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Hallo ihr Lieben,

ich mache nun seit einigen Monaten eine tiefenpsychologische Therapie. Mein Therapeut ist super bzw fühle ich mich sehr wohl bei ihm. Ich bin in Behandlung wegen einer Depression und Panikattacken. Das ist beides zum Glück schon viel viel besser geworden. Grund für das alles sind ziemlich wahrscheinlich gewisse Dinge aus meiner Kindheit die sich aufstaut hatten. Nun habe ich eine Frage an euch. Dadurch, dass es mir viel besser geht als zu Beginn weiß ich manchmal gar nicht genau worüber ich mit meinem Therapeuten reden soll. Also es gibt viele Themen die mich beschäftigen aber meistens reden wir irgendwie eher nur darüber was in der letzten Woche so passiert ist. Manchmal wünschte ich mir, er würde das Gespräch wenigstens ein wenig mehr leiden. Er stellt zu Beginn nie eine Frage sondern ich versuche dann irgendwas zu erzählen, aber es kann ja nicht jede Woche etwas erzählenswertes passieren. Außerdem hat er nie irgendwie darüber geredet, was das Ziel der Therapie ist oder irgendeinen Plan. Geschweige denn hat er je über irgendeine Art von Diagnose oder ähnliches gesprochen. Ich würde gerade über die Diagnosen gerne mehr wissen, bezeihungsweise in irgendeiner Art wissen was er über mich denkt/ ob ich Fortschritte mace etc. Ich habe auch oft das Geühl dass ich ADHS haben könnte. Es würde so unheimlich viel erklären, aber ich würde mich nie trauen danach zu fragen.
Wie ist das bei euch. Über was redet ihr? Manchmal hab ich ein bisschen das Gefühl dass es herausgeschmissene Zeit ist.

Liebe Grüße
Maru

06.12.2023 17:15 • 28.12.2023 x 1 #1


6 Antworten ↓


@Maru23

erst einmal freu dich das du überhaupt einen Psychotherapeutenplatz hast! Dann freu dich das er weis was er tut, dich in den Mittelpunkt stellen! Dann ... du kannst ihn alles was dich betrift fragen!

Du sagst selbst das du ein paar Baustellen hast ... die englishsprachigen Länder haben eine Redewendung:
Beat around the bush. Du kennst deine Themen, du mußt nur aufhören um den heisen Brei herum zu reden.

Liebe Grüße
Kara

A


Welche Themen während der Therapiesitzung

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Zitat von Maru23:
aber es kann ja nicht jede Woche etwas erzählenswertes passieren.

Genau darum geht es eigentlich in eine TP nicht, sondern ums „eingemachte“ das meist in der Biografie verankert ist. Du sollst ja den Therapeuten nicht entertainen, sondern Er soll Dir bestenfalls hilfreich bei der Verarbeitung tiefer liegender Probleme sein. Dazu könnte er Dir Tipps geben, sofern er durch deine Schilderungen erkennt, wo sich das Problem findet. Aber verarbeiten kannst Du das dann nur selbst, falls es Dir gelingt.
Vielleicht kann Dir der Therapeut erläutern, wie Er sich die Arbeit mit Dir vorstellt und was zielführend sein könnte. Tatsächlich warten TP Therapeuten aber gerne darauf, dass der Patient auf den Punkt kommt, denn Erkenntnis ist der Anfang und im Grunde geht danach erst die Arbeit los.

Ich kenne das auch, meine Therapeutin fragt jedes Mal was haben sie heute mitgebracht, dann hab ich das Gefühl das sie ein schnell abkanzelt, wenn man über etwas redet oder sie sagt das Thema hatten wir schon und dann fragt sie was haben sie noch mitgebracht. Ich habe sie auch darauf angesprochen, dass ich mir mehr Hausaufgaben wünschen würde oder erarbeiten von Grundthemen an Hand von Unterlagen, so kenn ich es von meiner alten Therapeutin, aber da sagte sie nur nein macht sie nicht. Ich war auch sehr froh, eine Therapeutin gefunden zu haben, aber es ist bei mir auch nicht so effektiv wie es sein könnte. Ich würde auch gern zum Kern meiner Probleme vordringen, aber das passiert so nicht.
Liebe Grüße

@Loki0305 welche Therapieform hast Du denn gewählt? Klingt nach Verhaltenstherapie, da Du von Hausaufgaben sprichst.

@Disturbed ja genau, damals und heute eine Verhaltenstherapie. Ich habe eine generalisierte Angststörung und vor allem am morgen bevor ich aus dem Haus muss Angst und Anspannung und die Therapeutin hat mir empfohlen, dass mein Partner jeden morgen die Wohnung umdekorieren soll und ich mich auf die Veränderung konzentrieren soll oder das ich mir für jeden Monat einen Adventskalender kaufen soll, das sind ja vielleicht nette Ablenkungen, aber löst nicht meine Probleme.

Dachte ich mir, daas es VT ist. Die geht aber nur bedingt auf den „Kern“ ein, sondern da geht es eben darum Strategien zu entwickeln die bei Anwendung ein nahezu unbelastetes Leben im Alltag führen zu können. Also ein Verhalten zu entwickeln das angebracht ist um „normal“ leben zu können. Anders als bei einer TP oder Analyse, wo es eher um den Kern oder die Ursache geht. Manchmal ist aber das nicht unbedingt nötig, wenn durch VT erreicht wird, normal zu leben und die Ursache ohnehin bestenfalls nur noch akzeptiert werden kann und nicht nachträglich zu ändern geht.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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