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Zitat von Hermine89:
ob ich wirklich nicht krank genug bin und nun genug gelernt habe um keine Therapie zu brauchen.

Du hast in zwei Monaten Therapie mit Sicherheit noch nicht genug gelernt. Ich persönlich bin in meiner dritten Therapie, Langzeittherapie. In der aktuellen bin ich seit 2019 durchgehend.

Zitat von Hermine89:
vielleicht auch weil es meine Art ist habe ich da vielleicht zu viel durchgehen lassen.

Das ist nicht dein Job, darauf zu achten. Da muss ganz allein die Therapeutin drauf achten. Und wenn sie es nicht schafft, NICHT über ihr Privatleben zu reden, ist sie falsch in dem Beruf.

Ich würde mir an deiner Stelle einen neuen Therapieplatz suchen. Du hast ein Recht darauf.

Was gar nicht gefragt wurde hier: Welches Leid hat sie dir denn geklagt? Gibt es Hinweise auf ihre Probleme?

Möglicherweise hat sie in dir eine Frau auf gleicher Wellenlänge gefunden, zu der sie plötzlich grenzenloses Vertrauen empfindet wie zu einer Freundin. Eventuell ist ihr klargeworden, dass sie Regeln missachtet hat und kann nun nicht mehr zurück in ein professionelles Verhältnis. Sie ist ein Mensch, aber die Sache ist schon ungewöhnlich.

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Therapeut bricht Kontakt ab

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Zitat von Zwergeule:
Das sehe ich auch so. Mein letzter Therapeut hat im Gespräch ehrlich gesagt, dass er nicht mehr weiß wie er mir helfen kann und keinen Ansatz mehr ...

Hätte sie das so klar definiert, hätte ich kein Problem damit gehabt. Ich habe aber extra nochmal explizit gesagt, dass mir der wöchentliche Termin gut tut. Zum Schluss meinte sie ja ich könne heute kommen, sie würde mir die Tür öffnen, könne mich aber nur noch umarmen?!

@Ferrum es ging um Sterbebegleitung.
Ich habe das bei meinem Opa durch und sie bei ihrem Mann. Sie konnte gar nicht mehr aufhören darüber zu sprechen. Ich habe gemerkt, dass das raus muss und hab sie auch gewähren lassen. Meine Vermutung ist auch, dass sie im Nachgang evtl festgestellt hat, dass das nicht okay war.

Aber so hat sie mich im Dunkeln und mit Zweifel und Sorgen irgendwie zurückgelassen

Heute Nacht kam jedenfalls die Quittung und ich hatte aus dem Schlaf heraus eine Panikattacke.

So viele Gedanken im Kopf. Hab ich mich im Gespräch nicht wie ein normaler Patient verhalten? Bin ich nicht krank genug? Stelle ich mich nur an? Ist sie evtl Unterzuckert oder ähnliches gewesen und ich hätte ihr ein RTW zukommen lassen sollen?

Vielen lieben Dank für jede einzelne Antwort von euch. Ihr habt mir ungemein gut getan.

Zitat von Hermine89:
Hab ich mich im Gespräch nicht wie ein normaler Patient verhalten?

Du kannst dich gelinde gesagt auch komplett falsch verhalten, dennoch muss der Therapeut professionell bleiben.

Dass sie gar nicht mehr aufhören konnte zu reden (vom ihrem eigenen Schicksal), ist extrem unprofessionell von ihr. Das ist NICHT deine Verantwortung. Du kannst da nichts für.

@Hermine89

Und genau das zeigt, dass du dir definitiv einen neuen Therapeuten suchen solltest, mit dem du deinen Heilungsprozess fortsetzen kannst.
Ich halte das Verhalten der Therapeutin ebenso für unprofessionell. Menschlich ja, aber das hat da nicht in dieser Form etwas zu suchen. Meine Therapeutin und ich schnacken auch mal über das Wetter oder so. Aber ich weiss privat rein gar nichts von ihr und das ist auch richtig so. Ich will das auch gar nicht. Auch wenn ich sie menschlich wirklich sehr mag. Aber es ist meine Therapie, in der soll es um mich gehen. Da gibt es für mich nichts dran zu rütteln. Natürlich können auch Therapeuten Schicksalsschläge ereilen, gar keine Frage. Aber sie lernen in der Ausbildung wie man damit professionell umgeht.

Du hast gar nichts falsch gemacht. Ich wäre genauso verunsichert und überfordert gewesen wie du.
Am Ende denke ich ist es für dich (so sch. wie das jetzt erstmal ist) besser, einen anderen Therapeuten zu haben. Was du erzählst, wie die Sitzungen abliefen, ne, so funktioniert das nicht. Dafür kannst aber nicht du etwas. Es ist ganz klar die Aufgabe der Therapeutin, diese Dinge aussen vor zu lassen und sich in der Stunde auf dich zu konzentrieren. So blöd es auch klingt, dafür bekommt sie Geld.

Du darfst was das angeht empathisch sein und kannst dich gleichzeit aber trotzdem abgrenzen.

Zitat von Hermine89:
So viele Gedanken im Kopf.


Das ist typisch für uns. Allerdings musst du dir den Schuh nicht anziehen, da diese Therapeutin, warum auch immer, total unprofessionell agiert hat.

Gerade wir Angstpatienten müssen lernen, dass wir uns abgrenzen dürfen und müssen. Wir sind viel zu empatisch und irgendwann wird einem alles zuviel.

Da wir das dann nicht wahrnehmen, bekommen wir Panik.

Also, nimm jetzt für dich wahr, dass diese Therapeutin ihre Probleme haben wird und du deine.

Aber um mehr musst du dich nicht kümmern. Ausser, dass du natürlich jetzt das Problem hast, jemand anderes finden zu müssen.

Ich fände das auch total unprofessionell und mega irritierend. Ich hatte ein fast ähnliches Erlebnis, wo die Frau sehr drüber und daneben war (sie fuhr ohne meine Abstimmung zum Haus meiner Eltern z B) und anderes, und das fühlte sich so sureal an.

In ihrer Betreuung hatte ich meine erste psychotische Phase, (wegen Depression war ich da), die sie gar nicht erkannte sondern lächerliche Sprüche machte. Wäre eigentlich was für diesen Ethikrat oder wie das heißt gewesen, aber ich bin auch zu ausdauernd, warte zu lange, entschuldige zu lange und mir war es peinlich, als ich dann selbst die Therapie abbrach, aber das hat mir nicht gut getan.

Jetzt hab ich einen Therapeuten der kassenzugelassen ist und mit Klinikerfahrung, und der tut mir sehr gut und ist professionell. Die andere vorher war auch nur eine Notlösung der Kasse, sie war nicht kassenzugelassen, wurde dann aber als Ausnahme zugelassen in einem Schnellprogramm zur ersten psychotherapeutischen Versorgung.

Zu deiner Geschichte Hermine:
Diese Art des Therapie Beendens finde ich ganz ganz komisch.
Das macht man persönlich. Da bespricht man ein paar Sitzungen vorher, persönlich und gemeinsam: So wir haben noch 4 von den 12 Sitzungen, was steht an, würden wir verlängern? Gibt es Begründungen?

Aber so knall auf fall in den Sack hauen? Die Therapeutin hat einen Vertrag mit dir UND der Krankenkasse.

Und was das auslöst so ein spontaner Abbruch, das ist nicht verantwortlich.
Und dann per Telefon? Dieses Mittel finde ich auch total daneben.

Die Angebote aber umarmen würde sie dich noch, aber nicht sprechen finde ich SEHR befremdlich.
Eine kassenbezahlte Therapeutin hat körperliche Distanz zu wahren. Die umarmt nicht.
Sie klingt psychisch irgendwie nicht gesund.

War das eine kassenzugelassene oder bist du bei einer nach dem Heilpraktikergesetz die ausnahmsweise genommen wurde?

Jetzt hast DU Zweifel, was mit ihr los ist, ob du was falsch gemacht hast, ob du berechtigt bist ect. Das hat SIE in dir ausgelöst, das ist gar nicht ok.

Ja, also man kann sowas melden, bei der Krankenkasse und dem Verband der Therapeuten (da weiß ich nicht genau wie die heißen).

Aber das ist schwer. In meinem Fall hab ich mich wie oben beschrieben eben auch so unsicher und unberechtigt gefühlt, dass ich selbst Schuldgefühle hatte und mich sowas nicht getraut hab.

Aber der Krankenkasse den Verlauf schildern und eine neue Therapie beantragen würde ich dann schon.
Ich würde auch dem Bericht der Therapeutin nicht vertrauen, nicht dass die dir eine Chance zu einer echten hilfreichen Therapie verbaut.

Gute Therapeuten sind übrigens auch mit Kollegen vernetzt und suchen eine eigene Supervision auf.
Hier besprechen sie Fälle, die sie selbst belasten oder nicht so einschätzen können.
Auch dafür bist du nicht verantwortlich.

Das Studium des Therapeuten geht auch so extra lang, mit vielen Jahren auch Selbsterfahrung, DAMIT man das eigene
trennt von dem des Patienten. Dies machen dann allerdings nur die kassenzugelassenen Therapeuten.

@Feuerschale also sie war eine ganz normale Psychotherapeutin. Mit Kassenzulassung und alles.
Das mit dem Umarmen, hat in mir auch absolutes Unbehagen ausgelöst. Vorallem weil ich diesbezüglich keine Defizite oder so geäußert habe, also ihr da gar kein Schubser in die Richtung gegeben habe.
Melden werde ich sie nicht.
Wie ich weitermache bezüglich einer neuen Therapie usw weiß ich noch nicht. Ich muss das jetzt erstmal verdauen und habe ehrlich auch etwas befremdliche Gefühle wenn ich daran denke mich wieder einem Fremden zu öffnen.

Dass du auch so eine Erfahrung machen musstest, tut mir leid. Darauf kann man wirklich verzichten.

@Häkelini
Zitat von Häkelini:
Du darfst was das angeht empathisch sein und kannst dich gleichzeit aber trotzdem abgrenzen.

Du meinst ich soll empathisch sein, mich aber dann gleichzeitig abgrenzen? Ich sauge wie ein Schwamm die Sorgen anderer auf und bemühe mich dann auch um Lösungsansätze. Vielleicht war ich ihr auch zu aufdringlich?! Ich weiß es nicht, sie hat mich ja eigentlich erst in die Situation gebracht, dass ich für sie Lösungen bzw andere Perspektiven aufgezeigt habe.
Ich sag ja, es war extrem skurill.

Zitat von Hermine89:
Vielleicht war ich ihr auch zu aufdringlich?!

Nein, ganz bestimmt nicht!

Die Therapeutin leidet selbst und etwas von deinem Leiden hat sich mit ihrem vermischt. Das darf aus therapeutischer Sicht nicht sein und sie handelt insofern richtig. Solch ein Erlebnis ist selten. Du solltest es nicht als etwas Schlechtes verbuchen, sondern es als eine besondere menschliche Begegnung, die dir ja auch guttat. Es könnte sein, dass dir die zwei Monate Therapie erst einmal reichen. Vielleicht kannst du mit ihr ein Abschiedsgespräch vereinbaren, sodass ein wenig geklärt werden kann. Das Wort „unprofessionell“ wird sehr schnell geäußert, aber Psychotherapie ist immer auch die Begegnung von Menschen. Wer nur „Professionalität“ will, wird sicher gut mit der kommenden KI-gestützten Therapie zurechtkommen. Ich würde dir raten, nach dem Schreck des Therapieendes das Menschliche zu sehen, sowohl bei der Therapeutin als auch bei dir selbst und daraus etwas Gutes zu machen.

Hallo Hermine ,
ich denke du bist traumatisiert.

Hast du einen Hausarzt ? Wenn ja ,dann rede mit ihm oder ihr über diese Situation.
Ich kann dir noch den Tipp gegen und zur Polizei zu gehen um eine Anzeige zu stellen .
Sie hat sich strafbar gemacht . Als zugelassene Therapeutin muss sich , Klientin und privates auseinander halten .
Nummer gegen kummer ,diese könnte dir helfen .Die Seelsorge und der weiße Ring .

Du solltest jetzt keine Verantwortung für ihr benehmen tragen oder und in der Abhängigkeit Hineingehen. Egal ,aus welchen Gründen sie Dir das angetan hat , dass geht eine Nummer zu weit .

Ihr Verhalten muss Konsequenzen im beruflichen Bereichen bringen . So darf eine Therapeutin mit ihrem Klienten nicht umgehen . Ich würde sie anzeigen .

Zitat von Lisa95:
Also ich bin ehrlich bisschen schockiert über die Antworten hier teilweise. Es ist doch komplett egal, was diese Therapeutin evtl. für Probleme ...

Auch eine Therapeutin ist nur ein Mensch und Tränen sind keine Schande. Sie so zu verteufeln finde ich nicht richtig. Wer weiss ob sie Dinge die sie von sich erzählt hat stimmen oder nicht nur Vertrauen für die Behandlung wecken sollten. Sozusagen eine Wegvorgabe. Auch wenn sie nicht professionell gehandelt hätte finde ich es nicht gut zu beurteilen was daran gut oder schlecht war.

Betroffene müssten doch am besten wissen wie es einem unerwartet plötzlich gehen kann.Ich finde wir haben null Rechte über die Schwächen eines Menschen zu urteilen. Warum soll es einer Therapeutin nicht mal schlecht gehen ?

Im Gegensatz zu vielen Patienten hat sie ihre Tränen nicht zurück gehalten. Das sollte mancher von uns ach so kranken erstmal lernen . Das erleichtert die Seele nämlich ungemein. Oder soll sie einen Termin für ihre Tränen ausmachen. ?

Was mich wundert ist vielmehr wo die Super Vision geblieben ist. Normalerweise gibt es regelmäßig diese Treffen unter Therapeuten gerade um stark gegenüber Patienten und deren Schicksalen zu bleiben um den Job gewissenhaft zu erfüllen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Hermine89:
Du meinst ich soll empathisch sein, mich aber dann gleichzeitig abgrenzen?

Jap. Klingt erstmal als ob es sich ausschließen würde, aber ich hab das in Therapie gelernt, dass tatsächlich beides geht. Du kannst menschlich Verständnis für die Situation deiner Therapeutin haben und dich gleichzeitig abgrenzen im Sinne davon, dass es nicht deine Schuld ist, es unprofessionell ist und es in einer neuen Therapie um dich gehen sollte.
Lass dich von dieser Erfahrung nicht entmutigen, viele Therapeuten sind wirklich gut und so jemand wirst du auch finden.

Grad wenn du so empathisch bist und alles aufsaugst, musst du lernen dich auch abzugrenzen. Ohne deine Empathie komplett aufgeben zu müssen. Bei mir war das auch mal so und ist durch die Therapie viel besser geworden.

Zitat von Kermit:
Ich finde wir haben null Rechte über die Schwächen eines Menschen zu urteilen.

Es geht nicht um sie als Mensch, es geht um sie als Therapeutin. Und da darf man durchaus urteilen, wenn eine verstörte Patientin zurückbleibt.

Zitat von Kermit:
Auch eine Therapeutin ist nur ein Mensch und Tränen sind keine Schande. Sie so zu verteufeln finde ich nicht richtig.

Ich für mich trenne das eine vom anderen. Menschlich ist das keine Frage, natürlich sind Therapeuten auch nur Menschen und sie scheint in einer sehr belastenden Lebenssituation zu sein.

Aber beruflich, nein, da gibt es klare Leitlinien und das zu einem guten Grund. Verteufeln tu ich sie deswegen natürlich nicht, aber eine Therapie in dieser Konstellation ist definitiv nicht zielführend und hat die TE leider sehr verunsichert.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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