht .. und bin mir dessen .. ziemlich .. sicher.

Als ich nach dem Lesen deines Eingangs-Postings ein bisschen in deinen anderen Beiträgen 'recherchiert' habe, um ein vielleicht etwas umfassenderes Bild zu bekommen, bevor ich hier etwas zu Besten gebe, bin ich über die Anmerkung gestolpert, dass du dich eeeigentlich lediglich mit der Absicht hier nochmal eingeloggt hättest, deinen Account zu löschen.
Warum wolltest du das tun, wenn diese ganze Situation 'mit der Einsamkeit und so' gerade doch im Grunde für dich belastender ist, als jemals zuvor? Nase voll von irgendwelchen 'Illusionen' oder 'Wunschvorstellungen'?.. oder einfach das Gefühl, dass es auf diese Weise nicht klappen kann? Und was hat dich letztendlich dazu bewogen, es dann (zumindest bisher) doch (noch) nicht zu tun? 'Hoffnung'?

Ich meine, du steckst da ja wirklich in einer ziemlichen Sackgasse .. klar, muss ich dir nicht sagen, aber hast du schon irgenwelche 'konkreteren' Ideen, was du tun könnest und auch gern wolltest, um selbst etwas daran zu ändern? Also, wenn du komplett auf dich allein gestellt wärst, ohne die Unterstützung von anderen Menschen .. welche Sache würdest du zunächst aufzudröseln versuchen und auf welche Weise? Und was würdest du allgemein auch gern erhalten wollen?.. mach' hier doch einfach mal 'n bisschen 'Brainstorming'. .. werde dich nicht drauf 'festnageln'.

Ich finde, es ist für dich wahrscheinlich wichtig, einen Weg zu finden. Du hast ja schon ein recht konkretes Bild von deinem Ziel, also dem, wo du letztendlich gern landen würdest. Das ist auf jeden Fall auch schonmal ein guter Anfang, wenngleich vielleicht - für mein Empfinden - noch ein bisschen zu .. 'diffus', um direkt angesteuert werden zu können ..

Noch 'ne andere Frage: was treibst du eigentlich so, wenn du nicht 'in-Sachen-Job' unterwegs bist? Klar, die alltäglichen Dinge, die man eben so treibt, um zu überleben, aber darüber hinaus ..?
Ich lese hier immer wieder in Beiträgen von Leuten, die größtenteils (oder auch nahezu komplett) allein sind, dass sie keinerlei Hobbies (oder anderweitige Interessen) hätten und frage mich immer wieder auf's Neue, was sie dann wohl tun? Ich kenne, das von mir selbst eben überhaupt nicht, obwohl ich auch den überwiegenden Teil meines Lebens allein bin und war. Habe wirklich keinerlei Vorstellung davon, würde es aber seeehr! gerne verstehen. Vielleicht kannst du mir ja auf's Pferd helfen ..?

(Wäre im Prinzip ganz gern schon näher auf einige Punkte deines Eingangs-Postings eingegangen, bin aber gerade 'mental' ziemlich blank .. wollte aber dennoch zumindest mal 'Laut geben'. )

Hallo Meeresliebe (schönes Profilbild!),

Zitat von Meeresliebe:
Bei der Arbeit habe ich mit Menschen zu tun und bin oft Zuhörerin für die Sorgen, Ängste und Probleme anderer Leute;

Antwortest Du auch darauf oder hältst Du nur das Ohr hin?

Zitat von Meeresliebe:
ich laufe nun keiner Freundschaft mehr hinterher weil ich einfach nicht mehr kann/mag. Ich bin leider nicht imstande mir neue Freunde zu suchen.

Warst Du früher imstande, Freundschaften zu schließen? Wohl schon. Liegt es nur daran, dass die anderen Familien gründeten oder hat sich auch bei Dir etwas bedeutsames verändert?

Zitat von Meeresliebe:
Ich wüsste auch nicht wie oder wo.

Wie haben es denn Deine Freunde/Freundinnen gemacht? Wohl auf eine Art und Weise, die Dir nicht zusagt(e)? War das ein Fehler oder stehst Du dazu?

Zitat von Meeresliebe:
Um die 40 scheint neue Freunde zu finden irgendwie noch schwieriger als ich es mit 30 schon empfand.

Dachte ich auch lange. Heute, mit über 50, erscheint es mir deutlich leichter, Freundschaften zu schließen. Nur habe ich gar nicht mehr so das Interesse.

Zitat von Meeresliebe:
Als es der einen wegen Trennung schlecht ging haben wir viel telefoniert und ich war für sie da wenn sie mich brauchte und umgekehrt teils auch.

Auch temporäres Gebrauchtwerden hat seinen Wert. Das Wort Freundschaft wiegt manchmal zu schwer. Es kann in der Tat Freundschaft verhindern.

Zitat von Meeresliebe:
Das Leben meiner Freunde geht immer weiter. Meins stagniert.

Beide Lebensvarianten enden irgendwann mal. Der eine lebt(e!) vermeintlich erfüllter, der andere eher unerfüllter. Den Unterschied bestimmt nicht der, der auf das Leben draufschaut, sondern der Erlebende selber - jeden Augenblick.

Zitat von Meeresliebe:
Ich gehöre (leider) zu den Menschen die ihre Dinge verarbeitet indem sie sich anderen mitteilt.

Selbsthilfegruppe?! Tagebuch hier im Forum? Muss es unbedingt Sprechen sein? Evtl. ist Schreiben eine Alternative!

Zitat von Meeresliebe:
Und je älter man wird desto schwieriger wird es überhaupt noch was neues zu beginnen.

Das ist, mit Verlaub, eine verinnerlichte Phrase, die einfach überhaupt nicht stimmt.

Zitat von Meeresliebe:
Beruflich nichts erreicht, privat nichts erreicht. Zug abgefahren für alles mögliche.

Wenn wir alle mal die Radieserl von unten anschauen, ist es dann noch stichhaltig, wie erfolgreich wir waren? Mein bislang größter Erfolg war es, mich aus dem Bewertungsschema Erfolg/Misserfolg zu lösen.

Zitat von Meeresliebe:
Lebe ich nur um anderen den Alltag zu erleichtern und den Tag zu verschönern und ansonsten muss ich großteils einsam und allein mein Dasein fristen?!

Nur?

Zitat von Meeresliebe:
Manchmal finde ich mein Leben absolut das allerletzte. Und dann denke ich noch negativer über mich weil ich denke ich bin selbst Schuld daran wie ich lebe und dass es doch letztlich eine Form von 'Jammern auf hohem Niveau' ist.

Du bist weder schuld an Deinem Leben noch ist es das allerletzte. Für den heutigen Tag jedoch bist Du (und nur Du) verantwortlich, das schon.

Zitat von Meeresliebe:
Warum schaffe ich nicht was zu ändern?

Zwei Denkansätze als Alternative:

1. Warum will ich nichts ändern?
2. Warum erkenne ich nicht, dass gar nichts geändert werden muss?

Wir erbrachten jahrzehntlelange Ausdauer, um unser Leben bis hierher zu führen. Weshalb nutzen wir diese Ausdauer nicht, um aus dem Erlebten zu lernen?

Liucid, vielen Dank für deine ausführlichen Zeilen!

Also dass ich meinen Account nicht gelöscht habe war weil ich mich wegen eines Textes hier ein Stück weit 'verstanden' fühlte. Das gab es hier schon öfter und das gibt es in der Realität nicht so oft...
Für mich ist halt irgendwie (immernoch) strange Dinge in den PC zu tippen die wildfremde Leute lesen (und die ich manchen näher stehenden nie erzählen würde) auch wenn das einem hilft und so dachte ich *man wie bekloppt muss man sein; ich war da ewig nicht; das bringt doch eh nix ich brauche Menschen in echt; ich sollte mal den Account löschen gehen'.

Für mich ist das nicht einfach persönliche Dinge hier hinzuschreiben.

Zitat von Liucid:
. welche Sache würdest du zunächst aufzudröseln versuchen und auf welche Weise? Und was würdest du allgemein auch gern erhalten wollen?.. mach' hier doch einfach mal 'n bisschen 'Brainstorming'. .. werde dich nicht drauf 'festnageln'.

Hier verstehe ich nicht genau was du meinst bzw. wie du das meinst. Hast du mir ein Beispiel?


Das Bild mit dem 'Weg' da muss ich mal weiter drüber nachdenken, danke.


Das mit dem Hottehüh : Ich mag Bücher lesen, manchmal hab ich so Phasen wo ich wieder bissle nähe oder so wie derzeit nach x Jahren mal wieder mit Socken stricken begonnen habe, draußen sein, Filme gucken - oft auch aus Langeweile (oder auch um Kochen, Bügeln etc. wozu ich vielleicht keine Lust habe zu verschönern). Ab und an suche ich neue Strecken wo ich hin- bzw. langlaufen kann oder wo ich mal hinmöchte etc. Fotos mag ich immernoch aber seit das so 0815 ist bin ich davon abgekommen. Mehr fällt mir geraden nicht ein.

moo,
Dankeschön für die Anregungen.

Die Katze auf deinem Bild ist wohl deine - mein Foto ist nur Urlaub gewesen leeeider nicht der Blick aus meinem Fenster.
Zitat von moo:
Antwortest Du auch darauf oder hältst Du nur das Ohr hin?

Also es ist nicht immer nur Zuhören angesagt, auch Unterhalten. Aber, klar bin ich für die Bedürfnisse der Kunden da (und nicht die für meine). Und die sind mir ja nicht egal, ich merke dass es ihnen gut tut mir zu erzählen was sie beschäftigt und so ist das völlig ok für mich.
Es ist nur anders als wenn du privat mit jemandem redest, da ist es (hoffentlich!) ein 'gleichwertiges Verhältnis' an gegenseitiger Anteilnahme am Leben deiner Bekannten / Freunde. Und dieser - ich nenne es mal 'Ausgleich' - fehlt mir oft.


Freundschaften: die meisten waren vom FSJ, da waren wir alle in der gleichen Situation. Schule zuende und ein Jahr was anderes machen bevor es beruflich irgendwie weiterging. Und solange jeder was reininvestierte an Zeit etc. lief das jahrelang ganz gut. Trotz räumlicher Distanz und unterschiedlicher Lebenssituation. Anfangs Briefe geschrieben, ab und an telefoniert, später immerhin aus Zeitmangel noch 1x im Jahr zu mehreren getroffen.
Ich bin dazu dann noch mehrfach umgezogen. Da waren sie vermutlich dann für mich wichtiger als ich für sie denn menschlich gesehen waren die Freundinnen eine Konstante in meinem Leben. Die meisten haben bzw. hatten sämtliche Familienangehörige in der Nähe, Freunde aus Schulzeit, Gemeinde oder Verein weiterhin ums Eck.
(Bei mir sind damals bis auf eine alle von den ca. 8 Schulfreundinnen ein Jahr fortgegangen, ich ja auch, und danach war irgendwie nix mehr groß an Kontakt bis auf eine und das verlief sich irgendwann dann auch.)
Das mit dem 'Fehler' blicke ich leider nicht, wie meinst du das?

Zitat von moo:
Beide Lebensvarianten enden irgendwann mal. Der eine lebt(e!) vermeintlich erfüllter, der andere eher unerfüllter. Den Unterschied bestimmt nicht der, der auf das Leben draufschaut, sondern der Erlebende selber - jeden Augenblick.

Naja wenn ich es so empfinde dann muss (s)ich doch was ändern, oder ich gehe daran kaputt, oder nicht?!

Zitat von moo:
Das ist, mit Verlaub, eine verinnerlichte Phrase, die einfach überhaupt nicht stimmt.

OK. Je älter ich werde desto schwieriger fällt es mir überhaupt noch etwas neues zu beginnen. Früher dachte ich wenn ich erwachsen bin dann schaffe ich dies und das. Als ich erwachsen war dachte ich irgendwann kriege ich dies und das hin. Und inzwischen weiß ich das beides nicht stimmt. Die Selbstzweifel werden größer und die Ängste ebenfalls; nicht die Lebenserfahrung sorgt dafür Dinge lockerer zusehen o.ä. Das ist leider ich.

Zitat von moo:
Wenn wir alle mal die Radieserl von unten anschauen, ist es dann noch stichhaltig, wie erfolgreich wir waren? Mein bislang größter Erfolg war es, mich aus dem Bewertungsschema Erfolg/Misserfolg zu lösen.

Ich habe es nicht geschafft dem Bild zu entsprechen in das man mich pressen wollte also da falle ich schon mal durchs Raster. Klar ist mir das nicht egal was meine Familie Verwandte von mir denken aber aufgrund mancher Dinge in der kürzeren Vergangenheit wird es das aber zunehmend.
Ich glaube ich weiß was davon ich für mich für sinnvoll und erstrebenswert erachte(t habe) und wo ich mir sage das war ich nie - das wollte ich nie - das will ich auch jetzt nicht; oder dies und das ist mir wichtig. (Z.B. mag ich große Familienfeiern nicht und gehe nurnoch hin wenn ich das möchte kann, nicht aus 'das macht man aber so', egal ob es sich um runde Geburtstage, Hochzeiten oder Beerdigungen handelt).
Aber - man hat doch irgendwie ein Bild im Kopf was für einen selbst 'erfolgreich' (bzw. ich würde eher 'zufrieden' sagen) leben bedeutet?! Oder geht es dir da nicht so? Sowas wie Ziele Wünsche Träume. Und wenn irgendwie das nicht erreichbar ist dann kann man schon mal negativ werden...

Zitat von Meeresliebe:

Naja, wenn ich es so empfinde dann muss (s)ich doch was ändern, oder ich gehe daran kaputt, oder nicht?!

Hier würde ich ganz genau hinschauen, ob (s)ich was ändern muss:
a) Muss, kann, darf ....
b) sich oder ich
c) was oder mich
d) ändern?
Alle diese vier Narrative sollten auf den Prüfstand! Bei dieser Untersuchung kommen mitunter neue Fragen auf, die vielleicht zielführender (oder ziel-hinterfragender!) sind.

Zitat von Meeresliebe:
Die Selbstzweifel werden größer und die Ängste ebenfalls; nicht die Lebenserfahrung sorgt dafür Dinge lockerer zu sehen o.ä. Das ist leider ich.

Sorgt(e) nicht die Lebenserwartung für die aktuelle Empfindung?

Das ist leider ich - wenn Du aus diesem Satz noch ein Wort rausnehmen müsstest - welches wäre das?

Zitat von Meeresliebe:
Klar ist mir das nicht egal was meine Familie Verwandte von mir denken aber aufgrund mancher Dinge in der kürzeren Vergangenheit wird es das aber zunehmend.

Wolltest Du es denn schaffen, ins Raster zu passen? Du liest Dich eigentlich nicht so:

Zitat von Meeresliebe:
Ich glaube ich weiß was davon ich für mich für sinnvoll und erstrebenswert erachte(t habe) und wo ich mir sage das war ich nie - das wollte ich nie - das will ich auch jetzt nicht; oder dies und das ist mir wichtig.


Zitat von Meeresliebe:
Aber - man hat doch irgendwie ein Bild im Kopf was für einen selbst 'erfolgreich' (bzw. ich würde eher 'zufrieden' sagen) leben bedeutet?! Oder geht es dir da nicht so?

Es ging mir so, ja. Und diese Bilder hätten bei mir eher in den Abgrund geführt, wenn ich nicht doch irgendwie noch die Kurve gekriegt und den Anker endgültig gelichtet hätte. Als ich mich von den Bildern verabschiedete, kam die Zufriedenheit auf. Ich war also vorher im völlig falschen Modus. Darauf will ich hier eigentlich raus...

Zitat von Meeresliebe:
moo, Dankeschön für die Anregungen.
Die Katze auf deinem Bild ist wohl deine - mein Foto ist nur Urlaub gewesen

Gerne - auf Dir danke für die Rückmeldungen. Ja, Socke ist unser Cheffe... Wo hast Du das Bild denn aufgenommen?

Zitat von Meeresliebe:
Es ist nur anders als wenn du privat mit jemandem redest, da ist es (hoffentlich!) ein 'gleichwertiges Verhältnis' an gegenseitiger Anteilnahme am Leben deiner Bekannten / Freunde. Und dieser - ich nenne es mal 'Ausgleich' - fehlt mir oft.

OK, jetzt habe ich es wohl richtig verstanden.

Zitat von Meeresliebe:
Das mit dem 'Fehler' blicke ich leider nicht, wie meinst du das?

Ich meinte damit, ob Du Dich seinerzeit bewusst für eine andere Lebensweise als Deine Freundinnen entschieden hast und das heute evtl. als Fehler interpretierst oder dazu stehst...

Zitat von Flame:

Dass bei anderen alles läuft hab ich früher auch gedacht aber das ist selten der Fall.

Dieser Satz ist so ehrlich und richtig und auf den Punkt gebracht, dass man zu Menschen die von sich sagen alles Gut nur fragen kann, Du hier und nicht in Hollywood?

moo,
Danke Danke für noch mehr Denkanstöße.
a) bis d) ist für heute zu viel da denke ich die Tage vielleicht mal drüber nach.

Raster: also ich wollte nicht 'auf biegen und brechen' unbedingt mit jeMANNdem mein Leben verbringen aber für mich war der Gedanke normal irgendwann eine Familie zu haben. Aber halt nicht aus Einsamkeitsgründen sondern weil ich denjenigen so sehr mag dass ich mir (zumindest theoretisch, man weiß ja nie was wird das Leben ist unberechenbar) vorstellen kann mein Leben mit ihm zu verbringen - und umgekehrt hoffentlich genauso. Ich möchte ja auch nicht als Lückenfüller (... o.ä. ...) benutzt werden.

Hat leider nie funktioniert. Vielleicht habe ich auch immer falsch gedacht, sagt ihr es mir!?!

Es ist halt manchmal einfach hart allein. Dieses sich ungeliebt fühlen, sich maximal in den falschen zu verlieben, und immer 'nicht ... genug' gewesen zu sein bzw. nur ein 'guter Kumpel'. Oder wenn man merkt dass jemand sich für einen zu interessieren scheint aber so gar nicht die eigene Kragenweite ist. Und wenn man, was weiß ich, 20 Jahre lang gedacht hat 'naja wenn nicht jetzt dann halt irgendwann' dann mag man das schon als eine 'Lebenserwartung' wie du es schreibst bezeichnen können. Und wie gesagt von manchem muss(te) ich mich verabschieden und das ist nicht lustig. Eher tränenreich.
Also täte sagen ich hatte nicht groß andere Wünsche an mein Leben als meine (früheren) Freundinnen, und habe mich nie für irgend eine 'Lebensweise' entschieden. Es ist halt nur so wie: Warum darf ich das nicht haben?. Ich habe immer allen alles gegönnt aber derzeit ist es schwer. Einen soundsoviel-Jahresplan hatte ich auch nie, dafür war ich zu realistisch-pessimistisch, zu genügsam oder zu wenig willensstark, wasweißich.


Beruflich war es halt schwierig für mich aber das hatte ich bereits kurz erwähnt und es ist schon spät...


Das Bild war übrigends in Gibraltar. Schönes Fleckchen Erde.



Was war dein 'falscher Modus'?
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Guten Morgen Meeresliebe,

Zitat von Meeresliebe:
Raster: also ich wollte nicht 'auf biegen und brechen' unbedingt mit jeMANNdem mein Leben verbringen aber für mich war der Gedanke normal irgendwann eine Familie zu haben. Aber halt nicht aus Einsamkeitsgründen sondern weil ich denjenigen so sehr mag dass ich mir (zumindest theoretisch, man weiß ja nie was wird das Leben ist unberechenbar) vorstellen kann mein Leben mit ihm zu verbringen - und umgekehrt hoffentlich genauso. Ich möchte ja auch nicht als Lückenfüller (... o.ä. ...) benutzt werden.

Diesen Anspruch halte ich heutzutage für absolut angemessen und ich denke, Du stehst auch heute noch auf diesem Standpunkt? Es gibt zahlreiche Beispiele von unerfreulichen bis grauenhaften Beziehungen und die meisten davon haben mal romantisch, überidealisiert und deswegen mit einer gewissen Blindheit (oder gar schon bewussten Verdrängung offensichtlicher Tatsachen) begonnen. Natürlich sind das extreme Gegenentwürfe aber dass es so laufen kann, haben wir doch alle im Hinterkopf.
Also, an Deiner von Dir geschilderten Denke kann es wohl nicht liegen und deshalb gibt es keinen Grund, sich dafür Vorwürfe zu machen. Und dass die von Dir genannten möglichen Beziehungen offenbar aufgrund dessen nicht funktioniert haben, ist lediglich folgerichtig.
Ergo: Den sie mag, den kriegt sie nicht und den sie kriegt, den mag sie nicht - ein Beziehungsklassiker. Aber was genau steht dahinter?
Zitat von Meeresliebe:
Vielleicht habe ich auch immer falsch gedacht, sagt ihr es mir!?!

Ich finde überhaupt nicht, dass Du falsch gedacht hast, was Deine Ausrichtung angeht. Deine Herangehensweise(n) sind mir jedoch nicht bekannt und das ist auch nach so langer Zeit schwer nachzuvollziehen und noch anstrengender zu analysieren. Vielleicht - und das ist ein nicht unmöglicher Faktor - war es einfach nur Pech bzw. fehlendes Glück.

Entscheidend für Dein heutiges Wohlbefinden und die kommenden Jahre sind jedoch andere Aspekte:

1. Die Überwertung (vermeintlich) berechtigter Ansprüche der bisherigen kalten Schultern. Diese Überwertung liegt nämlich m. E. vor, wenn bei Dir heute noch das Gefühl haftet, nicht genug (gewesen) zu sein.
2. Die Unterwertung (vermeintlich) geringfügiger Beziehungsqualitäten: Thema Guter Kumpel.
3. Die Verwechslung von Korrelation mit - noch dazu unbewiesener - Kausalität: Allein weil ungeliebt.

Schau Dir das bitte mal in Ruhe an und überprüfe, ob Du wirklich Recht hast mit Deiner Eigeneinschätzung. Und bedenke dabei auch, dass z. B. eine Abfuhr in jungen Jahren rein objektiv überhaupt nichts mit einer späteren nicht zustande gekommenen Beziehung zu tun hat.

Zitat von Meeresliebe:
Und wenn man, was weiß ich, 20 Jahre lang gedacht hat 'naja wenn nicht jetzt dann halt irgendwann' dann mag man das schon als eine 'Lebenserwartung' wie du es schreibst bezeichnen können.

Ja, genau. Nachvollziehbar und auch nicht unüblich. Aber auch hier bitte ich Dich, zu prüfen, ob diese Erwartung denn realistisch, angemessen, und vor allem zielführend war? Wir alle tappen minütlich und manche lebenslang in die Zeitfalle. Wir wägen Vergangenes und vermeintlich Zukünftiges ständig mit der (ebenfalls vermeintlichen) Gegenwart ab und versuchen so, eine Orientierung, eine Kontrolle zu gewinnen bzw. zu erhalten. Das gleiche tun wir mit sämtlichen Sinneseindrücken, entwickeln (vermeintliche) Vorlieben, Ansprüche und v. a. Selbstbilder. Die dadurch entstehende Einteilung und Bewertung erzeugt automatisch auch Grenzen, die gemieden werden bzw. als Mindestmaß erreicht werden müssen - von anderen und natürlich auch von uns.
Das bedeutet hier, dass bei jedem neuen (potentiellen) Partner ein ganzes Anforderungsschema im Hinterkopf auftaucht, vor dem die beiden Akteure (Du und Er) bestehen müssen. Wir bezeichnen das als wir sollten zueinander passen - bestenfalls ein Leben lang. Doch können wir uns überhaupt auf unsere Einschätzung verlassen?
(Ich z. B. habe irgendwie das Gefühl, dass Du Dir mal das Profil von @Spaceman anschauen solltest . Dass ich so denke, hat seine Ursachen und ich bin mir darüber im Klaren, dass meine Einschätzung ganz falsch sein könnte. Trotzdem (!) denke und fühle ich so!)
Fazit: Wir könnten mal, ganz unverfroren, unsere Kragenweitenanforderung an die anderen über Bord werfen und das Leben machen lassen. Ich habe das z. B. seinerzeit gemacht und es hat prima geklappt.Ich habe mit dem Typen, der ich damals war, so gut wie nix mehr gemeinsam. Heute weiß ich, man kann sich selber gar nicht treu bleiben. Umso weniger sollte man dies wollen oder versuchen.

Zitat von Meeresliebe:
Was war dein 'falscher Modus'?

Strukturell das oben Gesagte - Details sind m. E. eher unwichtig. Jeder hat seinen falschen Modus irgendwann mal aufgebaut - meist völlig ohne Absicht. Ich würde vielleicht sogar das Wort falsch streichen. Der Modus an sich ist das Problem. Mann/Frau steht sprichwörtlich selbst dem (Er-)Leben im Wege.

Zitat von Meeresliebe:
Gibraltar. Schönes Fleckchen Erde.

Oh ja - herrlich!

Zitat von Meeresliebe:
Hallo, nun auch mal ein Beitrag von mir. In der Hoffnung jemand versteht es bissle oder kann mir weiterhelfen etc. Das wird ein bissle länger ich hoffe das ist ok?! So generell kann ich gut alleine sein auch wenn ich mir mein Leben anders gewünscht hätte. Von dem Thema Kinder habe ich mich inzwischen verabschieden ...

Hallo Meeresliebe!
Ich kann das von dir Geschriebene zu 100% Prozent nachvollziehen. Tipps, Ratschläge kann ich dir keine geben, da ich selbst in so einem Kreislauf drin bin. (45 Jahre alt - noch nie eine Beziehung gehabt - keine Freunde)

Zitat von moo:
(Ich z. B. habe irgendwie das Gefühl, dass Du Dir mal das Profil von anschauen solltest .

Interessant. Mein Profil habe ich kürzlich erweitert, deshalb bin ich mit nicht sicher, ob Du Dich noch auf alte Informationen beziehst.

Zum Thema kann ich grade nicht viel sagen, da moo bereits so viel richtiges gesagt hat, dem ich im Moment kaum etwas hinzufügen kann.

A


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