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Es geht hier ja immerhin um das Erstgespräch und das gegenseitige Kennenlernen. Dabei schon genaue Diagnosen sowie Tritte in den Hintern sind an dieser Stelle vollkommen deplaziert und im Endeffekt sogar mMn gefährlich, denn die Therapeutin kann durch die kurze Zeit noch gar nichts über die Hintergründe der Person wissen. Ich kenne VT ja selbst und selbst Expositionen werden nicht husch husch durchgezogen, sondern dazu gehört eine genaue Planung der Exposition, die bereits schon Stunden vorher genausten durchdacht und besprochen wird.
Eine seriöse Therapeutin würde einem Patienten auch nie in die Medikation reden, dafür ist der Psychiater gedacht, der als Arzt noch mehr Hintergrundwissen hat und die Verantwortung für die Medikation trägt.
Meine Therapeutin hat mir zwar auch schon Tipps gegeben, was das ein oder andere Medikament angeht, hätte aber nie ihre Kompetenz überschritten, indem sie mir von etwas abgeraten hätte oder gar gesagt hätte, ich soll es absetzen.
Wenn jemand an so eine unmögliche Therapeutin gerät, der Minderwertigkeitsgefühle bis hin zu Suizidgedanken hegt und womöglich die Therapie als letzten Rettungsanker sieht, der kann danach schon traumatisiert sein und es kann im schlimmsten Fall zum Äußersten kommen.
Eine Verhaltenstehrapeutin muss im Vorfeld alles genau über den Patienten erfahren, sich ein Bild machen und kann dann erst richtig mit der Therapie passend zur Diagnose anfangen. Alles andere empfinde ich als grob fahrlässig.

Das mag sicher stimmen, aber wenn sich eine Klientin vorstellt, geht man anders mit ihr um, genauso wie du es erklärtest, hätte sie es ohne ihre provozierende Bemerkungen erklären können.

Ich wüsste gleich, dass diese Art der Therapie für mich nicht in Frage kommt.

A


Verstörendes Erstgespräch

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@Islandfan schade dass man nicht drei Danke geben kann.

Zitat von kritisches_Auge:
Therapiekuh


Ich muss ja gestehen, daß ich so einen Ansatz ganz okay finde . Bin ja selbst so unterwegs ^^
Aber wie ich sehe, bin ich mit der Meinung alleine hier.

Es geht hier immerhin um ein Erstgespräch, ich glaube den Unterschied sollte man schon beachten. Ein Arzt würde ja auch nicht beim Eintreten des Sprechzimmers sagen, wenn der Patient hustet Oh, Sie haben Lungenkrebs! Dazu gehören erst einmal genaue Untersuchungen und so ist es bei einem Erstgespräch auch, der Therapeut stellt Fragen, lernt den Patienten kennen, gibt ihm Fragebögen mit auf den Weg und erst dann kann die Therapie beginnen.

Als ich Damals meine Therapie hatte, war das Ganze auch kein Zuckerschlecken.
Die Therapeutin hat mir auch einen Tritt in den Allerwertesten gegeben.
Ich finde aber @Bellona das Du Dein Leben trotz Erwerbsunfähigkeit genießen könntest.
Das sie Dich da hinführt das es geht. Weißt wie ich meine?
Vor allen Dingen könntest Du bei ihr üben, das sie nicht die Allmächtige ist, sondern
das es letztendlich um Dich geht und sie soll Dir mal richtig zuhören. Nicht bei jedem
läuft dieses Hauruck Verfahren, aber ab und zu nicht verkehrt.


Mir hat es gut getan!

Ich wiederhole mich gern noch 100 mal. Es geht nicht generell um den Tritt in den Hintern, sondern um das Erstgespräch, die Anamnese!

Ich habe @Bellona eine Antwort aus meinem Leben gegeben!

Warum solltest du damit allein stehen, es geht ja nicht um die Therapie als solche sondern wie Island es so schön ausführte sondern darum einen unbekannten Patienten den man nicht wiedersieht, damit zu überfallen.

Zwischen einem Tritt in den Hintern und einem Zuckerschlecken gibt es zahlreiche Varianten und es gibt verschiedene Therapieformen, hier im Forum gab es eine Userin die sich wohl an der Verhaltenstherapie orientierte, das wäre nichts für mich und es gibt die Art des Umgangs damit von Icefalki, der ich zustimmen würde.

Es gibt keinen prinzipiell richtigen Therapie- Ansatz, sondern immer nur einen hilfreichen Weg abgestimmt auf die Persönlichkeit und die konkrete Situation des Klienten.
Aus meiner Erfahrung ist der Therapeut wichtiger als die Therapieform.
Ein guter Therapeut wird über den Tellerrand seiner Disziplin hinausschauen können und in der Lage sein, flexibel auf konkrete Herausforderungen zu antworten.
Dazu benötigt er zunächst ein umfangreiches Wissen über den Klienten, um abschätzen zu können, wo es Spielräume gibt und wo nicht.

(Mein Verhaltenstherapeut verglich eine gute Therapie mit einem maßgeschneiderten Anzug)

Och ja,mit Threapeuten hab ich auch so meine Erfahrungen gesammelt.
Es gibt echt tolle und begabte darunter und es gibt weniger hilfreiche.
So wie in jedem Berufsfeld.

Blöd ist es,wenn man grade voll am Limit ist und dann auf so inkompetente Personen trifft.
Ich könnte da Geschichten drüber schreiben...vielleicht mach ich das auch mal,könnte ein Bestseller werden.

Meine letzte Verhaltenstherapie war allerdings klasse,die Therapeutin hat mich für alles Vorangegangene entschädigt,so seh ich das inzwischen.

Zunächst einmal hat sie sich ein umfassendes Bild gemacht und meine erste Aufgabe war es,eine Lifeline/Lebenslinie aufzuschreiben.

War gar nicht so einfach,aber ich habe es hinbekommen.
Es ging darum so die Eckdaten festzuhalten wie in einem Lebenslauf aber dann auch dazu zu schreiben,was einen ggf. belastet hat in der Zeit.

Muss aber auch sagen,dass sie mich von anfang an gut aufgefangen hat.
Ich habe zu Beginn noch viel geweint und auf den Boden geschaut,meine Depressionen waren noch nicht vollständig abgeklungen.

Sie hat mich langsam aufgetaut.

Sie ist warm und freundlich und hat Humor.
Und ich fand es auch gut,dass sie manchmal von sich erzählt hat.
Nach jeder Stunde ging es mir besser,auch wenn manchmal schwierige Sachen auf den Tisch kamen.
Manchmal konnte ich sogar lachen.

Und natürlich hat sie mich auch motiviert und wir haben gemeinsam verschiedenes ausprobiert.
Ich wusste dabei jederzeit,dass sie niemals meine Grenzen überschreiten würde,weil alles in gegenseitiger Absprache lief.
Und wenn ich was nicht wollte oder konnte,war das auch in Ordnung.

Liebe @Bellona, als ich las, wie Dich diese Verhaltenstherapeutin behandelte, um nicht zu sagen abkanzelte, standen mir sämtliche Haare zu Berge. Der hättest Du gleich den Hörer auflegen sollen ( ich weiss, das ist schwer, gerade wenn man nach so langer Wartezeit auf Hilfe hofft !) , und sie bei der entsprechenden Ombudsstelle oder Ethikkommission anzeigen. Vielleicht findest Du in der nächsten Zeit die Energie dazu, denn es würde Dir helfen aus dem Loch heraus zu kommen. Das kann auch schriftlich sein. Ich selbst schaffte sowas in der Regel auch nur schriftlich..

Ich möchte mich den Voten hier anschliessen, die Beispiele guter ( Verhaltens)Therapeuten geben, doch vor allem dass der Erfolg einer jeden Therapie steht und fällt mit der Therapeuten-Klienten-Beziehung ! Die humanistische Richtung hat das sogar statistisch erforscht und verifiziert: Wenn sich die Klientin bei einer Therapeutin emphatisch verstanden und begleitet fühlt, wird sie mit der Zeit dieselbe Haltung sich selbst gegenüber einnehmen lernen. Sie wird sich auch kontinuierlich lieber bekommen und automatisch mehr zutrauen. Denn nur was von innen kommt, hat Bestand. Von der Antriebspeitsche wird sparsam Gebrauch gemacht. Denn es existiert das Vertrauen des Therapeuten, dass der Klient motiviert ist zu wachsen, sich zu entwickeln und gesund zu werden will. Wichtig ist just genaues Hinhören des Therapeuten statt ihn mit Frechheiten, Degradierungen und Besser-Wisserei mundtot zu machen.

@Lina60 dein post ist noch das Sahnehäubchen, auch dass du unterstreichst wie wichtig die Rolle des Therapeuten ist, finde ich sehr gut und wichtig.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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