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Hallo ihr lieben,

ich leide an Panikattacken und Depressionen seit fast 3 jahren. Also eigentlich dachte ich, ich hab es hinter mir.
Ich nehme derzeit noch 20mg Citalopram täglich und habe bis vor kurzem noch eine Psychoanalyse gemacht, die ging etwa 2,5 Jahre .
Beides hat mir super geholfen. Die Medis gegen die schlimmen Symtome und die Therapie hat viel dazu beigetragen mein Leben neu zu gestalten.Ich hatte Anfang des Jahres nach einem Magen-Darm Infekt nochmal einen schlimmen Panik und Deprti Rückfall, den ich aber nach wenigen Wochen wieder gut in den Griff bekommen habe. Hatte damals auch das Cita wieder von 10 auf 20 mg erhöht. Ich war eigentlich schon dabei es auszuschleichen. naja ich glaube da bin ich kein Einzelfall. Danach ging es aber dafür umso mehr bergauf, sogar eine Reise über 4 Tage nach London hab ich super gemeistert. Eine gehaltserhöhung wegen guter Leistung rundete meinen Erfolg nochmal ab. Ich fühlte mich super gewappnet fürs Leben ohne Therapie. tja nun ist diese vorbei, also ich habe noch eine Notfallstunde offen, die ich nächste Woche nehmen werde. Nun mein eigentliches Problem: seit etwa einer Woche habe ich Magenkrämpfe und Darmbeschwerden und auch wieder vermehrt Panikgefühle. Keine richtigen Attacken, aber immer so wie kurz davor und dieses gefühl hält sich manchmal stundenlang. Kennt das von euch noch jemand? eigentlich habe ich alles getan um das loszuwerden, wieso ist das jetzt wieder da?
Wie ist es auch nach der Therapie so ergangen? hattet ihr auch Rückschläge und wie seit ihr damit umgegangen. Hab gerade echt Angst

15.05.2015 10:15 • 30.05.2015 #1


6 Antworten ↓


Hallo Ninosch,

kann es sein, dass Du unterbewusst noch Angst hast, jetzt Dein Leben ohne die begleitende Therapie zu meistern? Im Prinzip weißt Du ja schon ganz genau, dass Du das kannst und Du hattest auch schon Deine Erfolgserlebnisse. Vielleicht hast Du Dich einfach ein wenig über Deine eigene Stärke und Deine Erfolge erschreckt (natürlich im positiven Sinne betrachtet), so dass nun nochmal kurzfristig Ängste aufploppen.

Hatte so den spontanen Eindruck, als ich Deine Zeilen las!

LG, Martina

A


Psychiche Verschlechterung nach Ende der Therapie, Cita

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Hallo Martina,
ja das könnte gut sein. es fühlt sich so ein bißchen an wie erwachsen werden und von zuhause auszuziehen. kann das nicht besser erklären. vielleicht auch ein innerer kampf noch zwischen dem alten leben als opfer und dem selbstständigen neuen. ich glaube ich habe wirklich starke probleme meine therapeutin loszulassen ich meine ich kann ja jederzeit nochmal hin, aber da die krankenkasse jetzt nicht mehr zahlt, da auch das maximum an therapiestunden erreicht ist, müsste ich die stunden selber zahlen und das geht ja dann auch nicht so oft.
Lg janine

Du hast das sehr gut erklärt! Loslassen ist ja immer mit einem gewissen Schmerz verbunden. Ich hing auch sehr an meiner Therapeutin auf der Akutstation. Manchmal wenn ich so die Straße längs gehe stelle ich mir vor, sie ginge plötzlich neben mir. Das ist ein tröstliches Gefühl und dann lächele ich und sage: Danke! Danke, dass Du mich ein Stück weit auf meinem Weg begleitet hast!

LG, Martina

ach das hast du so schön gesagt, dass mir gleich die tränen in die augen gestigen sind. ich glaube das ist ein guter tipp. vielleicht sollte ich das auch so machen hin und wieder... auch um besser an ihre worte denken zu können

Hat denn noch jemand erfahrungen mit einer psychoanalyse und der zeit danach? oder auch eine andere form von therapie, die so lange ging? ist gerade alles nicht6 so einfach. versuche meinen alltag so normal wie möglich weiter zu machen, aber alles was darüber hinausgeht ist mir zuviel. schlafen geht auch nicht. hoffe das ist nur ein tief und es geht wieder vorbei.

Bei einer langen Therapie gibt die Therapie ja auch eine Struktur vor, die dann nach Ende wegfällt.
Allein das ist ja schon schwer. Über einen längeren Zeitraum hat man einen sehr vertrauten Ansprechpartner für alles und dann ist das plötzlich weg.

Ich fand das Anfang des Jahres auch nicht leicht. Hatte sogar das Gefühl, mir ging es schlechter als je zuvor. Bei mir kamen allerdings viele Dinge zusammen.

Es war ein bisschen so wie damals, als ich von zu Hause auszog. Obwohl ich unbedingt auf eigenen Beinen stehen wollte, war ich damals auch ganz schön erschüttert.

Bei der Therapie war es so, dass ich eigentlich - positiv gesehen - genug hatte und endlich wieder alleine über mein Leben entscheiden wollte. Und dann kam auf einmal die Panik mit voller Wucht zurück.

Ich glaube, ich hatte durch die Therapie das Gefühl, dass es eben nur an der Therapie lag, dass ich weiter gekommen war und mich stabilisiert hatte. Gleichzeitig dachte ich, dass ich vielleicht auch gar nichts gelernt hatte... und mir die Therapie vielleicht gar nicht geholfen hat...

Dabei habe ich sogar den Vorteil, dass ich ab und an noch zu einer Stunde kommen kann oder via Mail anfragen kann.

Aber das ist eben doch nicht dasselbe wie eine laufende Therapie.

Außerdem merke ich, dass ich alleine zurecht kommen will.

Ich habe mir gesagt, dass ich selbst ja diejenige bin, die entscheiden kann wie es mir geht, was ich tun will und wie ich mit meinen Problemen umgehe. Die Therapie war eine Begleitung, manches hat mir gut geholfen, in vielen Dingen bin ich aber anderer Meinung und musste meinen eigenen Weg finden. Das finde ich auch teilweise sehr befreiend.

Es ist eben auch ein Abschied, wenn die Therapie zu Ende ist. Wenn man sich diesen Abschiedsschmerz zugesteht, wird er leichter.

Ganz liebe Grüße an dich!





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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