ich schreibe hier zum ersten mal und hoffe wertschätzende Tipps hier zu bekommen.
Ich habe das Gefühl, dass ich in der Therapie zu viele offene Themen in der letzten Zeit habe. Das heißt, dass wir wieder ein neues Thema angefangen haben, obwohl das Thema davor sehr wichtig war. Es ging um das innere Kind. Davor haben wir Übungen über soziale Ängste und Schüchternheit gemacht, über die Angst vor dem Tod gesprochen, Einsamkeit, inneres Kind und über die Beziehung zu meinen Eltern. In der letzten Sitzung haben wir über Freundschaften knüpfen gesprochen. Es verunsichert mich. Da ich an dem Tag angesprochen hatte, dass ich in letzter Zeit zwei mal hintereinander Alpträume hatte und noch zu viel über die Vergangenheit ( Gewalt und Mobbing) nachdenke bzw. über Erfahrungen, die stark belastend waren.
Ich wurde von der 3. Klasse bis zur 10. Klasse non stopp gemobbt. Und hatte innerhalb der Familie Gewalt Erfahrungen gemacht. Meine Eltern haben sich sehr oft massiv gestritten. Ich habe mich nie Zuhause als Kind sicher gefühlt und wurde von meiner Mutter geschlagen. Mein Vater sagte mir sehr verletzende Dinge, dass ich nie etwas schaffen werde und andere Kinder besser sind, dass aus mir nichts wird.
Mir fehlte immer der Halt und die Geborgenheit, die ich als Kind gebraucht habe.
Ich fühle, wenn ich darüberdenke sehr traurig. Meine Therapeutin hat mir dann gesagt, dass es zwei Möglichkeiten gibt entweder darüber zu reden oder es aufzuschreiben.
Sie hat mich dann gefragt, ob ich ihr darüber erzählen kann?
Das fiel mir allerdings nicht so leicht. Jedoch habe ich es versucht über meinen Alptraum zu berichten, was Ängste in mir ausgelöst hat. In dem Moment hatte ich das Gefühl, wenn du das erzählst, was genau abgelaufen ist, was du fühlst, was für Gedanken durch deinen Kopf gehen- dann können sich Gefühle auflösen. Du könntest Trauer und Schmerz spüren. Sie hat mir auch Fragen gestellt und hat aber dann das neue Thema angefangen. Obwohl ich so starke belastende Gedanken in mir schleppe, das verunsichert mich. So fehlt mir der rote Faden und an dem Tag wäre es wichtig gewesen, dass wir die Dinge intensiver angeschaut hätten und sie mich unterstützt hätte, dass wir die Themen anschauen und ich die Gefühle aushalten kann. Ich hatte vor ein paar Monaten sehr viel Material zum inneren Kind mitgebracht, wie Bilder zum inneren Kind gemalt bzw. meine Gefühle bildlich ausgedrückt und Steine zu verschiedenen Gefühlen mitgebracht, die ich ausgemalt habe. Die Gefühle, wie Trauer, Einsamkeit, Angst und Freude/ Vertrauen darstellen soll, Arbeitsblätter von dem Übungsheft von Stefanie Stahl mitgebracht. Natürlich verstehe ich, dass manche Dinge/ Ziele abgearbeitet werden müssen, aber ich fühle mich verunsichert wenn die Themen offen bleiben und dann das neue Thema besprochen wird, obwohl ich an dem Tag eine andere Priorität hatte. Für die nächste Stunde hat sie geplant das Thema Freundschaften weiter zu besprechen. Ich hatte vorgeschlagen eine Phantasiereise zu machen, die sie anleitet. Das tut mir sehr gut.
Meine Therapeutin hat meinen Vorschlag angenommen, jedoch gesagt, dass wir ein neues Thema angefangen haben, aber sie die Phantasiereise dabei hat und wir in der nächsten Stunde gucken, wie weit wir kommen. Die Phantasiereise hatte ich auch vorgeschlagen, da es mir sehr gut tut und merke, dass das mit Bedürfnissen zu tun hat. Sogar das ansprechen zu können, ob wir eine Phantasiereise machen können, ist ein großer Schritt. Es tut mir sehr gut. Ihre Stimme wirkt auf mich sehr beruhigend. Die Meditationen zum inneren Kind waren etwas schwieriger. Manchmal musste ich die Übungen sogar abbrechen. Bei der Phantasiereise ist es so, dass ich es oft brauche und ihr sogar frage, ob wir die Übung machen können. Die Meditation zum inneren Kind hatte ich auch vorgeschlagen.
In der letzten Stunde hatten wir zuletzt darüber gesprochen, was ich sympatisch an Menschen finde? Ob ich jemanden fragen konnte, ob wir uns treffen können?
Ich fühle mich jedoch meiner Therapeutin sehr wohl und habe eine sehr sichere Beziehung zu ihr (therapeutische Beziehung). Sie ist eine große Vertrauensperson und Bezugsperson für mich. Sie gibt mir sehr viel Sicherheit und Halt. Bisher konnte ich ihr alles ansprechen. Ich finde es wäre wichtig, ihr die Rückmeldung zu geben. Da ich ja gerne bei ihr bleiben möchte und mich wohl fühle.
Als meine Therapeutin gemerkt hat, dass es mir schwer fällt darüber zu sprechen äußerte, sie sieht, dass die Themen belastend für mich sind. Ihre Augen wurden dabei tränend und rot. Sie ist sehr einfühlsam und geht immer sehr emphatisch und mitfühlend auf mich ein.
Meine Therapeutin sagt mir ja auch, dass ich ihr alles ansprechen darf. Ich hatte nur einmal das Gefühl, dass sie meine Anmerkung persönlich genommen hatte, als ich kurz nach der Sitzung gefragt habe, wie ich mit einem guten Gefühl nach Hause gehen kann?
An dem Tag hatten wir über meine Ängste gesprochen, über die Angst vor dem Tod. In dem Moment sagte sie mir nämlich, das machen wir doch die ganze Zeit. Nach der Sitzung fühlte ich mich verunsichert und nicht verstanden. Später haben wir es aber geschafft über meine Gefühle offen zu sprechen. Da sie es selbst gemerkt hat, dass es eine sehr schwierige Sitzung war. Nach der einen Sitzung erzählte ich ihr außerdem, dass mir positives denken nicht hilft bei so starken Gefühlen. Sie hatte mich sehr ernst genommenund wollte ab dem Tag an, mit mir offen über meine Gefühle sprechen und eine andere Methode anwenden.
Wegen der Anmerkung fühle ich mich nicht so sicher, ob ich es ihr ansprechen soll. Da ich mich nicht sicher fühle, ob sie es wieder so aufnehmen wird. Vielleicht habe ich ihre Reaktion falsch wahrgenommen. Zudem möchte ich nicht undankbar sein und das Gefühl geben, dass ich sie nicht wertschätze und mit ihr nicht klar komme. Ich fühle mich bei ihr sehr gut aufgehoben.
Ich habe das Gefühl, dass sie Kritikfähig ist. Sie sagt mir oft, dass ich ihr alles ansprechen darf und ich mir keine Gedanken machen soll, dass meine Gedanken sie kränken wird und wir über alles kommunizieren können.
Ich hatte ihr offen gesagt, dass ich bei schwierigen emotionalen Themen ich weiß es nicht sage. Sie weiß ja, dass ich das bewusst sage und fragte mich, ob sie dann immer fragen darf, ob ich es wirklich nicht weiß. Darüber hatten wir auch gesprochen. Ich denke, dass sie die Themen daher gut aufgreifen kann.
Ich würde mir wünschen, dass sie mit mir die schwierigen Gefühle anschaut.
In einer Mail hatte ich ihr letztes mal mitgeteilt, dass die Gefühle/ Gedanken mitgeteilt mich beschäftigen, die auch mit der Mobbing Situation und mit meiner Kündigung zu tun haben und mit meinen Erfahrungen.
Derzeit beschäftigen mich Gedanken, wie was ist mit mir falsch, warum ich? Warum werde ich oft abgelehnt, bin ich nicht liebenswert und falle zur Last? Ich bin ein Versager.
Daher finde ich es sinnvoller zu erst die Gedanken anzuschauen, bevor ich mich traue Freundschaften zu knüpfen. Die Gedanken hindern es ja.
Sie ist die letzte Person, die mich runterziehen wird. Das würde sie niemals tun. Im Gegenteil, sie bestärkt mich, schenkt mir Vertrauen und gibt mir Mut und Sicherheit. Daher sollte ich mich ruhig trauen. Ich habe bei ihr gelernt über Gefühle zu sprechen. Und das ist so eine schöne Erfahrung.
Es wäre mir wichtiger gewesen an dem Tag die Alpträume intensiver zu besprechen und meine belastende Erinnerungen Gefühle anzuschauen. Ich denke viel zu viel über die Gewalt Situationen nach. An dem Tag sagte sie auch, dass es daran liegen kann, weil ich noch zuhause lebe. Momentan habe ich mit meinen Eltern seit einem längeren Zeitraum keine Reibereien. Die Erinnerungen kommen trotzdem auch die Erinnerungen über die Mobbing Geschichte. In den Momenten fühle ich mich wie damals. Es beschäftigt mich sehr stark. Zudem kommt die Kündigung noch dazu, die mich an meine Mobbing Geschichte stärker erinnert, dass ich mich ausgestossen und isoliert fühle, fehl am Platz und unerwünscht. Daher wäre es wichtiger die Gefühle anzuschauen bevor wir gucken, was ich an Menschen sympatisch empfinde.
Habt ihr eine Idee, wie ich die Notizen machen kann. Was ich, wie aufschreiben könnte. Ich möchte meine Gefühle und das Thema offen ansprechen. Es ist keine Kritik. Ich hoffe, sie nimmt es nicht falsch auf. Meine Sorge liegt darin, dass sie es wie beim letzten mal etwas falsch verstehen könnte. So war mein Eindruck, als ich fragte, wie ich mit einem guten Gefühl nach Hause gehen kann. In dem Moment sagte sie, das machen wir doch die ganze Zeit. Deshalb fühle ich mich nicht so sicher.
Wie könnte ich das Gespräch beginnen?
Ich könnte ja sagen, dass mir in der letzten Stunde etwas gefehlt hat und dass ich mir gewünscht hätte, dass wir meine Alpträume und Erinnerungen über die belastenden Situation intensiver angeschaut hätten, anstatt ein neues Thema zu beginnen und dass wir davor die negativen Glaubenssätze besprochen hätten. Ich möchte wünsche mir, dass wir intensiver in die innere Kindheilung gehen.
Ich freue mich über Anregungen und bitte nur schreiben, wenn ihr helfen möchtet. Ich bitte euch, sachlich zu bleiben!
Liebe Grüße
Nil97
20.02.2019 01:03 • • 26.04.2019 #1