Soul1977
Ich finde schon das eine Diagnose von Relevanz ist, zum Beispiel um eine Symptomatik einzuordnen, denn letztendlich ist eine Diagnose nichts anderes als eine Ansammlung von Symptomen, aber auch damit der Patient / Klient etwas mitbekommt, womit er arbeiten kann. So ganz egal ist es also nicht wie man das Kind jetzt nennt, außerdem kann eine Fehldiagnose zur Folge haben, dass man das falsche Medikament bekommt oder eine Therapie macht, die nicht für einen geeignet ist.
Ich kenne viele Leute die eine regelrechte Odyssee in Sachen Diagnosen hinter sich haben, nicht nur 2 oder 3 Diagnosen, sondern gleich 20 Diagnosen erhalten haben. Sowas irriert den Betroffenen natürlich, dass damit keinem geholfen versteht sich von alleine. Sehe das so, gibt immer eine Haupterkrankung, daneben kann es auch komorbide Störungsbilder geben, aber es macht absolut keinen Sinn jemanden unzählige Diagnosen anzudichten.
Desweiteren ist es ja so, selbst wenn jemand die gleiche Diagnose (z.B eine BPS) erhält wie jemand anderes, beide vollkommen verschiedene Individuen sind, sie haben halt nur die emotionale Instabilität gemein.
Dennoch auch wenn ich finde das eine Diagnose wichtig ist, sollte man dieser nicht zuviel Bedeutung beimessen, sich nicht über diese definieren, schließlich ist man viel mehr als ein ICD-Code. Ganz gleich wie die Diagnose jetzt auch heißen mag, viel wichtiger ist doch immer, wie jemand mit seiner Symptomatik umgeht, Strategien entwickelt, wieder eine gewisse Lebensqualität erlangt.
Das waren jetzt meine Gedanken zu dem Thema, doch jetzt würde mich eure Meinung interessieren. Wie steht ihr zu Diagnosen, ist euch ein Label wichtig oder ist es euch egal welches Etikett ihr vom Psychologen oder Arzt erhaltet?
06.10.2019 19:17 • • 10.10.2019 x 3 #1