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Hallo.
Da ich seit Jahren an Angst-und Panickattacken gelitten habe, habe ich eine Therapie begonnen. Die Krankenkasse hat die Kosten übernommen. Ich konnte weder Auto fahren, blieb ni cht alleine im Haus, also sozusagen benötigte ich immer eine Begleitperson.
Ich will hier auch nicht zu sehr ausholen.
Momentan geht es mir recht gut, ich steige ins Auto, fahre sogar gerne. Kann wieder Zug fahren. Gehe auch alleine einkaufen usw.
Was mir zu schaffen macht, ist meine Therapeutin.
Bisher war ich immer sehr korrekt, wenn ich mal eine Stunde nicht wahrnehmen konnte, habe ich abgesagt. Mit der Zeit merkte ich allerdings, dass ich mit Widerwillen zur ihr ging. Eigenartigerweise war mir am Tag zuvor n icht gut und nachts auch nicht. Ab und zu bekam ich sogar Migräne. Dann konnte ich die Therapiestunde nicht wahr nehmen. Die Therapeutin schlug dann vor, eine Telefonstunde zu führen.
Aber ich gebe zu, ich fühle mich nicht mehr wohl bei ihr. Um es genauer zu sagen, ich mag sie nicht!
Sie geht gefühlsmässig nicht auf mich ein, fragt mich z.b. nie , wie es mir innerlich geht. Meine Gefühle sind mir z.b. sehr wichtig.
Ich habe so eine innere Stimme, die mir zb. sagt, dass ich die Therapie abbrechen soltle oder zumindest für eine Zeit aussetzen muss.
Da mein Mann sehr krank ist z.Zt. komme ich mit allen Situationen sehr gut alleine zurecht. An dieser Situation arbeitet die Therapeutin auch mit mir. Sie meinte in den letzten Stunden immer, stellen sie sich mal vor, ihr Mann würde krank werden. Und genau das ist eingetreten vor 8 Wochen.
Die letzte Stunde habe ich einfach vergessen. d.h. ich war nicht in der Lage ihr telefonisch abzusagen. Ich weiss, dass man sowas nicht macht, aber ich fühlte m ich danach besser. Ich weiss n icht, wie ich mit dieser Frau umgehen soll. Ich fühle mich von ihr bedrängt immer weiter zu machen.
Momentan vergesse ich sogar, dass ich in einer Therapie bin.
Ist das normal, oder was kann ich ändern.

Vielen Dank

Seemoewe

25.04.2009 17:36 • 30.04.2009 #1


2 Antworten ↓


Hallo, Seemoewe,
zunächst einmal herzlichen Glückwunsch, dass du so große Fortschritte gemacht hast. Deine körperlichen Signale hast du gut beobachtet und du solltest sie auch ernst nehmen. Sie deuten darauf hin, dass du ein Problem mit der Therapeutin hast - wie du es auch selbst erkannt hast. Die Frage ist nur, wie du mit den Gefühlen umgehen willst. Die Therapeutin geht offensichtlich auf dich ein und bietet dir Telefonstunden und eine Therapiepause an. Du hast Erfolge mit ihr zusammen erzielt. Vielleicht deutet deine Aversion auf eine wichtige Stelle in der Therapie hin. Schau einmal in deinem Leben nach, ob du schon ähnlichen Widerwillen gegen eine andere Person gehabt hast. Möglicherweise erinnert sie dich an jemanden und deine Gefühle gehören im Grunde genommen zu der anderen Person. Reagierst du möglicherweise generell auf Druck mit deinem Körper oder mit Flucht? Gibt es Themen in deinem Leben, vor denen du Angst hast, sie in der Therapie anzugehen? Könntest du dir vorstellen, mit der Therapeutin über deine Gefühle ihr gegenüber zu sprechen? Generell hast du das Recht, die Therapie jederzeit zu beenden, aber es wäre gut, wenn du einen guten Abschluss hinbekommen könntest. Wenn du dir nicht getraust, direkt mit ihr darüber zu sprechen , könntest du ihr auch schreiben.
viele Grüße
Doris

Hallo Doris.
Zuerst einmal herzlichen Dank für die Antwort. Ich finde es sehr schön, dass sich hier Betroffene, Patienten mit den Therapeuten duzen. Das nimmt die Hemmschwelle.
Nun muss ich überlegen, mit welcher Person ich evtl. meine Therapeutin vergleichen könnte, bzw. welche Probleme es sein könnten.
Ab und zu habe ich die Vermutung, es kann meine Mutter sein, denn die Therapeutin und ich sind sehr geteilter Meinung über das Verhältnis Mutter/Tochter.
Wenn ich die Meinung der Th. höre, könnte mir der Hut hoch gehen, mal gelinde ausgedrückt. Ich hatte auch schon solch eine Wut innerlich, dass ich mal hätte schreien können, wenn die Th. mir ihre ! Vorstellungen von einem Mutter/Tochter Verhältnis erzählt hat. Sie vergleicht immer das Problem , was sie selber hat. Das steht zu meiner Einstellung vollständig daneben.
Aber ich weiss, dass ich auf Druck sehr reagiere. Ich kann keinen mehr ertragen, hatte ihn ein lebenlang im Beruf.
Man könnte es schon mit Widerwillen bezeichnen,weil ich einfach im Alter ( 63) mein Leben leben möchte, und mich nicht mehr dem Druck von anderen Menschen unterordnen möchte. Aber das ist eben nicht einfach. Denn diese Menschen sind ja da.
Ich werde mir noch überlegen, was ich mache. Schreiben kann ich der Th. nicht, sie hat kein Internet. Sie hat sowieso gegen das Internet eine Aversion
Wenn sie wüsste, dass ich hier mit schreibe, würde sie den Kopf schütteln.
Ich möchte noch anmerken, dass ich diese Erfolge nicht mit ihr alleine geschafft habe. Was meine Angst anbetraf, konnte sie mir kaum Ratschläge geben. Ich habs einfach alleine versucht, da ich vor Jahren schonmal in einer Therapie war bei der Diözese. Dort gab es einen Therapeuten, der machte Konfrontation und brachte mir die Entspannung nach Jacobson bei. Dort wäre ich gerne geblieben, aber es gab finanz. Probleme.

Nochmals lieben Dank
und herzliche Grüsse
Seemoewe




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