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Hallo,

Diagnose F40.01 F33.0
Probleme bestehen seit September 2021
Diagnose erfolgte in den letzten 4 Wochen durch meinen Psychologen, auch nach Ausschluss anderer Ursachen.
Bin jetzt seit 3 Wochen wieder am arbeiten, nachdem ich 6 Wochen AU war.
Vor allem der Weg zur Arbeit ist ein Kampf, aber ich versuche durchzuhalten. Auch wenn es ein ständiges auf und ab ist.
Ich bin froh, nächste Woche wieder eine Sitzung zu haben um mit meinen Therapeuten über die Zukunft zu sprechen und ob ich in der Firma oder überhaupt in dem Job bleiben sollte (Speditionskaufmann, also sehr stressig).
Mein AG weiß über mein Problem Bescheid, meinte aber, wenn ich noch weiter krank bin solle ich Krankengeld beziehen und es wäre nicht mehr sein Problem wie es weiter geht. Nach dem Motto, wenn Du nicht kannst, Pech gehabt.
Einziges Entgegenkommen, war nach 6 Wochen AU, dass ich die ersten 2 Wochen im Homeoffice verbringen konnte.
Deswegen schleppe ich mich jetzt seit letzter Woche wieder zur Arbeit um auf keinem Fall in diese Krankengeld Geschichte zu rutschen.
Da mein Therapeut leider nur Termine zwischen 9-16 Uhr anbietet, fällt es zwangsläufig in die Arbeitszeit.
Mein AG hat dafür aber wenig Verständnis und meint, ich solle eine Bescheinigung vorlegen, sonst werden mir die Stunden als Minusstunden angerechnet, welche ich dann mit meinen Überstunden verrechnen kann.
Der Therapeut stellt leider keine AG Bescheinigungen aus und ist verwundert, dass der AG diese haben möchte.
Was mich aber viel mehr stört ist, dass ja schon wie selbstverständlich Überstunden vorausgesetzt werden, obwohl mein Problem bekannt ist. Stelle ich mich nur an, oder ist die Art und Weise des AG in der Sache wirklich nicht sehr sozial? Überstunden und Stress finde ich bei meinen Problemen eher kontraproduktiv.
Bis Dezember hatte ich im Büro gearbeitet und knapp 16 Überstunden angesammelt. Ab 20 Überstunden werde diese bei uns nicht mehr toleriert bzw. aufgezeichnet.
Ab Januar war ich dann im Homeoffice, bis ich Mitte März COVID bekam und seitdem AU war. Erst wegen COVID und dann halt wegen meiner psychischen Geschichte, die mich nach meiner COVID Erkrankung gefühlt noch mehr im Griff hat, als vorher.
Die Überstunden aus Dezember seien jetzt im Übrigen nicht mehr geltend zu machen, da die Ansprüche nur 3 Monate geltend gemacht werden dürfen.

Was machen?
Ich meine mal was aufgegriffen zu haben, dass der AG einen AN für Arzttermine freistellen muss, wenn dadurch eine AU vermieden werden kann.
Der Termin wäre morgens um 9. Danach dann direkt zur Arbeit hetzen.
Kann ja auch nicht Sinn und Zweck sein, zumal mich die Sitzungen ziemlich fertig machen.

Danke Euch herzlich für Eure Zeit und Antworten

15.05.2022 21:10 • 16.05.2022 #1


8 Antworten ↓


Alternative für Überstunden ist, dass er dir die Zeit beim Therapeuten bezahlt? Das ist es aber auch nicht.

Ich hatte mittags um 1 Therapie. Hab dann quasi verlängerte Mittagspause gemacht und die Zeit anderweitig aufgeholt. (War 2h anstatt 45 Minuten weg) Ich denke, das ist gängige Praxis. Der Arbeitgeber kommt dir insofern entgegen, dass er dir die Zeit in der Therapie zugesteht während der Arbeit, dann solltest du so entgegen kommend sein, die versäumte Arbeit nachzuholen.

A


Therapie während der Arbeitszeit

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Zitat von goldy12:
Was machen?


Ich glaube leider ist es so, dass Physiotherapie und Psychotherapie nicht in der bezahlten Arbeitszeit absolviert werden können. Das geht eigentlich nur bei Arztbesuchen (mit einer Bescheinigung des Arztes (normaler Arztbesuch).

Du musst ja also trotzdem deine Arbeitsstunden erbringen. Ich finde das auch bescheuert, weil man eh schon Stress hat, überhaupt Termine zu bekommen und da nicht immer die Wahl hat wie die fallen.

Ich persoenlich haette gar keine Kraft, nach der Therapie zu arbeiten, ich hab immer den letzten oder vorletzten Termin genommen, mein Psychologe hat bis 19.00 Uhr angenommen.

@Alex_NRW

"…dann solltest du so entgegen kommend sein, die versäumte Arbeit nachzuholen."
Mit dem Entgegenkommen ist das so eine Sache in der Firma.
Vor 3 Jahren als es noch keine digitale Zeiterfassung bei uns gab haben wir unsere Stunden handschriftlich festgehalten. Und zwar musste dort stehen von 8-17 Uhr +1 Stunde Mittag, egal ob wir bis 17, 18 oder 19 Uhr dort waren oder keine Pause machten. Als ich dann mal vorlegte, was sich wirklich so angesammelt hat und wie wir das ausgleichen können, bekam ich zu hören, wer die Stunden denn veranlasst hätte und es ja wohl eine Frechheit sei das jetzt geltend machen zu wollen. Und das obwohl er jeden Abend gesehen hat, dass wir länger als vereinbart im Büro waren um die Arbeit zu schaffen. Und nicht einmal hat er etwas dagegen gesagt oder gefragt warum wir noch da sind.
Seitdem ist es mit dem Entgegenkommen meinerseits vorbei.

das glaub ich Dir gerne aber er ist Chef und so doof das auch ist, Du riskierst Deinen Arbeitsplatz.

Zitat von goldy12:
Seitdem ist es mit dem Entgegenkommen meinerseits vorbei.

Jo. Kann ich verstehen.
Aber soweit ich weiß, ist das ne Grauzone mit den Arztterminen. Es gilt für dringliche und nicht verschiebbare Arzttermine, zB bei akuten Notfällen. Ein Therapeut ist kein Arzt (hat kein Dr.), und die Termine kommen nicht akut, sprich lassen sich planen.

Denn das sind auch zweierlei Dinge. Deine Termine und die Sache mit den Überstunden von vor 3 Jahren.

Würde die Zeit Nacharbeiten und gut ist. Ansonsten keinerlei Überstunden machen. Wenn die Arbeit liegen bleibt, ist das deren Pech. Überstunden nicht anzuerkennen ist unter aller Kanone.

Zitat von Alex_NRW:
Ein Therapeut ist kein Arzt (hat kein Dr.), und die Termine kommen nicht akut, sprich lassen sich planen.


genau das ist der Knackpunkt.

Wenn man schon so einen Arbeitgeber hat, den es eigentlich brennend interessieren müsste, dass es seinem Arbeitnehmer gut geht, denn davon hat er definitiv was, dann frage ich mich, ob es einem unter anderen nicht auch so schlecht geht, weil man so einen Arbeitgeber hat?

Zitat von goldy12:
Was mich aber viel mehr stört ist, dass ja schon wie selbstverständlich Überstunden vorausgesetzt werden, obwohl mein Problem bekannt ist. Stelle ich mich nur an, oder ist die Art und Weise des AG in der Sache wirklich nicht sehr sozial? Überstunden und Stress finde ich bei meinen Problemen eher kontraproduktiv.

Das ist ganz normal, dass Arztbesuche, wozu auch Therapie zählt, nicht zur Arbeitszeit zählen und die Zeit nachgearbeitet werden muss. Eher unsozial finde ich, dass der Therapeut nur so eingeschränkte Therapiezeiten anbietet. Mein letzter Therapeut hat für Berufstätige bis 20 Uhr Termine angeboten und sogar samstags.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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