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Hallo, ihr Lieben,
ich bin neu hier, also bitte entschuldigt, wenn ich ein Fass aufmache, dass schon hunderttausend Mal besprochen wurde... Ich weiß aber auch einfach nicht mehr weiter und wünsche mir ein wenig Zuspruch von Menschen, die verstehen, wie es mir geht.

Begonnen hat alles mit meiner ersten Panikattacke. Ich hatte eine Trennung hinter mir, habe viel gearbeitet. Eines Tages, in meiner Freizeit, wohlgemerkt, brach ich einfach so von einer Sekunde auf die andere zusammen. Plötzlich nahm ich meine Umgebung nur noch verschwommen wahr. Ich war überfordert, bekam keine Luft. Jeder Versuch, mich zu beruhigen, war zwecklos. Ich wusste nicht, was los war, dachte, ich müsste sterben. In meiner Brust war dieser riesige Knoten, der sich von Sekunde zu Sekunde mehr zuzog. Als ich auf dem Boden lag, die Beine nach oben gelagert, begann ich am ganzen Körper zu zittern. In meinen Armen kribbelte es. Ich war mir sicher: Mein letztes Stündchen hat geschlagen.
Meine erste Panikattacke kam und ging in Wellen, immer wieder döste ich ein, schreckte wieder auf... 12 Stunden dauerte das Theater, es war schrecklich.

Meine zweite Panikattacke bekam ich auch in meiner Freizeit, nämlich im Urlaub. Nach dem Abendessen wurde ich plötzlich fürchterlich unruhig. Es war eine Unruhe, wie man sie kennt, wenn man fürchterlich ungeduldig wird. Ein innerliches Zittern und Vibrieren. Auch damals sprang ich von meinem Stuhl auf, fluchte laut, rannte im Kreis, kratzte mich an den Armen. Ich kannte die Symptome und bekam Angst, wieder in dieselbe Situation zu geraten, wie bei meiner ersten Panikattacke. Und genauso kam es dann auch...
Ich bekam keine Luft, konnte mich nicht beruhigen. Den restlichen Urlaub pendelte ich zwischen Panik und Erschöpfung hin und her. Jede Kleinigkeit versetzte mich in Alarmbereitschaft. Wenn meine Arme einschliefen, hatte ich Angst. Wenn ich in der Öffentlichkeit war, hatte ich Angst. Wenn die Sonne vom Himmel knallte, hatte ich Angst.

Es folgten viele weitere Panikattacken, eine schlimmer als die andere und immer vollkommen unvorhersehbar in unterschiedlichen Situationen. Abends, in der Badewanne zu Hause. Tagsüber bei der Arbeit. Jedes Mal war ich ein Stück mehr überfordert, konnte zum Schluss nicht einmal mehr die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen, um nach Hause zu kommen. Einmal wurde ich zu meinem Arzt gebracht und bekam dort Valium. Meine Erinnerungen an diese Überforderungs- und Angstzustände sind sehr verschwommen. Das sind die Situationen, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Da gab es noch ein paar kleinere Attacken, die ich in den Griff bekommen konnte. Vor allem durch Atmung oder Beruhigungstropfen.

Vor ca. zwei Jahren begann ich dann mit einer Gesprächstherapie, medikamentös begleitet. Zwischenzeitlich ging es mir besser, allerdings habe ich 15 Kilogramm zugenommen. Meine Mitmenschen haben mich darauf angesprochen, die Nase gerümpft, was dazu geführt hat, dass ich die Tabletten selbstständig wieder abgesetzt habe. Außerdem bin ich schon länger nicht mehr zur Therapie gegangen. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als ein normales Leben, ohne Angst und ohne Unruhe, ohne Medikamente und ohne Therapie. Ich habe einfach keine Geduld mehr und merke aber, dass es mir von Tag zu Tag wieder schlechter geht. Mittlerweile habe ich wieder fast jede Nacht Angstträume und wache frierend und schweißgebadet auf.

Bitte, könnt ihr mir ein wenig Mut machen? Ging es euch auch so und mittlerweile besser? Ist da jemand?

05.12.2016 15:08 • 06.12.2016 #1


3 Antworten ↓


Nimmst du denn die Medikamente wieder? Du sagst das es Dir mit Medikamenten besser ging, hast sie aber abgesetzt wegen 15kg zu viel und dummen Geschwätz der Mitmenschen. Du kannst dich jetzt entscheiden entweder Du scheis** auf das Gelaber der anderen, nimmst wieder mit ärztl. Rücksprache die Medis + Therapie oder Du musst weiter leiden Gibt keinen anderen Weg...

A


Zwei Jahre Therapie Ich will mein Leben zurück

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Wenn du normal leben möchtest, dann musst du vermutlich einfach nur normal leben.
Denn dein sogenanntes normales Leben scheint dich in diese Situation gebracht zu haben.

Für jeden ist normal etwas anderes. Und oftmals ist das normal leben für dein Körper etwas anderes als das normale Leben was dein Kopf dir sagt.
Ziemlich verwirrend O.o

Naja, ich dachte auch normal gelebt zu haben, mein Körper sagte mir nach einigen Jahre aber das dieses Leben welches ich führte nicht normal war.
Ich habe 15-25h/Woche Sport gemacht und ca. 10-12h täglich gearbeitet. Mehr gabs nicht. Kurz gesagt ich hatte zu viel Stress. Allerdings merkte ich nicht das ich Stress hatte.

Diesen Stress erkannte ich erst wo es zu spät war. Ich habe Stück für Stück mein Leben geändert. In Richtung eines ganz normalen Lebens gelenkt.
Mein Leben besteht nun nicht mehr nur aus Sport und Arbeit. Sondern auch aus leben und Sehnsüchte erfüllen.
Ich schlafe, esse und trinke gut ohne dabei den Sport zu vernachlässigen.
Ich halte mich von Stress fern so gut es geht und arbeite nicht mehr 60h die Woche. In der Regel jetzt nur noch ca. 25-35h.
Mehr geht noch nicht da ich noch nicht gesund bin. Aber damit habe ich erreicht das diese ständigen Symptome weg sind.
Die Symptome sind nicht mehr täglich vorhanden und auch nicht mehr so extrem stark.
Als Medikament nehme ich nur 1-2 Pillen Tavor 0.5MG pro Monat. Das ist mein Notfallmedi.
Tägliche Dosen gefallen mir nicht. Man wird dick, es macht die Birne weich, oder sonstiges.

Du darfst dich jetzt auf die Strümpfe machen um heraus zu finden was die Ursache ist.
Dann darfst du beginnen/fortführen gesund und regelmäßig zu essen/trinken und zu schlafen.
Du solltest dir ernsthafte Ruhephasen für dich gönnen. Optimal ist 2x täglich.
Einmal um die Mittagszeit, und einmal Abends. Je 1 Stunde reicht.
Hinzu kommen einige Stunden Sport die Woche.
Das ist erst einmal das Aufbauprogramm deiner Physis. Denn wenn die funktioniert, machst du dir darüber schon mal keine Sorgen.
Keine Sorgen hilft immer.

Danach, suchst du dir Rituale die du brauchst um wieder runter zu kommen. Deine ständige Unruhe nervt dich. Du musst dich bewegen.
Dann beweg dich auch! Diese Energie muss weg. Schwing dich aufn Drahtesel und fahre Fahrrad oder der gleichen.

Wenns dir schlecht geht, und du keine Unruhe hast, dann entspanne dich. Heiß duschen oder Baden. Mass., Fango, Musik hören, Rasen mähen.
Egal was. Hauptsache etwas was relaxed und nicht anstrengt.
UND
du musst auf deine Symptome achte vor der Panikattacke. Ich habe keine Panikattacke ohne Anspannung.
Wenn ich also angespannt bin ist das Risiko das ich mich schlecht fühlen werde groß. Also muss ich etwas dagegen unternehmen.
Je nach dem was mein Organismus will, kriegt er denn auch.

Aber als aller erstes. Mach erst mal ne Woche krank und mach was du willst. Erfülle dir deine kleinen Sehnsüchte und erfreue dich an der Welt.
Das gibt dir positive Energie die anderen Schritte durchzuführen.

Google nicht nach Symptome. Akzeptiere deine Krankheit. Setz dich nicht unter Druck. Reagiere einfach nur auf deine Umwelt.
Mach dir keine Präventivgedanken. Konzentriere dich auf das hier und jetzt.

Macht eich keine Mühe. Sie hat sich doch schon direkt, nachdem sie den Beitrag geschrieben hatte, wieder abgemeldet.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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