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Hallo!

Ich will mich kurz vorstellen:
Bin 41 Jahre alt, komme aus Niedersachsen, weiblich, verheiratet und habe 1 Kind und leide seite Jahren unter Angst.

Ich habe einiges an Therapieversuchen probiert. Sogar in der Klinik auch für 5 Wochen stationär. Es hat auch geholfen, aber nicht so richtig.
Nach wie vor habe ich Angstzustände, eine Menge unterschiedlicher Symptome und auch Panikattacken. Verschiedene Ärzte habe ich auch schon durch.
Diagnosen wie Agoraphobie mit Panik ist die Hauptdiagnose. Dann kam sowas mit Bipolare Störung hinzu, was sich aber nicht bestätigt hat.
Bin ein wenig verzweifelt irgendwie, denn was kann ichtun?
Wäre für Tips dankbar.
Conny.

22.04.2013 08:19 • 17.06.2014 #1


7 Antworten ↓


Die Frage ist, was hast Du denn schon alles unternommen bzw. was ist in den Therapien gelaufen?

Wenn Angst nicht gehen will, kann das verschiedene Ursachen haben und es ist gut, wenn Du nun versuchst, auch mal über andere Wege nachzudenken.

Wurde z.B. Deine Kindheit mal angesprochen?
Gab es vielleicht Schicksalsschläge oder andere einschneidende Situationen?
Verlust von Angehörigen?

Das sind alles Dinge, die ein Kind (und auch einen Erwachsenen) seelisch überfordern können. Was daraus dann entsteht, ist ein Trauma.

Eine Zeit lang, vielleicht auch sogar Jahrzehnte, schafft man es, die damit verbundenen Erinnerungen und Gefühle zu unterdrücken. Irgendwann, getriggert vielleicht durch konkrete Auslöser, kommen diese Erinnerungen wieder hoch und machen Symptome.

Soll nur mal ein Denkansatz sein, da Du ja nach möglichen Alternativen fragst.

Fragen?
Gerne!

A


Therapie hat nicht geholfen - was tun?

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Hast du mal zusätzlich zu den Therapien Blut und Hormonwerte checken lassen? Ist nie verkehrt zu schaun ob ein Ungleichgewicht hier die Psyche beeinträchtigt.
Vllt waren auch die Therapieformen oder Therapeuten einfach nicht die richtigen für dich? Es kommt ja nicht selten vor, dass man da zichdutzend Sachen abklappert bevor man etwas hat, dass gut wirkt.
Wie lange waren denn deine Therapien immer? Vllt war auch einfach die Zeit zu kurz? Es ist ja bekannt das es vorallem zu beginn oft zu einer Verschlimmerung kommt, bevor es sich bessert (kognitive Verhaltenstherapien vllt mal ausgenommen, aber selbst da). Wie lang diese Phase anhält ist individell. Ebenso wann die nötige stabilität erreicht ist um mit einer Therapie aufzuhören.
Vllt kannst du ja etwas detailierter schreiben, was genau du versucht hast.
Ich glaub wichtig wäre es vorallem, nicht zu verzweifeln. Damit erhöhst du dein Stresspegel und das kommt Angst und Panik gar nicht zu gute.

Danke für die schnellen Antworten!

Heiko:
Ja, Du hast Recht in meiner Kindheit gab es so einiges an Problem(chen). Ich habe das auch in jeder Therapie schon durchgesprochen aber irgendwie habe ich das Gefühl es kam zu kurz. In manchen Situationen breche ich auch in Tränen aus. einfach so wenn es um kindheit im weitesten sinne geht. was würdest du denn empfehlen wenn man da weiterforschen möchte?

where:
Ich habe das alles prüfen lassen. Schilddrüse, x-mal labor und was weiss ich nicht alles. Und ja die Therapieformen. welche würdest du empfehlen wenn man nicht weiterkommt? ich habe mehrmals verhaltenstherapie gemacht auch mit konfrontation usw. und die Therapeuten waren eigentlich alle ganz gut. Wie schon gesagt war ich auch in der klinik habe auch auch ambulant dann nocoh zwei weitere therapien gemacht über 6 bzw. 15 monate.

lg conny.

Wie Du schon schreibst, scheint DAS (also Kindheit) ja dann schon ein Thema zu sein.

Wurde denn darauf in den bisherigen Therapien nicht Bezug genommen?

Empfehlen würde ich eine sog. Biographiearbeit, die man mit dem Therapeuten zusammen durchführt. Es geht nur erstmal darum, sich einmal die genauen Lebensumstände und Zusammenhänge klar zu machen. Meistens ergeben sich daraus schon eine Menge konkreter Anhaltspunkte. Hilfen dazu sind alte Erlebnisse und Situationen zu berichten. Auch Fotos können hilfreich sein oder eben alles, was an die Kindheit erinnert.

Es geht ggf. darum, die fehlende Liebe der Eltern zu betrauern. Erklärungen zu suchen (vielleicht waren die Eltern selber emotional belastet, litten selber unter psychische Erkrankungen oder Alk. etc.), warum das so war und schlussendlich auch, dass Erlebte hinter sich zu lassen. Im Moment, wenn man diese alten Gefühle nochmal in ganzer Breite zulässt, passiert auch gleichzeitig die Heilung, da die Gefühle von damals, also vielleicht die Ablehnung, Nichtannahme, Angst usw. da sein dürfen.

Das ist natürlich nicht einfach, benötigt viel Kraft und noch mehr Mut, aber ein guter Therapeut, wird Dich dadurch führen. Und vor allem aufpassen, dass Du pro Sitzung nur soviel zulässt, wie Du wirklich kräftemässig schultern kannst.
Eine harte Zeit, die einen auch ggf. stark nochmal mit den Ängsten konfrontiert, die man die ganze Zeit schon mit sich herumträgt. Aber diesmal weiss man u.U. woher sie kommen, denn eine so harte Auseinandersetzung mit sich selber und seinem Leben, ist schon eine Herausforderung.

Und sehr gut ist, dass Du ja bereits in den Genuß einer Verhaltenstherapie gekommen bist, denn die kannst Du nutzen dafür! Denn Du weisst, was Angst ist, wie sie entsteht und was Du tun kannst dagegen.

Für weitere Informationen empfehle ich Dir mal zu googlen nach dem Oberbegriff Arbeit mit dem inneren Kind bzw. einfach nur Inneres Kind. Es gibt auch eine Vielzahl von Büchern zu dem Thema.

Fragen?
Gerne!

Hättest du die finanziellen Mittel, es mit Hypnose zu probieren? Std. etwa 90 Euro. Leider aus eigener Tasche.

Zitat von pumuckl:
Hättest du die finanziellen Mittel, es mit Hypnose zu probieren? Std. etwa 90 Euro. Leider aus eigener Tasche.


Hattest du positive Erfahrungen mit Hypnose ,wenn ja inwiefern udn wieviele Sitzungen braucht man?

Ich hab auch schon einige Therapien gemacht,die nur bedingt geholfen haben..auch bei mir liegt der Kern in der Kindheit...
Hypnose hab ich leider das Geld nich für..obwohl ich auch Angst habe davor,da ich mich schlecht fallen lassen kann..





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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