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Hallo in die Runde,

Zuerst vorweg, ich selber leide nicht an einer Erkrankung, bewundere aber jeden der offen damit umgeht.

Ich bin Angehöriger, und wollte mir hier mal Rat holen. Meine sehr gute Freundin leidet an Depressionen und ist seit 3 Wochen in der Reha.

Ich akzeptiere Sie so wie ist mit Ihrer Erkrankung und verstehe auch das es eine schwierige Situation ist. Als Sie in die Reha gefahren ist, war Sie recht glücklich, einfach mal rauskommen und ans Meer und die Hoffnung das ihr geholfen wird.

Jetzt das grosse aber, seit Beginn kommt alles hoch und Sie ist nur nocj traurig, antriebslos und hat vor Ort noch nicht das gemacht wonach ihr ist. Wir haben beide das Gefühl, das man ihr in der Klinik nicht wirklich helfen kann, das es schwer wird ok, aber nach 3 Wochen Aufenthalt schlimmer als vorher?

Ist das so gewollt, dachte eine Reha soll helfen und nicht alles verschlimmern, Sie weiß garnicht mehr wer Sie ist sagt Sie und wo Sie hingehört.

Ich gehe sogut es geht damit um und zeige ihr das ich für Sie da bin, das freut Sie auch.

Vielen Dank für evtl. Tipps/Antworten/Erklärungen.

Lg

09.07.2020 00:18 • 09.07.2020 #1


5 Antworten ↓


Hallo,
Es ist meistens so, dass es den Leuten erst deutlich schlechter geht, bevor es wieder bergauf geht. Man arbeitet dort viel an sich selbst und es wird viel hoch geholt. Es kann sein, dass sie das gerade durchlebt. Man muss sehr viel und sehr schnell hintereinander über seine Probleme sprechen und aufarbeiten, was man ja in einer ambulanten Therapie, wo man 1x die Woche hingeht, nicht macht.
Ist sie in einer Gruppentherapie? Mir tat das in der reha zb gar nicht gut und habe mich aus der Gruppe befreien lassen. Danach ging es deutlich bergauf mit mir. Andere Probleme zu hören kann durchaus sehr belastend sein. Weißt du da etwas drüber, wie das bei deiner Freundin abläuft?

Sie soll auf keinen Fall aufgeben. Es wird sicher aufwärts gehen. Mach ihr Mut, dass das normal ist und sie sich nicht unterkriegen lassen soll.

A


Reha verschlechtert Zustand statt Besserung

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Vielen Dank für die Antwort.

Ja Mut spreche ich Ihr immer wieder zu, das es Ihr Anfangs schlechter gehen würde war uns also Familie/Freunde bewusst, aber nach 3 von 5 Wochen noch keine Besserung irritiert.

Sie muss reden um zu verarbeiten und das bekommt Sie da nicht, Sie hat einmal die Woche 30 Minuten Einzelgespräch mit der Psychologin, dass Reicht bei 5 Wochen Reha nicht um alles zu verarbeiten.

Die Klinik gibt das auch zu und sagt Ihr, dass die Therapie das Meer ist damit Sie entspannen kann. Ihre Ärzte zuhause überlegen schon Sie zurück zuholen, da das kein Sinn macht, wenn Sie dort mit allem alleine gelassen wird.

Sie benötigt intensive Tiefenpsychologie und auch Hilfestellungen um mit den Gedanken zu leben und umzugehen sagt Sie mir.

Ihre Schwestern und ich sorgen uns jedenfalls, Sie betont auch immer Zuhause in der Heimat ist doch alles mist und Sie weiss nicht wo Sie hingehört, dass ist aber auch die Erkrankung, Sie sieht halt gerade alles negativ, egal was.

Vielen Dank an alle.

Die Termine vor Ort werden leider offiziell vom Gestzgeber vorgegeben und nicht von der Rehaklinik selbst.

Wenn es Deiner Freundin derartig schlecht geht, dann ist eine Reha im Moment nicht der richtige Weg, sondern eher die stationäre Aufnahme in einem Krankenhaus mit Psychiatrischer / Psychosomatischer Abteilung. Dieses sollte Deine Freundin mit Ihrem betreuenden Reha Arzt oder Therapeuten besprechen, dann wird von dort das Weitere geklärt und ggf. in die Wege geleitet.

Zitat von Perle:
Wenn es Deiner Freundin derartig schlecht geht, dann ist eine Reha im Moment nicht der richtige Weg, sondern eher die stationäre Aufnahme in einem Krankenhaus mit Psychiatrischer / Psychosomatischer Abteilung.

Das wäre als nächstes auch mein Vorschlag gewesen, wenn es wirklich so schlimm ist, dass es doch eher bergab, als bergauf geht. Es gibt wirklich gute psychiatrische Kliniken. Eine Reha macht man eher nach so einer Behandlung, wenn man stabiler ist und es nicht mehr so akut ist. Gibt es in eurer Nähe eine psychiatrische Klinik?

Darüber hab ich auch schon nachgedacht in eine Akutklinik, ja es gibt einige Kliniken bei uns NRW. Sie will nur gerade einfach nicht zurück in die Heimat nach NRW. Letztendlich müssen das ja auch die Ärzte vor Ort entscheiden denke ich was das beste ist.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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