hey und hallo Nicita,
Zitat:ich hatte auch wieder das Gefühl, dass er auf Meiner Seite war...wobei die Provokation- bewusst oder unbewusst (ich bin immer noch der Meinung,dass er einen schlechten Tag hatte ) schon wichtig war...
Mhm...darum geht es?...Siehste, da stand ich wohl die ganze Zeit auf dem Begriffsschlauch...weißte, für mich war klar, dass Dein Thera für Dich arbeitet und über Dich nachdenkt und mit Dir redet - ergo auf Deiner Seite ist...aber was bedeutet auf Deiner Seite für Dich? Gegen Deinen Mann? Oder dass sich Dein Thera nur dann äußert, wenn er Dir zustimmt?
Nicita, ganz ganz ehrlich, ich hab überhaupt nichts gegen Dich und ich kann verstehen, dass Du in Deinem Thera auch gerne einen Menschen sehen und finden möchtest, der sich in der einen oder anderen Sache, aber besonders wenn es um DEINE Beurteilung Deines Mannes geht, eher wie ein Freund und Verbündeter gebärdet und äußert, als ein distanzierter und DICH analysierender Arzt bzw. Fachtherapeut...
Aber lass uns mal zu einer Deiner ursprünglichen Fragen zurück gehen...da ging es darum, dass Du Dir von Deinem Mann mehr Verständnis wünschst, dass er auf DEINE Veränderungen positiv reagiert und die Veränderungen innerhalb Eurer Beziehung mit trägt und fördert...eine diese Veränderung scheint zu sein, dass Du jetzt ganz offen und völlig überzeugt im Recht zu sein so ziemlich alles an ihm kritisierst was ihn und seine Person ausmacht...versteh mich nicht falsch, das ist eine Sache zwischen Dir und ihm und ich bin ganz sicher, dass es da einiges gibt, was Dir schon sehr lange auf der Seele brennt, und letztlich ist es an Euch entweder damit zurecht zu kommen oder auch nicht...
Aber weißt Du, ich hoffe, das kommt bei Dir so an, wie ich es meine...weil ich wirklich nicht provozieren will....für mich hörten sich Deine letzten Posts über Deinen Thera ähnlich, wenn nicht genau so an, wie die über Deinen Mann...der hat mich provoziert, der will mich offenbar nicht verstehen, der ist nicht auf meiner Seite, der blockiert mich und meine Fortschritte, der gibt Kommentare ab, die mich verletzen etc...und auch mit dem willst Du nur über die Dinge sprechen, die DU für wichtig und relevant erachtest - und eines davon ist offenbar die nicht gerade vorteilhafte Beurteilung und detaillierte Analyse Deines Mannes...wie gesagt, einerseits kann ich das sogar nachvollziehen...ich frag mich nur, wo Du Dein Therapieziel siehst...weißt Du was ich meine?
Vielleicht versteh ich aber auch das falsch - Du hast mal irgendwo geschrieben, dass Du Dir eine schöne und liebevolle Beziehung wünschst, mit Vertrauen und Liebe und Gefühlen, die auch Dir selbst die Sicherheit geben, dass es gut ist...aber ich hab kein Stück mehr das Gefühl, dass Du Dir das alles mit Deinem Mann erarbeiten möchtest...und ich dachte weiter, dass das doch eigentlich die Hauptgründe waren, warum Du diese Therapie überhaupt angefangen hast...um rauszufinden und zu lernen wie auch DU Dich voller Zuversicht, Liebe und Selbstvertrauen in dieser EURER Beziehung integrieren und wohlfühlen kannst - was ich Dir von Herzen wünsche...ich bin ja nicht dabei, aber wie ich das verstehe geht es in der Therapie für Dich jetzt aber vorwiegend darum dem Therapeuten zu erzählen, wie übel und finster diese Beziehung (und Dein Mann) in all ihren Facetten für Dich ist, bzw. sich anfühlt...das ist mit Sicherheit auch ganz wichtig darüber zu sprechen...aber was erwartest Du da diesbezüglich von Deinem Therapeuten und der Therapie?
Ich frag nicht, um Dich zu nerven oder zu provozieren, sondern weil ich wirklich gerne verstehen möchte...ich kenne persönlich einige Leute, die on und off seit Jahrzehnten zur Therapie gehen...wo sich aber immer wieder alles um ein und das Selbe Thema dreht...Den Partner, Ex-Partner, die Mutter, den Vater- je nachdem...die würden da nicht immer wieder durch und sich immer wieder vor erstmal Fremden seelisch entblößen, wenn es ihnen nicht wirklich sehr wichtig wäre und ihnen schwer auf der Seele lasten würde...Aber es ist auch immer wieder ganz offensichtlich, dass sie nicht loslassen/ablassen wollen/können...und das macht das ganze sehr frustrierend...weil das dann - und vielleicht weil es so oft und eigehend und im detail besprochen, diskutiert, analysiert, und wieder zusammen gesetzt wurde...ein riesen Platz in ihrem eigenen Denken, Fühlen, Handeln einnimmt...ich hab da das Gefühl, mit jeder Therapie wird es mächtiger und konsumierender - nichts gegen Therapien, absolut nicht, aber auch ein Thera oder Psychologe weiß irgendwann, wann sein Einfluss, seine Möglichkeiten aufhören...nämlich dann, wenn Jemand zu ihm/ihr kommt, mit einer bereits ganz klaren Vorstellung von Ursache, Verursacher und Auswirkung die eigene Person, wenn Jemand zu ihnen kommt und nicht Hilfe oder Begleitung auf der Suche wünscht, sondern nur noch Bestätigung der eigenen Diagnose....So Jemanden kennst Du bestimmt auch...ob nun in Deinem Freundeskreis oder näheren Umfeld...jedes Gespräch wird instinktiv und fast schon routinemäßig bei diesem einen Thema (Person)landen, um das sich für diesen Menschen ALLES dreht...klar kann man das auch bis zu einem gewissen Maß auch nachvollziehen...aber wie gesagt, wenn selbst nach der xten Thera, und nach der 11000 sten durchquatschten Nacht nicht mal ein wenig Erleichterung oder Veränderung spürbar ist...dann kommt man nicht umhin sich zu fragen, ob dieses Thema (auch wenn es noch so furchtbar und tragisch ist) nicht auch eine liebgewonnene Lebenseinstellung geworden ist...Ich erzähl das nicht einfach mal so, weil ich glaube, dass jeder der zur Thera geht einfach nur die Geschichten erzählen will, die seine Freunde nicht mehr hören können/wollen...sondern weil ich mir vorstellen kann, dass man schnell mal das eigentliche Therapieziel aus den Augen verliert...oder sich vielleicht auch irgendwann gar nicht mehr fragt wo wollte ich überhaupt mit Hilfe der Thera hin...
Auf Dich bezogen, glaub ich eben auch nicht, dass Du ursprünglich die Thera angefangen hast um Dich innerlich und ganz offen immer mehr von Deinem Mann und Deiner Ehe zu distanzieren...und mit Hilfe der Thera dafür Gründe zu finden...aber das ist ein Eindruck, der bei mir entstanden ist...ich hoffe, Du bist nicht böse, wenn ich das so unverblümt schreibe...obwohl ich Dich nicht kenne, hab ich Dir viel mehr gewünscht, dass Du im Gegenteil wieder Stück für Stück Deine eigene Liebe und Zuneigung und Verbindung zu Deinem Mann findest...damit ihr beide auf dieser Ebene all die Differenzen und die vergangenen Ereignisse zusammen verarbeiten könnt...