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Hey ihr Lieben,

ich habe heute in der Rehaklinik angerufen, und ich muss 4 Monate mindestens auf die Anreise warten. Jetzt ist die Frage, was mache ich in der Zwischenzeit. Meine Psychiaterin meinte schon mal, dass ich stationär in eine Psychosomatik-Klinik gehen kann. Das nächste wäre bei uns das ZFP/PZN in Schwetzingen. Es gibt nur ein paar Probleme.

1. Ich komme aus Heidelberg, und eigentlich nehmen die niemanden, weil Heidelberg eine eigene Psychosomatik hat. Ich war dort aber in der Tagesklinik, und das war schrecklich. Die Dame dort in der Verwaltung spricht aber mal mit dem Arzt, ob es vielleicht doch möglich ist.

2. Dann ist es für mich schrecklich, dass es 2 Bettzimmer sind. Ich bin 30, und ich habe eh schon so Probleme mit Menschen, und dann noch jemanden im Zimmer zu haben, finde ich schrecklich. Ich weiß, das können viele nicht nachvollziehen, aber ich brauche einfach meine Ruhe.

3. Dann ist es so, dass ich Antidepressiva nehmen MUSS, was ich auch schrecklich finde. Ich habe schon so viel durch, und ich möchte das einfach nicht mehr. Ich weiß aber einfach, dass ich etwas tun MUSS, und eine normale Psychotherapie finde ich hier aktuell einfach nicht.

Wart ihr schon mal stationär in der Psychosomatik und hattet ihr jemanden im Zimmer? Würdet ihr mir eure Erfahrungen erzählen? Das wäre toll!

11.03.2024 14:55 • 24.05.2024 #1


16 Antworten ↓


Zitat von carohoney:
Wart ihr schon mal stationär in der Psychosomatik und hattet ihr jemanden im Zimmer?

Ja, den Gedanken daran fand ich damals auch sehr schlimm, weil ich es nicht gewohnt bin und nachts immer aufs WC muss. Als ich dann mit meiner Bettnachbarin bekannt gemacht wurde, habe ich ihr das gleich gesagt und damit war das Problem aus der Welt. Habe aber damals auch was zum Schlafen bekommen (Eunerpan).
Aber ich mag es nicht, mit jemanden zusammen in einem Raum übernachten zu müssen. Das war noch nie meins.

Zitat von carohoney:
Dann ist es so, dass ich Antidepressiva nehmen MUSS, was ich auch schrecklich finde. Ich habe schon so viel durch, und ich möchte das einfach nicht mehr. Ich weiß aber einfach, dass ich etwas tun MUSS, und eine normale Psychotherapie finde ich hier aktuell einfach nicht.

Musst du das oder wer sagt das, dass du das musst? Niemand kann dich dazu zwingen.
Mir haben leider keine der verschiedenen Antidepressiva geholfen und meine damalige Psychiaterin hatte mit mir vereinbart, keine mehr zu nehmen, ich war sehr erleichtert, zudem hatte ich ja andauernd Nebenwirkungen, besonders die Leberwerte waren immer erhöht und andere Beschwerden haben es nicht leichter gemacht.
Ohne ging es mir besser.

Gibt es nicht die Möglichkeit zu einer Online Therapie? Vielleicht kannst du dich da mal schlau machen bezüglich Wartezeit und ob du das selbst zahlen musst, da weiß ich leider kein Bescheid.

A


Psychosomatik - was sind eure Erfahrungen?

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@-IchBins- Toll, dass du so offen zu ihr warst!

Für mich ist der Gedanke auch ganz ganz schrecklich! Ich brauche meine Ruhe, meinen Rückzugsort und die Möglichkeit abzuschließen, ohne dass jemand rein kommen kann.

Mich zwingt niemand, ich hab einfach persönlich das Gefühl, dass es so nicht weiter geht.

Ich habe mich bei einer Studie beworben, diese ist dann online, aber das zieht sich sehr. Kennst du vielleicht eine Seite über die man online eine Theraphie finden kann? Ich hatte schon geschaut, aber nichts gefunden.

Danke für deine liebe Antwort!

@carohoney
Leider nein, ich hatte das zwar auch mal in Betracht gezogen, aber auch nicht wirklich etwas gefunden, was eine online Therapie betrifft. Vielleicht kann man mal die Krankenkasse fragen.

Vielleicht ist es hilfreicher, den Druck etwas raus zu nehmen, was dein persönliches Gefühl angeht.
Ein Einklang finden zwischen Gedanken und Gefühl bestenfalls kann helfen, etwas gelassener zu werden in manchen für dich wichtigen Punkten.

Oder aber du schaust mal nach Büchern oder Hörbüchern. Vielleicht gibt es da für dich etwas, was dich bis zur Psychosomatischen Klinik etwas begleiten und unterstützend für dich sein kann.

Zitat von carohoney:
Wart ihr schon mal stationär in der Psychosomatik und hattet ihr jemanden im Zimmer? Würdet ihr mir eure Erfahrungen erzählen?

Ich kam mit meiner Zimmernachbarin damals gut zurecht. Man muss die ja nicht gleich heiraten. Man liegt ja nur nebeneinander auf einem Zimmer. Und falls es gar nicht passt kann man auch immer fragen, ob man das Zimmer wechseln kann.
Zitat von carohoney:
und die Möglichkeit abzuschließen, ohne dass jemand rein kommen kann

Die Möglichkeit abzuschließen kenne ich nur aus der Reha mit Einzelzimmern. In der Psychosomatik kenne ich nur nicht abschließbare Zimmer.

Ich würde mir nicht so einen Kopf machen. Die Klinik wird dir bestimmt gut tun.

@carohoney

Ich war letztes Jahr das erste mal auf einer psychosomatischen Reha und das zweite mal insgesamt auf Reha. Die erste Reha war gastro mit einer Fehldiagnose. Der Arzt fragte mich dort in der letzten Woche noch, warum ich in der Klinik sei. Die Patienten interessierten ihn nicht. Zweibettzimmer sah ich nicht. Alle hatten Einbettzimmer, so viel ich mitbekam.
Als ich mit meiner Hausärztin den Antrag stellte, fragte sie mich, ob ich lieber in die Berge oder zur See möchte. Ich sagte: Tegernsee. Allerdings war ich ein wenig ungeduldig und schrieb die Rentenversicherung schon 2,5 Monate nach Antrag das zweite mal an, wann ich denn mit einem Bescheid rechnen könne. Dann schickte man mich in die Wälder nach Mitteldeutschland. Ein Freund sagte mir später, dass am Tegernsee gerne die Stewardessen ihre Kur machten und deshalb dort der Andrang männlicher Führungskräfte sehr hoch sei, weshalb es lange Wartezeiten gebe.
Ich hatte eine recht schöne Zeit, habe mich mit meinem Zimmernachbarn angefreundet.
Es war in beiden Fällen aber eher eine Kur als eine Reha.
Aus der Psychosomatischen Reha, die 6 Wochen dauerte, nahm ich die Erkenntnis mit, dass die Psychologie keine Wissenschaft ist und solche Kliniken überwiegend dem Zweck dienen, die dort Beschäftigten materiell zu versorgen, ihnen ein Einkommen sicher zu stellen.
Das Servicepersonal war sehr gut und nett, die Physiotherapeuten waren recht gut. Ärzte und Psychologen eher nicht besonders kompetent. Die medizinische Visite dauerte etwa 4 Minuten pro Woche, die psychologischen Einzelgespräche waren nur mit 45 Minuten pro Woche taxiert, wurden aber gerne auch abgekürzt. Bei mir guckte der Psychologe nach 20 Minuten schon auf die Uhr, sodass ich nahe dran war, ihn zu fragen, ob seine Pakuhr abgelaufen sei.
Ich gehörte zu denen, die zur Reha gingen, weil sie sich dort gesundheitliche Fortschritte erhoffften und deshalb nach 2-3 Wochen Depressionen bekamen, als sie merkten, dass ihnen die Reha gesundheitlich nichts bringen würde und es eher Urlaub auf Kasse ist.

Hallo ihr Lieben, puhhhh, ich bin so überfordert. Letzte Woche hatte ich meinen Termin bei der Neurologin, und ich habe mit ihr nochmal über die Psychosomatik-Klinik gesprochen. Sie fand die Idee super und hat mir gleich eine Einweisung geschrieben. Aus Interesse habe ich dann nochmal bei meiner Wunschklinik angerufen und nach einem Termin gefragt. Mir wurde gesagt, dass die Klinik nicht für meinen Stadtbezirk zuständig ist, aber der Mitarbeiter trotzdem versuchen möchte, den Chefarzt zu erreichen, um zu erfragen, ob noch ein Platz frei wäre. Er wollte mich innerhalb der nächsten Tage zurückrufen. Bereits am nächsten Tag klingelte mein Handy, und der Mann sagte mir, dass alles klar geht und ich innerhalb der nächsten Tage einen Aufnahmetermin bekommen würde und ich dann in 7 bis 14 Tagen anreisen könne. Das Telefonat war vor 3 Tagen. Ich bin sooooooo aufgeregt. Ich habe schlimme Angst. Ich habe nochmal gefragt, und ja, es sind 2-Bett-Zimmer. Das passt mir wirklich überhaupt nicht, aber ich habe keine Wahl. Ich habe mich jetzt auch nochmal belesen, und Venlafaxin werde ich nicht nehmen. Die Nebenwirkungen sind echt nicht schön, was man so liest. Damals hatte ich Agomelatin bei Bedarf zum Schlafen bekommen, und das tat mir sehr gut. Ich wusste nicht, dass es ein Antidepressivum ist! Ich möchte das gerne in der Klinik vorschlagen, ob ich das nochmal probieren darf. Ich bin sooo aufgeregt und echt gespannt, wann es los geht.

War auch schon ein paar mal in der Psychosomatik. Da gab es auch Einzelzimmer die waren aber immer belegt. Ich war immer in 2er oder 3er Zimmern. Das ging trotz Angst eigentlich ganz ok. Dem Anderen im Zimmer geht's warscheinlich auch ähnlich. Was ich nie wieder machen würde ist in eine Psychosomatik zu gehen in der man Besuch auf den Zimmern haben darf. Das ging bei Mehrbett Zimmern echt gar nicht da hatte man Null Rückzugsmöglichkeit.

Online-Therapien gibt es zum Beispiel: Velibra oder Invirto.

Ich habe auch Erfahrung mit einem psychosomatischen Klinikaufenthalt von etwa 8,5 Wochen. Dabei entstand mir auch der Eindruck, dass der Hauptzweck der Klinik darin besteht, die dort Beschäftigten materiell zu versorgen und ihnen ein Einkommen zu sichern.

Daher plane ich beim nächsten Mal, wenn ich meine Ängste besser im Griff habe, eine private Klinik zu besuchen.

@Sillyblue Ohhh okey das mit dem Besuch glaube ich sofort! Er meinte Es werden auf keinen Fall mehr Personen als 2 auf einem Zimmer sein, aber eben auch nicht weniger!

Auf Fotos von anderen Kliniken ist wenigstens eine kleine Wand oder ein Vorhang dazwischen, auf dem einen Foto von dort welches ich gefunden hatte, ist es eher Krankenhausmäßig. Ich bin echt gespannt. Ich mache da definitiv klare Regeln. Ich bin wirklich nett, aber ich brauche einfach meine Ruhe!

Wenns eher Klinik ähnlich ist kannst du vielleicht wenigstens deine eigene Bettwäsche mitnehmen das hat mir zumindest geholfen mich einzuleben.
Ansonsten lass es auf dich zukommen. In einem Klinik Aufenthalt kann man viel lernen. Manchmal auch das wie es nicht laufen soll. Bei mir wars gefühlt immer so 50 50 positiv und negativ aber gelernt habe ich immer.

@Sillyblue Dankeschön, das ist eine super Idee! Packe ich gleich in den Koffer. 50:50 ist schonmal gut, dann wars nicht komplett scheise. Damit wäre ich wirklich sehr zufrieden. Ich weiß, dass es hart wird, das ist es immer wenn man an sich arbeitet, aber vielleicht wird es auch wirklich einfach eine Erfahrung und wenn es ganz schlimm wird, kann ich ja immernoch gehen.

Hey ihr Lieben, ich bin komplett am Ende. Ich bin jetzt in der Psychosomatik, hatte schon 3 Heulkrämpfe und habe meinen Koffer ausgepackt und wieder komplett eingepackt. Meine Schwiegermutter, die mich hergebracht hat, konnte mich leider nicht mehr abholen, sonst wäre ich schon wieder zuhause. Es ist einfach schrecklich hier. Das Doppelzimmer ist einfach schlimm! Ich bin vorhin um Privatsphäre zu haben, 1 Stunde auf einem Behindertenklo in der Klinik gesessen, um meine Ruhe zu haben. Hier ist es so unruhig. Draußen habe ich nichts zum Sitzen gefunden und es ist kalt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es besser wird. Ich hatte ein Erstgespräch mit der Psychologin und sie hat auch den Verdacht auf eine neue Diagnose, weshalb ich eigentlich schon hier bleiben will, und morgen soll mein Blut untersucht werden, was mir auch wichtig wäre, aber ich halte es hier einfach nicht mehr aus. Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll.

@carohoney
Wie geht es dir jetzt? Bist du geblieben?
Denke das pendelt sich schon ein

Tut mir leid, ich musste das alles erstmal verkraften. Ich wollte am 1. Abend gehen, aber keiner konnte mich holen. Ich hab es tatsächlich eine Nacht geschafft und bin am nächsten Morgen gegangen. Es war schrecklich! Ich hatte die schlimmste Zimmmernachbarin, das Bad hat nach Urin gestunken, es war unordentlich usw. Ich bereue es keine Sekunde gegangen zu sein.

Zitat von carohoney:
Tut mir leid, ich musste das alles erstmal verkraften. Ich wollte am 1. Abend gehen, aber keiner konnte mich holen. Ich hab es tatsächlich eine Nacht geschafft und bin am nächsten Morgen gegangen. Es war schrecklich! Ich hatte die schlimmste Zimmmernachbarin, das Bad hat nach Urin gestunken, es war unordentlich usw. ...

Das tut mir Leid. Konntest du nicht nach einem anderen Zimmer fragen?

@Vicky14 Leider nicht.

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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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