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Finde ich absolut normal, außer das Umarmen, aber das hatte ich auch bei mehreren Therapeutinnen. Ist also an sich nichts verkehrtes, solange der Patient hierzu auch seine Einwilligung gibt.
Das nebenan sitzen ist völlig in Ordnung, und wäre mir vorallem auch am Anfang lieber gewesen, da es mir leichter fällt so zu sprechen, wenn ich nicht jemanden Gegenüber sitzen muss.
Ich denke das ist wirklich von Therapeut zu Therapeut unterschiedlich, es sind unterschiedliche Menschen, der eine ist distanziert, kühl, und der andere ist eben offener, menschlicher und vielleicht aufdringlicher.

Im generellen wenn man das nicht möchte, kann man das kommunizieren und ggf. sich einen anderen Therapeuten suchen. Sich selbst als erwachsene Person runterzustufen um eine Übergriffigkeit darzustellen, finde ich weit aus überzogen.

Mit Anfang 20 hatte ich halt leider noch nicht das selbstsichere Auftreten, was ich in so einer Situation evtl. heute gehabt hätte.

Danke jedenfalls an alle anderen, die mir hier nicht das Gefühl geben, dass ich auch noch selber schuld an den Situationen war oder mich „anstelle“.

A


War das okay von meinem Therapeuten?

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Schuld ist ein ziemlich doofes Konstrukt. Braucht es meines Erachtens überhaupt nicht.
Eine Situation ist eben genau das. Wie es dazu kommt ist erstmal nicht relevant. Wichtig ist was du daraus machst.
Ich bin selber ein schüchterner Mensch, ich hätte vermutlich nichts gesagt wenn die Situation sich nicht wiederholt hätte. Ich glaube zwar nicht dass das gut ist sondern dass es besser wäre da sofort etwas zu sagen... Aber das zu wissen ist eben doch was anderes als etwas zu tun.
Und anstellen - das tun wir doch alle. Ist doch auch nicht schlimm. Natürlich können wir auch kommunizieren ohne uns anzustellen aber das ist oft schwer wenn wir zu sehr getriggert sind.

Ich persönlich hätte es gerne gehabt wenn mich mein Therapeut in den Arm genommen hätte, aber als ich ihm meine Geschichte erzählt habe hat er erst mal nur geweint. Man kann's wohl nie richtig machen

Zitat von lacura:
@realo ist nicht der Sinn einer Therapie, dass sich die mentale Gesundheit bessert? Wenn man erst „gesünder“ werden muss für eine Therapie, bräuchte die wohl niemand.

Das ist ein häufiger Irrtum. Die Psycho-, Gesprächs- oder Verhaltenstherapie ist anspruchsvoll, sonst hat sie keinen Effekt und dafür braucht es eine gewisse Konzentration und Selbstbestimmtheit. Sollte das nicht der Fall sein, braucht es vorab erst einmal die medizinischen Behandlungen vom Arzt, um die Aufnahmefähigkeit für eine Therapie zu erlangen. Wenn man mit zwanzig naiv und durch den Wind zum Therapeuten kommt, kaum in der Lage, die eigenen psychischen Probleme zu benennen, kann man nicht erwarten, dass man auf einen Therapeuten stößt, der sich genau so verhält, wie man es sich wünscht. Wenn es passiert, o.k. darum geht es hier nicht, aber wenn nicht, muss man mit ihm reden, wie in jeder anderen Beziehung auch und ihm sagen, dass sie hier neben mir sitzen und den Arm um mich legen mag ich nicht, ich fühle mich bedrängt und meine Ängste nehmen zu. Es wäre in der Tat ein sehr merkwürdiger Therapeut, der darauf meint, jetzt stell Dich nicht so an, ein bisschen körperliche Nähe tut Dir gut, mach jetzt keine Zicken. Ich kann es mir nicht vorstellen.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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