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Hallo zusammen,

ich mache wegen einer damaligen schweren Depression seit drei Jahreneine Psychoanalyse. Die Therapie hat mir enorm geholfen und die Theorie, dass durch das Verstehen eine Linderung der Symptome möglich sein soll, hat bei mir wirklich gut funktioniert.

Seit ca. einem Jahr hat sich bei mir aufgrund Abschluss meines Studiums mein Aufenthaltsort so geändert, dass ich für jede Sitzung ca. 50 Minuten pro Strecke zur Analyse brauche.Die Analyse fand bis diesen Sommer 4x pro Woche statt. Nachdem ich es mehrfach angesprochen habe, wurde die Frequenz entgegen der Empfehlung meiner Therapeutin auf 2x reduziert.

Zur Zeit profitiere ich weiter von der Therapie, jedoch überwiegt inzwischen durch den Aufwand des Hin- und Herfahrens gepaart mit der Tatsache, dass die Erfolge mit der Zeit immer weniger werden, die negativen Seiten. Außerdem sagt mir mein Bauch, dass es langsam an der Zeit ist es zu beenden und als erfolgreiche drei Jahren zu verbuchen und nun nach vorne zu blicken.

Jedoch fällt es mir schwer mich in dieser Sache gegen meine Therapeutin durchzusetzen. Sie argumentiert damit, dass entgegen jeglicher äußeren Umstände (Fahrtweg etc.) die Erfahrung zeigen würde, dass die Änderung der inneren Welt den Nachteilen überwiegen würde. Ferner sagt sie, dass ich lernen müsse mich innerhalb von engen Beziehungen frei zu fühlen, statt mich nicht durchzusetzen und irgendwann einfach wegzulaufen.

Tatsächlich sehe ich bei mir noch Therapiebedarf, nämlich genau darin, dass es mir so schwerfällt meinen Willen nach einem Therapieende durchzusetzen. Jedoch besteht die Lösung darin für mich nicht mich dem Wille meiner Therapeutin zu beugen und weiterzumachen, sondern mich endlich durchzusetzen. Habe das auch genau so schon einmal angesprochen, jedoch war die Resonanz eher mäßig.

So, vielen Dank fürs lange Lesen. Vielleicht fällt jemandem hier dazu etwas ein. Ich bin für jede Meinung dankbar!

Nachtrag: Zusätzlich fällt es mir schwer, weil ich nicht glaube, dass sie mir etwas böses will. Sie ist von der Methodik inkl. aller damit einhergehenden Konsequenzen überzeugt und will gute Arbeit machen.

Liebe Grüße

Heute 13:58 • 06.01.2025 x 1 #1


2 Antworten ↓


Zitat von Angsthase10:
So, vielen Dank fürs lange Lesen. Vielleicht fällt jemandem hier dazu etwas ein. Ich bin für jede Meinung dankbar!

Frag Deine Therapeutin doch mal, unter welchen Umständen sie ein Ende der Therapie für geraten hält.
Und was ggf. dagegen spräche, die Analyse auszusetzen und zu einem späteren Zeitpunkt, falls nötig, wieder aufzunehmen.

Zitat von Angsthase10:
Außerdem sagt mir mein Bauch, dass es langsam an der Zeit ist es zu beenden und als erfolgreiche drei Jahren zu verbuchen und nun nach vorne zu blicken.

Damit ist alles gesagt.

Aus meiner Sicht ist es nicht richtig, dass die Therapeutin versucht, dich festzuhalten. Meine erste Bauchidee war, vielleicht hat sie ja ein Problem, dich loszulassen. Aber ich verstehe nichts von Psychoanalyse. Trotzdem, dir das Aussteigen zu erschweren, obwohl du die drei Jahre als erfolgreich siehst, finde ich von ihr nicht richtig. Du hörst ja nicht aus einem negativen Grund auf (bringt alles nix) sondern aus einem positiven Grund. Für dich ist jetzt der richtige Zeitpunkt und das zählt.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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