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Hallo,
ich mache gerade meine 2. Verhaltenstherapie. Leider fällt mir das ähnlich wie die erste früher sehr schwer.

Erst mal ist es für mich generell anstrengend, die Termine morgens vor der Arbeit zu haben. Aber nach der Arbeit ist es leider schon zu spät. Vor der Arbeit bin ich generell immer nervös und angespannt und gar nicht in der Stimmung. Wenn irgendein emotional schwieriges Thema angesprochen wird, habe ich danach gar nicht die Zeit, das zu verarbeiten, sondern muss direkt bei der Arbeit wieder normal wirken und funktionieren. Geht es da jemandem ähnlich?

Inhaltlich und vom Erzählen her ist das Problem, dass ich selbst keine klare Meinung zu vielen Sachen habe und bei einer Sitzung ganz andere Einstellungen habe als in der nächsten, je nach Stimmung, sodass nicht klar wird, was ich überhaupt selbst will. Z.B. kann ich an einem Tag sagen, ich wünsche mir sehnlichst Kontakte, und will darüber reden, wie ich das schaffen kann. Zu einem anderen Zeitpunkt bin ich dagegen wieder überzeugt davon, dass ich gar keine Lust und kein Interesse an Kontakten oder irgendwelchen Treffen habe. Auch bei bestehenden Freundschaften/Bekanntschaften erzähle ich dem Psychologen in der einen Sitzung, wie furchtbar alles ist, dass es mich total runterzieht, ich mich abhängig fühle und wie ich es nur schaffen kann, den Kontakt endlich abzubrechen. In der nächsten Sitzung erzähle ich dagegen wieder, dass es mit dem besagten Kontakt doch ok ist und mir gut tut.

Wie soll es denn da eine klare Linie und Richtung in der Therapie geben, wenn ich selbst nicht weiß, was ich will, und fast jedes Mal wieder eine andere Einstellung zu den Dingen habe? Der Psychologe kann mich ja auch nur in den Sachen bestätigen, die ich selbst will, aber ich weiß ja gar nicht, was ich will..

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit diesen ständigen Schwankungen oder Tipps?

LG

06.01.2019 11:57 • 06.01.2019 #1


1 Antwort ↓

Läuft doch schon. Du wirst dir deiner Imbalance doch schon bewusst. Weisst nicht, was du willst. Ist doch schon ein Fortschritt.

Dass das morgens stattfindet, ist natürlich anstrengender, als nach der Arbeit. Aber doch besser, als keine Therapie.





Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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