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Hallihallole , muss dich jetzt auch mal loben wie toll du dich entwickelst. Alle Achtung.

Ich bin mir sehr sicher, dass du deinen Weg sehr gut gehen wirst. Veränderungen können soviel bewirken, und du bist bereits mittendrin. Das ist am Ende das Gute an diesen Angsterkrankungen, man erkennt, wie man Widrigkeiten lösen kann. Und die gibt es immer wieder. Aber dieses Angehen, das Lernen dabei, nimmt einen niemand mehr.

Vielen Dank
Ich merke auch jetzt seit einigen Wochen, dass es irgendwie leichter fällt. Auch jetzt - ich bin fast fertig mit dem Einrichten der Bleibe und Kartons auspacken. Bis auf ein paar Kleinigkeiten mache ich alles alleine. Und gerade das hätte ich nicht gedacht, dass das klappt. Oder eben meine ganzen Verpflichtungen nachgehen und danach noch weitermachen. Die letzten 3 Tage hab ich noch die alte Wohnung sauber gemacht, mich umgemeldet und solche Dinge und dann ging es hier weiter.
Erschöpft bin ich sehr, weil ich es nicht mehr gewohnt bin ABER es funktioniert einfach.

Ja, das stimmt. Und ich denke, jetzt war auch der richtige Zeitpunkt, an dem das alles ins Rollen kam. An sich haben ja die Veränderungen schon im Sommer angefangen, als ich mich mit dem Kerl getroffen habe. Seitdem geht es bergauf und darüber bin ich auch einfach nur froh.

Lange Zeit hab ich gedacht, dass ich es nie schaffen werde und dieser Zustand ewig so bleibt. Aber nur durch das aktiv werden habe ich jetzt gemerkt, dass sich etwas verbessert.

A


Überfordert mit Psychologe und dem weiteren Verlauf

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Zitat von heartstowolves:
Aber nur durch das aktiv werden habe ich jetzt gemerkt, dass sich etwas verbessert.


Meine Rede . Und egal, was aktiv werden für jeden heisst, man ist nimmer hilflos. Deutliche Verbesserung.

Ich hab endlich mal den Kopf dazu, hier ein Update zu geben.

Die letzten Monate haben sehr an mir gezerrt. Ich hab mich doch ein wenig überschätzt, dass in der neuen Umgebung sehr schnell alles besser werden wird. Durch den sehr langen Lockdown bei mir bin ich wieder in ein sehr großes Loch gefallen.
Das Einleben ist bis jetzt noch nicht abgeschlossen und es fällt mir verdammt schwer mich umzugewöhnen, dass ich nicht mehr alleine wohne. Dementsprechend gab es sehr viele Konflikte, die mich zusätzlich sehr runtergezogen haben. Die mir meine Motivation und jeden Willen geraubt haben.
Obendrauf lief auch noch mein Krankengeld aus und es ging in die Aussteuerung. Nun ist das Arbeitsamt für mich zuständig. Noch weniger Geld, noch mehr Probleme.
Zack. Das Loch wurde noch tiefer. Im April trudelte dann ein Brief vom Amtsarzt ein Sie dürfen nicht mehr den Beruf ausüben
Der nächste Schock. Was fang ich denn nun an? Es folgten viele Telefonate. Vorschlag der Umschulung. Ok, aber was?
Das Amt möchte mich in den kaufmännischen Bereich drängen, weil dies auch bezahlt wird als Umschulung. Möchte ich nicht. Ich sehe mich darin nicht.
Schlaflose Nächte folgen. Appetittlosigkeit und unzählige Panikattacken und Angstzustände dazu. Das Loch wird noch größer.
Dann der Vorschlag, dass ich in ein Berufliches Trainingszentrum soll. Ich bin zum Kennenlerngespräch hin. Ende vom Lied: Maßnahme würde mir überhaupt nicht helfen, da meine Berufsvorstellungen nicht abgedeckt werden und die Einrichtung eher für Leute sind, die keinen Schulabschluss und/oder Ausbildung bisher gemacht hatten und keine Berufserfahrung haben.
Zeitgleich wurde meine Therapie bei meiner Heilpraktikerin beendet, da sie das Land verlässt. Und meine Langzeittherapie endet nun auch. Hilfe. Absolute Panik und Hilflosigkeit den ganzen Tag. Kurzum: ich war in meinem Loch gefangen. Ich hab nur noch schwarz gesehen.

Ich kann und will so nicht mehr weitermachen. Die letzten 2 - 3 Wochen versuche ich mich wieder aus dem Loch zu befreien. Die Angst versucht allerdings ständig mich wieder zurück zu werfen.
Die psychosomatischen Beschwerden wurden immer schlimmer und schlimmer. Wenn ich nicht dauernd eine Schwindelattacke nach der anderen und Atemnot hatte, war ich in der Derealisation. Die Stunden und Tage wurden nur noch zu einem einheitlichen, grauen Brei. Ich wollte nicht mehr. Dämme sind plötzlich gebrochen und ich hab nach Jahren wie ein Baby geheult. Richtig unschön mit Sabber überall.

Und dann fing es aufeinmal an. Mein Cousin hat mich in der schlimmsten Schwindelattacke und bei schwülen 29 Grad verdonnert, den Vorgarten zu machen. Und ich hab es überlebt. Abends keimte dann die Hoffnung aufeinmal auf, dass ich ja doch einiges aushalte. Gestorben bin ich da ja schließlich nicht, auch wenn es sich so angefühlt hat.
Dann kam die Motivation endlich Hautärzte anzurufen. Nach fast 2 Jahren Allergiekost hängt es mir zu den Ohren raus. Nach etlichen Absagen endlich einen Termin bekommen, der bald ist.
Dann hab ich mich auf Therapeutensuche gemacht. Auch da, nach vielen Absagen ein Kennenlerngespräch gehabt. Lief zwar nicht so, wie ich es geplant hatte...aber ich könnte mit Glück im Dezember wieder neu anfangen.

Trotzdem lief und läuft weiterhin das Gedankenkarussell ab. Wie soll es beruflich nur weitergehen?
Ich habe immer noch das Gefühl, mich als Person komplett verloren zu haben. Alles, was ich mir beruflich vorstellen könnte kann ich entweder nicht selber bezahlen oder wird am Ende sehr risikohaft sein. Traue ich mir das in meiner Verfassung zu? Nein.

Wieder Gespräche mit dem Amt. Um erneute Beratung gebeten. Keine bekommen. Jegliche Vorschläge werden abgewunken. Ein Beruf außerhalb der Medizin? Unvorstellbar. Ich sehe den Wald vorlauter Bäumen nicht mehr. Weiß aber, dass ich mich nirgends sonst sehe. Finde aber auch nicht das, was ich mir vorstelle.
Dann ein erneutes Gespräch diese Woche. Ich muss in ein anderes Werk vom Amt aus - Mitspracherecht gleich 0. Berufswünsche wurden wieder ignoriert.
Frust, Enttäuschung und Wut kommen auf. Auf mich, auf alle anderen. Komme mir verloren vor - ich möchte nur einmal eine richtige Beratung. Dann die Einsicht, dass ich mich auf niemanden außer mir selbst verlassen kann.
Und heute morgen stolpere ich durch Zufall auf eine Stelle, die mich wahnsinnig anspricht. Zufall? Ich glaube nicht.

So..ich hab meinen Hautarzt Termin zwecks der Allergieangst überstanden. Interessanterweise hatte ich, obwohl es eine unbekannte Praxis war mit vollem Wartezimmer und ziemlicher Hitze keine Panikattacke im Wartezimmer. Allerhöchstens 5 Minuten kurze Angst und dann war alles sehr entspannt.
Aber ich bin wieder ohne Test rausgeschickt worden, da bei meiner Vorgeschichte es der Praxis zu gefährlich ist einen Test durchzuführen. Ich war so verzweifelt, als ich die Aussage bekam, dass ich in der Praxis losgeweint hab. Das war und ist mir immer noch so peinlich. Aber ich bin einfach an dem Punkt jetzt angelangt wo ich normal essen möchte und Gewissheit brauch, ob ich tatsächlich auf Lebensmittel reagiere oder nicht.
Und jetzt muss ich dafür auch noch ins Krankenhaus besser gesagt..genau in das Krankenhaus, wo ich angestellt bin. Da hab ich jetzt schon Panik davor und möchte eigentlich gar nicht hin, aber was anderes bleibt mir nicht übrig. Jetzt muss ich nur noch auf eine Rückmeldung warten, wann der Termin ist.

...ein Update nach fast 4 Jahren ungewollter Funkstille - wenn alles anders kommt als gedacht.

Nach meinem letzten Eintrag hatte ich mich einigen Herausforderungen gestellt (der Allergietest, danach eine 4 wöchige Maßnahme in einer fremden Stadt wo ich auch in einem Wohnheim gewohnt habe, dann Besprechung wie es beruflich weitergeht) und war bis dahin noch recht positiv gestimmt. Bis sich die Ereignisse in der letzten Woche der Maßnahme überschlagen hatte: Mobbing und privat gab es schlimme Nachrichten. Das hat mich so aus dem Ruder geworfen, dass es mich in eine extreme Essstörung getrieben hat.
Schlag auf Schlag ging es mir schlechter und ich bekam neurologische Ausfälle. Über Wochen und Monate habe ich versucht von Ärzten ernst genommen zu werden und wurde immer und immer wieder nach Hause geschickt ohne, dass wirklich geholfen wurde. Irgendwann wurde die Diagnose MS ohne Untersuchungen in den Raum geworfen, nachdem ich nicht mehr fähig war, mehr als 200m zu laufen. Und wurde so wieder nach Hause geschickt. Innerhalb von 2 Wochen hatte ich Lähmungen in den Händen und wurde selbst im Krankenhaus nicht ernst genommen und wieder nach Hause geschickt bis es zur vollständigen Lähmung ab der Nase abwärts kam. Das war Anfang 2022. Ich lag 6 Wochen im Krankenhaus, wovon ich 5 ½ Wochen auf einer Isolationsstation versauert bin, da ich mir dort noch Coroni eingefangen hatte. Das komplette Jahr 2022 war ein einziger Fiebertraum für mich, da ich fast nur in Kliniken war. Es war die reinste Hölle von einem auf den anderen Tag komplett gelähmt zu sein und gar nichts mehr alleine zu können. Das alles hat sich auch nicht gerade positiv auf meine psychische Verfassung ausgewirkt. Ich kann zwar mittlerweile wieder meine Hände bewegen und wie zu Beginn der Erkrankung ganz kurze Entfernungen laufen, aber die meiste Zeit bin ich auf den Rollstuhl angewiesen. Arbeiten ist immer noch in weiter Ferne und teilweise bin ich immer noch am Aufarbeiten, was alles - vorallem in der Reha - passiert ist.
Lustigerweise bin ich in einigen Dingen, die meine Angsterkrankungen betrifft entspannter geworden, da ich in dem Horrorjahr mit all den Kliniken einiges mitgemacht hatte.

Ich weiß nicht, ob ich hier wieder aktiver werde oder nicht. Ich wollte nur ein kurzes Lebenszeichen geben, da ich doch ein paar Nachrichten bekommen hatte. In dem Sinne: vielleicht bis bald.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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